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Voila - Die 1850 g leichte Gabel lässt sich in wenigen Minuten auf verschiedene Federwege umbauen
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Fertig - Gabel in Testbike Nummer 1
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Testrad #1
Testrad #1 - Scott Genius
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Testrad #2 - Alutech Teibun
Daniel bei seiner Lieblingsbeschäftigung
Daniel bei seiner Lieblingsbeschäftigung - Technische Abfahrten
Steiles Gelände
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Je nach Dämpfer
Je nach Dämpfer - ist die Gabel fast schon zu sensibel - sie lässt sich aber weitreichend tunen
1000 km und 30000 hm
1000 km und 30000 hm - hat Daniel bis jetzt zurückgelegt. Noch einige sollen folgen, er wird nächstes Frühjahr wieder berichten

Neben zwei Bremsen haben wir auch eine Federgabel vor einigen Monaten zu Dauertestzwecken in User-Hände gegeben: Die Formula 35. Hier kommt der Zwischenbericht von User Daniel, der den direkten Vergleich zu Fox 34 und Rock Shox Pike zieht – und mit der Gabel inzwischen über die Alpen gefahren ist. 

Erstkontakt und Montage

Als mir Theo die ThirtyFive – wie sie offiziell heisst – in die Hand drückt, gibt’s das erste Aha-Erlebnis: so leicht kann eine 160mm Enduro-Gabel mit 35mm Tauchrohren sein. Leicht wie eine Feder im Vergleich zu der bis jetzt eingebauten Fox 34 Talas Evolution; zirka ein halber Kilo Unterschied meint Theo. Dieser äußerst positive Eindruck bestätigt sich in der heimischen Werkstatt. Zum Vergleich wiege ich die Fox 34 (2013) und eine Fox 32 (2014) aus dem Bike meiner Freundin und bei gleicher Schaftlänge hat die Formula (1790g inkl. Steckachse) einen Gewichtsvorteil von 430g gegenüber der 34er (2220g) und immerhin 120g gegenüber der 32er (1910g) – und das bei 10mm längerem Schaft. Hier gibt es noch mehr Impressionen von der Montage.

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Und auch optisch gibt die Gabel einiges her: Schön verarbeitet, kleine, aber gut erreichbare Verstellknöpfe mit definierter Rasterung – italienische Handwerkskunst. Ob die Italienerin zickt oder nicht, wird sich noch zeigen. An Einstellmöglichkeiten mangelt es schon mal nicht und obwohl man meinen könnte, dass ein Otto-Normal-Biker schnell überfordert wäre, glaube ich dass es gut ist, diese Möglichkeiten des Feintunings zu bieten. Von außen wären da mal Druckstufe, Lockout, Lockout Treshold und Rebound einzustellen. Die Knöpfe und Hebel sind sehr sauber gearbeitet – zwar recht klein, aber auch mit Handschuhen gut zu bedienen. Sehr benutzerfreundlich kann man die gesamte Einheit drehen, um die Bedienung noch mal an die eigenen ergonomischen Vorstellungen anzupassen. Weiteres Gimmick: der Rebound-Knopf lässt sich herausziehen und dient dann als Inbusschlüssel zur Einstellung des Lockout Thresholds. Mit ein wenig Arbeit lässt sich auch die Progressivität der Gabel anpassen. Und zwar mit Hilfe von Öl, welches in die Luftkammer gespritzt wird und somit das Luftvolumen verkleinert. Total intern erfolgt die Verstellung des Federweges, dieser lässt sich im Prinzip von Null bis 160mm mittels Spacern anpassen.

Testrad #1
# Testrad #1 - Scott Genius

Zur Grundeinstellung gibt’s eine praktische Tabelle am Tauchrohr (warum haben das nicht schon alle Hersteller?), wobei der Luftdruck bei mir aber eindeutig zu hoch gegriffen ist. Auch rät mir Flo von Formula, der mich bei Montage und Setup betreut, bei meinem Gewicht zur Verwendung einer größeren Luftkammer. Überhaupt bekomme ich das komplette Servicen der Gabel erklärt und kann auch gleich selbst Hand anlegen. Der Einbau erfolgt noch in mein 2013er Scott Genius 720, da das bestellte Alutech Teibun noch zu Hause in der Kiste wartet. Aus diesem Grund wird der Federweg erst mal auf 150mm eingestellt. Der Rest wird sich im Fahrtest zeigen.

Testrad #2
# Testrad #2 - Alutech Teibun

Formula 35 im Detail

  • Steuerrohr: Tapered
  • Federweg: verstellbar von 100-160mm
  • Feder: Air Spring (Luftfeder mit anpassbarem Volumen)
  • Einstellung: Lockout, Lockout-Schwelle, Kompression und Zugstufendämpfung
  • Gabelkrone: 3D-geschmiedete Gabelkrone aus Aluminium
  • Standrohre: 35 mm Durchmesser
  • Tauchrohre: Magnesium, PM6, 15 mm Steckachse

Der Fahrer

  • Größe: 171cm
  • Gewicht: 61kg
  • Ausrüstung: nochmal ca. 5kg
  • Fahrstil: All Mountain/Enduro. Kontrolliert, trialig, kein Ballerer. Lässt’s aber auf flowigen Abschnitten schon mal laufen. Als Ex-Marathonfahrer auch bergauf flott unterwegs.
  • Lieblingsterrain: technische Gipfelabfahrten in den Alpen, je mehr Spitzkehren desto lieber

Der erste Fahreindruck

Gerne hätte ich die Formula 35 schon zu unserem dreiwöchigen Trip in die Schweiz mitgenommen, aber das ging sich leider aus terminlichen Gründen nicht aus. Nun gut, bekam ich die Gabel eben genau an meinem Geburtstag, auch nicht schlecht. Außerdem startete ich eine Woche später ohnehin zu einem Alpencross, Zeit genug also, die Gabel im Dauereinsatz zu erleben. Auch diese Tour absolvierte ich noch auf dem bekannten Genius. Das sitzt einfach schon gut. Aha-Erlebnis Nummer zwei hatte ich allerdings schon auf der ersten Testfahrt zu Hause: die Formula ist in Sachen Aktivität etwas total anderes als die Fox. Laut schmatzend saugt sich die 35 am Untergrund fest, spricht sensibel an und gibt den Federweg angenehm frei, wenn er gebraucht wird. Was ich an der Fox 34 hasste: dass sie softer abgestimmt zwar gut ansprach, an Stufen aber in einem Stück durch den Federweg rauschte, und mit etwas mehr Luft nie den vollen Federweg nutzte. Das kann man an der Formula sehr gut durch Feintuning verhindern. Natürlich bedarf es einiger Probefahrten und man muss mit den Einstellmöglichkeiten spielen, aber dann arbeitet die Gabel absolut zuverlässig.

Daniel bei seiner Lieblingsbeschäftigung
# Daniel bei seiner Lieblingsbeschäftigung - Technische Abfahrten

Zwei Wochen später führte ich eine Gruppe quer durch Slowenien, diesmal mit dem Alutech Teibun und serienmäßiger Pike Solo Air. Zugegeben, aus Zeitmangel habe ich die Pike nicht so exakt abgestimmt und auch während dieser Tour blieb mir als Guide nicht viel Zeit für Spielereien, aber schon nach der Grundeinstellung offenbarte die Pike einen ganz anderen Charakter. Straffer, etwas weniger sensibel aber auch immer souverän. Bei der Pike merkt man gar nicht dass sie da ist, schlicht und unauffällig. Sehr gut finde ich die drei Modi (Open – Pedal – Lock) der Pike. Diese sind dem reinen Lockout Knopf der Formula eindeutig vorzuziehen. Zwar kann man die 35 komplett sperren, allerdings erfolgt hier das Verhärten nicht stufenlos, sondern man merkt erst ganz am Ende des Drehradius einen Effekt. Ein eindeutiger Nachteil bei schnellen Antritten oder Sprints im Wiegetritt, die Gabel sackt weg und saugt Tretenergie.

Steiles Gelände
# Steiles Gelände
Je nach Dämpfer
# Je nach Dämpfer - ist die Gabel fast schon zu sensibel - sie lässt sich aber weitreichend tunen

Nach der einen Woche war es damit aber auch schon wieder vorbei, denn das Teibun bekam die Formula 35 verpasst. Ich beließ den Federweg der Einfachheit halber einfach auf 150mm (der Hinterbau gibt in der Werkseinstellung 156 her) und es stellte sich das selbe plüschige Fahrverhalten wie im Genius ein. In Kooperation mit dem verbauten Monarch Plus Dämpfer und dem straffen Alutech Hinterbau wirkt die Gabel fast schon zu sensibel, da wird noch was verändert. Eine weitere Kleinigkeit die mir aufgefallen ist: die Formula 35 bietet zur Gabelkrone hin erheblich mehr Reifenfreiheit als die Rock Shox Pike.

1000 km und 30000 hm
# 1000 km und 30000 hm - hat Daniel bis jetzt zurückgelegt. Noch einige sollen folgen, er wird nächstes Frühjahr wieder berichten

Die weiteren Schritte

  • Progression der Formula 35 erhöhen. Im Moment habe ich 5ml Ballistol + Gabelöl (50/50) in der Luftkammer
  • Umbau auf 160mm Federweg
  • Neuerlicher Einbau der Rock Shox Pike als Vergleich
  • Einbau des Cane Creek Double Barrel Inline Dämpfers
  • Noch mehr fahren
  • Den MTB-News Lesern erzählen, wie es war

______

Gastautor: User Daniel aka trailproof
Fotos: Walter Elsner (riccio.at)

  1. benutzerbild

    scylla

    dabei seit 01/2010

    Die paar mm der 27,5" Gabel tun aber den meisten 26" Rädern auch einfach nicht weh...

    Ich hab's noch nicht ausprobiert, und werde es auch nicht tun, solange ich noch irgendeine Wahl habe. Aber dazu hab ich auch schon anderes gehört/gelesen. Z.B. dass der Vorlauf bei den "großen" Gabeln anders ist, und es sich damit leicht bescheiden anfühlt, wenn man ein "zu kleines" Laufrad darin fährt.

    @scylla: vielleicht liest du dir meinen post nochmal ganz in ruhe durch. niemand unterstellt dir, dass du ein 27er LR in eine 26er gabel zwängen willst.

    Vielleicht liest du meinen auch nochmal in Ruhe durch und schältst dabei den Sarkasmus-Finder ein smilie
    Ich hab schon gelesen, dass du mir eine 27,5 Gabel samt 27,5 Laufrad empfehlen willst... aber manchmal will ich Dinge nicht verstehen, die ich lese... oder so ähnlich smilie

    Egal, ich mag hier nicht die hunderttausendste Laufradgrößendiskussion anzetteln. Jeder wie er mag, ich mag halt nicht (also weder gemischte Laufradgrößen noch ein neues Rad kaufen).
  2. benutzerbild

    Der Kassenwart

    dabei seit 03/2006

    OMG, du stellst meine geduld echt auf die probe. da versucht man lediglich jemandem etwaige befürchtungen zu nehmen und dann das. nochmal im klartext: es ist doch völlig wumpe, dass es die formula nicht in 26 zoll gibt. das musst du nicht bedauern, denn man kann ja trotzdem ohne weiteres sein altes 26" laufrad weiter nutzen. die geometrie wird davon nur wenig beeinflusst.

  3. benutzerbild

    scylla

    dabei seit 01/2010

    Warum denn gleich so pampig? Alles ist gut, auch wenn ich deinen gutgemeinten Ratschlag nicht hören will. Du musst nicht missionieren, und ich muss nicht missioniert werden.
    Meine Bedenken hinsichtlich Geometrie stehen weiter oben und haben nichts mit der Lenkerhöhe zu tun. So, und jetzt ist Schluss hier, ich bin raus. Wenn ich mir doch mal ein neues Fahrrad kaufen sollte, das dann 27,5 hat, dann schaue ich mir die Formula Gabel sicher nochmal genau an.

    smilie

  4. benutzerbild

    trailproof

    dabei seit 10/2012

    Wenn der User-Tester hier mal reinguckt: mit 160 mm (oder hatte die Pike weniger) durch die Alpen ohne Absenkung - geht das? Oder die gute alte Spannriemenmethode? Nach meiner Erfahrung - u.a. 170 mm Lyrik im Hochschwarzwald mit Bike mit "moderner" flacher Geo - macht das auf langen steilen Auffahrten ohne Absenkung keinen Spaß (fahre mit leichtem Spanngurt - Absenkung tiefer als jede TALAS bei 30 g Gewicht).

    Hallo Sir,
    Ich hatte mit beiden Gabeln kein Problem bei langen und auch steilen Anstiegen. Achtung: wie im Artikel geschrieben sind beide Gabeln im Moment noch auf 150mm getravelt. Bin gerade beim Umbauen, kann aber wegen einer Verletzung im Moment nicht fahren...
    Lenkwinkel liegt bei 66°, natürlich trägt da auch ein steilerer Sitzwinkel (74°) dazu bei dass dein Gewicht weiter vorne ist. Und vom Cockpit: ja, der Lenker hat nur 10mm Rise. Ich habe aber wegen meiner Größe auch keine besondere Sitzlänge und so liegen Sattel und Lenker jetzt auf dem selben Niveau.

    Die Strecken waren: Innsbruck bis Comosee und Kärnten bis Triest.

    Vor allem bei der ersten Tour aber ohnehin sehr viel Tragen. Tagesleistungen bis 2500hm gefahren/getragen.
    Aufbau: natürlich entsprechend tourig mit leichteren Laufrädern/Reifen - Hope Pro2/Notubes Arch + Hans Dampf/Nobby Nic. Abwärts musste eh technisch langsam gefahren werden wegen schwerem Rucksack und hochalpinem Gelände. Ich habe aber auch nur knapp über 60kg.

    Dämpfer war bei Anstiegen auf Asphalt "gesperrt" und sonst im "Trailmodus".

    Hoffe ich konnte helfen smilie

    Daniel
  5. benutzerbild

    guddn

    dabei seit 10/2002

    Hallo zusammen,

    erst einmal - ein 61Kg Fahrer testet über überschaubare 1.000km eine Gabel, meinetwegen in den Alpen. Da lässen sich die Ergebnisse auf einen etwas opulenteren Fahrer wie mich nur schwer übertragen. Aber gut, vielleicht bin ich da etwas picky smilie
    Bin die 35 als 29er mal kurz gefahren im Tofane und sie war unauffällig (das ist ein Lob). Bis auf die extrem laute Zugstufe anständig!
    Generell bin ich aber etwas beunruhigt ob der <1.8kg Gabeln die sich Bikepark-tauglich anfühlen aber dann doch ein wenig "wenig Speck" auf den Rippen haben um auch heftigeres langfristig wegzustecken. Bei mir versuchen dann doch eben mal 125~130Kg (mit Bike & Ausrüstung) das Material in die ewigen Jagdgründe zu schicken... Auch wenn ich keine Roadgaps springe sollten die Belastungen martialisch sein wenn man mal (wieder) die Bremse aufmacht...

    Zum Verwenden 26" VR in 27.5" Gabel: die Einbauhöhe ist korrigierbar - nicht aber die 5 mm Offset welche die beiden Gabeln auseinander liegen! Wie viel das den Nachlauf des Bikes versaut, kommt ein wenig auf das Rad / dessen Geometire an...
    Ich selber fahre auch Mischkombinationen - 26" Laufrad in 27.5" Gabel, 27.5" Laufrad in der gleichen Gabel und alles in 26" Rädern (Bikes: REMEDY 9 2011, Liteville 301 Mk3 @ 130mm Hinterbau mit CC Angleset). Generell ist es für mich aber sehr schwer zu definieren was wann wie gut funktioniert und oder gar nicht geht - habe zu viele Bikes und muss mich so eh immer umstellen.

    Zum Thema Klettern ohne Absenkung - also meine Cockpits sind aufgrund der höhenverstellbaren Stützen immer so tief wie möglich, um Druck aufs VR zu generieren. Somit ist bei mir persönlich am Enduro keine Absenkung vonnöten, weder am Freddy Freerider noch am Teibun Enduro. Ich hatte mal eine Kabelbinder-Absenkung versucht (etwa in Finale) aber dann so bescheuert auf dem Lenker gehangen, dass ich davon ganz schnell wieder abgekommen bin.
    Doch um mich herum sehe ich noch wahnsinnig viele Biker mit Spacertürmen und Monster Risern - für die ist eine Absenkung dann die einzige Möglichkeit steiler bergan zu fahren smilie
    -> ein einsinkender Dämpfer ist für mich eher ein Dorn im Auge - Druckstufen Einstellmöglichkeiten à la "FIRM" oder "PP" sind da schon ein Segen!

    Gruß vom gudn.

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