Jeder Mountainbiker, nein sogar jeder Fahrradfahrer kennt es: das nervig-markante Geräusch, wenn der Reifen die ihn füllende Luft verliert und die Tour unfreiwillig unter- oder abgebrochen werden muss. Und ob Doppelkarkasse, Tubeless-Milch oder extra dicke Schläuche – früher oder später kommt der Punkt, an dem die Luft den Reifen verlässt.
Genau an diesem Übel setzt das Energy Return Wheel (ERW) an, von dem aktuell ein Video im Internet die Runde macht. Das Fahrrad, das in diesem Video zu sehen ist, kommt ohne Luft in den Reifen aus. Die verstärkte Lauffläche des Reifens wird von vielen schlanken und flexiblen Stegen getragen, die für die Seitenführung des Reifens sorgen und ein gewisses Dämpfungsverhalten ermöglichen.
# ERW – der hier gezeigte Reifen soll ohne Luft funktionieren
# ERW – Die Lauffläche des Reifens wird von dünnen, flexiblen Stegen getragen
Doch so vorteilhaft diese Entwicklung auf den ersten Blick erscheinen mag, so problembehaftet ist die Technologie (noch). So stellt sich die Frage, wie das Dämpfungsverhalten durch den Benutzer einstellbar sein könnte und wie sich der Reifen anfühlt, wenn die Hohlräume mit Matsch gefüllt sind. Im Video scheint der Reifen relativ wenig Walkbewegungen zu zeigen, was den Einsatz am Mountainbike limitieren würde. Das gilt insbesondere für die Einsatzbereiche, bei denen bislang mit dem Reifendruck variiert wird. Während Downhiller und Dirtjumper durchaus zufrieden sein dürften, könnte so mancher XC- oder All-Mountain Pilot die gute alte Beeinflussung des Fahrverhaltens durch den Luftdruck im Reifen vermissen.
# ERW – Die Konstruktion im Detail
Spätestens an diesem Punkt wird klar, dass der schwache Kompromiss, den wir aktuell alle fahren, doch gar nicht so schlecht sein könnte.
Wie seht ihr das ERW-Projekt? Sinnvolle Entwicklung oder für das Mountainbike zu unflexibel? Wie viele Platten habt ihr pro Tour und wie schützt ihr euch vor platten Reifen?
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