Es sind die Bikes der Profis, auf die unsere Blicke fallen und die Technikfans ins Schwärmen kommen lassen. An ihnen findet man nur High-End Material und nur allzuoft auch Prototypen, auf die wir Endverbraucher noch einige Jahre warten müssen. Nebenbei finden sich auch allerlei sinnvolle Tüfteleien an den Arbeitsgeräten der Berufsfahrer; wie Kettenführungen, spezielle Tubelessaufbauten oder edle Tubularreifen. Im folgenden Artikel stellen wir euch einige Räder vor, welche die Profis so in Albstadt bzw. Nové Mèsto gefahren sind.
Nino Schurter – Scott Scale 650b
Der Anfang gebührt keinem Anderem als dem amtierenden Weltmeister und Gesamt-Worldcup-Führendem Nino Schurter. Sein 650B Scott Scale zählte letztes Jahr zu den Vorreitern der neuen Laufradgröße. Mit einem Renngewicht von 7,9 kg muss sich das Rad absolut nicht verstecken und das, obwohl sich nur „normale“ Serienteile am Rad finden lassen. Entscheidend dürfte hier der Laufradsatz sein, der mit Reifen, Bremsscheiben und Kassette auf schlanke 2900 g kommt.
# Scott – Nino Schurter
# Scott – Nino Schurter
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Marco Fontana – Cannondale F29 Carbon
Am Rad von Marco finden sich gleich drei Prototypen: Der bereits bekannte Carbon-Fender an der Lefty, neue Blackbox-Bremsen, die durch einen kleineren Geber leichter und besser dosierbar sind und dann ein neues Sattelmodell von Prologo, das im vorderen Bereich extra Grip bieten soll, während er auf der Sitzfläche volle Bewegungsfreiheit gewährt. Das ist besonders praktisch, wenn man bergauf auf der Sattelspitze sitzt.
Eine weitere Besonderheit findet sich an den Rädern, wenn die Wettervorhersage matschige Streckenbedingungen voraussagt. Anstatt der kompletten XX1-Schaltgruppe setzen die Jungs von Cannondale auf ein Standardkettenblatt mit Führung. Der Grund: besonders Gras und lehmiger Matsch bleibt an den breiten Zähnen des speziellen XX1-Blattes hängen und drückt die Kette nach oben; dies lösen die Cannondale-Teamfahrer daher mit einem regulären Kettenblatt in Kombination mit einer Kettenführung.
# Cannondale – Marco Fontana
#Im Matsch fahren die Jungs von Cannondale mit einem Standard-Kettenblatt und Kettenführung
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Manuel Fumic
#+1
José Antonio Hermida – Merida 650b
# Merida – José Antonio Hermida
Der sympatische Spanier gehört dieses Jahr auch zu denjenigen, die auf ein 650B-Rad setzen. Generell kann man sagen, dass jeder, der mit einem 29er nicht zurecht kommt und die Möglichkeit auf ein 650B hat, diese auch nutzt. Besonders ist an dem Rad vor allem der neue Laufradsatz von Fulcrum, den wir euch bereits vorgestellt hatten [Link zum Artikel]. Mittlerweile gibt es den LRS in den Versionen 26″, 27,5″ und 29″ als Clincher- und Tubular- Version. Damit steht den Fahrern die Reifenwahl bei wechselden Wetterbedingungen offen. Mit schweren Reifen (Crossmax mit stabiler Seitenwand) bringt das rennfertige Rad 8,5 kg auf die Waage.
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Jaroslav Kulhavy – Specialized Epic 29 S-Works
Der Olympiasieger aus Tschechien ist ein besonderer Fahrer, der eine besondere Sitzposition bevorzugt. Er fährt seinen Sattel in Rennen genau wie auf dem Bild, damit er bergauf ordentlich pushen kann. Ansonsten ist das Rad auf sehr hohem Niveau eher unspekaulär – edle Teile, aber kein ausgefallenes Tuning. Im Schlamm fährt Kulhavy trotz XX1 eine Kettenführung (Gründe – siehe Marco Fontana). Insgesamt wiegt das große Bike 9,9 kg, wobei 3,25 kg auf Kosten des Laufradsatzes (komplett) gehen. Der Vorbau ist 120mm lang und hate eine Neigung von -21°.
# Specialized – Jaroslav Kulhavy
# Schlicht und clean kommt das Cockpit vom Olympiasieger daher
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Sein japanischer Teamkollege hat da eine deutlich entspanntere Sitzposition!
# BM6I8121
Ralph Näf – BMC Teamelite 29
Der amtierende XCE-Weltmeister befindet sich seit diesem Jahr im verstärktem BMC-Team. Bisher konnte er verletzungsbedingt leider noch nicht an alte Erfolge anknüpfen, wir wünschem ihm weiterhin gute Genesung.
# BMC – Ralph Näf
#Ehre wem Ehre gebührt
Moritz Milatz – BMC Teamelite 29
Ralph Näfs Teamkollege und Europameister Moritz Milatz fehlt dieses Jahr im Weltcup ebenfalls noch ein Topresultat – vielleicht in Val di Sole ?
# BMC – Moritz Milatz
Daniel McConnell – Trek Superfly 100 29
Dagegen konnte Daniel McConnell gleich im ersten Worldcup einen Riesen-Erfolg feiern. Die Federung blockiert wird bei ihm mit dem elektronischem System von Fox, angetrieben wird sein Rad von Shimano-Komponenten.
# Trek – Daniel McConell
# Trek – Daniel MacConell
Emily Batty – Trek Superfly 29
Von den Männern wechseln wir zur Teamkollegin von Daniel MCConnell, Emily Batty. Im Gegensatz zu ihren Teamkollegen verlässt sie sich nach wie vor auf das leichtere Hardtail.
# Trek – Emily Batty (merke: Die Reifen sind noch ihre Trainingsreifen für das Warmmachen auf der Rolle)
Jolanda Neff – Giant XtC Advanced SL 29
Im neugegründeten Giant XC Pro Team findet sich die junge Schweizerin und U23-Weltmeisterin Jolanda Neff wieder. Obwohl sie noch mehrere Jahre in der U23-Klasse bleiben könnte, stellt sie sich der Damen Elite – und das äußerst erfolgreich.
# Giant – Jolanda Neff
Julie Bresset – BH
Das etwas besondere Rad von Julie Bresset wartet immer noch sehnsüchtig auf die Rückkehr der Weltmeisterin und Olympiasiegerin.
# BH Suntour – Julie Bresset
Katerina Nash und Catherine Pendrel – Orbea Occam 29
# Orbea – Katerina Nash
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Alexandra Engen – Ghost HTC Lector 29
Die junge Schwedin Alexandra Engen etabliert sich immer mehr in der Weltspitze und schaffte in den ersten beiden World Cups jeweils den Sprung aufs Podest im Cross Country Rennen. Daneben zählt sie in der Eliminatorsprint-Disziplin zu der absoluten Favoritin und schaffte es auch dort in beiden World Cups, auf dem Podium zu stehen – einmal ganz oben und einmal auf Platz drei. Stolz präsentiert sie ihr spezielles Sprintbike, das auf den 29er Ghost-Hardtailrahmen aufgebaut ist.
Schlanke 8,1 kg bringt ihr Bike auf die Waage, gerade einmal 1080g wiegt dabei der Laufradsatz. Im Sprint setzt sie auf das große 38er Kettenblatt und auf das Candy-Pedal von CrankBrothers, das im Eifer des Gefechts mehr Sicherheit bietet als die schmalen Eggbeater.
Der Lenker hat eine Breite von 680 mm, der Vorbau eine Länge von 85mm mit -7°. Die Gabel ist meist blockiert und löst nur bei harten Schlägen durch das MotionControl aus.
# Ghost – Alexandra Engen
#Weltmeisterlich wohin man schaut – farblich passend zum Regenbogentrikot. „Solche Spielereien sind eher Sache vom Teamchef Thomas als von mir“, gibt Alexandra lachend zu.
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Katrin Leumann
Im Gegensatz zu Alexandra Engen setzt ihre Teamkollegin Kathrin Leumann auf das intelligente Fully mit eiShock-System. Dabei blockiert das Fahrwerk selbstständig und geht bei Schlägen blitzschnell wieder auf.
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Eva Lechner – Colnago C29 Italia
# Colnago – Eva Lechner
Jenny Rissveds – Scott Scale 650b
Die junge Sprinterin kommt seit diesem Jahr in den Genuß von professioneller Betreung durch das Scott Swisspower Team.
# Scott – Jenny Rissveds
Irina Kalentieva – Canyon Grand Canyon Prototyp
# Topeak-Ergon – Irina Kalentieva
Das war ein kurzer Blick auf die World Cup Bikes der XC-Profis. Auch wenn die Laufradfrage nach wie vor ungeklärt zu sein scheint, so lässt sich wohl festhalten, dass 26″ im World Cup ausgedient zu haben scheint.
Welches der Räder würdest du gerne einmal ausprobieren?
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