Fox 34 CTD Talas 2014: überarbeitete All Mountain-Gabel

Den neuen Float X-Luftdämpfer, mit dem Fox den Enduro-Markt erobern möchte, haben wir euch bereits präsentiert. Im zweiten Teil der Fox-Präsentation im Rahmen der Enduro World Series in Punta Ala stellten die Nordkalifornier die überarbeitete 2014er-Version der 34 CTD Talas Federgabel vor. Die Gabel soll durch ein neues Talas-System und eine überarbeitete Druckstufe zum Float-Modell aufgeschlossen haben.

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# Fox 34 CTD Talas Trail

Fox 34 CTD – Modell 2014

Mit der neuen 34 Talas CTD möchte Fox die Kinderkrankheiten des 2013er Modells aus der Welt schaffen. Neben einem neuen Talas-System verpasste man der Gabel auch eine verbesserte Druckstufe – sie soll vor allem dafür sorgen, dass die Gabel nicht mehr so sehr in den Federweg absackt, wie es bei den aktuellen Modellen der Fall ist. Erneuert wurde für 2014 auch der Talas-Hebel, der nun ergonomischer zu bedienen sein soll, da der Stellwinkel nur noch 55° beträgt.

Den nächstjährigen 34er-Modellen von Fox wurde eine überarbeitete Druckstufe spendiert. Das Innenleben, das auch die CTD-Einheit beinhaltet, soll auf die agressive Fahrweise von Enduro-Fahrern angepasst worden sein. Konkret bedeutet das eine straffere Druckstufe, die schon zu Beginn des Federwegs spürbar sein soll. Wie beim Float X-Dämpfer wurde auch bei den neuen 34er-Modellen die „Climb“-Stellung des CTD-Systems so straff abgestimmt, dass es einem „Lock Out“ gleicht. Besonders Rennfahrer hätten sich das laut Fox gewünscht.

# Kennlinien im Vergleich: die Dämpfungseinheit der 2014er 34er-Gabel wurde überarbeit.

Neben der überarbeiten Dämpfung und dem neuen Talas-System hat Fox für die 2014er CTD-Fahrwerke eine weitere Neuheit zu bieten. Nachdem es am aktuellen CTD-Remote-Hebel viel Kritik gab, überarbeitet Fox diesen und lässt ihn deutlich schrumpfen. Der neue Hebel beansprucht nur noch einen Bruchteil des Platzes seines Vorgängers und kann ergonomisch passend direkt neben dem Griff montiert werden. Selbstverständlich hält der neue Hebel alle Optionen bereit wie sein Vorgänger: Remote-Funktion für Gabel und Dämpfer sowie beides kombiniert.

Fox 34 Talas: die Unterschiede für 2014

Mit einem neuen Talas-System reagiert Fox auf die ungünstige Kennlinie und das schlechte Ansprechverhalten aktueller 34 Modelle. Neben den eingangs beschriebenen Neuerungen an den Fox 34 CTD-Gabeln ist vor allem das überarbeitete Talas-System des Top-Modells besonders interessant. Das neue hydraulische System sitzt oberhalb der Luftkartusche, bietet 30mm Verstellweg und hat auf die Funktion der Luftdämfpung keinerlei Einfluss mehr. Im Detail konnten in der Kartusche mehrere Dichtungen eingespart werden, was die Reibung verringert und das Ansprechverhalten deutlich verbessert. Die Kartusche als solches wurde mit einer langen Negativfeder ausgestattet – sie soll das Losbrechmoment der Gabel herabsetzen. Außerdem ist die Einheit nachrüstbar bei älteren Modellen und einfacher zu servicen, da dazu kein Spezialwerkzeug benötigt wird.

# Talas Vergleich – 2013 und 2014: oben zu sehen das 2014er-System, unten die aktuelle Bausweise.

Das neue Talas-System ähnelt in seiner Funktionsweise stark dem lange Zeit anfälligen 2-Step-Air-System von Rock Shox. Wie bei Rock Shox wird beim Aktivieren der Absenkung ein Rückschlagventil geöffnet – durch den Druck der Luftkartusche presst ein Zylinder in der Talas-Einheit das darin befindliche Öl durch das geöffnete Rückschlagventil. Das Öl fließt dabei in eine zweite Kammer, die über denselben Mechanismus mit umgekehrter Wirkungsfolge verfügt. Durch den einfahrenden Zylinder senkt sich der obere Gabelteil ab – im Inneren stülpt sich das Talas-System über die statisch positionierte Luftkartusche. Öffnet man die Absenkung wieder, so verläuft der Ölfluss in umgekehrter Reihenfolge, wodurch die Gabel wieder aus dem Federweg gehoben wird.

Der Verstellweg des Talas-Systems lässt sich in 5-mm-Schritten verringern. Dazu müssen lediglich die „Top-Cap“ geöffnet und beliebig viele Spacer auf den Schaft des Innenlebens geclipst werden. Schon lässt sich die Gabel nicht mehr ganz so tief absenken. Die Gabel kann hierüber auch kinderleicht im Federweg reduziert werden, denn die Gabel ist in abgesenkter Stellung voll funktionsfähig. Wem die 160mm Federweg der längsten 34er-Version zu viel sind, man aber trotzdem das Talas-System nutzen möchte, der kann das Talas-Modell intern über einen Austausch des „Shuttle-Bumper“ traveln lassen.

# Federwegsreduktion über Clip-On-Spacer

Talas 2014 – was wir davon halten:

Im Grunde ist dieses System die wohl beste Möglichkeit einer Absenkung, da sie keinerlei Einfluss auf die Arbeitsweise der Gabel hat. Leider zeigt die Vergangenheit aber, dass diese Bauweise am sensibelsten Punkt – den Rückschlagventilen – sehr anfällig ist. Die Zeit wird zeigen ob Fox die Umsetzung einer solchen Absenkung besser gelungen ist, als es bei Rock Shox mit dem 2-Step-Air der Fall war.

# Die markierten Stellen könnten der Schwachpunkt des Systems werden.

Überblick:

verbesserte Federkennlinie der Luftkartusche in allen 34er Modellen
straffes Druckenstufen-Set Up für aggressiveren Fahrstil
Climb-Tune sehr straff – ähnelt einem Lock Out
neues Talas-System: geringeres Losbechmoment
Federwegsreduktion in 5-mm-Schritten durch Spacer
Federwegsverstellung um 30 mm via Talas-System
kombinierbar mit Remote-Hebel
nachrüstbar bei älteren Gabeln
einfacherer Service der Talas-Einheit
15-mm-Stechachse

Modelle: 26″ = 150 mm & 160 mm // 27,5″ = 150 mm & 160 mm // 29″ = 140 mm [OEM = 150 mm]
1.964 Gramm [26″-Version]
Preis: noch nicht bekannt

Schnelltest – Fazit von Kai Christian:

Im Gegensatz zum CTD-System des Vorjahres bietet die 34 nun im Climb-Modus einen richtigen Lockout. Dasselbe gilt für den Float-X Dämpfer. Dadurch kommt man bergauf im Climb-Modus fast schon mit Hardtail-Feeling dem Gipfel entgegen. Auch wenn die Talas-Funktion oft als überflüssig abgetan wird, so ist sie in meiner Heimat, dem Allgäu, ein Feature, dass ich gerne beim Erklimmen von steilen Rampen nutze, um mir die Bergauffahrt zu erleichtern.

Im Trail- oder Downhill-Modus bietet die Gabel spürbar mehr Progression – sogar so viel, dass für mein geringes Fahrergewicht von ca. 60kg etwas Öl aus der Luftkammer abgelassen werden musste, um die Progression zu verringern. Auch sackt die Gabel nun nicht mehr so durch den Federweg wie ihr Vorgänger. Das führt dazu, dass sich die Luftgabel tatsächlich nach einer Stahlfeder anfühlt. Bisher offenbarte sich mir kein Grund, warum man die Float-Version dem Talas-System vorziehen sollte – so wie es bisher der Fall war. Ob das Talas-System auch im Langzeiteinsatz treue Dienste leisten wird, muss die Gabel erst noch unter Beweis stellen.