1998 – das war das Geburtsjahr der RockShox BoXXer. Seitdem hat sich viel getan. Innerlich wie auch äußerlich. Sie war oft Technologieträger im Hause RockShox und ihre Features fanden sich nach und nach in Modellen mit weniger Federweg wie Totem oder Lyrik wieder. Blickt man auf das vergangene Jahr zurück, rollte aber keine neue Downhillgabel mit neuesten Features den Markt auf, sondern die Enduro-Gabel Pike.

Für ihre gute Funktion sei laut RockShox unter anderem die sogenannte Charger Dämpferkartusche verantwortlich. Eine überarbeite Dämpfungseinheit, die vor allem auch das Ansprechverhalten auf kleine Schläge verbessern soll. Im Blackbox Programm lief diese Kartusche in einer Downhillausführung nun bereits letzte Saison unter anderem in Stevie Smiths Bike und beim „1 Million down Projekt“ von Adam Billinghurst. Während des diesjährigen Trail House-Treffens von SRAM in Queenstown/Neuseeland durften wir nicht nur die neue X01DH-Schaltgruppe testen, sondern auch Vergleichsfahrten mit der neuen BoXXer und ihrem Charger-Dämpfer gegen die bekannte Mission Control machen. Und, es war absehbar, es gibt die neue Boxxer nicht nur mehr für 26″, sondern ganz neu auch passend für 27.5″ Laufräder.


# RockShox BoXXer 27.5

Kurzgefasst

  • Alle Modelle wurden überarbeitet (RC, Team und World Cup)
  • Fertigungsprozess verbessert: passgenauer und somit besseres Ansprechverhalten
  • Negativfeder vergrößert für besseres Ansprechverhalten
  • Luftfederanpassung bei World Cup
  • Stahlfederanpassung bei Team
  • Standrohre in „Fast Black“-Beschichtung (RC, Team und World Cup)
  • 27.5″ Option bei allen Modellen
  • Charger Dämpfungseinheit (Team und World Cup)
  • Rapid Recovery (Team und World Cup)
  • Leichter: Team 2.890g/2.942g (26″/27.5″) und World Cup 2.585g/2.637g (26″/27.5″)
  • Preise World Cup: 1511€ | 26″, 1542€ | 27.5″
  • Preise Team: 1133€ | 26″, 1165€ | 27.5″
  • Preise RC: 769€ | 26″, 800€ | 27.5″

Rock Shox BoXXer Spezifikationen


# BoXXer Ausführungen im Detail


# RockShox Domain DualCrown RC 26

Domain DC Spezifikationen

Die bekannte Einsteigergabel Domain Dual Crown geht bis auf die neue 27.5″ Option unverändert ins nächste Modelljahr.


# Domain Ausführungen im Detail

Boxxer Upgrade Kits

Wer eine aktuelle Boxxer besitzt oder kürzlich eine erworben hat und nun die Hände über dem Kopf zusammenschlägt – den können wir beruhigen: Das System ist abwärtskompatibel und kann nachgerüstet werden. Der Charger passt in jede BoXXer Race, Team, RC, R2C2 und World Cup von 2010–2014 (mit 35mm Standrohren). Kosten: 337 €.

Die Solo Air-Einheit mit angepasster Federkurve und der Möglichkeit via Token (Volumenspacer für die Luftkammer) die Progression einzustellen, ist ebenfalls nachrüstbar. Sie passt in BoXXer World Cups von Modelljahr 2011 bis 2014 (Seriennummer höher als 16T11XXXXXXX). Kosten: 167€

Verfügbarkeit:

  • Domain Dual Crown: Juni 2014
  • BoXXer Charger Upgrade Kit: Juni 2014
  • BoXXer World Cup, Team, RC und Solo Air Upgrade Kit: August 2014

Zur Technik


# Cutaway aller Einzelteile im Überblick

Die neue Feder (Stahl/Luft + Tokens)

Hauptänderung ist die angepasste Federkennlinie beim World Cup-Modell und einer „bottom out progression“ via Luft im unteren Teil des Castings beim Team Modell. Bei der World Cup-Version ist die Kennlinie noch anpassbar über die bereits bekannten Tokens, die Team-Version begnügt sich hier mit einer festgelegten Voreinstellung.


# Hier ist ein Token installiert. Bis zu drei Stück sorgen für die gewünschte Progression.

Die von der Pike bekannten Tokens sind kleine Kunststoffstücke, welche von unten an die Abdeckkappe der Luftkammer geschraubt werden können und durch ihr Eigenvolumen die Größe der Luftkammer verkleinern. Zur Installation muss lediglich die Luft abgelassen und die Abdeckkappe herausgeschraubt werden. Nach Festschrauben der gewünschten Token-Anzahl wird die Abdeckkappe einfach installiert und die Gabel neu mit Luft befüllt.

Über die Verkleinerung des Luftvolumens ergibt sich eine steilere Kennlinie gegen Ende des Federwegs und somit ein erhöhter Durchschlagschutz, insbesondere mir als 95kg schwerem Fahrer kam dies extrem entgegen.

Im Standard-Auslieferungszustand befindet sich ein Token in der Luftkammer. Entfernt man ihn, kann man als sehr leichter Fahrer beispielsweise besser den kompletten Federweg nutzen. Je nach Fahrergewicht, Vorlieben und Einsatzbereich können maximal drei Tokens eingesetzt werden.


# Die einzelnen Kennlinien mit 0 – 3 Tokens im Vergleich.

Charger mit Rapid Recovery


# RockShox Charger Dämpfungseinheit

Als Grundgerüst für die BoXXer Variante des Charger stand nicht die RCT3 Variante Modell, sondern die simplere Variante der Pike RC. Grund dafür ist, dass man beim Downhill einen Lockout eher weniger gebrauchen kann. Jeremiah Boobar erklärt in folgendem Audio kurz die Unterschiede zwischen den Kartuschen von BoXXer und Pike:

Boobar Pikecharger vs Boxxercharger von Thomas – mehr Mountainbike-Videos

Der Aufbau des Chargers über eine sogenannte „Bladder“ (ein Kunststoffschlauch der sich ausdehnen kann, um die durch den Schaft verdrängte Ölmenge auszugleichen) soll laut Rock Shox insbesondere die Sensibilität gegenüber kleinen Schlägen und die Traktion verbessern.

Vom Verstellbereich bietet der Charger 20 Klicks. Einige sehr feinfühlige Profis ließen sich die Klickanzahl bei gleichem Gesamtspektrum auf 30 oder sogar 40 erhöhen. Da man als regulärer Fahrer aber manchmal schon Mühe habe einen einzelnen Klick bei einer 20er Rasterung zu spüren, wollte man die Sache laut Rock Shox nicht unnötig verkomplizieren. Darum gibt es „nur“ 20 Klicks.

Gegenüber der alten Mission-Control Dämpfungseinheit spart die Charger-Dämpfung satte 100g. Fans der endlosen externen Verstellbarkeit werden allerdings zuerst einmal enttäuscht sein: An der Oberseite befindet sich keine getrennt einstellbare Low- und Highspeed Druckstufe, sondern lediglich ein großer Knopf für die Lowspeed-Druckstufe. An der Unterseite der Gabel dasselbe Spiel – keine Beginning- und Ending-Stroke Zugstufe, sondern nur ein großer roter Knopf für die Beginning Stroke-Zugstufe. Die interne Abstimmung sowie Rapid Recovery soll eine zweifache Einstellbarkeit überflüssig machen.


# Das Innenleben der neuen BoXXer

Rapid Recovery soll der BoXXer folgende Schlüsseleigenschaften bescheren:

  • Schnellere Regeneration nach einem Schlag
  • Verbesserung des Bodenkontakts
  • Position höher im Federweg und dadurch im weicheren Teil der Federkennlinie und dadurch verbessertes Ansprechverhalten.
  • Weniger Krafteinwirkung auf die Hände des Piloten und dadurch kraftsparender.

Soweit klingt die Verknappung der Einstellknöpfe nach einer Beschneidung der Möglichkeiten. Allerdings kann man den Shimstack, der sich im Charger befindet, laut RockShox mit regulären Werkzeugen neu abstimmen.

Shimstack


# Jeremiah Boobar – der Kopf hinter Pike und Boxxer

Über das Dämpfungsverhalten einer Gabel entscheidet maßgeblich das Layout des Shimstacks. So floss laut Suspension Entwickler Jeremiah Boobar sehr viel Zeit in die Entwicklung und das Testen unterschiedlichster Aufbauten.

Zielvorgabe am Grundsetup der Gabel war es, einen sehr großen Bereich abdecken zu können. Vom World Cup-Fahrer bis zum Wochenendheizer oder auch bis zum Drop-Fanatiker. Bis auf einige Ausnahmen (z.B. Adam Billinghurst bei 1 Million Down) seien nun fast alle Rock Shox Athleten auf der gleichen Kartusche unterwegs, wie sie sich jeder in der neuen Team oder World Cup kaufen kann.

Kommt man dennoch mit diesem Setup nicht klar, kann man die Dämpfung am Shimstack anpassen. Zum einen kann dies notwendig werden, weil man sich in einem Gewichtsbereich weit vom Durchschnitt entfernt befindet (unter 50kg oder über 100kg) oder aber eine extremeren Fahrposition auf dem Rad hat (weit auf der Front oder sehr hecklastig).

Zusätzlich macht es Sinn eine solche Anpassung vorzunehmen, sobald man den Charger (Lowspeeddruckstufe) oder aber die Zugstufe (Beginning-Stroke) nahe bis gänzlich offen oder aber umgekehrt fast geschlossen fährt.

Über eine neue Reihenfolge sowie den Austausch einiger Shims kann der jeweilge Wirkungsbereich von Druck- oder Zugstufe nach oben oder unten verschoben werden. Eine Anleitung hierfür wird demnächst online zur Verfügung gestellt.

Boxxer Charger – Auf dem Trail


# Unser Testrad in 26 Zoll – das Devinci Wilson Carbon – zuerst mit Mission Control, später mit Charger.

Setup

Bevor wir auf den neuen Modellen unterwegs waren, begannen wir unsere Fahrten auf den aktuellen World Cup-Versionen der BoXXer. Die Einstellbarkeit hier ist in folgenden Punkten von außen 6-fach möglich:

  • Luftfeder
  • Bottom Out
  • Zugstufe Beginning Stroke
  • Zugstufe Ending Stroke
  • Druckstufe Lowspeed
  • Druckstufe Highspeed

Wir stellten den Negativfederweg auf 30% ein und einige Einstellfahrten später landete ich bei folgenden Einstellungen:

  • 87 psi
  • 1 Umdrehung Bottom Out
  • 8 Zugstufe Beginning Stroke
  • 9 Zugstufe Ending Stroke
  • 8 Klicks Lowspeed Druckstufe
  • 7 Klicks Lowspeed Druckstufe

BoXXer Worldcup Charger im Vergleich mit dem alten Modell mit Mission Control:
Ungewohnt - wo andere Hersteller mehr Einstellmöglichkeiten bieten findet sich hier für die Zugstufe nur ein Einstellknopf Bekannt von der Pike RC verzichtet der Charger der Boxxer einsatzspezifisch auf eine Pedal und eine Lock-Einstellung. Die altbekannte Mission-Control Einheit - Zweifache Verstellung fällt nun mit dem Charger weg. Die Zugstufe wird in Zukunft ebenfalls von außen nur im "Beginning-Stroke" beeinflusst.
Diese Fotos im Fotoalbum anschauen

Die BoXXer in der Team-Version fuhr ich selbst einige Jahre, von daher tauchten soweit keine Überraschungen für mich auf.

Nach der Eingewöhnungsphase auf den Trails und an das Devinci Wilson tauschten wir das Innenleben der BoXXer aus. MissionControl wurde durch Charger ersetzt und die Luftseite mit Bottom Out machte der neuen Solo-Air-Einheit mit den Tokens Platz. In Summe bietet die neue BoXXer World Cup, neben Gewichtseinsparungen, folgende Einstellmöglichkeiten, die ohne ein Öffnen der Kartusche möglich sind:

  • Luftfeder
  • Progressionsanpassung über bis zu drei Tokens (Luft ablassen, Topkappe abschrauben)
  • Zugstufe Beginning Stroke
  • Druckstufe Lowspeed

Durch das Verringern der externen Einstellmöglichkeiten fühlte man sich im ersten Moment ein wenig der Möglichkeiten beraubt und ich war skeptisch, ob ich die Gabel so abstimmen können würde, wie es mir gefällt.

Meine Grundabstimmung war folgende:

  • 80 psi Luftfeder
  • 1 Token
  • Gleiche Ausfedergeschwindigkeit der Zugstufe am Beginning Stroke wie bei der alten Kartusche.
  • 5 Klicks (von 20) am Charger (Druckstufe Lowspeed)

Bevor wir auf die Strecke einbogen, sorgte die Gabel bei allen Testern beim „Parkplatztest“ direkt für beeindruckte Gesichter. Das Ansprechverhalten war über den kompletten Einstellbereich des Chargers um einiges besser als mit den alten Innereien. Aber auf dem Parkplatz wollte die Gabel natürlich niemand testen und so bogen wir schnellstmöglich auf den Trail ab, um den gelisteten Verbesserungen auf den Zahn zu fühlen.

Bikepark

Um sich an die Gabel zu gewöhnen, bog ich zuerst auf die etwas zahmeren Bike Park-Strecken ab, wobei der Queenstown Bike Park doch durchaus mit einer recht hohen Grundgeschwindigkeit ausgestattet ist. Schläge und Bremswellen wirken dementsprechend stark auf das Fahrwerk ein.


# MTB-News.de-Tester Jens lässt es krachen, um der neuen BoXXer auf den Zahn zu fühlen. 

Schon am ersten Sammelpunkt an dem wir uns für eine weitere Strecke entscheiden mussten, war in allen Gesichtern ein „Wow-Effekt“ sichtbar. Nach dem Vormittag mit etlichen Runs auf der BoXXer World Cup mit Mission Control, hatte sich in meinen Händen eine gewisse Müdigkeit eingeschlichen. Dadurch traf ich Linien nicht mehr so gut und wurde teilweise komplett in eine andere Richtung geschickt. Mit der „Charger-BoXXer“ war dies wie weggeblasen – die Summe der Änderungen schien gefruchtet zu haben.

In den folgenden Fahrten begann ich das komplette Einstellspektrum der Gabel auszuprobieren. Der Charger bietet 20 Klicks und durch das Fehlen einer zweiten Druckstufeneinstellung von außen gelang dies schnell und zielführend.

Fahreindruck: Charger komplett offen

Ein Tag im Bikepark bietet die Möglichkeit, liftunterstützt extrem viele Höhenmeter zu vernichten. Das Material wird dabei nicht müde – der Fahrer schon. Ein Setup, das dafür gemacht ist, um auf einer Rennstrecke Sekunden zu schinden, kann für manche Piloten anstrengender sein als eines, das etwas mehr Komfort bietet und nicht so viel Lowspeeddruckstufe entgegenhält. Mit dem komplett offenen Charger fühlten sich meine Hände in ruppigen Parkpassagen durchaus etwas enspannter an.

Fahreindruck: Charger komplett geschlossen

Diese Einstellung mag im ersten Moment etwas albern klingen – aber es galt den kompletten Bereich auszuprobieren, denn jeder Fahrer und seine Vorlieben sind unterschiedlich. Ein zu kleiner Einstellbereich kann schnell ein Nacharbeiten des Innenlebens fordern und ist in der Regel mit Kosten verbunden, die man natürlich nach dem Kauf eines High-End Produkts nicht noch mal investieren möchte.

So ging es also auf die Strecke. Am Einstieg übersprang man eine kleine Welle als Double, danach sorgten Steine und Wurzeln vor einem nahezu 180 Grad Anlieger für Unruhe im Fahrwerk. Der Pop, den ich auf den welligen Parkstrecken hatte, war immens. Die Kraftanstrengung bei heftigen Schlagfolgen ebenfalls. Meine Linie musste sehr präzise sein, um nicht vom Rad abgeschüttelt zu werden. Im Umkehrschluss wurde ich durch das straffe Setup mit einer erhöhten Grundgeschwindigkeit belohnt.

Fahreindruck: Charger 10 Klicks geschlossen

Mit der goldenen Mitte fühlte ich mich ziemlich wohl auf den Parkstrecken und machte mich auf den Weg in härteres Gelände.


# Ob 26 oder 27.5 Version der Charger BoXXer – mit beiden Versionen fühlte ich mich sicherer als mit der MissionControl.

Vertigo, Original, Hammys Track und Grundy

Downhill

Auf der World Cup-Strecke und einigen anderen heftigen Abfahrten konnten wir noch das eigentliche Image der BoXXer überprüfen: Das einer Race-Gabel, für die schnelle Fortbewegung in heftigen und steilem Gelände gedacht.

Gegenüber dem alten Mission Control System fuhr ich mit der Charger-BoXXer einen zirka 10 psi geringeren Luftdruck. Das mag zum einen mit der neuen Kennlinie zusammenhängen, zum anderen mit der neuen Dämpfung. Auf sehr steilen Abschnitten der sogenannten World Cup-Strecke fühlte ich mich mit dem Luftdruck aus dem Park nicht hundertprozentig wohl – so erhöhte ich die Klickanzahl des Charger (Lowspeed-Druckstufe) nach und nach, bis ich bei 17 Klicks landete.

Diese Einstellung war recht anstrengend zu fahren, funktionierte aber soweit gut für mich. Bei einer der nächsten Liftfahrten hielt ich Rücksprache mit Duncan Riffle und er schlug vor, noch mal eine andere Richtung zu probieren.

So drehten wir die Druckstufe komplett raus und erhöhten den Luftdruck der Gabel um 10 psi. In Summe verhielt sich die Gabel damit gefühlt ähnlich straff wie mit viel Druckstufe, allerdings befand ich mich durch die härtere Luftfeder höher im Federweg. In Summe verhielt sich die Gabel aber so für meinen Geschmack etwas zu bockig und folgte durch den verringerten Sag dem Untergrund nicht mehr so gut.

In Folge griffen wir auf die Möglichkeit der Kennlinienanpassung über die Tokens zurück. Also ein kurzer Boxenstopp, 3 Tokens rein und 10psi weniger – und bei der nachfolgenden Abfahrt war ich genau da, wo ich sein wollte. Die Einstellung war für mich perfekt. Je nach Strecke (Park oder DH) konnte ich ein paar Klicks mehr oder weniger am Charger fahren und so die Gabel an die Gegebenheiten anpassen, ohne viele Knöpfe bedienen zu müssen.


# Boxxer Charger- Token-Tausch

Worldcup, Hobbit, Fantrail und Ant’s

Meine finalen Abstimmungen für Downhill (später blieb ich dabei auch im Park) waren folgende:

  • 70 psi Luftfeder
  • 3 Token
  • Gleiche Ausfedergeschwindigkeit der Zugstufe am Beginning Stroke wie bei der alten Kartusche.
  • 7 – 2 Klicks am Charger (Druckstufe Lowspeed) je nach Strecke

650B Version der BoXXer

Der erste Eindruck der neuen BoXXer war soweit schon mal sehr positiv belegt, doch man hatte noch ein weiteres Produkt zum Testen im Petto. Die BoXXer mit Charger, neuer Solo-Air-Einheit und in einer 27.5/650B Ausführung.

Unsere Testfahrten begannen wir wieder im Bikepark. Insbesondere wenn man Strecken kennengelernt hat, lässt sich ein Produkt genauer beurteilen und feine Unterschiede besser spüren. Und der „Wow-Effekt“, den wir bereits beim Umstieg von Mission-Control auf Charger hatten, trat erneut ein. Bereits auf der ersten Abfahrt machte sich die Laufradgröße extrem positiv bemerkbar – insgesamt fühlte ich mich sofort sicherer auf dem Rad und konnte Linien in ruppigen Passagen besser halten.

Erste Abfahrt Boxxer Charger 650B Queenstown von Thomas – mehr Mountainbike-Videos

Egal ob ich das Bike auf den parkartigen Strecken oder den ruppigeren und loseren Strecken wie World Cup oder Hobbit bewegte: Durchweg machte sich trotz identischem Reifenprofil und Luftdruck ein Plus an Grip und Stabilität bemerkbar. Der Hinterbau des Intense fühlte sich gegenüber dem des Wilson zwar etwas harscher an, aber dennoch war ich mit dem Intense um einiges schneller unterwegs.

26 oder 27.5? – eine Meinung

Als jemand, der mit am lautesten gegen 27.5″/650B gewettert hat, wie gering der Unterschied auf dem Papier sei und vermutlich in der Praxis nicht spürbar, so falsch lag ich mit dieser Annahme. Die mittlere Größe hat sich im letzten Jahr nicht nur auf einigen Trail- und Enduro-Bikes ihre Existenzberechtigung erkämpft, sie hält meiner Meinung nach über kurz oder lang sicherlich auch im Downhill Einzug. Es ist ein Sport, bei dem es um Sekundenbruchteile geht – und 650B bietet insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten mehr Sicherheit, Stabilität und Grip.

Bei den Testfahrten waren wir auf brandneuen DT-Swiss Laufrädern in 650B-Ausführung unterwegs. Sie hielten der Beanspruchung ohne zu Murren stand, die generelle Laufradstabilität von 650b in der Downhillanwendung muss sich auf Dauer aber noch beweisen.

Vom reinen Fahrerlebnis auf dem 650B Intense gegenüber dem Wilson würde ich aktuell der 650B-Version den Vorzug geben. Und nicht, weil das Wilson ein schlechtes Bike wäre – es fährt sich ausgezeichnet. Wünschenswert wäre schlichtweg eine Version mit größeren Laufrädern.


# RockShox BoXXer Worldcup in 650B.

Ein Knopf für die Lowspeeddruckstufe - der Charger vereinfacht die Einstellung von außen. Lange wurden die schwarzen Standrohre der Boxxer erwartet. Foto Jens Staudt Boxxer 650B Charger-8141 RockShox BoXXer Worldcup in 650B. Die Zukunft im Downhill? Lang mit größeren Laufrädern?
Diese Fotos im Fotoalbum anschauen


# Das Casting hat kleine Änderungen erfahren und wird nun in 26 und 27.5″ angeboten.


# Neben der Worldcup- und den Bikeparkstrecken konnten wir die Boxxer auch auf dem „RudeRock“ ausprobieren.

Boxxer Charger Test – Fazit

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die erfolgreiche Charger-Dämpfungseinheit ihren Weg von der Pike in die BoXXer finden würde. Das Fahrgefühl ist mit dem Charger und den gesamten Verbesserungen an Federkennlinie und Ansprechverhalten gegenüber der alten Mission Control-Einheit deutlich verbessert worden.

Befürchtungen, dass der Verstellbereich von außen zu klein sein könnte, bewahrheiteten sich nicht; das Grundsetup deckt einen sehr großen Bereich an Vorlieben für Fahrer und Einsatzbereich ab. Wer sich am oberen oder unteren Ende der Klicks oder des Luftdrucks befindet, kann sich die Gabel ohne größeren Aufwand im Bikeshop seines Vertrauens am Shimstack anpassen lassen.

Das Gewicht, insbesondere der World Cup mit 2585g für 26″ und 2637g für 27.5″, sucht aktuell seinesgleichen und wird wohl für einige Zeit die Benchmark bilden. Vom Fahreindruck her war die Gabel beeindruckend kraftsparend und über die Tokens lies sich allein schon die Kennlinie genau auf die persönlichen Vorlieben anpassen.

Im direkten Vergleich mit Mission-Control (auch mit meiner eigenen jahrelang bewegten BoXXer Team) nutzt man die simple Verstellbarkeit des Chargers öfter und passt diesen leichter und schneller an die jeweiligen Bedingungen an als mit den vielen Einstellmöglichkeiten an der BoXXer zuvor. Eine separate Einstellung der Highspeed-Druck und Zugstufe habe ich in keinem Moment vermisst. Inwieweit sich die neue Technik im Dauereinsatz zeigt, werden wir im Laufe des Jahres beantworten können.

  1. benutzerbild

    Loki1987

    dabei seit 06/2012

    Die neue WC ist um Klassen besser als die alte Dämpfung. Ob das aber nun auch mit dem angeblich verbesserten neuen Casting zusammenhängt oder einfach nur an der Kartusche liegt kann ich nicht sagen.

  2. benutzerbild

    Marco0809

    dabei seit 10/2007

    Frage bezüglich Bremsscheiben Adapter, kann ich den Bremssattel bei einer 203mm Shimano Scheibe direkt montieren, oder benötige ich nen Adapter?

  3. benutzerbild

    prolink

    dabei seit 08/2002

    kommt drauf an welche Gabel 26" oder 27,5"

    26" hat PM6 + adapter
    27,5" hat PM8 da kannst du bremse direkt montieren

  4. benutzerbild

    Marco0809

    dabei seit 10/2007

    Vielen Dank für die schnelle Antwort. 650b

    Gruß Marco


    Gesendet von meinem iPhone mit Tapatalk

  5. benutzerbild

    R@LLE

    dabei seit 07/2006

    kommt drauf an welche Gabel 26" oder 27,5"

    26" hat PM6 + adapter
    27,5" hat PM8 da kannst du bremse direkt montieren

    Du musst bei Shimano noch Scheiben drunter legen smilie

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