Sensation beim XCO Rennen der Herren in Albstadt: Daniel McConnell (Australien) gewinnt seinen ersten World Cup und den ersten World Cup der Saison 2013. Bei schmierigen Bedingungen auf der schwäbischen Alb konnte der Trek Fahrer nach einer starken Aufholjagd wenige Meter vor dem Ziel noch an Sergio Mantecon Gutierrez vorbei ziehen und die Sensation perfekt machen. Auf Rang drei landete Olympiasieger Jaroslav Kulhavy vor Maxime Marotte und Lukas Flückiger.
Bei den Junioren verpasste Philipp Bertsch hauchdünn den zweiten deutschen Sieg gegen die Franzosen Florian Gay und Neilo Perrin-Ganier.
Hier der Fotobericht – die Fotos kommen wie immer von Hoshi Yoshida.
Herren-Elite
Das gesamte Rennen über haben die selektiven Bedingungen viele Opfer gekostet und den Verlauf des Rennens, das mit einem klaren Frühstart des Italieners Fontana (Canndondale) begonnen hatte, maßgeblich beeinflusst.
#Team Baggy war heute alleine Unterwegs. Nach seiner Verletzungspause findet Marco Fontana langsam zu seiner Form zurück, Platz 16 für ihn
Explosiv wie immer startete Nino Schurter ins Rennen und setzte sich gleich an die Spitze des Feldes vor seinem Teamkollegen Florian Vogel, Marek Konwa, Jaroslav Kulhavy und Julien Absalon. Nach dem ersten Downhill sah es nach einer Schurter-Show aus, doch noch vor der Feed-Zone stürtzte Schurter, fiel zurück und fand nie mehr richtig ins Rennen zurück.
#Bilder die man von Nino Schurter nicht gewohnt ist
Sein Landsmann Mathias Flückiger übernahm für ihn die Führung und setzte sich zusammen mit Julien Absalon leicht ab.
In der zweiten Runde war Julien dann alleine an der Spitze des Feldes vor Mathias Flückiger, Fabian Giger, Sergio Mantecon, Lukas Flückiger und Jaroslav Kulhavy. Die weiteren Runden wurden bestimmt durch einen absolut dominanten Soloritt des Franzosen Julien Absalon. Wie in den Jahren 2001-2007 fuhr er wie von einem anderen Stern kommend und flog bergauf und bergab. Der Vorsprung wuchs auf bis zu 1:30 Minuten an, was in Zeiten von immer kürzeren Rennen eine unfassbare Leistung darstellt.
#Julien Absalon wie er es mag – weit führend vor seinen Verfolgern
Auf dem Weg zurück zur Videoleinwand lief dann auf einmal ein wutentbrannter Franzose vom zweiten Downhill auf die Wiese und ging im Laufschritt in Richtung Teamstand davon. Selbst ein UCI-Mann der ihn aufforderte den Transpinder abzugeben wurde keines Blickes gewürdigt und vermutlich war das auch besser so. Wie ich später im Gespräch mit einem französischem Kollegen erfuhr, riss bei Absalon ganz unten im zweiten Uphill das Schaltwerk. Bis zur nächsten Tech-Zone hätte er fast die hable Runde zu Fuß zurücklegen müssen – wutentbrannt gab er lieber auf. Die sonstigen Beschädigungen an seinem Rad gingen auf das Konto des Zorns.
#Wegen eines defekten Schaltwerks verlor Julien Absalon den sicheren Sieg
Das mischte die Karten ganz neu und auf einmal ging es in der Verfolgergruppe nicht mehr um Platz 2 sondern um den Sieg beim ersten Weltcup der Saison. Beflügelt von dieser Neuigkeiten bließ Sergio Mantecon zum Angriff und übernahm die Spitzenposition. Kein geringerer als der Tscheche Jaroslav Kulhavy schob sich ebenfalls nach vorne und schnupperte die Siegesluft. In seinem Schlepptau befand sich völlig überraschend der Australier Daniel McConnell, der bis dahin einen 19. Platz als bestes Weltcup-Resultat vorzuweisen hatte.
#Fabian Giger war lange Zeit der Verfolger von Julien Absalon. Nach einem Defekt erreichte er Rang 8
Es ging in die letzte Runde und spannender konnte es fast nicht sein. Sehcs Fahrer kämpften um den Sieg, Fabian Giger, Sergio Mantecon, Daniel McConnell, Maxime Marotte Lukas Flückiger und Jaroslav Kulhavy. Giger fiel wegen einem Defekt leicht zurück und Flückiger hatte Atemprobleme und konnte nicht ans Limit gehen – da waren es nur noch vier.
Mantecon sagte später, „ich habe extra Energie für die letzte Runde gespart“ und danach sah es auch aus. Er fuhr den drei verbliebenen, Daniel McConell, Maxime Marotte und Jaroslav Kulhavy davon und kam als ersten den ersten Downhill herunter.
#Nach dem Aus von Julien Absalon fuhr Sergio Mantecon lange auf Siegeskurs
Im zweiten Uphill fuhren die Verfolger Kulhavy und McConell aber wieder heran und während Kulhavy in der Abfahrt nicht mehr alles riskieren wollte lieferten sich beiden Anderen ein Duell das der Austalier für sich entschied und damit die Sensation perfekt machte. In der folgenden Pressekonferenz zeigte er sich selbst vollkommen überrascht. „Mein Hauptziel waren die Top-15 und nachdem ich in der ersten Runde auf Platz 10 lag war ich super happy. So matschige Bedingungen kenne ich eigentlich gar nicht weil es die in Australien einfach nie gibt (lacht). Wie durch ein Wunder lief es aber heute richtig gut und ich konnte mit den Matsch-Europäern (Lukas Flückiger gemeint) bergab mithalten.“
#Jetzt kann er die Arme zum Hubel heben – Überraschungssieger Daniel McConell
Kulhavy landete auf Plat drei vor Maxime Marotte und Lukas Flückiger. Bester Deutsche wurde Jochen Käß auf Platz 30.
Alle Ergebnisse der Elite-Herren
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U19-Männer
Im Rennen der Junioren setzte sich schon früh ein 5-köpfige Spitzengruppe ab, die ihren Vorsprung auf die Verfolger immer mehr vergrößerte.
In der vorletzten Runde übernahm der Franzose Neilo Perrin-Ganier die Führung und gab ordentlich Gas. Durch seine gute Fahrtechnik vergrößerte er den Vorsprung leicht, doch am nächsten Berg kamen die Fahrer von hinten wieder ran.
Philipp Bertsch der sich bis dahin in der Spitzengruppe eher zurück gehalten hatte, ergriff nun die Initiative und führte das Feld an.
„Ich habe die anderen Fahrer das ganze Rennen beobachtet und habe gemerkt, dass sie in der Abfahrt ein wenig besser waren, also habe ich am letzten Berg attackiert“, so Bertsch.
Das klappte auch gut und mit einem kleinen Vorsprung ging er in die letzte Abfahrt vor dem Ziel. Wie erwartet waren die beiden Franzosen aber wieder dran und es ließ wohl auf einen Zielsprint heraus. Doch es kam anders. „Ich habe gesehn, dass Philipp die Kurve innen fährt also bin ich außen gefahren und dann mit Schwung auf der Geraden vorbei“, sagte der spätere Sieger.
„Wie eine Kanone“ sei er an ihm vorbei „da kam ich nicht mehr ran“ gab Bertsch zu.
So siegte Florian Gay knapp vor dem Deutschen Philipp bertsch und Neilo Perrin-Ganier. Lukas Baum fuhr ein fantastisches Rennen von ganz hinten auf Position 7.
Alle Ergbenisse der Junioren.
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