Die European Enduro Series presented by XS Power Drink ging vergangenes Wochenende in Nauders am Reschenpass in ihre vierte Runde. Drei Länder, vier Lifte, sechs Stages mit insgesamt 18 Kilometer Länge, 1450 Höhenmeter bergauf und gut 3000 Höhenmeter bergab – das ganze verteilt auf eine knapp 50 Kilometer lange Runde. Ein Mix aus technisch anspruchsvollen Abfahrten mit einigen kräftezehrenden Gegenanstiegen und einer insgesamt sehr langen Fahrzeit von 5 Stunden hat den knapp 250 Fahrern aus ganz Europa alles abverlangt. Mit einem stolzen Vorsprung von 1:50.93 auf den Zweitplatzierten meldete sich beim 3Länder Enduro auch der amtierende Enduro Weltmeister Jérôme Clémentz (FRA, Cannondale Overmountain Team) eindrucksvoll aus einer langen Verletzungspause zurück. Mit großer Freude darüber, den besten Enduro-Mountainbiker der Welt bei einem Stopp der European Enduro Series begrüßen zu dürfen, haben wir uns den sympathischen Franzosen natürlich auch gleich vors Mikro geholt.

Jeromes EES Premiere. Foto: Andreas Vigl
# Jeromes EES Premiere. Foto: Andreas Vigl

Hallo Jérôme! Gratulation zum Sieg! Es ist wirklich eine große Ehre dich hier am Reschenpass zu haben. Was sagst du zu diesem Rennen?

Dieser Stopp war echt gut. Ich habe die Trails wirklich genossen. Es war ein guter Mix aus einigen körperlich sehr anspruchsvollen und einigen sehr technischen Stages. Vor allem Stage 3 war mit den Wurzeln, den vielen rutschigen Passagen und der Länge ziemlich fordernd. Ich habe das Rennen genossen, obwohl es ein echt hartes Rennen war, um wieder anzufangen. Ich bin nun drei Monate lang kein Rennen mehr gefahren und es war deshalb so etwas wie ein Test für mich. Nach diesem Wochenende kann ich sagen, dass ich wieder bereit bin, Rennen zu fahren.

Das erste Rennen nach einer langen Verletzungspause. Ist es für dich so gelaufen, wie du es dir vorgestellt hast?

Ja! Ich bin seit drei Monaten kein Rennen mehr gefahren. Auf dem Trail habe ich anfangs nicht gewusst, ob ich nun zu schnell oder zu langsam bin. Am Anfang des Tages war ich etwas vorsichtig und zurückhaltend, aber dann habe ich mich gut gefühlt und bin gut in den Fluss gekommen. Ich konnte aber überhaupt nicht abschätzen, ob ich nun führe oder nicht und ich war wirklich ein bisschen überrascht ins Ziel zu fahren und zu realisieren, dass ich die beste Zeit hatte!

Der Wetmeister im Tiefstapeln lies am Renntag nichts anbrennen. Foto: Andreas Vigl
# Der Wetmeister im Tiefstapeln lies am Renntag nichts anbrennen. Foto: Andreas Vigl

Es ist auch dein erstes Rennen bei der European Enduro Series. Nun gibt es die nationalen Rennen, die europäische Serie und die World Series. Glaubst du, dass dieses Konzept funktioniert? Was denkst du über die europäische Rennserie?

Generell finde ich das Konzept gut. Vielleicht wird es in der Zukunft sogar mehr wachsen. Ich denke, dass es gut für all jene, die nicht die Möglichkeit haben, für die World Series um die ganze Welt zu reisen. Dieses Jahr hatten wir bei der World Series einen Stopp in Chile und zwei in Nordamerika, nächstes Jahr findet ein Stopp in Neuseeland statt und dann wieder in Nordamerika – das bedeutet eine Menge an Kosten für die Fahrer. Die European Enduro Series kann eine gute Möglichkeit sein, etwas Coverage zu bekommen und Sponsoren zu finden. Ich denke nur, dass die European Series noch ein paar Jahre brauchen wird, um zu wachsen und Anerkennung zu bekommen.

Der Cannondale Overmountain Fahrer JC zeigte sich beeindruckt: Landschaft und Trails 1A
# Der Cannondale Overmountain Fahrer JC zeigte sich beeindruckt: Landschaft und Trails 1A

Du warst jetzt zum ersten Mal hier in dieser Region. Auf Facebook hast du gepostet, dass du „überrascht“ bist. Heißt das, dass es dir hier gefällt?

Ja, ich bin das erste Mal hier. Es ist zwar nicht weit weg von zuhause, nur viereinhalb Stunden, aber ich habe diese Region nicht gekannt und ich war wirklich überrascht über die Lebensqualität hier. Die Hotels heißen Mountainbiker willkommen und sind für Mountainbiker ausgestattet, es gibt eine Menge Skilifte hier, die du mit dem Bike benutzen kannst und du kannst tolle gekennzeichnete Trails fahren, es gibt auch einen Wegeplan für Mountainbiker. Mir gefällt es, wenn Tourismusregionen auch auf Mountainbiker setzen. Es ist großartig hier, man kann zum Mountainbiken her kommen, aber auch einfach nur der schönen Landschaft wegen. Vielleicht komme ich im Winter zum Skifahren und „Schnitzel essen“ zurück!

Strahlender Champ! Foto: Felix Schüller
# Strahlender Champ! Foto: Felix Schüller

Was sind deine Pläne für die restliche Saison?

Nächste Woche geht es in die USA nach Colorado für ein 5 Tages Enduro Rennen. Danach weiter nach Ischgl zur Ischgl Overmountain Challenge, Cannondale ist Partner dieses Rennens. Ich muss da auch unbedingt noch einmal hin, um mir die Landschaft anzusehen! Letztes Jahr haben wir die Berge leider nie gesehen, weil es immer zu bewölkt war. Es wird dort auch gewissermaßen eine Art Vorbereitung. Bis dahin würde ich gerne schon wieder ganz fit sein, weil danach geht es gleich weiter mit der Trans Provence und dem letzten Stopp der Enduro World Series in Finale Ligure am Ende des Jahres.

Also bist du endgültig zurück am Bike?

JA!

Nach drei Monaten Verletzungspause wieder voll in seinem Element - Rock Garden in Stage 2. Foto: Andreas Vigl
# Nach drei Monaten Verletzungspause wieder voll in seinem Element - Rock Garden in Stage 2. Foto: Andreas Vigl

Danke für das Interview und viel Erfolg für deine restliche Saison!

Den gesamten Rennbericht zum vierten Stopp der European Enduro Series findet ihr hier:
http://www.mtb-news.de/news/2014/08/24/european-enduro-series-presented-xs-power-drink-4-jerome-clementz-und-raphaela-richter-gewinnen-im-3-laender-eck/

Bilder: © Felix Schüller, Andreas Vigl

  1. benutzerbild

    Trail Solutions

    dabei seit 08/2008

    Die European Enduro Series presented by XS Power Drink ging vergangenes Wochenende in Nauders am Reschenpass in ihre vierte Runde. Drei Länder, vier Lifte, sechs Stages mit insgesamt 18 Kilometer Länge, 1450 Höhenmeter bergauf und gut 3000 Höhenmeter bergab – das ganze verteilt auf eine knapp 50 Kilometer lange Runde. Ein Mix aus technisch anspruchsvollen Abfahrten mit einigen kräftezehrenden Gegenanstiegen und einer insgesamt sehr langen Fahrzeit von 5 Stunden hat den knapp 250 Fahrern aus ganz Europa alles abverlangt. Mit einem stolzen Vorsprung von 1:50.93 auf den Zweitplatzierten meldete sich beim 3Länder Enduro auch der amtierende Enduro Weltmeister Jérôme Clémentz (FRA, Cannondale Overmountain Team) eindrucksvoll aus einer langen Verletzungspause zurück. Mit großer Freude darüber, den besten Enduro-Mountainbiker der Welt bei einem Stopp der European Enduro Series begrüßen zu dürfen, haben wir uns den sympathischen Franzosen natürlich auch gleich vors Mikro geholt.


    → Den vollständigen Artikel "Jerome Clementz beim Drei-Länder-Enduro: Nach Verletzung zurück zu alter Stärke" im Newsbereich lesen


  2. benutzerbild

    Hillside

    dabei seit 05/2013

    Schön, dass er wieder zurück ist und klasse, dass er die Europäische Serie unterstützt.

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