Vor Kurzem haben wir den Bikemarkt auf MTB-News.de von Grund auf überarbeitet und insbesondere die Kommunikation zwischen Käufer und Verkäufer übersichtlicher und einfacher gestaltet. Nun hat sich jedoch ein Betrugsfall mit mehreren Betroffenen hier aus der Community ereignet, weshalb wir kurz über die anstehenden Schritte informieren wollen.
Das Problem: Das Ident-Verfahren für den Bikemarkt kann ausgehebelt werden und öffnet Betrügern die Möglichkeit, im Bikemarkt nicht vorhandene Produkte zu verkaufen. Für diesen Betrug werden unter falschem Namen Bankkonten eröffnet und über falsch beschriftete Briefkästen das Identifikationsverfahren, mit dem wir bislang die Verkäufer überprüfen, ausgehebelt. In der Konsequenz ist vor Kurzem eine Manitou Dorado an mehrere User „verkauft“ worden, zum Teil konnten die Beträge zurückgebucht werden, zum Teil nicht. Da wir derartige Aktionen in keiner Weise auf unserer Plattform dulden, haben wir in den letzten Tagen Maßnahmen entwickelt, um zukünftige Betrugsversuche zu verhindern.
Folgende Maßnahmen haben wir in die Wege geleitet:
Treuhandverfahren für hochpreisige Artikel
Wir prüfen aktuell, wie wir für teure Artikel optional einen Treuhandservice einführen können, bei dem der Käufer das Geld an den Treuhänder überweist und der Verkäufer erst die Zahlung erhält, nachdem der Käufer gemeldet hat, dass die Ware bei ihm angekommen ist. Unser Ziel ist es, so mehr Sicherheit bei hochpreisigen Transaktionen zu schaffen und zu verhindern, dass wie im oben beschriebenen Fall ein Artikel mehrfach verkauft wird. Aktuell prüfen wir verschiedene Lösungen, um die Kosten und Zeitaufwand eines solchen Verfahrens für Käufer und Verkäufer so gering wie möglich zu gestalten. Wir halten euch kurzfristig auf dem Laufenden, wie es mit den neuen Sicherheitsvorkehrungen vor sich geht.
Bei Artikeln die einen gewissen Wert übersteigen wird dann in der Verkaufsabwicklung ein Hinweis angezeigt, der auf die mögliche Treuhandnutzung hinweist. Die Benutzung soll freiwillig erfolgen.
Netz des Vertrauens
Wir werden im Bikemarkt zusätzlich zu den Bewertungen ein Netz des Vertrauens, wie es einige von Euch vielleicht von pgp oder Couchsurfing kennen, aufbauen – was steckt dahinter?
Kurz die Idee: Ich und auch die anderen Mitarbeiter im IBC-Team kenne Einige von Euch gut und stufen euch als vertrauenswürdig ein. Ihr wiederum kennt andere gut und könnt diese als Vertrauenswürdig einstufen, sofern ihre bereits selbst als vertrauenswürdig eingestuft seid – auf diese Art kannst du auch mit eigentlich Fremden mit einem sicheren Gefühl ins Geschäft kommen, da ihr euch über drei Ecken doch kennt. Diesen Ansatz werden wir bei uns entsprechend entwickeln und anbieten. So hast du neben Bewertungen einen weiteren Anhaltspunkt zur Vertrauenswürdigkeit andere Bikemarkt-Nutzer.
Bereits umgesetzt haben wir:
- Das Registrierungsdatum des Nutzers wird im Bikemarkt angezeigt – sollte die Registrierung noch relativ neu sein, wird sie in rot hervorgehoben.
- In den Kaufanfragen steht für Käufer der Hinweis, Zahlungen erst dann zu tätigen, sobald der Verkäufer den Käufer als solchen markiert hat. Dadurch wird verhindert, dass ein Artikel an mehrere Interessenten parallel verkauft wird, ohne dass man es als Dritter mitbekommen kann.
- Neu kann man beim Verkäufer seine Verkäufe sehen, auch wenn noch keine Bewertung erfolgt ist.
Trotz dieses negativen Vorfalls ist der Bikemarkt weiterhin ein sicherer Marktplatz, wenn ihr als Käufer einige grundlegende Hinweise beachtet.
1. Informiert euch über den Verkäufer
Der beschriebene Fall hat gezeigt, mit welch schockierender krimineller Energie Betrüger sich Zugang zum Bikemarkt erschleichen und das Vertrauen der Benutzer missbrauchen. Was jedoch nicht so leicht zu fälschen ist, ist das Forenprofil mit Bildern im Fotoalbum, Videos im Videoalbum und vor allem Beiträgen im IBC-Forum. Informiert euch deshalb über das Forenprofil des möglichen Verkäufers bevor ihr euch mit ihm handelseinig werdet. Insbesondere bei hochpreisigen Artikeln im Wert von über 500€. So minimiert ihr das Riskio, einen nur für den Betrug aufgesetztem Account eines Betrügers aufzusitzen.
2. Legt Wert auf den Verkaufsabschluss und die Bezahlungsweise
Das Handeln im Bikemarkt ist frei und solange ihr euch als Käufer mit dem Verkäufer einig werdet, könnt ihr verschiedene Lösungen für den Kaufvertrag selbst ausgestalten. So kann beispielsweise bei teuren Artikeln eine Anzahlung vereinbart werden. Manche Verkäufer bieten schon die Bezahlung über PayPal an, um ihren Geschäftspartnern Sicherheit zu bieten. In jedem Fall solltet ihr als Kunden darauf achten, dass der Verkäufer den Artikel auch als an euch verkauft markiert. Das macht bereits formal den Betrug umständlicher.
3. Seid hellhörig bei zu guten Angeboten
Eine sehr gefragte Gabel kostet normalerweise 1000 EUR, es gibt sie aber für 500 EUR umständehalber im Bikemarkt – sogar in „neu“? Abholung ist irgendwie leider nicht möglich obwohl der Anbieter nicht weit weg wohnt und Zahlung per Paypal geht auch nicht, da das „Jahreslimit“ schon erreicht ist? Es gibt einige andere Interessenten, du sollst dich schnell entscheiden? So ähnlich waren die Antworten des erst relativ neu registrierten „Verkäufers“ an die Kaufinteressenten der oben erwähnten Dorado-Gabel.
Wir hoffen, dass wir mit den bereits getroffenen und noch in der Entwicklung befindlichen Maßnahmen die Sicherheit im Bikemarkt erhöhen und dafür sorgen, dass in Zukunft keine derartigen Betrugsfälle mehr gemeldet werden müssen. Auch wenn es sich um einen Einzelfall handeln mag – die Möglichkeit zu einer Wiederholungstat wollen wir so schwierig wie möglich gestalten. In diesem Sinne setzen wir auf eure Unterstützung bei den kommenden Schritten und auf eure Unterstützung beim Aufbau des Netz des Vertrauens auf MTB-News.de.
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