Der 2003 gegründete Komponentenhersteller Spank ist nun seit vielen Jahren eine feste Größe auf dem Markt. Mittlerweile bietet die Marke von Rahmen über Cockpits bis hin zum Ventileinsatz fast alles an. Mit den Oozy 26 AL EVO hat Spank ein Produkt im Angebot, das versucht, eine Balance aus akzeptablem Preis, angemessenem Gewicht und guter Performance zu schaffen. Wie sich die Laufräder mit dem ungewöhnlichen OohBah-Felgenprofil sich im Praxiseinsatz schlagen, erfahrt ihr im Test.
Test: Spank Oozy EVO AL26
Technische Daten
Technische Daten | Spank Oozy Trail 260 EVO |
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Hersteller | Spank |
Modelljahr | 2014 |
Modell | Oozy Trail 260 Evo Wheelset |
Kategorie | Laufradsatz |
Einsatzbereich | XC, Trailriding, All-Mountain, Enduro |
Laufradgrößen | 26", 27,5", 29" |
Gewicht (Herstellerangabe) | 1720 g |
Farbe | wasabi grün / silber / blau / rot / schwarz |
Adapter auf andere Einbaubreiten / Achsdurchmesser | VR: 15 mm Steckachse, 20 mm Steckachse | HR: 10x135 mm, 12x142 mm |
Felgenbreite (außen/innen) | 26 mm / 21,5 mm |
Speichen | 28 |
Einspeichung | gerade, 3-fach gekreuzt |
Material Felge | Aluminium, gesteckt |
Rasterung Freilaufkörper | 3 Sperrklinken |
XD-Freilaufkörper verfügbar | ja |
Tubeless Ready | ja |
Preis | 519 € UVP |
In der Hand
Insgesamt verbinden 28 3-fach gekreuzte Straightpull-Speichen die Nabe mit der Felge. Die 14 mm langen Alu-Nippel drücken das Gewicht etwas nach unten. Die Laufräder werden bereits tubeless ready ausgeliefert.
Kompatibilität
Standardmäßig sind auf den Naben die passenden Adapter für 15 x 100 mm und 12 x 142 mm verbaut. Sollten diese nicht passen, können Adapter für 20 x 110 mm und 10 x 135 mm separat erworben werden.
Reifenmontage / Tubeless-Eignung
Wir machen uns an die Reifenmontage, wie immer in der Tubeless-Variante. Ventil rein und dann beginnt der Kampf: Das spezielle OohBah-Bett der Felge macht die Reifenmontage etwas schwieriger als bei anderen Felgen. Durch den Schwung in der Mitte des Felgenbettes finden sich nur links und recht kleine Vertiefungen, in denen der Reifen Platz finden kann. Wer allerdings unterwegs einen Platten und keinen Reifenheber dabei hat, der wird für den Rest des Trails wahrscheinlich keine Freude mehr haben.
Wir schaffen es schließlich, den Reifen von beiden Seiten auf die Felge zu bekommen. Nachdem wir die Dichtmilch durch das Ventil in die Reifen gefüllt haben, können wir mit dem Aufpumpen beginnen. Der Reifen rutscht allerdings nicht direkt in den Flanke und wir wiederholen den Vorgang, diesmal mit etwas Seifenwasser. Nachdem wir die Milch etwas verteilt haben, messen wir noch einmal den Luftdruck. Passt.
Auf dem Trail
Bevor wir die Oozy auf die Trails bewegen können, müssen wir das Vorderrad noch auf 20 mm Steckachse umbauen. Im Laufe des Tests müssen wir das Vorderrad öfter ausbauen, wobei uns die 20 mm Adapter jedes Mal entgegenfallen – hier ist Vorsicht geboten. Wer nicht aufpasst, wird im schlimmsten Fall erst beim Aufbau am Parkplatz merken, das einer der Adapter fehlt.
Als erstes probieren wir die Spank Oozy auf unserem Hometrail aus. Steine und Wurzeln findet man hier nicht, dafür Anlieger und große Sprünge. Direkt nach dem Startturm kommt der erste Anlieger: Ich lege das Bike flach und drücke aus Spaß noch einmal nach. Sofort spüre ich, wie der Reifen beginnt wegzuklappen. Ich schiebe noch einmal hoch und die Problemsuche beginnt – der Luftdruck ist immer noch derselbe wie nach der Reifenmontage. Es bleibt nur noch die Felgenbreite, welche für das Wegklappen verantwortlich ist. Bei einem Innenmaß von 20,4 mm nicht weiter verwunderlich.
Wir pumpen daher etwas mehr Luft in der Reifen. Dieser hält nun wesentlich länger stand, mit einer Menge Nachdruck klappen die Reifen aber immer noch zur Seite. Dieses Verhalten ist nur mit schmaleren Reifen in den Griff zu bekommen: Die Seitenwand wird dabei weniger gebogen, steht damit senkrechter und kann den Belastungen daher besser entgegenwirken. Ich beschließe, mit etwas mehr Druck in den Reifen zu fahren um länger die Kontrolle zu behalten.
Steifigkeit
Vom Verhalten der Reifen in Kurven geht es nun zum Verhalten der Laufräder. Mir klappt nun zwar nicht mehr der Reifen weg, dafür habe ich das Gefühl, im Anlieger wieder aufgestellt zu werden. Und bei harten Landungen fühlen sich die Laufräder an, als würden diese gleich nachgeben. Einer kurzer Griff ins Vorderrad und Hinterrad genügt um festzustellen, das die Speichenspannung besser sein könnte. Wir ziehen daher alle Nippel eine bis zwei Umdrehungen fester – so sollte es unserer Meinung nach ab Werk so sein.
Wir machen uns an die dritte Abfahrt. Bei Sprüngen fühlen sich die Laufräder nun viel besser an, werden in Anliegern aber immer wieder vom Flex aufgestellt. Man gewöhnt sich aber auf Dauer daran und lernt, damit umzugehen.
Nach ein paar Wochen auf unserem Hometrail und den doch eher flowigen Trails an der Albkante machen wir uns mit dem Spank Oozy 26 auf in härteres Gelände. In Latsch müssen die Oozy den eigentlichen Härtetest über sich ergehen lassen.
Und wieder mal sei gesagt: „Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.“ Oder in diesem Falle anders herum: Waren wir bis hierher doch etwas skeptisch bezüglich des Flex und der Stabilität der Laufräder, werden wir hier absoluter Oozy-Fan. Hier ist kein Trail geschottert, planiert oder geshaped, hier prägen die Trails Steine in allen Formen und Größen. Und dafür ist der Flex perfekt: die Laufräder suchen sich so ihren eigenen Weg über die Steine und Wurzeln, so kann man bereits bei der ersten Abfahrt Vollgas geben, ohne sich die perfekte Linie suchen zu müssen.
Außerdem bringt der Flex in diesem Gelände noch zwei weitere Vorteile mit sich: Da sich das Bike mit den Oozy seinen eigenen Weg suchen kann, muss der Fahrer nur die grobe Richtung vorgeben und ist nicht gezwungen, das Bike auf eine Linie zu zwingen. Dadurch werden Spitzbelastungen reduziert und man kann das Rad unter sich arbeiten lassen, was sehr kraftsparend ist und somit für lange Tage auf harten Pisten einen echten Vorteil darstellt.
Haltbarkeit
Da die die Felgen den spitzen Steine eher ausweichen, sind die Laufräder wesentlich weniger platten- und dellenanfällig. In 3 Tagen hatten wir mit den Oozy weder einen Platten noch eine Delle. Auch die Tubeless-Eigenschaften habe uns überzeugt. Obwohl der Reifen in Anlieger immer wieder leicht wegklappte, hatten wir kein Burping oder Druckverlust. Die Speichenspannung, die wir zu Beginn des Testes erhöht hatten, mussten wir ebenfalls nicht weiter anpassen.
Spank Oozy – unser Fazit
Mit den Oozy 26 bietet Spank einen vergleichsweise günstigen Laufradsatz an, der in natürlichem (anspruchsvollen) Gelände und in puncto Haltbarkeit eine sehr gute Figur macht und Fahrfehler in einem gewissen Rahmen kompensieren kann. Wer allerdings öfters auf Flowtrails oder Strecken mit vielen Anliegern unterwegs ist, wird sich an den recht hohen Flex gewöhnen müssen.
Stärken
- Kaum dellenanfällig
- Kraftsparend im groben Geläuf
Schwächen
- Reifenmontage
- Aufstellen in Anliegern (Flex)
Weitere Informationen
Website: http://spank-ind.com / Vertrieb in Deutschland: www.sportsnut.de
Redaktion: Jonathan Kopetzky, Nathan Engels | MTB-News.de 2015
Fotos: Maxi Dickerhoff, Jens Staudt, Moritz Schmid, Kai Christian
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