Merida verstand sich in den letzten Jahren selbst als XC-orientierte Marke, die mit dem Multivan Merida Biking Team beträchtliche Erfolge einfahren konnte. Da wunderte es nicht, dass die taiwanesische Firma deren Entwicklungsabteilung in Deutschland stationiert ist, in letzten Jahren größten Wert auf ihre XC- und Marthon-Bikes legte. Da diese Bemühungen Früchte trugen, möchte sich Merida nun dem Full-Suspension-Markt, allen voran dem Long-Travel-Segment, annehmen.
Um eine neue Ära in Meridas Full-Suspension-Dasein einzuläuten, werden die Taiwanesen kommendes Jahr mit einem brandneuen Enduro-Bike auf den Markt kommen. Ein erster Prototyp des neuen Bikes war bereits vergangenes Jahr am Eurobike-Stand der Merida-Tochter UMF zu sehen [hier zum Artikel]. Das ONE-SIXTY wird die 2012 entstandene Lücke des abgeschafften ONE-FIVE-O wieder füllen. Merida erklärte, dass man mit dem ONE-SIXTY den immer stärker ausprägenden Enduro-Trend unterstützen möchte. Zum neuen Bike selbst, dass auf der sogenannten „VPK“-Technologie [Virtual Pivot Kinematics] basiert, sagten die Taiwanesen: „Merida interpretiert mit „Virtual Pivot Kinematics“ ein Fully der Enduro-Gattung als ein 160-Millimeter-Bike, das bergab vollständig überzeugen muss und bergauf in keinster Weise enttäuschen darf.“
Der „VPK“-Hinterbau dürfte vielen bereits vom neuen UMF Freeride-Fully Freddy bekannt sein, dass vergangenes Jahr auf der Eurobike präsentiert wurde. Es handelt sich um eine Hinterbaukonstruktion mit virtuellem Drehpunkt, die besonders neutral gegenüber Antriebs- und Bremseinflüssen arbeiten soll. Das ONE-SIXTY kommt mit innen verlegten Zügen, einem tapered-Steuerrohr, Alu-Rahmen und einem Hinterbau mit 12x142mm Ausfallenden. Wie der Name schon verrät, verfügt das Bike über 160 mm Federweg.
Das One-SIXTY wird 2013 jedoch nicht langhubigste Bike der Merida-Palette sein. Da man sich wie schon erwähnt auf den Full-Suspenioson-Markt stürzen möchte, gliedert Merida die Bikes der selbstgegründeten Tochter UMF [United Merida Freeriders] ab 2013 in das Merida-Produktportfolio ein. Somit wird beispielsweise auch das Freddy zukünftig unter dem Namen Merida zu finden sein. Auf das Label UMF möchte man unseren Informationen zufolge ab dem kommenden Jahr komplett verzichten.
ONE-SIXTY – Fakten:
- Alu-Rahmen
- 160 mm Federweg
- VPK-Hinterbau
- Innenverlegte Zugführung
- 12x142mm Steckachse
- Modellvarianten: ONE-SIXTY 1000, 1800 und 3000
Neben dem Freddy und dem ONE-SIXTY findet die „VPK“-Technik ab 2013 auch beim komplett überarbeiten All-Mountain ONE-FORTY Verwendung. Der abgestützte Eingelenker des bisherigen ONE-FORTY musste weichen, wodurch man die Möglichkeit hatte, dem All-Mountain ein kleines Plus an Federweg zu spendieren. Das ONE-FORTY wird zukünftig 145 mm Federweg am Heck aufweisen und kommt an der Front je nach Ausstattungsmodell mit 140 oder 150 mm Federweg. Merida betont, dass man die Bergab-Qualitäten des neuen ONE-FORTY deutlich steigern konnte, ohne dabei Abstriche hinsichtlich der Klettereigenschaften in Kauf nehmen müssen.
Merida hat für das kommende Jahr jedoch nicht nur Neuheiten im langhubigen Segment auf Lager. Nachdem das Race-Fully NINETY-NINE in diesem Jahr großen anklang fand, wird es 2013 eine 29″-Version des NINTEY-Nine geben, diese wird auf den Namen BIG NINETY NINE hören. Das Bike wird mit Carbon-Hauptrahmen und Aluminium-Hinterbau erhältlich sein und soll einen Federweg von 106 mm bieten. Anders als beim 26″-Bruder wird man beim BIG NINETY NINE nicht auf eine Zweifach-Schaltung setzen, sondern auf ein Dreifach-System. Damit würde man den größeren Laufrädern Rechnung tragen und die Allround-Fähigkeiten des Bikes unterstreichen, so Merida. In Deutschland wird das 29″-Race-Fully in den folgenden Versionen erhältlich sein: 1000, XT-M, PRO XT und PRO X.0 („PRO“ als Hybrid-Varianten).
Genauere Infos zu den Ausstattungsvarianten, Gewichten sowie Preisen sind bisher noch nicht bekannt. Merida möchte diese erst auf der diesjährigen Eurobike in Friedrichshafen bekannt geben. Es dürfte spannend werden, ob Merida im Bereich der langhubigen Bikes Fuß fassen kann und wie der Endverbraucher die Eingliederung von UMF auffassen wird. Ob bisherige UMF-Modelle bei der Eingliederung auf der Strecke bleiben ist uns bisher nicht bekannt. Sofern es dazu weitere Informationen gibt, werden wir euch informieren.
17 Kommentare