Tipp: du kannst mit der Tastatur blättern
Auch im Bikepark fühlt sich das Rocky pudelwohl
Auch im Bikepark fühlt sich das Rocky pudelwohl
Über ein standesgemäßes Gefährt durfte das Rocky ebenfalls fliegen
Über ein standesgemäßes Gefährt durfte das Rocky ebenfalls fliegen
Auch für Tricksereien war das Altitude zu haben
Auch für Tricksereien war das Altitude zu haben
Das leichte Gewicht in Verbindung mit dem kurzen Heck ermöglichte extreme Auslenkungen
Das leichte Gewicht in Verbindung mit dem kurzen Heck ermöglichte extreme Auslenkungen
Bei dieser verpatzten Landung sprang der WTB Trailboss weder von der Felge noch verlor er Luft - vorbildlich
Bei dieser verpatzten Landung sprang der WTB Trailboss weder von der Felge noch verlor er Luft - vorbildlich
Flat out...
Flat out...
Viel Pop im Fahrwerk sorgt für großen Fahrspaß.
Viel Pop im Fahrwerk sorgt für großen Fahrspaß.
Der Freilauf wollte nach ca. 300 km in unserer Redaktion nicht mehr richtig einrasten.
Der Freilauf wollte nach ca. 300 km in unserer Redaktion nicht mehr richtig einrasten.
Nach einer Säuberung und einer guten Portion Fett lief aber wieder alles sauber
Nach einer Säuberung und einer guten Portion Fett lief aber wieder alles sauber
Mehr Reifenfreiheit könnte solche unschönen Schleifspuren verhindern, auch wenn hier ein leichter Achter hinzukam.
Mehr Reifenfreiheit könnte solche unschönen Schleifspuren verhindern, auch wenn hier ein leichter Achter hinzukam.
Trotz hartem Einsatz...
Trotz hartem Einsatz... - ...hat das Rocky alles mitgemacht.
Die EVOL Luftkammer half das Heck ähnlich stramm abzustimmen wie die Gabel, wenn auch über die Kennlinie anstatt über die Dämpfung
Die EVOL Luftkammer half das Heck ähnlich stramm abzustimmen wie die Gabel, wenn auch über die Kennlinie anstatt über die Dämpfung
Um den Dämpfer auszubauen muss der Link von der Sitzstrebe getrennt werden.
Um den Dämpfer auszubauen muss der Link von der Sitzstrebe getrennt werden.
Alle Einzelteile wollen später wieder an den richtigen Platz zurück.
Alle Einzelteile wollen später wieder an den richtigen Platz zurück.
Links der Seriendämpfer mit Remote, rechts der EVOL Dämpfer.
Links der Seriendämpfer mit Remote, rechts der EVOL Dämpfer.
Nervige Angelegenheit: Der Dämpferausbau ist eine Fummelei.
Nervige Angelegenheit: Der Dämpferausbau ist eine Fummelei.
Jede Menge Möglichkeiten am Ride-9 System
Jede Menge Möglichkeiten am Ride-9 System
Nathan schickt das Rocky in die Höhe
Nathan schickt das Rocky in die Höhe

Rocky Mountain Altitude 790 MSL Rally Edition im Test: Von lokalen Singletrails über einen Homespot mit großen Sprüngen bis hin zum Bikepark-Einsatz in den Alpen musste sich das Rocky Mountain Altitude 790 MSL Rally Edition auf zahlreichen Fahrten beweisen. In unserem Zwischenbericht konnte das gelbe Enduro-Geschoss bereits überzeugen und unsere Eindrücke waren durchaus positiv. Hier ist nun der Abschlussbericht zum Altitude mit zusätzlichen Informationen zur Dauerhaltbarkeit.

Test: Rocky Mountain Altitude 790 MSL Rally Edition 2015

Was bisher passiert ist

Nach unserem Trailbike-Test in Latsch im Frühjahr 2015 begann der Dauertest des Rocky Mountain Altitude 790 MSL Rally Edition, das gelbe Bike hat somit gut einen Jahr Einsatz hinter sich. Schnee gab es in den Regionen, in denen wir auf dem Rocky unterwegs waren, eher wenig – dafür aber neben staubigen Trails auch jede Menge Schlamm und Matsch.

Gefahren sind das Rocky Mountain Altitude 790 die beiden „jungen Wilden“ Jonathan Kopetzki und Nathan Engels sowie Jens Staudt als „alter Hase“. Für die beiden kleineren Testfahrer mit Vorliebe für einen langen Reach war das Altitude in Größe L ebenso passend wie für Jens, der bei 1,90 m Körpergröße nur im ernsthaften Race-Einsatz zur XL Variante des Altitude greifen würde.

Alle drei Tester kommen vor allem aus dem abfahrtslastigen Bereich und fühlen sich auf Sprüngen und in grobem Gelände sehr wohl. Anfangs war die Meinung bezüglich des Rocky Mountain Altitude auch dementsprechend gespalten: Wie schlägt sich ein Racebike mit „nur“ 150 mm Federweg? Wie passen 180 mm kleine Bremsscheiben zu einem sehr robusten Laufradsatz mit ZTR Flow Felgen, die Joni auch in seinem Downhillbike verwendet? Wir trauten dem Altitude zugegebenermaßen weniger zu, als es zu leisten im Stande war. Bereits nach den ersten Ausfahrten war aber klar, dass das Rocky zwar nicht unbedingt die Bergwertung gewinnt, aber dass es bergab mehr als ordentlich ballern kann.

Auch im Bikepark fühlt sich das Rocky pudelwohl
# Auch im Bikepark fühlt sich das Rocky pudelwohl
Über ein standesgemäßes Gefährt durfte das Rocky ebenfalls fliegen
# Über ein standesgemäßes Gefährt durfte das Rocky ebenfalls fliegen
Auch für Tricksereien war das Altitude zu haben
# Auch für Tricksereien war das Altitude zu haben

Rocky Mountain bezeichnet die mit „BC Edition“ gekennzeichneten Ausstattungsvarianten als Versionen, die zwar den Federweg einer bestimmten Kategorie besitzen, aber durchaus auch in der Gravity-orientierten, härteren Gangart auf Dauer bestehen soll. Auch aus diesem Grund kam das Altitude nicht nur auf den lokalen, gemäßigteren Hometrails zum Einsatz, sondern auch auf Freeride- und Downhillstrecken in Bischofsmais und Livigno. Selbst über sprunglastige Trails und Dirtkicker ist das Altitude geflogen – mit erstaunlichem Resultat: Nachdem ein Grundsetup gefunden war, fühlte sich keiner der Tester jemals in den durchaus groben Einsatzgebieten auf dem Rad ernsthaft unsicher oder war besorgt, das Rad zu sehr zu beanspruchen. Erst bei extremen Geschwindigkeiten auf Downhill-Strecken wünschten sich die Tester etwas mehr Laufruhe durch längere Kettenstreben. Dazu aber später mehr.

Das leichte Gewicht in Verbindung mit dem kurzen Heck ermöglichte extreme Auslenkungen
# Das leichte Gewicht in Verbindung mit dem kurzen Heck ermöglichte extreme Auslenkungen
Bei dieser verpatzten Landung sprang der WTB Trailboss weder von der Felge noch verlor er Luft - vorbildlich
# Bei dieser verpatzten Landung sprang der WTB Trailboss weder von der Felge noch verlor er Luft - vorbildlich
RahmengrößeXSSMMDLGXL
Oberrohrlänge (horizontal)541 mm566 mm586 mm606 mm631 mm
Lenkwinkel66,2 - 67,8 °66,2 - 67,8 °66,2 - 67,8 °66,2 - 67,8 °66,2 - 67,8 °
Steuerrohrlänge100 mm110 mm120 mm130 mm145 mm
Sitzwinkel (effektiv)73,2 - 74,8 °73,2 - 74,8 °73,2 - 74,8 °73,2 - 74,8 °73,2 - 74,8 °
Sitzrohrlänge381 mm419 mm457 mm483 mm521 mm
Kettenstrebenlänge428 mm428 mm428 mm428 mm428 mm
Tretlagerabsenkung-14 - +7 mm-14 - +7 mm-14 - +7 mm-14 - +7 mm-14 - +7 mm
Reach365 - 382 mm387 - 405 mm405 - 422 mm422 - 440 mm443 - 461 mm
Stack584 - 593 mm593 - 602 mm603 - 611 mm612 - 621 mm626 - 634 mm
Überstandshöhe736 mm736 mm736 mm736 mm736 mm
Radstand1099 mm1125 mm1146 mm1168 mm1195 mm

Da das Rocky Mountain Altitude 790 eine harte Fahrweise erlaubte, begannen die Tester schnell, die Grenzen des Möglichen auszuloten. Wie bereits im Zwischenbericht erwähnt, zeigten sich bald die Continental Mountain King als limitierender Faktor. Weder das schmale Stollenprofil noch die wenig dämpfende Karkasse konnten uns überzeugen. Ein WTB Vigilante an der Front und ein WTB Trailboss am Heck erwiesen sich als die bessere Wahl. Bis auf den geringeren Bremsgrip des Trailboss bei sehr matschigen Bedingungen waren alle Tester mit dieser Reifenwahl sehr zufrieden.

RahmenSmoothwall™ Carbon
Verfügbare GrößenXS, S, M, L, XL
GabelFox 36 Float 160 mm
DämpferFox Float X Kashima CTD
SteuersatzCane Creek Forty
VorbauRace Face Turbine 35 mm
LenkerRace Face Sixc 35 mm x 800 mm
GriffeRocky Mountain Lock-On
BremsenShimano XT Ice-Tec 180 mm
SchaltungSRAM X01
KurbelRace Face Turbine
TretlagerRace Face Cinch 30 mm BB92 Pressfit
LaufräderStan's ZTR Flow Disc auf Stan's 3.30 HD Naben
ReifenMaxxis Minion DHR II Maxx Terra 2.3
SattelstützeRockShox Reverb Stealth
SattelWTB Silverado Ti
Gewicht12,6 kg
Preis6900 € (Rahmen: 3200 €)

Unser Halbzeit-Eindruck im Zwischenbericht zum Rocky Mountain Altitude 790 MSL Rally Edition fiel sehr positiv aus: Als idealer Begleiter für die Sekundenjagd bergab wurde das Rocky von den Testern bezeichnet. Trotz des im Vergleich zur Konkurrenz geringeren Federwegs am Heck würde sich das Altitude vor allem für Leute, die den Fokus auf Bergab-Performance gegenüber Klettereigenschaften und Haltbarkeit statt ultimativen Leichtbau legen würden.

Flat out...
# Flat out...
Viel Pop im Fahrwerk sorgt für großen Fahrspaß.
# Viel Pop im Fahrwerk sorgt für großen Fahrspaß.

Haltbarkeit

Ganz jungfräulich kam das Altitude nicht in unsere Testabteilung. Hier und da waren kleinere Macken zu sehen – wie viele Kilometer auf dem Trail das Rad bereits hinter sich hatte, ist uns leider unbekannt. In jedem Fall zeigten sich die Sperrklinken des Freilaufs nach rund 300 km etwas klick-müde und griffen nicht immer gleichmäßig. Dies äußerte sich durch ein lautes Knacken und kurzes Durchrutschen bis zum nächsten Zahn. Als wir der Ursache auf den Grund gingen, fanden wir einen sehr trockenen Freilauf, der mit etwas Fett wieder einwandfrei schnurrte. Neben einem Austausch der abgefahrenen Bremsbeläge, dem regelmäßigen Schmieren der Kette und einer gelegentlichen Dusche für das Rad war keine besondere Zuwendung mehr notwendig.

Der Freilauf wollte nach ca. 300 km in unserer Redaktion nicht mehr richtig einrasten.
# Der Freilauf wollte nach ca. 300 km in unserer Redaktion nicht mehr richtig einrasten.
Nach einer Säuberung und einer guten Portion Fett lief aber wieder alles sauber
# Nach einer Säuberung und einer guten Portion Fett lief aber wieder alles sauber

Etwas ärgerlich war eine Ausfahrt, bei der ein von der Originalausstattung abweichendes Laufrad einen Achter davontrug. Dieser wurde zwar vor Ort soweit herauszentriert, dass der Reifen nicht mehr am Rahmen schliff. In Kurvenfahrten verwand sich das Laufrad jedoch so weit, dass die Außenstollen des Hinterreifens leicht an der Innenseite der Kettenstrebe rieben. In Kombination mit einer Schlammpackung entwickelte sich hier eine ungünstige Kombination, die den Lack an der Innenseite der Kettenstrebe stark abscheuerte. Bis auf dieses Problem erwies sich der Lack als erstaunlich widerstandsfähig. Trotz wiederholtem Meteorschauer gegen das Unterrohr waren nach Testende auch hier nur kleinere kosmetische Schäden zu finden.

Mehr Reifenfreiheit könnte solche unschönen Schleifspuren verhindern, auch wenn hier ein leichter Achter hinzukam.
# Mehr Reifenfreiheit könnte solche unschönen Schleifspuren verhindern, auch wenn hier ein leichter Achter hinzukam.

Fazit zur Haltbarkeit des Rocky Mountain Altitude 790

Bis auf die unglückliche Situation mit dem beschädigten (und nicht serienmäßig verbauten) Hinterrad trotzte das Rocky Mountain Altitude allem, was wir ihm vorsetzten. Keiner der Tester hätte im Vorfeld vermutet, dass das Bike mit 150 mm Federweg solche Nehmerqualitäten besitzt. Der Namenshinweis „BC-Edition“ ist Programm: Das Rocky ist auch für grobes Gelände und entsprechende Fahrweisen bestens geeignet. Auch die Ausstattung ließ hinsichtlich der Haltbarkeit keine Wünsche übrig. Die Laufräder blieben bis zum Testende 100 % gerade und verloren keinerlei Speichenspannung. Der Hinterbau und dessen Umlenkung haben nie Zuwendung erfahren und erwiesen sich dennoch als spielfrei und abgesehen vom zwischenzeitlich trockenen Freilauf machte kein Anbauteil unangenehme Geräusche. Beeindruckend!

Trotz hartem Einsatz...
# Trotz hartem Einsatz... - ...hat das Rocky alles mitgemacht.

Setup und Tuning

Kaum ein Thema spaltet die Biker-Gemeinde so sehr wie die Vorlieben für die Kettenstrebenlänge. Bei geringen Geschwindigkeiten in verwinkeltem Gelände fühlen sich kurze Kettenstreben wunderbar an: Das Heck folgt schnell bei Drops und das Rad lässt sich für Manuals sehr einfach aufs Hinterrad ziehen. Generell beginnt ein kurzes Heck allerdings bei hohen Geschwindigkeiten in ruppigem Gelände schnell in Form von Nervosität und geringer Laufruhe negativ auf sich aufmerksam zu machen. Die kleineren Tester Jonathan und Nathan hatten hiermit weniger Probleme als Jens: Große Personen, die das Rocky Mountain Altitude in erster Linie im Renneinsatz bei hohen Geschwindigkeiten bewegen wollen, sind in der Hinsicht aufgrund des längeren Radstandes womöglich mit dem Rad in Größe XL besser bedient.

Die EVOL Luftkammer half das Heck ähnlich stramm abzustimmen wie die Gabel, wenn auch über die Kennlinie anstatt über die Dämpfung
# Die EVOL Luftkammer half das Heck ähnlich stramm abzustimmen wie die Gabel, wenn auch über die Kennlinie anstatt über die Dämpfung

Wer ein 2015er-Modell des Altitude sein Eigen nennt und noch nicht auf die EVOL-Luftkammer von Fox gewechselt ist, sollte dies tun. Das Rad neigt damit im Vergleich zur normalen Luftkammer zu weniger Einsacken am Heck. So wirkt das Fahrwerk deutlich ausgewogener und der Dämpfer harmoniert gut mit der Fox 36 an der Front. Schwere Fahrer (Dämpferdruck ab 250 psi), die gerne sehr viel Druckstufe und/oder wenig Sag an der Gabel bevorzugen, sollten den Sag am Dämpfer lieber etwas reduzieren, statt in diesen mehr Volumenspacer einzubauen. Selbiges gilt für Fahrer von Plattformpedalen, die das Bike eher über dem Heck fahren. Der Grund: Am Float X lässt sich nur die Lowspeed-Zugstufe extern verstellen – ist der Dämpfer allerdings mit Volumenspacern gefüllt, lässt sich die Lowspeed-Zugstufe bei einem stark progressiven Luftdruck nicht ganz leicht in den Griff bekommen. Ein Cane Creek DBinline oder ein Float X2 könnten dieses Problem zwar theoretisch unterbinden, passen in der Praxis jedoch bauartbedingt schlichtweg nicht in den Rahmen.

Wer die Luftkammer des Dämpfers oder den Dämpfer selbst austauschen möchte, muss allerdings Geduld mitbringen: Hierfür ist nämlich auch ein Teil der Umlenkung zu lösen. Zwar ist der Austausch insgesamt recht einfach zu bewerkstelligen, ist aber im Vergleich zu anderen Rahmen mit einer Fummelarbeit verbunden und dadurch recht zeitintensiv.

Um den Dämpfer auszubauen muss der Link von der Sitzstrebe getrennt werden.
# Um den Dämpfer auszubauen muss der Link von der Sitzstrebe getrennt werden.
Alle Einzelteile wollen später wieder an den richtigen Platz zurück.
# Alle Einzelteile wollen später wieder an den richtigen Platz zurück.
Links der Seriendämpfer mit Remote, rechts der EVOL Dämpfer.
# Links der Seriendämpfer mit Remote, rechts der EVOL Dämpfer.
Nervige Angelegenheit: Der Dämpferausbau ist eine Fummelei.
# Nervige Angelegenheit: Der Dämpferausbau ist eine Fummelei.

Die zahlreichen Einstellmöglichkeiten an Rahmen und Fahrwerk sind natürlich absolut positiv zu bewerten, können mitunter aber auch Probleme verursachen. Eine entspannte und lockere Ausfahrt auf einem wenig anspruchsvollen Trail kann schnell zu einer spannenden Angelegenheit werden, wenn das Rad nach wie vor für die Sekundenjagd auf technischen Rennstrecken abgestimmt ist. Wird das Setup nicht entsprechend dem Fahrstil und dem Trail angepasst, kann der mangelnde Grip an den Reifen und Rütteleinlagen an Händen und Füßen schnell für ein unangenehmes Fahrgefühl sorgen.

Jede Menge Möglichkeiten am Ride-9 System
# Jede Menge Möglichkeiten am Ride-9 System

Das mag albern klingen, zumal die Anpassungen an der Gabel schnell und einfach von außen zu bewerkstelligen sind. Doch immer wieder erleben wir, dass das Interesse von Fahrern mit einer Vorliebe für hochtechnische Produkte beim Einstellen des richtigen Luftdrucks endet. So berauben sie sich nicht nur der Möglichkeit, das Setup optimal an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, sondern sind im schlechtesten Fall mit einem vollkommen unpassendem Fahrwerk auf dem Trail unterwegs.

Die Wahl der Reifen ist ein persönliches Thema und hängt stark vom bevorzugten Terrain ab. Die Continental Mountain King der Serienausstattung waren das einzige Anbauteil, das die drei Tester als große Limitierung ansahen. Gute Erfahrungen haben wir mit dem WTB Vigliante an der Front und dem WTB Trailboss als Hinterreifen gemacht. Zwar schlagen die Reifen mit TCS Tough-Karkasse mit 200 Gramm mehr zu Buche als die Continental-Bereifung, bieten aber ein deutliches Plus an Grip.

Wer häufig in sehr steilem Gelände unterwegs ist und auch einem Bikepark-Besuch gegenüber nicht abgeneigt ist, sollte eine 170 mm-Federgabel in Erwägung ziehen. Der geringere Federweg von „nur“ 150 mm am Heck des Rockys fällt nicht wirklich negativ auf. Die höhere Front in Kombination mit dem flacheren Lenkwinkel macht das Altitude zu einem erstaunlich spaßigen Begleiter auf steilen Trails und Bikepark-Strecken.

Wie ist das Rocky Mountain Altitude 790 MSL Rally Edition in Summe nach einem Jahr im groben Einsatz zu bewerten?

Fazit: Rocky Mountain Altitude 790 MSL Rally Edition 2015

Mit der solideren Ausstattung und überdurchschnittlichen Nehmerqualitäten lässt das Rocky Mountain Altitude trotz des vergleichsweise geringen Federwegs am Heck die Grenzen zwischen Enduro und Freeride verschwinden. Schwere Piloten und Fahrer mit einer Vorliebe für viel Druckstufe würden sich die Möglichkeit wünschen, einen größeren Dämpfer zu montieren. Das ist zwar nicht möglich – allerdings stellt sich hier auch die Frage, ob solch ein Dämpfer überhaupt etwas in einem Bike mit 150 mm Federweg zu suchen hätte.

Das Rocky ist ein Rad, welches einen extrem breiten Einsatzzweck bedient und enorme Nehmerqualitäten hat – von der entspannten Hometrail-Runde bis hin zum Freeride-Einsatz.

Nathan schickt das Rocky in die Höhe
# Nathan schickt das Rocky in die Höhe

Über den Dauertest

Ablauf

Die Dauertests auf MTB-News.de folgen alle demselben Schema und laufen bis ins Frühjahr 2016, wenn wir die abschließenden Ergebnisse präsentieren. Insgesamt gibt es drei umfangreiche Artikel pro Bike:

Vorstellung des Dauertest-Bikes
Zwischenbericht zum Dauertest-Bike
Abschlussbericht zum Dauertest-Bike (dieser Artikel)

Während wir in diesem ersten Bericht das Dauertest-Bike vorstellen und einige grundlegende Punkte ansprechen, werden wir im weiteren Verlauf der Testzeit einen Zwischenbericht zum jeweiligen Bike veröffentlichen. In diesem werden wir präzise beschreiben, was das Rad bis dahin erlebt hat und welche Beobachtungen – positiv wie negativ – wir gemacht haben. Der Artikel wird sich dabei in der Regel chronologisch entlang der Fahrleistung orientieren.

Im Abschlussbericht wird unser abschließendes Fazit zum Bike und selbstverständlich ein Update folgen, wie sich das Rad im Dauereinsatz geschlagen hat. Soweit diese Daten vorliegen, präsentieren wir die Entwicklung von gefahrener Strecke und Höhenmetern, geben Aufschluss über die vorliegenden Testbedingungen und arbeiten heraus, für wen und welchen Einsatz das Rad geeignet ist. Außerdem befassen wir uns basierend auf den Entwicklungen im Test ausgiebig mit der Ausstattung und zeigen auf, wo Verbesserungs- und Tuningpotential besteht.

Über den Dauertest hinweg werden wir über Instagram Bilder von den Bikes und dem aktuellen Status des Tests veröffentlichen. Wer hier auf dem Laufenden bleiben will, sollte sich unseren Instagram-Account anschauen.

Im Verlauf des Dauertests werden wir die Bikes grundsätzlich in der Serienausstattung fahren und dokumentieren, wann Defekte, Reparaturen oder ähnliche Maßnahmen fällig werden. Wie auch bei privat genutzten Rädern behalten wir uns vor, die Räder im Verlauf der Saison in den üblichen Details anzupassen. Wenn Komponenten gewechselt werden, wird das entsprechend ebenfalls vermerkt werden.


Fahrerprofile

Testredakteur und Fotograf Jens Staudt

  • Körpergröße: 190 cm
  • Gewicht (mit Kleidung und Ausrüstung): 92 kg
  • Schrittlänge: 91 cm
  • Armlänge: 58 cm
  • Oberkörperlänge: 56 cm
  • Fahrstil: Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
  • Fährt hauptsächlich: Singletrails, sprunglastiger Localspot, Freeride, DH
  • Besondere Vorlieben bzgl. Fahrwerk: Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, progressive Kennlinie
  • Besondere Vorlieben bzgl. Rahmen: Kettenstreben nicht zu kurz (mind. 435 mm), Lenkwinkel eher flacher

Testfahrer Jonathan Kopetzki

  • Körpergröße: 175 cm
  • Gewicht (mit Kleidung und Ausrüstung): 70 kg
  • Schrittlänge: 79 cm
  • Armlänge: 41 cm
  • Oberkörperlänge: 49 cm
  • Fahrstil: Aggressiv und verspielt
  • Fährt hauptsächlich: DH sprunglastig, auch Dirt – „hauptsache Fahrrad“
  • Besondere Vorlieben bzgl. Fahrwerk: Straff und schnell
  • Besondere Vorlieben bzgl. Rahmen: Langes Oberrohr, Hinterbau je nach Einsatzgebiet

Testfahrer Nathan Engels

  • Körpergröße: 180 cm
  • Gewicht (mit Kleidung und Ausrüstung): 75 kg
  • Schrittlänge: 79 cm
  • Armlänge: 55 cm
  • Oberkörperlänge: 54 cm
  • Fahrstil: Gerne auf Linie, mit Blick auf Wurzeln zum Abziehen
  • Fährt hauptsächlich: Singletrails, Sprunglastiger Localspot, Freeride, DH
  • Besondere Vorlieben bzgl. Fahrwerk: Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Lowspeed-Druckstufe, progressive Kennlinie
  • Besondere Vorlieben bzgl. Rahmen: Kettenstreben gerne kurz (ca. 430 mm), Sitzdom nicht zu hoch

Wo wurde das Bike gefahren?

  • Hometrails an der Albkante
  • Lokaler Freeride Spot
  • Pfalz
  • Odenwald
  • Alpenregionen rund um Livigno
  • Bikepark Bischofsmais

Weitere Informationen

Das Testrad ist MTB-­News.de von Rocky Mountain für den Dauertest zur Verfügung gestellt worden. Weitere Informationen zum findet ihr auf der Produktseite von Rocky Mountain.

Website: bikes.com
Fotos: Jens Staudt, Kai Christian
Text & Redaktion: Jens Staudt, Jonathan Kopetzki, Nathan Engels | MTB­-News.de 2016

  1. benutzerbild

    EnduRoger

    dabei seit 01/2009

    Inzwischen habe ich den MacLeod verbaut. Die originalen RockShox-Buchsen passten problemlos und genau. Der Rocky-Kundendienst antwortet übrigens sehr rasch und präzise auf Mail-Anfragen.
    Mit dem Federverhalten bin ich noch nicht rundum zufrieden: zwar bergab schön satt, schluckt alles, was ich als Tourer ihm zumute, ruhig und sicher - bergauf klar unterscheidbare Druckstufen-Positionen - aber beim Klettern im Steilen hat er selbst im 4.Click zuwenig Druckstufe, sodass er in den Federweg sackt und Bodenfreiheit und Sitzposition kompromittiert. Zudem nutze ich trotz viel Sag (rund 30%) den Hub nie aus.
    Vielleicht muss ich (75 kg auf 1,89m) den Dämpfer mal einem Shim-Guru anvertrauen.

  2. benutzerbild

    Grinsekater

    dabei seit 08/2002

    aber beim Klettern im Steilen hat er selbst im 4.Click zuwenig Druckstufe, sodass er in den Federweg sackt und Bodenfreiheit und Sitzposition kompromittiert.
    Wegsacken hat nichts mit der Druckstufe zu tun (solange du nicht Input von oben eingibst). Um statisches Wegsacken in Kletterpassagen zu verhindern probiere mal weniger Volumenspacer und dafür weniger Sag. Bei FOX gibt es verschiedene Luftkammern die du je nach Hinterbau tauschen solltest. Schau mal ob es sowas auch für den Manitou-Dämpfer gibt.

    Ansonsten hat das Altitude recht kurze Kettenstreben und wenn du den Sattel weiter nach vorn schiebst entlastest du das Heck zusätzlich (was helfen kann).
  3. benutzerbild

    RockyRider66

    dabei seit 12/2006

    Wegsacken hat nichts mit der Druckstufe zu tun (solange du nicht Input von oben eingibst). Um statisches Wegsacken in Kletterpassagen zu verhindern probiere mal weniger Volumenspacer und dafür weniger Sag. Bei FOX gibt es verschiedene Luftkammern die du je nach Hinterbau tauschen solltest. Schau mal ob es sowas auch für den Manitou-Dämpfer gibt.

    Ansonsten hat das Altitude recht kurze Kettenstreben und wenn du den Sattel weiter nach vorn schiebst entlastest du das Heck zusätzlich (was helfen kann).
    Sehr guter Beitrag!
    Allerdings ist das der Allgemeinheit nicht präsent, der Irrglaube mit Druckstufen alles heilen zu können sitzt sehr fest.
  4. benutzerbild

    EnduRoger

    dabei seit 01/2009

    Danke für den Dämpfungs-Tipp. Laut Importeur wurde original ein RS mit H-Zugstufe und M-Druckstufe verbaut; den MacLeod habe ich als nicht näher erklärte Standardversion gekauft. Dann schaue ich da mal rein, ob ab Werk Spacer drin sind, die ich rausnehmen könnte. Eine grössere Kanne gibt es, doch das würde noch mehr Positionen im Ride9 unbenutzbar machen: schon der McL ist eweng dicker als der originale Monarch RL, sodass meine bevorzugte ganz hohe/steile Position wegfällt. Die hat mir mit viel Sag und einer 160er Pike ganz gut gepasst für meine Touren-Vorlieben.

  5. benutzerbild

    Ev1denz

    dabei seit 09/2015

    Es steht das Rocky Mountain Slayer 30,70,90 in Carbon für Frühjahr 2018 an. Ein Nachfolger-Vergleichs-Test wäre cool smilie

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den MTB-News-Newsletter ein!