Nachdem Steppenwolf vor wenigen Tagen Zahlungsunfähigkeit anmelden musste, geht es mit der Marke jetzt doch weiter. Der nach eigenen Angaben größte Hersteller von Fahrrädern MIFA – Mitteldeutschen Fahrradwerke – aus Sangerhausen (Sachsen-Anhalt) übernimmt zum 21. August 2012 alle wesentlichen Vermögenswerte des Münchener Fahrradherstellers Steppenwolf. MIFA hat im Geschäftsjahr 2011 rund 644.000 Fahrräder verkauft, die meisten davon im Billigsegement an Discounter-Ketten. Der Umsatz lag 2011 bei 100,5 Mio EUR. Im März wurde bereits die E-Bike Marke Grace übernommen. Größter Aktionär der MIFA ist AWD-Gründer Carsten Maschmeyer.

Hier die Infos aus der Pressemitteilung von MIFA:

Mifa übernimmt Premiumhersteller Steppenwolf
Sangerhausen, 21. August 2012 – Die MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG (WKN A0B95Y, ISIN DE000A0B95Y8), Deutschlands absatzstärkster Fahrradhersteller, übernimmt per 21. August 2012 alle wesentlichen Vermögenswerte des Münchener Fahrradherstellers Steppenwolf. Die Marke Steppenwolf steht seit 1995 für hochwertige sportliche Fahrräder im gehobenen Preissegment und ist als Fahrradschmiede hauptsächlich im süddeutschen Raum bekannt. Die Räder werden ausschließlich in Deutschland produziert und über den qualifizierten Fachhandel verkauft.

Die MIFA erwirbt die wesentlichen Vermögenswerte der Münchner in Form eines Asset Deals über ihre eigens dafür neugegründete Tochtergesellschaft, die Steppenwolf Bavaria GmbH. Übernommen werden die Markenrechte und Kundenbeziehungen der Steppenwolf sowie die Geschäftsbereiche Sales, Marketing und Außendienst (Service). Am 26. Juli 2012 hatte Steppenwolf Insolvenz angemeldet, das Insolvenzverfahren wurde am 21. August 2012 eröffnet. Über den Kaufpreis der Transaktion haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Die Mittel stammen aus der Kapitalerhöhung, die die MIFA im Juli 2012 erfolgreich durchführen konnte. Peter Wicht, Vorstand der MIFA, kommentiert die Akquisition wie folgt: „Schon ab der Fahrradsaison 2013 erwarten wir positive Impulse durch Steppenwolf.“

Mit der Akquisition von Steppenwolf setzt die MIFA ihre Wachstumsstrategie fort, die sie im Rahmen der Kapitalerhöhung vorgestellt hatte. „Unser Fokus liegt weiterhin auf organischem Wachstum. Wir wollen aber auch durch den Zukauf attraktiver Marken wachsen, um die Profitabilität der MIFA insgesamt zu steigern. Kein halbes Jahr nach der Übernahme der GRACE erweitern wir die MIFA nun bereits um eine zusätzliche starke Marke“, sagt Peter Wicht. „Neben den E-Bikes sehen wir auch hochwertige klassische Fahrräder für den Fachhandel als Wachstumsmarkt für uns. Steppenwolf passt hervorragend in das Portfolio der MIFA: Unsere Schlüsselkompetenz besteht in der effizienten Produktion großer Stückzahlen, bei gleichbleibend hohen Qualitätsanforderungen. Mit unserem Know-how werden wir die positiven Ergebnisbeiträge der Marke Steppenwolf wieder herstellen und im Einkauf zusätzliche positive Skaleneffekte erzielen können“, so Wicht.

Die MIFA erwartet sich deutliche Synergieeffekte in den Bereichen Entwicklung, Produktion, Qualitätsmanagement und Vertrieb: Fahrräder der Marke Steppenwolf werden von mehr als 250 qualifizierten Fachhändlern vertrieben. „Steppenwolf steht bei Kennern der Branche seit langem für höchste Qualität ‚Made in Germany’. Im Fachhandel und beim Endkunden ist die Marke gut eingeführt“, erläutert Michael Hecken, Leiter für Marketing und Strategie bei MIFA. „Hier erwarten wir auch einen Know-how-Transfer zwischen GRACE und Steppenwolf.“ Andreas Liertz, Vertriebsexperte der Steppenwolf, erklärt: „Ich freue mich darauf, mich in Zukunft wieder voll auf den Vertrieb von Fahrrädern konzentrieren zu können. Gemeinsam mit Michael Hecken möchte ich im Fachhandel innovative Vertriebs- und Marketingstrukturen etablieren.“

Im März 2012 hatte die MIFA bereits den Berliner E-Bike-Hersteller GRACE mehrheitlich übernommen, einen Premiumhersteller, der unter anderem das smart E-Bike produziert. Die Produktion ist vor wenigen Wochen erfolgreich angelaufen.

  1. benutzerbild

    robzo

    dabei seit 11/2013

    ...übrigens heißt der Entwicklungschef von MIFA Karheinz Nicolai. Der hat dann dazu noch sein eigenes Unternehmen...

    Muss man dann Nicolai auch mit MIFa in einen Topf schmeißen, oder kann ein Konzern nicht unterschiedliche Kunden bedienen?

  2. benutzerbild

    wildbiker

    dabei seit 10/2003

    Und mit heutigem Datum hat MIFA den Insolvenzantrag gestellt. Bald heißt es wohl R.I.P. Steppenwolf.

    Das ist schon 2-3 Wochen bekannt. Neulich in einer Wirtschaftszeitung...Interessanter Bericht in der Anlage...
  3. benutzerbild

    san_andreas

    dabei seit 02/2007

    Maschmeyer hat geheiratet, da hatte er keine Zeit, sich um die MIFA-Klitsche zu kümmern.

  4. benutzerbild

    Harzrandbiker

    dabei seit 07/2010

    Das traurige...die mit übernommenen Steppelwolf Einkäufer sind mit Schuld an der Insolvenz der Mifa.
    2,5 mio Seitenläuferdynamos um ein paar Cents zu sparen, Farbe die keiner braucht, tausende Aufkleber die so selten verwendet werden das sie 20 Jahre reichen.
    Das Unternehmen MIFA ist ein Ausbeuter und verkörpert die moderne Sklaverei.
    Deshalb tut es mir so garnicht Leid wenn sie verschwinden würden.

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