Die Petition zum Bikeverbot war ein voller Erfolg – zusammen mit den regulären Unterschriftensammlungen auf Papier sind über 50.000 Unterschriften zusammengekommen und geben dem Protest ordentlich Gewicht – auch die Biker-Demo in Kassel war erfolgreich. Zudem kündigte Umweltministerin Puttrich an, einen Dialog mit allen Beteiligten am runden Tisch führen zu wollen. Und: Die DIMB hat nun ihre Stellungnahme zum Thema veröffentlicht. Die komplette Stellungnahme findet man unter diesem Link, die Pressemeldung zur Stellungnahme gibt es hier:

„In der vorgelegten Fassung verstößt das Waldgesetz gegen das Grundgesetz sowie höherrangiges Bundesrecht und bedarf daher grundlegender Korrekturen sowohl im Hinblick auf den Gesetzestext als auch im Hinblick auf die Begründung.“ schreibt DIMB-Rechtsreferent Helmut Klawitter (ass. iur.) in der heute veröffentlichten Offiziellen Stellungnahme der DIMB und ergänzt: „Darüber hinaus wird, obwohl nach der Gesetzesbegründung nur lokale Konflikte existieren, durch die landesweite Regelung gegen das verfassungsrechtliche Verhältnismäßigkeitsprinzip (Übermaßverbot) verstoßen.“

Aufgrund der großen und berechtigten Kritik an dem neuen Waldgesetz hat das Umweltministerium bereits eine Überarbeitung des Gesetzesentwurfs angekündigt. Die DIMB zeigt in ihrer Stellungnahme nunmehr auf, wie sich ein rechtsstaatliches und bürgerfreundliches Betretungsrecht für den Wald in Zukunft gestalten lässt.
„Wir haben das Recht des Bundes und der Länder, die dazu veröffentlichte Literatur und die Rechtsprechung im Sinne einer Best-Practice-Analyse ausgewertet und sind so in der Lage, in der Praxis bewährte Änderungsvorschläge für ein bürgerfreundliches und allen Interessen gerecht werdenden Waldgesetz zu unterbreiten.“ so DIMB-Rechtsreferent Helmut Klawitter.

Ergänzend zu ihrer offiziellen Stellungnahme hat die DIMB auf ihrer Homepage eine umfangreiche Dokumentation an Publikationen von Fachorganisationen, Wissenschaftlern und Experten zum Thema „Mountainbiken: Vorurteile und Wirklichkeit“ veröffentlicht. Dazu sagt Thomas Kleinjohann, 1. Vorsitzender der DIMB: „Im Rahmen der politischen Diskussion über das Waldgesetz wurden und werden in der öffentlichen Darstellung des Mountainbikens immer wieder Vorbehalte im Hinblick auf die Umwelt- und Sozialverträglichkeit des Mountainbikens geäußert.
Die Befürworter einer stärkeren Reglementierung des Radfahrens (Mountainbikens) haben bis heute keine wissenschaftlichen Belege für ihre Behauptungen beigebracht.“ „Wir wollen mit unserer Dokumentation zu einer objektiven und sachbezogenen Beschäftigung mit unserem Sport auf der Grundlage wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse beitragen.“ ergänzt DIMB-Umweltreferent Tilman Kluge (Dipl. Ing. agr.), denn „als Ergebnis aller wissenschaftlichen Veröffentlichungen ist festzustellen, dass Mountainbiken im höchsten Maße umwelt- und sozialverträglich ist und eine Schlechterstellung es Mountainbikens im Vergleich zu anderen Nutzungsarten wissenschaftlich nicht zu rechtfertigen ist.“

Mehr Infos auf www.dimb.de.

  1. benutzerbild

    Till1

    dabei seit 08/2012

    Moin,
    ist es nicht so, dass überall dort wo wir Menschen uns treffen ein "Schaden" in der Natur entsteht? Egal wo wir uns treffen, egal was dort gemacht wird, wir hinterlassen Spuren--und je mehr sich treffen, desto mehr Spuren werden sichtbar. Warum wurde im Hamburger Stadtpark das Grillen reglementiert? Richtig, es nahm überhand! Natürlich haben alle Ihren Müll weggeräumt...trotzdem war die Stadtreinigung tagelang mit dem Aufsammeln vom Müll beschäftigt.
    Alle die den Wald nutzen, egal ob Wanderer, Jogger, "Stockenten", Reiter oder eben wir als Mountainbiker hinterlassen Spuren. Ja das tun wir alle!!! Niemand kann von sich behaupten das es anders wäre. Aber wer kann behaupten, er hätte mal einen Weg wieder hergestellt? Wer hat mal mit der örtlichen Forstverwaltung an einem Tisch gesessen und Lösungen gesucht?
    Der DIMB beizutreten um eine Lobby zu schaffen ist sehr gut und nötig. Genauso wichtig ist aber für uns regionales Verständnis zu schaffen, indem wir Wege bauen und pflegen und uns zu Arbeitsdiensten treffen um gemeinsam was zu schaffen und uns positiv in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

  2. benutzerbild

    othu

    dabei seit 05/2008

    Mit der Argumentation kann man die Leute natürlich auch wieder auf die Bäume und in die Höhlen zwingen... ja, Leben hinterlässt Spuren an und in der Natur, da wir aber Teil der Natur sind, halte ich das nicht für bedenklich.
    Wenn ich mich zwischen meinem Leben/Wohlbefinden, dem meiner Mitmenschen und dem eines Käfers/Vogels/Rehs entscheiden muss, kommt das Tier für mich immer an letzter Stelle, auch wenn diese Sicht vielleicht nicht modern ist und nicht
    dem aktuellen Zeitgeist entspricht.

  3. benutzerbild

    client

    dabei seit 04/2010

    http://www.umweltbundesamt-daten-zur-umwelt.de/umweltdaten/public/theme.do?nodeIdent=2277

    Wer sich die Zahlen im Link anschaut, oder die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum selben Thema, der kann die derzeitige Diskussion im Bezug auf die Umweltzerstörung durch Mountainbiker eigentlich nur noch als zynisch bezeichnen.
    Die täglich überbauten Wiesen und Ackerflächen nehmen in Deutschland für die Tierwelt Lebensbedrohliche Dimensionen an. Das interessiert besonders die CDU/CSU überhaupt nicht. Da geht es halt nur um Geld, und kurzfristiges und nicht nachhaltiges Wachstum.

    Und wir sind die Umweltzerstörer auf dem MTB.smilie
  4. benutzerbild

    Till1

    dabei seit 08/2012

    Wenn ich mich zwischen meinem Leben/Wohlbefinden, dem meiner Mitmenschen und dem eines Käfers/Vogels/Rehs entscheiden muss, kommt das Tier für mich immer an letzter Stelle,

    Darum gehts doch gar nicht. Wir sollen doch alle unseren Spass haben und die Natur nutzen. Das mache ich als Mountainbiker und Jäger ja auch. Es gibt aber Gründe dafür, weshalb wir am Pranger stehen und nicht die Reiter, Wanderer, Landwirte etc. Wir können das Rad durch den Wald schieben und trotzdem sind wir Schuld. Langfristig hilft uns nun mal nur eine vernünftige Lobby (DIMB) oder auf unserem Hometrail, dass wir uns einbringen und zwar öffentlichkeitswirksam.

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