Epic – dabei hat jeder eine andere Assoziation. Epic trails, Epic rides, Cape Epic. Seit kurzem gibt es als Gegenstück zum legendären Cape Epic das Swiss Epic mit ähnlich hohem Anspruch. Spät in der Saison, gerade noch so, dass das Wetter es auf über 3000 Meter zulässt, die schweizer Berge zu durchqueren. 360 km und 12.500 Hm aufgeteilt auf einen Prolog und 5 Etappen sind die Eck-Daten des Schweizerischen-Etappenrennens. Wer es etwas flowiger haben möchte, kann an der ebenso bezeichneten Swiss Epic Flow ein paar Höhenmeter sparen. Dort stehen dann 280 km, 8.000 Hm und 15.600 Tiefenmeter auf der Agenda.

Außer dem Prolog mit 2.000 Tiefenmetern und 500 Hm auf 26 km dürfen die Flowteilnehmer immer mindestens einmal pro Tag ein Shuttle oder Lift nehmen und haben damit eine verkürzte Etappe vor sich.

Für uns hat sich die Frage gestellt: wie spannend wäre es, ein XCO Frauenduo gegen ein Enduro-Männerteam in der jeweiligen Disziplin antreten zu lassen? Wer kann wo viele Sekunden gewinnen und insbesondere wie geht die erste Etappe aus?
In den kommenden Tagen berichten wir euch also, wer an welchem Tag wie sehr leiden musste und sich wie geschlagen hat. Für uns treten aus dem Bereich XCO die Weltcup-Athletinnen aus dem GHOST Factory Racing Team Lisi Osl (amtierende österreichische Meisterin und Weltcupgesamtsiegerin 2009) und Anne Terpstra (amtierende holländische Meisterin, Olympateilnehmerin in RIO, Vizeeuropameisterin im Sprint) als Duo an. Anne konnte bereits im Vorjahr Erfahrungen mit dem Swiss Epic sammeln, für Lisi ist das Unterfangen absolutes Neuland.
Aus unserem GHOST Factory Racing RIOT Team stellen sich ebenfalls zwei Athleten der Aufgabe, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Der erfahrene Hase Michal Prokop aus Tschechien, seines Zeichens mehrfacher 4X Weltmeister und Weltcupgesamtsieger absolvierte bereits seine zweite Saison im Endurosport und Tobi Müller, der in seinem anderen Leben bereits sechs Mal Weltmeister im Telemarkskifahren werden konnte und das Endurofahren als perfekte Vorbereitung auf seinen Wintersport nutzt und dabei z.B. vor 14 Tagen die Trailtrophy am Reschenpass gewinnen konnte.

Tobi Müller und Michal Prokop sind ganz entspannt vor dem Swiss Epic
# Tobi Müller und Michal Prokop sind ganz entspannt vor dem Swiss Epic

Das Rennen beginnt bereits vor der Anreise spannend zu werden. So konnte Anne den Weltcup vor einer Woche in Andorra aufgrund von Kniebeschwerden nicht starten und musste das Rennen auslassen. Trotz einer Woche intensiver Behandlungen war kurz vor dem Rennen noch nicht klar, ob das Knie halten würde. Unsere Enduroathleten standen vor einer völlig neuen Aufgabe und wussten überhaupt nicht so recht, was sie zu erwarten hätte. Selbst ein knapp 70-seitiges Rider Book lässt nur einen groben Einblick zu, was tatsächlich auf die Fahrer zukommt. Erstmal gilt es aber den Prolog zu überstehen, denn wie schlimm sollen 26 Kilometer schon sein?!

Als Betreuer haben wir zwar jahrelange Erfahrung mit Downhillweltcups, XCO Weltcups oder Endurorennen, aber Etappenrennen sind für uns neu. Also schnell ein Wohnmobil und einen Wohnwagen ausgeliehen, kurz einen Überblick verschafft, was man den als Proficamper so brauchen könnte und hinein in das Abenteuer. Bereits die Anreise zum Startort Zermatt stellte uns vor so manche ungeahnte Aufgaben. Sei es fehlendes Geschirr oder eine alternative Route zum Furkapass die auf dem Zug zurück gelegt werden musste, links und rechts bot sie jeweils nur 5 cm Platz zum (geliehenen) Wohnmobil.

Der geliehene Camper bot einige Überraschungen
# Der geliehene Camper bot einige Überraschungen
Das Ghost Team bei  der Anfahrt mit dem geliehenen Wohnwagen
# Das Ghost Team bei der Anfahrt mit dem geliehenen Wohnwagen

Die nächste Aufgabe stellt sich vor Ort, unser Enduromechaniker Martin hat für die Jungs noch schnell zwei passende Bikes aufgebaut, denn das normale PathRIOT das sonst für die Endurorennen eingesetzt wird, ist definitiv nicht die richtige Wahl für 8.000 gezeitete Höhenmeter. Also ein RIOT mit 150/130 mm und 2×11 aufgebaut und kurz vor dem Rennen die letzten Checks absolviert.

Einen Teil der Bikes mussten die Mechaniker noch neu aufbauen
# Einen Teil der Bikes mussten die Mechaniker noch neu aufbauen
Die Feineinstellungen übernehmen die Fahrer noch selbst
# Die Feineinstellungen übernehmen die Fahrer noch selbst
Der Ghost-Truck enthält alle Werkzeuge die man bei einem Etappenrennen benötigt
# Der Ghost-Truck enthält alle Werkzeuge die man bei einem Etappenrennen benötigt

Wir sind gespannt und werden sehen, wer mit welchen Aufgaben konfrontiert wird. Das Abenteuer kann also beginnen…

Ein kleines Interview mit den Fahrern des Ghost Teams.

https://vimeo.com/182301818

Alle Artikel zum GHOST Factory Racing Team beim Swiss Epic 2016:

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