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Erstlingswerk: Das Dude CF aus dem Hause Canyon
Erstlingswerk: Das Dude CF aus dem Hause Canyon - Mit dem Dude CF wagt Canyon quasi über Nacht den Sprung in Welt der Fatbikes. 2.599 Euro kostet das 13,2 kg leichte Carbon-Fatbike-Hardtail.
Voll-Carbon-Rahmen
Voll-Carbon-Rahmen - Wenn schon, denn schon! Das muss wohl die Devise der Koblenzer gewesen sein, als sie sich entschlossen im Fatbike-Bereich mitzumischen. Das Ergebnis ist ein 1.720 Gramm leichter Hardtail-Rahmen.
Edle Parts
Edle Parts - Canyon typisch gibt es auch am Dude keine Mogelpackung, sondern durchgehend hochwertige Komponenten.
Cleveres Feature
Cleveres Feature - Da viele Hardtail-Fahrer ihr Cockpit ziemlich tief fahren, können Schalt- und Bremshebel bei schnellem, starkem Einschlagen des Lenkers (z.B. Sturz) in Kollision mit dem dünnwandigen Oberrohr geraten. Ein Stopper am Gabelschaft schütz das Oberrohr.
Überdimensionierung für mehr Steifigkeit
Überdimensionierung für mehr Steifigkeit - Da die Reifen eines Fatbikes ein etwas schwammiges Fahrgefühl verursachen, sollte der Rest der Einheit besonders steif Ausfallen, um dennoch Lenkpräzision gewährleisten zu können.
Ready to Ride!
Ready to Ride! - Die Ausstattung des Canyon ist wirklich sinnig, so wie die Lenkzentrale mit Ergon GE1 Enduro-Griffen, einem 60 mm kurzen Vorbau und einem steifen 760 mm breiten Carbon-Lenker.
Plattgedrückte Sitzstreben für Fahrkomfort
Plattgedrückte Sitzstreben für Fahrkomfort - Die stark ovalisierten Sitzstreben sollen Antriebssteifigkeit und Fahrkomfort in sich vereinen.
Für mehr Reifenfreiheit
Für mehr Reifenfreiheit - Die Sitzstreben fallen stark gebogen aus, um auch einem 4,8"-Reifen ausreichend Freiraum zu bieten. Leider touchiert man die "Ausbuchtung" der Sitzstreben beim Treten häufig mit den Waden.
Fatbike-Setup auch an der Federgabel
Fatbike-Setup auch an der Federgabel - Mehr Luftdruck weniger Zugstufe, so unsere Setup-Empfehlung an der Fattie-Forke.
Federelement Reifen
Federelement Reifen - Der großvolumige Reifen bietet einiges an Federweg und sollte deshalb auch mit der nötigen Sorgfalt "abgestimmt" werden.
Grundsätzlich angenehm komfortabel
Grundsätzlich angenehm komfortabel - Dank der voluminösen Reifen profitiert der Fahrer vom hohen Fahrkomfort des Dude, nur die steife Sattelstütze wirkt diesem Eindruck etwas entgegen.
Klettert hoch wo der Fahrer hoch möchte
Klettert hoch wo der Fahrer hoch möchte - Dank der kleinen Übersetzung und der beachtlichen Vortriebstraktion lässt sich mit dem Dude nahezu jeder Weg bergauf bezwingen.
Das gewisse Plus an Sicherheit
Das gewisse Plus an Sicherheit - Mit einem Fatbike ist man dank massig Traktion stets Herr der Lage: ein angenehmes Fahrgefühl, vor allem auf anspruchsvollen Trails.
Stoppie
Stoppie - Spielereien wie ein Stoppie gehen dem Fattie leicht von der Hand.
Nichts ist schöner als Fliegen
Nichts ist schöner als Fliegen - Auch springen lässt sich ein Fatbike einwandfrei.
Hält auch für wilde Ritte her
Hält auch für wilde Ritte her - Zwar ist das Fatbike-Hardtail sicherlich nichts für Shredder, dennoch überrascht das Bike auch bei harter Gangart.
Das Canyon Dude CF 9.0 SL
Das Canyon Dude CF 9.0 SL
Leichte und steife Lenkzentrale
Leichte und steife Lenkzentrale - Canyon hat neuerdings auch eigene Komponenten, so wie bespielsweise den am Dude verbauten Carbon-Lenker H23 Rise CF.
Überflüssig?
Überflüssig? - Auf den Gabel-Lock out via Remot hätten wir zugunsten einer Einstellbaren Druckstufe gern verzichtet.
Einwandfrei ausgestattet
Einwandfrei ausgestattet

Canyon Dude CF im Test: Das leichte Fatbike aus Koblenz, das wir euch bereits im August vorgestellt haben, macht den Anfang unserer vierteiligen Einzeltests (inkl. Maxx, Rocky Mountain und Salsa). Das Besondere am „Dude“: Das Bike entstand in beachtlich kurzer Zeit und entsprang den Gedanken von zwei Fatbike-verrückten Canyon-Mitarbeitern. Was quasi über Nacht das Licht der Welt erblickte, scheint nun neue Maßstäbe zu setzen.

Canyon Dude CF 9.0 SL – Modell 2015

Kurz und bündig

  • Voll-Carbon-Hardtail-Rahmen
  • Rock Shox Bluto Federgabel, 100 mm Federweg
  • Singletrail-orientierte Geometrie
  • variable Geometrie (variable Ausfallenden für 4″- und 4,8″-Reifenoption)
  • in drei Größen erhältlich: S, M, L
  • Gewicht: 12,7 kg Herstellerangabe; 13,2 kg Realgewicht (bei Größe „M“, ohne Pedale)
  • Preis: 2.599 Euro 
Erstlingswerk: Das Dude CF aus dem Hause Canyon
# Erstlingswerk: Das Dude CF aus dem Hause Canyon - Mit dem Dude CF wagt Canyon quasi über Nacht den Sprung in Welt der Fatbikes. 2.599 Euro kostet das 13,2 kg leichte Carbon-Fatbike-Hardtail.

Was das Dude können soll

Fett Dude, richtig fett!“ Diesen Spruch dürften die Canyon-Mitarbeiter auf der letzten Eurobike wohl öfters zu hören bekommen haben, denn in Friedrichshafen präsentierte der Koblenzer Versender erstmals seinen brandneuen „Monstertruck“, der sportliche „SUV“-Fahrperformance liefern soll. Den Namen für das Erstlingswerk hätte man passender nicht wählen können: Dude. Dass es sich beim Dude um Canyons Einstand im Fatbike-Sektor handelt ist dem Bike nicht anzumerken, denn die Fakten lassen auf jahrelange Erfahrung in diesem noch jungen Bereich vermuten: ein 1.720 Gramm leichter Voll-Carbon-Rahmen, eine moderne Geometrie und eigens mit DT Swiss entwickelte Laufräder – all das macht das Dude mit einem Paukenschlag über Nacht zu einem der härtesten Konkurrenten für die alteingesessenen Platzhirsche dieser MTB-Nische.

Die Formsprache des Dude dürfte dem Geschmack eingefleischter Fatbike-Puristen wohl vollends entbehren. Mit den groß dimensionierten Carbon-Rohren grenzt sich das Dude von der schlichten Gestalt eines Stahlrahmens à la Surly unverkennbar ab. Das dürfte gewollt sein, möchte Canyon das Fatbike doch als Alltags-Sportgerät aus seinem bisherigen Nischendasein herausheben. So wundert es auch nicht, dass hinter der Entwicklung des Dude zwei Canyon-Mitarbeiter stehen, die als eingefleischte Fatbiker der festen Überzeugung sind, dass Fatties zukünftig auch dem Jedermann-Biker im alltäglichen Geländeeinsatz von Nutzen sein werden. Die sportliche Optik eines XC-Carbon-Hardtails ist demnach kein Zufall.

Voll-Carbon-Rahmen
# Voll-Carbon-Rahmen - Wenn schon, denn schon! Das muss wohl die Devise der Koblenzer gewesen sein, als sie sich entschlossen im Fatbike-Bereich mitzumischen. Das Ergebnis ist ein 1.720 Gramm leichter Hardtail-Rahmen.

Da das Bike Canyon-typisch für den Einsatz in Mitteleuropa konzipiert wurde, was unweigerlich für Singletrail-Einsätze spricht, weist das Dude eine moderne All Mountain-Geometrie auf. Während viele nordamerikanische Fatbike-Marken auf kurze Hauptrahmen und steile Lenkwinkel setzen, geht Canyon entgegengesetzte Wege. Mit einem Reach von 455 mm (Gr. L) und einem 68,5° flachen Lenkwinkel soll das Hardtail im Gelände eine echte Waffe sein. Für diesen Einsatz setzt Canyon auf 4″-Reifen. Wer sich jedoch in außergewöhnlichen Gefilden bewegt, sein Bike über Sand und Schnee treten muss und daher auf eine möglichst große Auflagefläche angewiesen ist, der kann das Dude auf breite 4,8″-Reifen umrüsten.

Variable Ausfallenden für bis zu 4,8″-Reifenfeiheit:

  • drehbare Ausfallenden für längere Kettenstreben (439 mm / 455 mm)
  • breites Yoke für maximale Reifenfreiheit
  • extrem breiter Hinterbau mit 12 mm x 197 mm Canyon Steckachse
  • geschwungene Kettenstreben für mehr Schuhfreiheit beim Treten
  • zwei Bremssattelaufnahmen: max. 180 mm Scheibe bei hinterer Position, max. 160 mm Bremsscheibe in vorderer Position
Edle Parts
# Edle Parts - Canyon typisch gibt es auch am Dude keine Mogelpackung, sondern durchgehend hochwertige Komponenten.

Der erste Kontakt

Nicht wie ein Reise-Fattie, nicht wie Hipster-Bike, sondern wie ein echtes Sportgerät wirkt das Dude. Die Trail-orientierte Geometrie ist schon beim ersten Hinsehen zu erkennen, wobei der erste Blick bei dieser Gattung unweigerlich die Reifen trifft. Insbesondere die Kombination der pummelig-gemütlich anmutenden 4″-Schlappen und des spritzig sportlichen Carbon-Rahmens sorgen im ersten Moment für Verblüffung. Die Verblüffung bleibt auch beim Anheben des Bikes bestehen. 13,2 kg bringt unser Test-Bike auf die Waage. Kein Wert, der in Biker-Kreisen heutzutage noch für Furore sorgen könnte, unter Fatbikes ist diese Gewichtsklasse aber dann doch erstaunlich und sorgt im direkten Kontakt für eine unerwartete Überraschung.

Der Carbon-Rahmen weist alles auf, was man sich von einem modernen Trail-Bike erwarten darf. Eine 12 mm Steckachse am Heck, eine innen verlegte Kabelführung zur Montage einer Vario-Stütze und, wie sollte es anders sein, natürlich eine Befestigungsmöglichkeit für einen Flaschenhalter. Fragt sich nur, warum das teuerste Dude ohne Vario-Stütze ausgeliefert wird, wenn es doch werksseitig schon für eine solche vorgesehen ist. Hier scheint man der Gewichtsangabe zuliebe auf ein sinniges Bauteil verzichtet zu haben, welches wir im Laufe unseres Praxistests durchaus vermissten.

Cleveres Feature
# Cleveres Feature - Da viele Hardtail-Fahrer ihr Cockpit ziemlich tief fahren, können Schalt- und Bremshebel bei schnellem, starkem Einschlagen des Lenkers (z.B. Sturz) in Kollision mit dem dünnwandigen Oberrohr geraten. Ein Stopper am Gabelschaft schütz das Oberrohr.
Überdimensionierung für mehr Steifigkeit
# Überdimensionierung für mehr Steifigkeit - Da die Reifen eines Fatbikes ein etwas schwammiges Fahrgefühl verursachen, sollte der Rest der Einheit besonders steif Ausfallen, um dennoch Lenkpräzision gewährleisten zu können.

Der 2-fach Antrieb des Dude besteht aus einer e.thirteen TRS+ Kurbel und wird an allen restlichen Punkten von einer Shimano XT Gruppe komplettiert. Dank der schmalbauenden e.thirteen Kurbel beläuft sich der Q-Faktor am Dude auf gerade einmal 195 mm. Das kleine Kettenblatt (22 Zähne) der 2-fach Kurbel dürfte wohl jede Auffahrt zur erfüllbaren Aufgabe machen. Um Gewicht an entscheidender Stelle einzusparen, setzt Canyon am Dude auf DT Swiss BR2250 Laufräder, welche vom Schweizer Laufradspezialisten in Kooperation mit dem Koblenzer Versender entwickelt wurden. Das Vorderrad des Laufradsatzes mit 74 mm breiter Felge (Innenmaß) bringt gerade einmal 1.200 Gramm auf die Waage – die gesamte Einheit mit Reifen, Schläuchen, Scheiben und Kassette schlägt mit 5.660 Gramm zu Buche. Um Gewicht und Rollwiderstand zu sparen, montiert Canyon das Dude nicht etwa mit schweren Fatbike-Schläuchen, sondern mit herkömmlichen 26″ Freeride-Schläuchen aus dem Hause Continental.

Ready to Ride!
# Ready to Ride! - Die Ausstattung des Canyon ist wirklich sinnig, so wie die Lenkzentrale mit Ergon GE1 Enduro-Griffen, einem 60 mm kurzen Vorbau und einem steifen 760 mm breiten Carbon-Lenker.

Tipps zum Setup am Canyon Dude CF

Vom Sattel über den Vorbau bis hin zu den Griffen: am Canyon scheinen alle Anbauteile auf sportliche Geländeausfahrten ausgelegt zu sein. Mit nur 60 mm Länge fällt der Vorbau an einem Hardtail zu unserer positiven Überraschung erstaunlich kurz aus. Auch der Lenker entspricht mit einer Breite von 760 mm dem vorgesehenen Einsatzzweck. Wie sich im Laufe des Tests zeigte, verlangt das Steuern eines Fatbikes hier und da etwas Nachdruck, wobei der breite Lenker eine spürbare Hilfe ist.

Variable Ausfallenden

Eigentlich könnte an dieser Stelle auch die Option zur Anpassung der Kettenstrebenlänge und die damit einhergehende Möglichkeit, einen breiten 4,8″-Reifen zu fahren, als sinniges Feature hervorgehoben werden. Leider erwies sich diese Spielerei jedoch als genau das, eine Spielerei. Wir konnten keine Situation in heimischen Gefilden vorfinden, wo uns der überbreite 4,8″-Reifen einen spürbaren Mehrwert gegenüber dem serienmäßig montierten 4″-Reifen geliefert hätte. Im Gegenteil, durch die Möglichkeit einen 4,8″-Reifen fahren zu können, fallen Yoke und Hinterbau übermäßig breit aus, worunter nicht nur Q-Faktor und Gewicht leiden. Auch der Hinterbau selbst muss mit einer Einbaubreite von 197 mm zugunsten des 4,8″-Reifen überdimensioniert werden. Da die Kettenstreben dadurch stark geschwungen ausfallen, lässt sich in der kurzen Einstellung höchsten eine 160 mm Bremsscheibe montieren.

Plattgedrückte Sitzstreben für Fahrkomfort
# Plattgedrückte Sitzstreben für Fahrkomfort - Die stark ovalisierten Sitzstreben sollen Antriebssteifigkeit und Fahrkomfort in sich vereinen.
Für mehr Reifenfreiheit
# Für mehr Reifenfreiheit - Die Sitzstreben fallen stark gebogen aus, um auch einem 4,8"-Reifen ausreichend Freiraum zu bieten. Leider touchiert man die "Ausbuchtung" der Sitzstreben beim Treten häufig mit den Waden.

Federgabel

Im Großen und Ganzen gibt es am Dude nicht viel einzustellen. Nur die Rock Shox Bluto Federgabel muss mit dem richtigen Luftdruck und einer passenden Zugstufeneinstellung versehen werden – beides ist im Handumdrehen geschehen.

Hierzu eine Empfehlung unsererseits: Da der großvolumige Reifen einen beachtlichen Teil der Federung übernimmt, stimmten wir die Gabel etwas straffer ab als vom Hersteller empfohlen, da ein feines Ansprechen weniger von Nöten ist, als man das von einem herkömmlichen MTB kennt. Da sich die Druckstufe der Bluto nicht extern einstellen lässt, hatte der etwas höhere Luftdruck (ca. 15 % SAG) auch den Vorteil, dass die Gabel unter harter Gangart nicht zu stark durch den Federweg rauschte. Die Zugstufe stellten wir ebenfalls schneller als gewöhnlich ein, da es dem Vorderrad bei gerade einmal 0,4 Bar Reifendruck und dem dadurch bedingten „teigigen“ Dämpfungsverhalten, etwas an Popp fehlte.

Fatbike-Setup auch an der Federgabel
# Fatbike-Setup auch an der Federgabel - Mehr Luftdruck weniger Zugstufe, so unsere Setup-Empfehlung an der Fattie-Forke.

Reifendruck

Die Suche nach dem passenden Reifendruck ist gerade am Fatbike elementar. Da die dünnwandigen Mäntel kaum Eigendämpfung, aber viel Federweg vorweisen, muss das Federverhalten wie bei einem Luftfahrwerk über die Kennlinie der Luftkammer justiert werden. Diese fällt aufgrund des großen Luftkammervolumens sehr linear aus. Möchte man eine satte, feinfühlige, aber nicht nachfedernde Charakteristik des Reifens bewirken, so kommt man nicht umher, den Luftdruck möglichst weit zu senken. Man könnte eigentlich auch von Reifen-SAG sprechen.

Unser Tipp: Nach einigen Tests entpuppte sich folgender Luftdruck in den 4″ Jumbo Jim Reifen am Canyon Dude CF als ideal (bei 80 kg Fahrergewicht) für unseren Einsatzzweck:

  • den Vorderreifen befüllten wir mit 0,4 Bar Druck
  • am Hinterrad pumpten wir den dünnwandigen Schwalbe-Reifen mit 0,55 Bar auf

Mit diesem Setup gefiel uns die Fahrdynamik des Dude im Gelände am besten – kein lästiges flummi-artiges Hüpfen, sondern ein sattes Fahrgefühl war das Ergebnis. Leider hielt die Reifen-Schlauch-Kombination nicht jeder Gangart stand und so gab es bei Einsätzen in garstigem Geläuf so manches Mal einen Platten zu beklagen. Ein Tubeless-System wäre hier, wie an einem normalen Mountainbike, wünschenswert.

Federelement Reifen
# Federelement Reifen - Der großvolumige Reifen bietet einiges an Federweg und sollte deshalb auch mit der nötigen Sorgfalt "abgestimmt" werden.

Das Canyon Dude in der Praxis

Alltagseinsatz

Unauffällig, so der Eindruck beim ersten Aufsitzen auf das Dude. Die Sitzposition lässt sich ähnlich sportlich angenehm beschreiben wie ein Canyon Nerve 29″-All Mountain-Bike. Gegenteilig fällt jedoch der erste Eindruck beim Losfahren aus: Auf Asphalt machen sich die Reifen umgehend bemerkbar, nicht unbedingt negativ, aber mit einem spürbar ungewohnten Fahrverhalten. Ein lästiges Wippen beim Treten ist jedoch kaum zu spüren, was zum einen dem passenden Reifendruck, aber auch unseren Bemühungen um einen möglichst runden Tritt zu verdanken ist.

Im Vergleich zu anderen Modellen spürt man prompt, dass Schwalbe mit dem Jumbo Jim ein wirklich guter Fatbike-Reifen gelungen ist. Rollgeräusche halten sich in Grenzen und auch vom unangenehmen Self-Steering-Effekt ist nichts zu spüren. Lediglich bei Bremsmanövern neigte das Vorderrad dazu, auf die Bremsseite zu ziehen, was wohl maßgeblich auf die unterschiedlichen lateralen Kräfte zurückzuführen ist, die beim Bremsen auf die beiden Tauchrohre wirken – die 150 mm breite, aber nur 15 mm dicke Achse scheint hier etwas überfordert. Nach einiger Fahrzeit und den ersten steileren Steigungen macht sich jedoch der ungewohnt breite Q-Faktor bemerkt, und so stellt sich bei manch einem Testfahrer leichtes Ziehen in den Knien ein.

Grundsätzlich angenehm komfortabel
# Grundsätzlich angenehm komfortabel - Dank der voluminösen Reifen profitiert der Fahrer vom hohen Fahrkomfort des Dude, nur die steife Sattelstütze wirkt diesem Eindruck etwas entgegen.

Bergauf
Man merkt dem Canyon Dude seine Herkunft schnell an: Der leichte Voll-Carbon-Rahmen vermittelt eine ebenso hohe Steifigkeit wie sein schmalfüßiger Bruder, das Race-Hardtail Grand Canyon CF SLX. Im Antrieb macht sich das positiv bemerkbar, auch wenn die „wabbeligen“ Reifen ein bisher ungewohntes Vortriebsgefühl vermitteln. Der breite Q-Faktor fällt bereits nach wenigen Metern auf, da ein effektives Pedalieren erschwert wird und die Stellung der Knie auf Dauer unangenehm wirkt. An was sich die meistern Tester schnell gewöhnen, bleibt für unsere XC-Fahrer auch auf Dauer ein lästiger Punkt.

Durch die federnden Reifen verliert das Rad in Singletrail-Uphills sein Hardtail-Feeling und ist im Vergleich zum CF SLX deutlich komfortabler. Insgesamt fährt sich das Dude eher wie ein straffes Racefully mit zu schweren Laufrädern. Je steiler die Auffahrt und je loser der Untergrund, desto mehr erfreuen wir uns an der gradezu grandiosen Vortriebstraktion. In Kombination mit der leichtesten Übersetzung lassen sich so auch lange, ausdauernde Anstiege bequem bewältigen.

Klettert hoch wo der Fahrer hoch möchte
# Klettert hoch wo der Fahrer hoch möchte - Dank der kleinen Übersetzung und der beachtlichen Vortriebstraktion lässt sich mit dem Dude nahezu jeder Weg bergauf bezwingen.

Im spaßigen Singletrail-Einsatz

Im schnellen Auf und Ab von flowigen Singletrails, die dann doch überwiegend im Sitzen gefahren werden, macht sich das geringe Gewicht des Dude angenehm bemerkbar. Das Bike ist, für ein Fatbike, spritzig zu beschleunigen und zeigt sich trotz dicker Reifen sehr agil in der Handhabung. Es sei jedoch erwähnt, dass es zu viel des Guten wäre, hier von quirliger Agilität zu sprechen, denn das bietet ein Fatbike definitiv nicht.

Zwei weitere Dinge fallen auf, jedoch nicht im positiven Sinne: Die steife Thomson Sattelstütze macht sich an Hintern und Rücken auf Dauer negativ bemerkbar, worunter der Komfortfaktor leidet. Zum Anderen vermissen wir die Verstellmöglichkeit einer Variostütze. Gerade in Hinblick auf den Flow, der mit einem Fatbike auch abseits von starkem Gefälle aufkommt, ist es schade, den Sattel nach Bedarf nicht im Handumdrehen versenken zu können.

Wird es jedoch schlammig oder schmierig, so bietet der Reifen längst nicht den Halt, den wir uns erhofft hätten. Obwohl der Reifen über eine ausgesprochen gute Selbstreinigung verfügt, so durchdringen die kurzen Stollen den aufgeweicht schmierigen Waldboden nicht tief genug, um in tieferen, weniger schmierigen Schichten festen Halt zu finden. Dies wird zusätzlich durch den Auftriebseffekt der breiten Reifen verstärkt. Das Kurvenverhalten des Rades bleibt dabei aber berechenbar und die Traktion bricht nicht schlagartig ein. Wurzeln umschließt der weiche Reifen jedoch souverän, wodurch zumindest so bei Nässe Grip erhalten bleibt.

Das gewisse Plus an Sicherheit
# Das gewisse Plus an Sicherheit - Mit einem Fatbike ist man dank massig Traktion stets Herr der Lage: ein angenehmes Fahrgefühl, vor allem auf anspruchsvollen Trails.

Ab in die Abfahrt

So groß der Federweg eines Fatbike-Reifens auch seien mag, im reinen Bergab-Einsatz merkt man doch schnell, ein Hardtail unter sich zu haben. Entgegen frührerer Fatbike-Erfahrungen gelingt des dem 4″ Jumbo Jim Reifen jedoch gut Bodenkontakt zu halten, zumindest solange man sein Glück nicht mit der Brechstange herausfordert. Obwohl das Dude bergab überraschend hohe Geschwindigkeiten zulässt, so liegt der Reiz dennoch eher darin, die hohe Traktion und das sensationelle Bremsverhalten auf technisch anspruchsvollen Abfahrten auszunutzen.

Ob steiler wurzelübersäter Wanderweg oder alpiner Steig aus losem Geröll – die dicken Reifen des Dude gleiten bei moderater Fahrweise luftkissenartig über den Untergrund und verzahnen sich dabei so gut, dass auch beherzte Bremsmanöver zur rutschfreien Verzögerung führen. Angenehm und sicher lassen sich Abfahrten so gemütlich abrollen, was auch dem verhältnismäßig flachem Lenkwinkel zu verdanken ist. Dank der sportlichen Geometrie lässt sich das Rad bestens handhaben und vermittelt in Kombination mit den traktionsstarken Reifen enorm viel Sicherheit. Bei schneller Fahrweise und ruppigem Untergrund schaukeln sich die Reifen dann aber doch ein wenig auf und können dem Untergrund nicht mehr vollständig folgen. Dies entspricht aber generell den Nachteilen von Hardtail-Fatbikes, noch schlimmer bei einem Fatbike mit Starrgabel.

Stoppie
# Stoppie - Spielereien wie ein Stoppie gehen dem Fattie leicht von der Hand.
Nichts ist schöner als Fliegen
# Nichts ist schöner als Fliegen - Auch springen lässt sich ein Fatbike einwandfrei.
Hält auch für wilde Ritte her
# Hält auch für wilde Ritte her - Zwar ist das Fatbike-Hardtail sicherlich nichts für Shredder, dennoch überrascht das Bike auch bei harter Gangart.

Canyon Dude CF 9.0 SL Test-Fazit

Dass bei Canyon keine halben Sachen gemacht werden, beweist der Versender ein weiteres Mal mit seinem neuen Fatbike „Canyon Dude“. Das fette Carbon-Hardtail vermittelt den Eindruck, als hätte Canyon bereits jahrelange Erfahrung auf diesem Gebiet. Canyon ist es auf Anhieb gelungen, mit dem Dude ein wirklich breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten abzudecken. Von der gemütlichen Bergtour bis hin zum spritzigen Singletrail-Vergnügen, das Dude vermittelt seinem Fahrer in nahezu jeder Fahrsituation Sicherheit und Fahrspaß! Das Federungsvermögen der dicken Reifen liefert ausgesprochen viel Komfort und sorgt dank bester Traktion für viel Sicherheit.

Lediglich die sehr steife Sattelstütze statt einer Variostütze trübt den Komfortfaktor etwas. Verzichten könnte man auch auf die 4,8″-Option am Hinterbau. Das Fahrverhalten ist alles in allem als „gelassen“ zu beschreiben, was den Dude abschließend wohl am besten beschreibt.

Pro:

  • leichtes Gesamtpaket
  • hochwertige und leichte Ausstattung
  • sehr angenehme Fahrdynamik
  • voll Touren-tauglich

Contra:

  • Sattelstütze (zu steif, keine Variostütze)
  • Hinterbaubreite (4,8″-Option)
Das Canyon Dude CF 9.0 SL
# Das Canyon Dude CF 9.0 SL

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Alle Details zum Bike und Test

Unser Testbike

Rahmen: Canyon Dude CF, Carbon-Hardtail-Rahmen
Gabel: Rock Shox Bluto RL, Remote
Steuersatz: Cane Creek 40
Vorbau: Canyon V12, 60 mm
Lenker: Canyon H23 Rise CF, 740 mm
Bremsen: Shimano XT, 180 mm / 160 mm
Laufradsatz: DT Swiss BR2250
Reifen: Schwalbe Jumbo Jim, Triple Star, PaceStar Compound, 26″ x 4″
Kurbeln: e.thirteen TRS+ FATBIKE, 2-fach
Antrieb: Shimano XT, 2 x 10, 11 – 36 Zähne
Sattelstütze: Thomson Elite
Sattel: Fizik Tundra 2 MG
Griffe: Ergon GE1

Gewicht: 13,2 kg

Leichte und steife Lenkzentrale
# Leichte und steife Lenkzentrale - Canyon hat neuerdings auch eigene Komponenten, so wie bespielsweise den am Dude verbauten Carbon-Lenker H23 Rise CF.

Wo wurde das Bike getestet?

  • bayrisches Voralpenland (GER)
  • bayrische und tiroler Zugspitzregion (AUT, GER)
  • rund um Augsburg (GER)
  • rund um Innsbruck (AUT)

Getestet wurde Canyons Dude CF von unseren Test-Redakteuren Dommaas und Maxi. Ergänzt wurden ihre Fahreindrücke durch die Erfahrungen von Tester Frank. Um auch aus rennsportlicher Sicht eine Meinung zu bekommen, nahmen sich auch XC World Cup-Athletin Sofia Wiedenroth und Enduro-Profi Max Schumann des Dudes an. Um die geschilderten Eindrücke besser nachempfinden zu können, präsentieren wir euch wie gewohnt ein Profil aller Tester.

Test-Redakteur Maxi

  • Körpergröße: 1,81 m
  • Gewicht (fahrfertig): 80 kg
  • Schrittlänge: 88 cm
  • Armlänge: 62 cm
  • Oberkörperlänge: 59 cm
  • Fahrstil: rustikal, aggressiv und schnell; immer auf der Suche nach der schnellsten Linie; nutzt das Gelände für sich
  • Was fährst du hauptsächlich: Singletrails im Voralpenland mit dem Trail- und XC-Bike; abfahrtsorientiertes Enduro; Downhill im Bikepark
  • Vorlieben bezüglich des Fahrwerks: ca. 25 – 30 % SAG am Heck, deutlich straffere Front; Zugstufe allgemein sehr schnell; allgemein viel LSC; vorne gern mit viel Progression
  • Vorlieben bezüglich des Rahmens: Abhängig vom Einsatzzweck: für den verspielten Einsatz = vorne lang, hinten kurz // für den Speed-orientierten Einsatz: vorne lang, hinten Mittelmaß
  • Persönliche Anmerkung: Es lässt sich erst dann die volle Leistung eines Bikes abrufen, wenn das Rad in jedem Punkt perfekt an den Fahrer angepasst ist.

Test-Redakteur Dommaas

  • Körpergröße: 1,71 m
  • Gewicht (fahrfertig): 66kg
  • Schrittlänge: 81 cm
  • Armlänge: 60 cm
  • Oberkörperlänge: 54 cm
  • Fahrstil: aufrecht, leicht hinter dem Sattel; saubere und flüssige Linien
  • Was fährst zu hauptsächlich: XC über Marathon bis hin zu Trail und leichtem All Mountain
  • Vorlieben bezüglich des Fahrwerks: straff und möglichst antriebsneutral (gerne progressiv), schnelle Zugstufe
  • Vorlieben bezüglich des Rahmens: kurzer Hinterbau, nicht zu flacher Lenkwinkel (gestreckte Sitzposition)

Testfahrer Frank

  • Körpergröße: 1,84 m
  • Gewicht (fahrfertig): 97 kg
  • Schrittlänge: 88 cm
  • Armlänge: 62 cm
  • Oberkörperlänge: 61 cm
  • Fahrstil: eskalativ
  • Was fährst du hauptsächlich: Dirt, Pumptrack, Enduro, Downhill (runter ist mir allgemein lieber)
  • Vorlieben bezüglich des Fahrwerks: Hauptsache Öl ist im Dämpfer, der Rest geht nach Gefühl
  • Vorlieben bezüglich des Rahmens: vorne lang, hinten kurz

XC World Cup-Profi Sofia Wiedenroth (Team: AMG Rotwild MTB Racing)

  • Körpergröße: 1,61 m
  • Gewicht (fahrfertig): 46 kg
  • Schrittlänge:
  • Armlänge:
  • Oberkörperlänge:
  • Fahrstil: Bergziege; saubere, materialschonende Linien, nur manchmal out-of-control
  • Was fährst du hauptsächlich: mit dem XC-Bike auf ruppigen und meist nassen Wurzel/Wald-Trails auf den Hügeln im Dreiländereck (D, AUT, CH) sowie mit dem Enduro im Bikepark
  • Vorlieben bezüglich des Fahrwerks: Straff abgestimmt
  • Vorlieben bezüglich des Rahmens: Tiefe Front und sportlich gestreckte Fahrposition

Enduro-Profi Max Schumann (Team: Carver Trailfoundation)

  • Körpergröße: 1,81 m
  • Gewicht (fahrfertig): 77 kg
  • Schrittlänge: 83 cm (mit Schuh)
  • Armlänge: 60 cm
  • Oberkörperlänge: 55 cm
  • Fahrstil: sportlich-elegant (bedeutet: Vmax, ohne Rücksicht auf Verluste, präzise Linienwahl)
  • Was fährst du hauptsächlich: „Enduro“, Trails in allen Formen (unter 2 m Breite)
  • Vorlieben bezüglich des Fahrwerks: eher progressiv, unauffällig schnell
  • Vorlieben bezüglich des Rahmens: vorne eher lang, hinten nicht zu kurz; tiefes Tretlager

Überflüssig?
# Überflüssig? - Auf den Gabel-Lock out via Remot hätten wir zugunsten einer Einstellbaren Druckstufe gern verzichtet.
Einwandfrei ausgestattet
# Einwandfrei ausgestattet

Die technischen Daten des Bikes

HerstellerCanyon Bicycles
ModellDude CF
Modelljahr2015
RahmenmaterialCarbon (Multi-Modulus Carbon Composite)
EinsatzbereichTour, Trail, All Mountain, Sondereinsatzgebiete (Schnee, Sand, ect.)
TestkategorieFatbike (Komplett-Bike)
Hinterbausystemstarr (Hardtail)
Federweg (Rahmen)----
Laufradgröße26" (Fatbike)
Federweg Gabel (Herstellerempfehlung)100 mm
Dämpfereinbaulänge / Hub----
Steuerrohr1,5" tapered
TretlagerBB Pressfit 121
UmwerferaufnahmeHigh Direct Mount
Kettenführungsaufnahmenein
Sattelrohrdurchmesser30,9 mm
BremssattelaufnahmeIS (max. 180 mm Disc)
Ausfallenden12 mm x 197 mm
Austauschbares Schaltaugeja
Verstellbare Geometrie ja (verstellbare Kettenstrebenlänge)
Reifenfreiheitbis 4,8"
Gepäckträgeraufnahmenein
Rahmengewicht1.720 Gramm
Komplett-Bike-Gewicht13,2 kg (bei Größe "M", ohne Pedale)
Preis2.599 Euro

Geometrie

GrößeSmallMediumLarge
Sattelrohrlänge390 mm445 mm490 mm
Reach395 mm425 mm455 mm
Stack605 mm628 mm652 mm
Lenkwinkel68,5°68,5°68,5°
Sitzwinkel74°74°74°
Oberrohrlänge (horizontal)569 mm605 mm642 mm
Hinterbaulänge439 mm / 455 mm439 mm / 455 mm439 mm / 455 mm
Radstand1.104 mm / 1.120 mm1.142 / 1.158 mm1.182 / 1.198 mm
Tretlagerhöhe310 mm310 mm310 mm
Tretlagerabsenkung-60 mm-60 mm-60 mm
Offset 50 mm50 mm50 mm
Steuerrohrlänge95 mm120 mm145 mm

  • Redaktion: Thomas Fritsch, Maxi Dickerhoff
  • Testfahrer: Maxi Dickerhoff, Thomas Fritsch, Sofia Wiedenroth, Max Schumann, Frank Vilgertshofer
  • Bilder: Manuel Sulzer, Maxi Dickerhoff
  • Weitere Informationen: canyon.com
  • MTB-News.de

Fatbike Test 2015 – alle Artikel:

  1. benutzerbild

    Fabeymer

    dabei seit 07/2005

    Hallo,

    ich unternehme gerne Radreisen und letztes Jahr habe ich das Mountainbiken für mich entdeckt. Jetzt würde ich am liebsten beides kombinieren und bin nach einigem Suchen auf das Fatbike gekommen. In der Theorie klingt es perfekt. Man kommt mit vergleichsweise wenig Technik fast überall rauf und runter. Da ich das aber mit möglichst viel Spaß und daher unter anderem nicht im Kriechtempo machen möchte, bin ich nach einiger Recherche auf das Dude gestoßen. Wie gesagt, habe ich keinerlei praktische Erfahrungen mit Fatbikes und leider kann man sich keines an jeder Ecke mal ausleihen.

    Deshalb meine Frage an euch, wäre das Dude mit seinem Carbon-Rahmen, Lenker und Sattelstütze dafür prinzipiell geeignet? Versteht mich nicht falsch. Ich habe nicht vor 20 kg Gepäck mitzunehmen, aber Schlafsack, Isomatte, eine Plane und Kleidung werden es schon sein. Ich selber wiege um die 75 bis 78 kg, je nach Trainingszustand.

    Eine weitere Sache, die mir Kopfzerbrechen bereitet ist die Pannenanfälligkeit. In eurem Test und auch in anderen wird die Häufigkeit der Platten erwähnt. Ist es fatbike-spezifisch? Wie ist eure Pannenstatistik bzw. könnt ihr das bestätigen? Wäre die Umrüstung auf tubeless sinnvoll? Und ist es überhaupt realisierbar, wenn ich >50 km am Tag fahren möchte und vielleicht 2 Tage durch keine Ortschaft mit einem Kompressor oder ähnliches komme.

    Vielen Dank für Eure Hilfe!

    Grüße

    Patric

    Hier wirst du auf dein Anliegen wohl eher wenig Resonanz erhalten, in diesen Themen wird das besser aussehen:

    http://www.mtb-news.de/forum/f/light-bikepacking.266/

    http://www.mtb-news.de/forum/t/einfuehrung-light-bikepacking-sticky-thread.726635/

    http://www.mtb-news.de/forum/f/fat-tire-bikes.244/

    Eines kann ich dir aber jetzt schon sagen: Ob Carbon oder nicht, das spielt eigentlich keine Rolle für das, was du vorhast. Voraussetzung dafür sind aber meistens (außer bei Borealis und Pivot, deren Carbonrahmen haben Inserts zum Anschrauben eines Gepäckträgers), spezielle Bikepackingtaschen, die an Rahmen, Lenker und Sattel befestigt werden. In meinem Fotoalbum finden sich auch einige Bilder dazu.
    Räder wie das Borealis Yampa, das 907 Whiteout oder das Salsa Beargrease werden bei Winterrennen mit der entsprechenden Ausrüstung eingesetzt und das haut problemlos hin.

    Lies dich einfach etwas ein und stelle dann gerne weitere Fragen.

    smilie
  2. benutzerbild

    Dommaas

    dabei seit 05/2011

    @kampftuete Zu der Pannenanfälligkeit. In Tests gehen wir oft an die Grenzen um zu testen sich das Material im Extremfall verhält. Die häufigen platten Reifen kamen vor allem bei Drücken unter 0,4 bar vor und aggressiver Fahrweise. Fatbikereifen haben sehr dünne Karkassen, ähnlich wie XC-Reifen und deshalb keinen besonders guten Durchschlagschutz.
    Ab ca. 0,6 Bar solltest du auf der sicheren Seite gegen Durchschläge sein. Eine Umrüstung auf Tubeless würde ich dir aber trotzdem empfehlen, denn das drückt das Gewicht deutlich und die Milch dichtet auch kleinere Einstiche durch Dornen ab.
    Ein aufpumpen ohne Kompressor ist bei Fatbikes generell lästig, im Notfall klappt das aber. Druckverlust hat man auch wenn man lange unterwegs ist nahezu keinen. Ein Ersatzschlauch + Flicken sollte aber trotzdem obligatorisch sein.

    Wenn du damit klar kommst, dass du keine festen Gepäckträger verwenden kannst kann ich das Dude nur wärmstens empfehlen.
  3. benutzerbild

    cyclestar

    dabei seit 05/2007

    Hallo Kampftuete,

    ein sehr durchdachtes reisefatbike in Serie ist der "pilger" von der Fa. Velotraum. Die räder sind in meinen augen sehr durchdach und schöne Detaillösungen, dafür nicht billig sondern den "Preiswert". Mir hat es in live gefallen, google mal und Du erhältst sogar schon erste Reiseberichte. http://velotraum.de/modelle/fatbike-pilger

    Ich halte dies Art der Bikes für reines Offoadtouring auch sehr geeignet, aber es hängt von Deinem Strassenanteil ab. Persönlich nutze ich gerade MTB ohne Federung mit 2,25 x 26 Zoll, ausreichend für Strasse, Feldwege, Radtourenwege und Forststrassen. Bei bestimmten Schneebedingungen, Sand, .... sind fatbikes besser, aber ich würde es abhängig von der gewählten Tour entscheiden.

    Gepäckträger passen bei fatbikes zur Zeit an rahmen mit Ösen dafür, für Steckachsen kenne ich keinen bisher und Klemmträger ala Thule bei Carbon.... muss jeder selber beurteilen.

    Rahmentasche und Co sind dann Mittel der Wahl, für diejenigen, die das mögen.

  4. benutzerbild

    kampftuete

    dabei seit 05/2012

    Vielen Dank für die ausführlichen Antworten!

    @Fabeymer : Ich werde mich durch die unzähligen interessanten Beiträge klicken.

    @Dommaas : Ich hatte schon vor den Reifen im Bereich maximaler Traktion zu fahren, da ich bei meinen wenigen MTB-Touren technische Schwierigkeiten hatte verblockte, steile Trails zu erklimmen. Ist die Gewichtsersparnis bei tubeless denn so groß gegenüber, den von @Lutz-Scheffer erwähnten, Schläuchen und lassen sich die DT-Swiss felgen problemlos tubeless fahren (falls es da überhaupt Erfahrungen gibt)?

    @cyclestar : Danke für den Tipp. Den Pilger hatte ich mir auch angeschaut, aber zwecks des höheren Gewichts und des Preises eher ausgeschlossen. Möchte das Bike schon im bergigen Terrain fahren.

  5. benutzerbild

    Dommaas

    dabei seit 05/2011

    @kampftuete Die Version mit den kleinen Schläuchen ist natürlich auch top. Mit Talkum und Milch in den Schläuchen solltest du damit wenig Probleme haben.

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