Alpina Twist Four 2.0 VL+: Äste, Regen, Matsch, Sonne – nicht nur das Bike, sondern auch die Augen von uns Mountainbikern müssen mit vielen Widrigkeiten klarkommen. Viele fahren zwar ohne, doch Sportbrillen sind nicht nur im Downhill-Bereich wichtig, auch auf dem Trail sind die leichten Plastikgestelle meistens ziemlich hilfreich. Nach unserem letztjährigen Eurobike-Besuch bei Alpina orderten wir das neue Topmodell mit dem etwas sperrigen Namen „Twist Four 2.0 VL+“ zum Langzeittest.

Was macht die Alpina Twist Four 2.0 VL+ zu einem Topmodell? Nicht nur ist die Fahrradbrille mit weniger als 30 Gramm sehr leicht, auch das vorgestellte Feature fanden wir insbesondere für das Preisniveau der Brille interessant: Die Alpina verfügt über eine automatische Tönung, die sich je nach Helligkeit optimal anpassen soll. Am Stand hatte diese Funktion mithilfe einer UV-Lampe eindrucksvoll funktioniert – klappte das auch auf dem Trail? Hier ist unser Erfahrungsbericht.

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# Die Alpina „Twist Four 2.0 VL+“

In der Hand

Glänzend weiß mit grünen Akzenten – das ist der erste Eindruck, als wir die Brille aus der Alpina-Box befreien. Zudem wiegt die Twist Four praktisch nichts – 27 Gramm zeigt die Waage an, als wir das Leichtgewicht darauf plazieren. Gestell und Brillengläser sind stark gewölbt und passen sich somit eng an den Kopf an. Statt Steckverbindungen setzen die Bayern auf kleine Schrauben, mit denen Verstellmechanismus, Brillenbügel und Rahmen verbunden sind. Dieser Neigemechanismus ist dreistufig als Rasterung aufgebaut und lässt sich ohne viel Kraftaufwand bewegen – der Verstellbereich reicht dabei von stark nach unten gekippt bis zu einer eher regulären Brillenposition.

Die verstellbaren Nasenpolster
# Die verstellbaren Nasenpolster

Neben dem Neigungswinkel ist noch eine weitere Anpassung möglich: Die von Alpina „Twist Fit Nose“ genannte Rasterung des gummierten Nasenpolsters passt sich durch eine Drehung an die Nasenform an. Ebenfalls gummiert sind zwei Einsätze am Ende der Brillenbügel: diese sollen verhindern, dass sich das harte Plastik der Bügel allzusehr in die Kopfhaut drückt und zu einem unangenehmen Tragegefühl führt.

Mit eingelassenem Alpina-Logo: Die gummierten Innenseiten der Bügel
# Mit eingelassenem Alpina-Logo: Die gummierten Innenseiten der Bügel

Schön und gut – doch das Highlight der Brille und letztendlicher Testgrund ist die automatische Tönung der Brille. Hiervon sieht man so direkt nicht viel, die Gläser sind beim Auspacken (Tageslicht) lediglich leicht getönt; ziemlich genau zwischen sonnenbrillen-schwarz und einem klaren Brillenglas. Ob die Brille in der Praxis das bringt, was sie verspricht? Das testen wir jetzt.

Auf dem Trail

Auch auf einem breiten Nasenrücken wie dem meinigen nimmt die Brille gerne und angenehm Platz – mit komplett eingedrehten Nasenpolstern sitzt die Brille auf Anhieb gut, der Neigungswinkel der Brille verbleibt für die optimalste Passform auf „normal“ – die anderen beiden Stufen fühlen sich bei den anderen Testern eher „verschoben“ an. Das Sonnenbrillengefühl stellt sich noch nicht ein – kein Wunder, es ist bewölkt und die Brille fast klar. Das Gestell auf der Nase ist schnell vergessen – und das ist nicht negativ gemeint, sondern der guten Passform und dem niedrigen Gewicht geschuldet.


# Auch so gut zu erkennen: Die Brille ist im Gegenlicht ziemlich abgetönt.

Erstmal: Die Brille tönt nicht innerhalb von Sekundenbruchteilen ab, wie der eine oder andere denken mag. Vermisst haben wir das aber nicht: Relativ langsam und dadurch unmerklich geht das Aufhellen oder Abdunkeln bei der Twist Four vonstatten, den eigentlichen Vorgang merkt man aktiv nicht. Dies fällt nur dann auf, wenn man sich drauf konzentriert oder sich die Brille beim Mitfahrer anschaut: Bei Sonne ist es so ausreichend abgetönt, dass man nicht blinzeln muss, im Wald behält man hingegen auch am Spätnachmittag die Kontrolle über seine Sicht.

Einmal bei Sonnenschein: Ziemlich dunkel.
# Einmal bei Sonnenschein: Ziemlich dunkel.

Helle Durchsicht bei Zimmerhelligkeit.
# Selbsttönende Fahrradbrille: Helle Durchsicht bei Zimmerhelligkeit.

Ebenfalls nicht unwichtig ist die Frage nach dem Beschlagen der Brille: Die Twist Four hat eine Fogstop-Beschichtung, die zufriedenstellend funktioniert. Insofern die Luftfeuchtigkeit nicht gen 100 % geht und man die Brille nicht auch in den atem-intensiven Uphill-Sektionen und  Verschnaufpausen aufbehält, wird man nicht auf einmal Milchglasscheiben vor den Augen haben – sprich: in fast jeder Situation bleibt die Brille beschlagfrei.

Was war gut?

  • die Passform der Brille ist top
  • auch am Gewicht ist nichts zu meckern
  • die automatische Tönung funktioniert einwandfrei: Ist eine normal getönte Brille im Sonnenlicht optimal, wird diese im Laufe des Nachmittags oft zu dunkel – hier passt sich die Alpina unauffällig den Gegebenheiten an.
  • Auch die Fogstop-Beschichtung funktioniert größtenteils unproblematisch, nur bei einigen schwülen, langsamen Herbst-Uphills beschlug die Brille kurzzeitig teilweise.

Was war nicht so gut?

  • Die Verstellung des Gestellwinkels haben wir kein einziges Mal benötigt – vielmehr verstellten sich die Bügel teilweise beim Absetzen/Aus dem Rucksack nehmen/an den Helm klemmen ungewollt: Beim Wieder-Aufsetzen musste oft einer der Bügel wieder in die richtige Position geclipst werden. Kein großes Problem, aber vermeidbar: Die Verstell-Option ist, zumindest in diesen drei Winkeln, für einen Großteil aller Biker wahrscheinlich gar nicht nötig.
  • Eins der Nasenpolster war auf einmal verschwunden – nach einer Pause war das kleine, grüne Gummipolster unauffindbar. Wie konnte das passieren? Auf Nachfrage bei Alpina versicherte man uns, dass dies sehr vereinzelt schon vorgekommen sei – die Produktion seit unserem frühen Modell jedoch leicht verändert wurde und dies nicht mehr passieren sollte. Im Fall der Fälle wird das Nasenpolster jedoch über den Alpina-Service ausgetauscht – das Austauschteil lässt sich sehr einfach montieren.

Fazit zur Alpina Twist Four 2.0 VL+

Dass man keine dreistelligen Beträge für eine gute Brille ausgeben muss, zeigt die Alpina Twist Four 2.0 VL+:

Eine leichte, robuste Brille, die auch nach einem halben Jahr Dauerbenutzung kaum verkratzt ist und neben dem geringen Gewicht mit einer gut funktionierenden FogStop-Beschichtung aufwartet. Die Tönungs-Automatik funktioniert gut und unauffällig, sodass man weder eine klare Brille in der Dämmerung noch eine Sonnenbrille bei blauem Himmel vermisst. Kauf-Empfehlung!

Gut zu erkennen: Der Verstellmechanismus am Bügel
# Gut zu erkennen: Der Verstellmechanismus am Bügel

Weitere Informationen vom Hersteller, Preis

[DDET Hier alle Informationen zum Ausklappen]

  • Optimized Airflow

Eine stark gewölbte Brillenscheibe in Verbindung mit einer indirekten Luftstromführung sorgt auch bei schnellen Outdoorsportarten für zugfreie und beschlagfreie Sicht.
2Comp-Design

  • Twist Fit Nose

Eine gute Sportbrille hat ein Anpassungssystem für jede Nasenform und-breite. Wie die TWIST FIT NOSE – mit Hilfe einer feinen Rasterung im Innern des Nasenpolsters.

  • Adjustable Inclination

Dank verstellbarer Bügelgelenke kann die Brille beim schweißtreibenden Uphill von der Stirn weggekippt werden. Bergab sorgt ein Kippen zur Stirn für weniger Zugluft.
Fog Stop

  • Varioflex+

Bruchfest
100% UV-A-,-B-,-C- Schutz bis 400 nm
Außen hartbeschichtet, innen antistatische Fogstop-Beschichtung
Automatische Anpassung der Scheibentönung an die Umgebungshelligkeit. Besonders großer Tönungsbereich über zwei Schutzstufen.
Gewicht: 26g

  • Schutzstufe: S 1-3

Selbsttönend über 2 Schutzstufen, passt sich den Lichtverhältnissen an, aufhellend, mittlerer bis hoher Lichtschutz, Fogstop-Beschichtung.
Transmission: S1= 43-80%; S2= 18-43%; S3= 8-18%
Glas: VARIOFLEX+ black fogstop S1-3[/DDET]

Alle Informationen zur Brille gibt es auf der Herstellerseite: http://www.alpina-sports.de/sportbrillen-performance/articles/twist-four-s-vl.html?id=0#0

Fotos: Johannes Herden, Dennis Helms

Preisvergleich Alpina Twist Four 2.0 VL+

  1. benutzerbild

    kreisbremser

    dabei seit 07/2012

    Persönlicher Eindruck nach über einem Jahr inklusive Night- und schneerides.
    Pro
    -tönt ordentlich und schnell
    -zwei mal für ca. 50€ gekauft
    -noch nie vom Kopf gefallen auf ruppigen trails
    -war im Wald nie zu dunkel nach sonnigen Abschnitten
    -funktionierte unauffällig bei unter 0 Grad
    -schützt ausreichend vor Fahrtwind

    Contra
    -Passform nicht optimal aber ok
    -Bügel etwas zu lang unter dem Helm
    -leider kann man die Brille bei Verlust nicht anrufen um sie mit Hilfe des Klingelton wieder zu finden.
    -da ich mir eine zweite zulegen musste, hab ich, da günstig, eine silberne genommen.... Hässlicher geht nicht

    Bekomm ich jetzt ein Geschenk von alpina?

  2. benutzerbild

    bhaal1702

    dabei seit 02/2007

    Vielen Dank soulslight, ich hab heute nen Termin bei dem Optiker meines Vertrauens smilie
    Mal schauen, ob sie sich biegen lässt, ich geb euch Rückmeldung.

  3. benutzerbild

    bhaal1702

    dabei seit 02/2007

    War dort und es lässt sich mit Wärme optimal biegen smilie

  4. benutzerbild

    Scotty_Genius

    dabei seit 03/2012

    wie ist die erfahrung in sachen zugluft von anderen besitzern?
    Ich überlege mir die alpina zuzulegen für den weg zur arbeit mit dem spedelec. Die oakley flack jacket 2.0 die ich im moment habe lässt leider zu viel zugluft an die augen...

  5. benutzerbild

    Kadauz

    dabei seit 06/2006

    Kann mir jemand sagen, ob man die Brille auch beim Skifahren benutzen kann? Oder ist das zu hell/grell?

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