Die MTB-Saison startet durch: Wenn auch nicht auf deutschem Boden, dafür aber in den anderen Teilen der Welt. In Mailand fand der erste Showdown der schweizerischen und italienischen Elite statt, in Frankreich gab es ein Kampf der Generationen, in Spanien und Serbien je ein Etappenrennen und im weit entfernten Neuseeland suchten die Fahrer des australischen Kontinents ihre Meister.

Nino Schurter bezwingt Marco Fontana im Sprint – Rissveds mit beeindruckendem Solo

Der erste europäische Gradmesser in diesem olympischen Jahr sollte der zweite Lauf der italienischen MTB Serie in Mailand werden. Die europäische Elite um Weltmeister Nino Schurter, Florian Vogel, Marco Fontana oder José Hermida versammelte sich bei leicht feuchten Bedingungen inmitten der Metropole zu einem ersten Härtetest.

Florian Vogel war es, der dem Rennen zu Beginn den Stempel aufdrückte. Der Schweizer Focus-Team-Fahrer sorgte für ein hohes Tempo, dem nach zwei Runden nur noch Marco Aurelia Fontana, Stephan Tempier, Nino Schurter und zwei Fahrer des SMP Teams folgen konnten. Jedoch setzte der Schweizer sich wohl ein zu hohes Anfangstempo. Ab der Hälfte des Rennens verlor er den Anschluss an das Führungstrio. Bis zur vorletzten Runde blieb dieses Dreigestirn zusammen, ehe Marco Aurelio Fontana und Nino Schurter zur Attacke bliesen. Der Franzose Tempier konnte nur bedingt folgen und blieb stets bis auf 10 Sekunden hinter den Führenden. Der Showdown zwischen Fontana und Schurter fand dann im Zielsprint statt, hauchdünn zugunsten des Schweizer Weltmeisters. Tempier folgte dann mit 13 Sekunden Rückstand.

Sweeeeeet! The champ Nino Schurter claims a double victory for SCOTT-Odlo in a spectacular sprint finish against Marco Aurelio FontanaThis is #nextlevel! Thanx to SCOTT Sports DT Swiss Cornèrcard SRAM RitcheyLogic

Posted by Scott Racing on Montag, 28. März 2016

Schurters Teamkollegin Jenny Rissveds dominierte das Damenrennen nach Belieben. Vom Start weg startete sie ihren Start-Ziel-Sieg und geriet nie in Gefahr. Einzig Kathrin Stirnemann konnte anfangs der Schwedin in ihrem ersten Elite-Rennen folgen. Doch sie musste abreißen lassen. Währenddessen kam von hinten die erst 18-jährige Britin Evie Richards auf und schloss zur Schweizer Meisterin auf. Im Laufe des Rennens verabschiedete sich Stirnemann nach hinten und die amtierende U23-Weltmeisterin im Cyclocross fuhr einem ungefährdetem zweiten Platz entgegen. Stirnemann sicherte sich den dritten Platz ab, gefolgt von der Italienerin Eva Lechner und der ehemaligen Juniorenweltmeisterin Alessandra Keller aus der Schweiz. Die deutsche Meisterin Helen Grobert fuhr mit 4:10 Minuten Rückstand auf den sechsten Platz. Nadine Rieder wird Elfte, Hanna Klein 16.

In ihrem ersten Eliterennen gewann die schnelle Schwedin gleich mit großem Vorsprung.
# In ihrem ersten Eliterennen gewann die schnelle Schwedin gleich mit großem Vorsprung.

Ozeanien-Meisterschaften: Anton Cooper siegt vor Daniel McConnell

Im weit entfernten Neuseeland ist die Rennsaison schon seit einiger Zeit im Gange. Traditionell finden dort die wichtigen nationalen und kontinentalen Rennen vor der europäischen Rennsaison statt. So war der bekannte Ort Queenstown letzten Sonntag Austragungsstätte der kontinentalen Meisterschaften im XC- und Downhill-Bereich.

Das Rennen der Männer gewann der amtierende U23-Weltmeister Anton Cooper vor dem Australier Daniel McConnell und dessen Landsmann Scott Bowden. Zu Beginn des Rennens bildete sich eine Spitzengruppe aus drei Fahrern. Cooper und McConnell folgten dem hohen Anfangstempo des Specialized-Fahrers und neuseeländischen Meisters Sam Gaze (NZL). Dieser musste aber dann in der dritten Runde die beiden anderen ziehen lassen. Gaze wurde dann in der fünften Runde vom stark aufkommenden Scott Bowden überholt und landete schließlich auf dem vierten Platz. Vorne entbrannte ein spannender Kampf um den Sieg. Erst in der letzten Runde konnte sich der 21-jährige Neuseeländer Cooper von Daniel McConnell lösen und dem Sieg einfahren.

Well yesterday went much much better for me, taking the Elite Men’s Oceania title! What a difference one week can make and a bit of rest, stoked!

Posted by Anton Cooper on Sonntag, 27. März 2016

Bei den Damen triumphierte die Lebensgefährtin von Daniel McConnell, Rebecca Henderson. Die Neuseeländerin Kate Fluker konnte ihr am Anfang zwar noch folgen, musste aber schon in der zweiten Runde anerkennen, dass gegen die australische Meisterin kein Kraut gewachsen war. Dritte wurde Flukers Landsfrau Peta Mullens.

Sieg der Jugend im Generationenkampf der Franzosen

Das erste Rennen der höchtsklassigsten MTB-Serie in Frankreich, dem Coupe de France, fand in Marseille statt. Bei nassen Bedingungen im Süden Frankreichs setzten sich im Herrenrennen die jungen Fahrer vor den etablierten durch und im Damenrennen gewann die amtierende Weltmeisterin ihr erstes Rennen 2016.

Victor Koretzky profitierte vom Einbruch Titouan Carods in der letzten Runde
# Victor Koretzky profitierte vom Einbruch Titouan Carods in der letzten Runde

Es war das Rennen des Titouan Carod. Der letztjährige Gesamtweltcupsieger der U23-Kategorie sorgte von Beginn an für ein extrem hohes Tempo. Das großartige Solo des Scott-Creus-Teamfahrers endete jäh in der letzten Runde. Ihm habe es den Stecker gezogen in der letzten Runde und er sei regelrecht auf der Strecke geklebt, gab der junge Franzose nach dem Rennen zu Protokoll. Ganze 40 Sekunden Vorsprung verspielte er in der letzten Runde. Nutznießer davon war der ebenso junge Victor Koretzky. Der BH-Suntour-Fahrer siegte schließlich nach einem konstanten Rennen mit 15 Sekunden vor Carod. Dritter wurde der ebenso erst 23 Jahre alte Teamkollege von Koretzky, Jordan Sarrou. Die etablierten Kräfte Maxime Marotte und Julien Absalon folgten anschließend. Absalon klagte über Allergieprobleme. Der erste Weltcup sei aber erst in drei Wochen und die Pollenbelastung in Australien sei bei weitem nicht so schlimm, so Absalon nach dem Rennen.

Im Damenrennen siegte die Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prevot nur knapp vor der Olympiasiegerin Julie Bresset. Nach fünfmonatiger Verletzungspause war es für Ferrand-Prevot der erste Einsatz im Gelände. Dies war auch wohl der Grund, weshalb sie am Start große Probleme hatte dem Tempo der Führenden zu folgen. Im Laufe des Rennens konnte sie aufschließen und dann zum Schluss die BH-Suntour-Fahrerin Bresset distanzieren. Dritte wurde Sabrina Enaux.

Jungspund demontiert die Elite in Serbien

Der zweifache Juniorenweltmeister Simon Andreassen aus Dänemark gewann sein erstes Rennen als Elitefahrer beim Salcano MTB Cup in Serbien. Der erst 18-jährige Specialized-Fahrer gewann souverän alle drei Etappen.

Simon Andreassen hat gut lachen.
# Simon Andreassen hat gut lachen. - In Serbien dominierte er nach Belieben.

Beim drei Kilometer langen Bergzeitfahren zu Beginn des Etappenrennens siegte er mit deutlichen 14 Sekunden Vorsprung vor namhafter Konkurrenz. Zweiter wurde dort der Österreicher Alexander Gehbauer. Tags darauf verwies er Emil Lindgren und Dmitrios Antionadis auf die Plätze. Am letzten Tag folgte ihm ein österreichisches Duo auf den Plätzen zwei und drei, Gregor Raggl und Alexander Gehbauer. In der Gesamtwertung siegte das dänische Talent mit einem sagenhaften Vorsprung von 42 Sekunden vor Alexander Gehbauer.

Der deutsche U23-Meister Georg Egger beendete das Etappenrennen auf dem 12. Gesamtrang und nimmt damit wichtige UCI-Punkte mit nach Hause. Sein Bruder Andi konnte ebenfalls als 26. einige wenige Punkte erringen. Bei den Damen siegte die einheimische Jovana Crnogorac vor Alice Pirard aus Belgien und der ehemaligen Focus-Team Fahrerin Barbara Benko aus Ungarn.

Hector Paez dominiert Volcat Stage Race – Drei junge Deutsche überzeugen

Der amtierende Vizeweltmeister im Marathon, Hector Leonardo Paez, gewann souverän das Volcat Etappenrennen in Katalonien/Spanien. Alle drei Etappen des insgesamt 173 km langen Rennens gewann der Kolumbianer souverän und mit deutlichem Vorsprung. Fast neun Minuten brachte er zwischen sich und seine Verfolger. Und die waren nicht von schlechten Eltern. Der Sieger des Andalusia Bike Races Tiago Ferreira folgte auf Platz wurde beispielsweise nur dritter. Ein Dutzend belgischer Fahrer aus deren nationalem Kader vervollständigten die Top Ten. Auch der zweite Bart de Vocht stammt aus deren Equipe.

Überzeugen konnten aber auch zwei deutsche U23-Fahrer. Martin Frey vom Team Bulls gewann die U23-Wertung als Gesamt-13. mit gerade einmal neun Minuten Rückstand auf den zweiten Platz. Simon Schneller vom Bike Junior Team konnte ebenfalls auf sich aufmerksam machen. Als 22. in der Gesamtwertung belegte er in der U23-Wertung den dritten Platz hinter Kevin Panhuyzen aus Belgien. Wichtige UCI-Punkte konnte auch Max Holz vom CEP-Racing mit nach Hause nehmen. Als 19. Overall lag er vier Minuten vor dem 18-jährigen Schneller und fünf Minuten hinter dem Bullen Frey.

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