Die „Dudes of Hazzard“ rund um Joe Barnes veranstalten auf ihren Hometrails in den schottischen Highlands ein Enduro-Rennen: Klingt schon mal recht amüsant! Das Ganze findet im November statt: Klingt noch amüsanter! Als Trophäen gibt es neben einem alten Wandgemälde noch eine „Oma“-Lampe zu gewinnen: Klingt als müsste man bzw. Frau dabei sein!
Gesagt getan – nur wenige Minuten nachdem die Anmeldung freigeschaltet wurde gingen unseren Anmeldungen raus und die Bestätigung nur kurze Zeit später bei uns ein. Es steht also fest – wir fliegen ins schottische Fort William um im nahegelegenen Kinlochleven das legendäre „This Is Enduro Now“-Rennen der Dudes zu absolvieren. Wir – das sind Julia Hofmann und ich (Ines Thoma).
The Dudes of Hazzard – The Spirit of Enduro Race from Joe Barnes on Vimeo.
Doch leider kam alles etwas anders als vor etwas mehr als einem Monat noch geplant. Beim letzten großen Rennen der Saison, dem Finale der Enduro World Series, brach sich Julia unglücklicherweise den Knöchel – kein Grund um die Reise abzusagen. Somit war es an mir die deutsche Enduro-Ehre in Kinlochleven aufrechtzuerhalten.
Beim Landeanflug gibt der Pilot wie gewohnt das örtliche Wetter durch: 3°C Außentemperatur und leichte Bewölkung. Schnell stellt sich uns die Frage, ob es wirklich nötig war, die lang ersehnte Winterpause für ein Rennen bei diesen Witterungsbedingungen nach hinten zu verschieben. Nun ja, immerhin regnet es nicht – noch nicht. Glücklicherweise erweist sich unsere Entscheidung vor Ort schnell als goldrichtig. Die Trails in Kinlochleven sind der absolute Wahnsinn – und die Natur erst.
# Schlechtes Wetter? In Schottland ist das Wetter Nebensache.
# So macht Enduro-Racing auch im verregneten November Spaß.
Pünktlich zum Training am Samstag zeigt sich das Wetter von seiner schottischsten Seite. Joe Barnes und Liam Moynihan kommentieren das Wetter nach typisch gelassener schottischer Art mit den Worten: „Not too bad.“ In Wahrheit ist es kalt, nass, windig und zunehmend schlammig. Der einzige Grund warum es trotzdem Spaß macht ist schlicht und ergreifend die unglaublich lustige Atmosphäre und die gigantischen Stages. Drei an der Zahl und jeweils um die sechs Minuten Fahrzeit lang.
Es wechseln sich steinige und technisch sehr anspruchsvolle Passagen mit rutschigen Waldkurven und flowigen Stücken ab. Viele Abschnitte sind extra für das Rennen neu gebaut worden. Während Joe und Liam das Rennen selbst bewältigen, ist ihr immer noch verletzter Team-Kollege Fergus Lamb auf einem klapprigen Enduro-Motorrad unterwegs und checkt die Strecken. Das Fahrerfeld besteht aus über 330 Bikern, bunt gemischt: Hardtail-Fahrer, Singlespeed-Extremisten, Locals, Pros und erstaunlich vielen Frauen.
# „This Is Enduro Now“ – so der Titel des fast schon legänderen „Spaß“-Rennens der Dude Of Hazzard
Der Renntag bringt für hiesige Verhältnisse brillantes Wetter (es regnet nicht mehr). Nachts hat es jedoch gefroren und die Temperaturen dürften beim Start um die 2°C liegen. Die beiden ersten Wertungsprüfungen (jeweils ca. 500hm) lassen die Beine warm werden und machen, dank des steinigen Untergrunds, auch bei nassem Boden sehr viel Spaß. Das ändert sich allerdings bei den meisten Fahrern auf der dritten Abfahrt: Matsch so weit das Auge reicht, steile Schlammrinnen und tiefe „Bogs“, eine Art Sumpflöcher. Wer die falsche Linie wählt, kann sich sicher sein über den Lenker abzufliegen. Glücklich schätzen können sich all jene, die von Streckenchef Fergus einen Insider-Tipp bekommen: Er verrät, wo und wie man die tiefsten Löcher am besten umfahren sollte.
# Da soll noch einer sagen Frauen hätten keinen Spaß daran sich dreckig zu machen!
Alles in allem eine Schlammschlacht mit Spaßfaktor! Aber wer sahnt nun die handgemachten Siegertrophäen ab? Das ist allen vorerst nicht so richtig klar. Aufgrund einiger Probleme mit der Zeitmessung müssen wir uns bis zum nächsten Tag gedulden, um zu erfahren, wer denn nun gewonnen hat. Anstatt einer Siegerehrung gibt es am darauf folgenden Tag einzigartige Siegerehrungsbilder aus den schöpferischen Händen der Dudes.
Bevor wir jedoch die Heimreise antreten, gönnen wir uns zwei spaßige Tage in Schottland. Eine Einführung in das dude´sche Leben inklusive. Sightseeing, selbst gebackene Scones, Whisky und Menschen, die nur aus einem Grund auf dem Mountainbike sitzen – weil es ihnen Spaß macht – so präsentiert sich uns dieses ganz besondere Schottland. Thanks for the Spirit, we’ll come back!
This Is Enduro Now
# Spaß zu zweit: Ines Thoma und Julia Hofmann genossen die schottische Gelassenheit
# Natur vom feinsten
# Das kann nur ein wahrer Schotte sein – dieser Rothirsch ließ sich nicht beirren.
# Slow? Sicher nicht!
# The Dude Of Hazzard Welcome You!
# Liam Moynihan mit der Nummer 6
# Ines scheint das schlechte Wetter im Training wenig anzuhaben.
# Is was?
# Nach dem ersten Training.
# Beste Stimmung nach dem ersten Training
# Die Trophäe für den Sieger – also links im Bild.
# Anmeldung
# Kreative Startnummern
# Auf die Plätze, fertig, los!
# Wer erkennt ihn? Richtig – auch Trail Solutions-Frontmann Georgy Grogger ließ sich die Teilnahme am „This Is Enduro Now“ nicht nehmen.
# Ines und Georgy
# Joe Barnes auf dem Weg zum Sieg.
# Wer aus Schottland kommt ist es nicht anders gewöhnt.
# Ja – so macht Biken Spaß.
# Joe Barnes
# Joes bessere Hälfte
# James Shirley
# Ines Thoma
# Nach getaner Arbeit
# Zeit für Sightseeing
# Könnte es etwas schöneres geben als ein anstrengendes Rennwochenende mit einem solchen Ausblick ausklingen zu lassen?
# Den Ausblick genießen: Ines und Julia erfreuen sich an der Natur Schottlands.
# Wie man sieht gibt es in Schottland nicht nur einen See.
# Idyllisch
# Ohne Worte
# Schottland
# Wunderbar
# Vor dem Abflug in die kalte Heimat noch ein letzte Mal Sonnenstrahlen tanken.
# Viel gibt es nicht in Schottland: wunderbare Natur, verrückte Biker und das eine oder andere Schaf.
# Good bye Schottland. Ines konnte die Insel samt ruhmreicher Siegertrophäe verlassen.
———————————————————————————————
Text: Ines Thoma // Bilder: Ines Thoma & Julia Hofmann
18 Kommentare