Nathalie unterwegs! Die schweizerische ROSE Vaujany-Racerin Nathalie Schneitter ist aktuell in Israel unterwegs, um Trails, Land und Leute kennenzulernen – und das Samarathon-Etappenrennen durch die Negev- und Arava-Wüste zu fahren. Die kommenden Tage wird es regelmäßig einen Live-Bericht geben. Hier ist der erste Artikel zur Woche vor dem Rennen, in der vor allem jede Menge Trails gefahren wurden! Das Wort hat Nathalie.

Die Abenteuerlust hat mich gepackt! Ich habe Lust Neues zu entdecken, Überraschungen zu erleben und zwischendurch aus meiner Komfortzone herausgeworfen zu werden. Deshalb habe ich keine Sekunde gezögert, als mich meine israelische Rennfahrerkollegin Noga Korem zu einem Mountainbike-Trip nach Israel einlud.

Mit zwei meiner Mountainbiker-Jungs und meinem kleinen Bruder im Schlepptau habe ich also die Reise nach Israel in Angriff genommen. Unsere Mission: Die besten Trails im Land fahren! Natürlich darf ein bisschen Kultur auch nicht fehlen und eine Tonne an Spass gehört sowieso immer mit dazu. Als Höhepunkt unserer Reise werden wir das Samarathon Etappenrennen fahren: Durch die Negev- und Arava-Wüste, bis zu den Bergen von Eliat. Hier auf MTB-News.de erzähle ich in einer fünfteiligen Serie von unserer Reise, dem Rennen und was wir unterwegs alles so erleben. Also, los geht’s!

Tel Aviv wird aus dem deutschsprachigen Raum von vielerorts direkt angeflogen, die Mietauto-Ausleihe vor Ort gestaltete sich super einfach und erfrischend freundlich. Anstatt uns gleich in den Großstadtjungel von Tel Aviv zu stürzen, entschlossen wir uns, direkt weiter Richtung Norden zu reisen, zum Manara Cliff nahe der libanesisch-syrischen Grenze.

Unsere Unterkunft
# Unsere Unterkunft

Das Manara Cliff ist eine imposante Felsklippe (inklusive einer eher altertümlichen Gondelbahn), an der mehrere richtig coole Singletrails hinunterführen. Dank den vielen Locals, die wahnsinnig hilfsbereit waren und uns europäischen Exoten voller Stolz die vielen selber gebauten Tracks zeigten, fanden wir uns, mit Fullface und Knieschoner bewaffnet, auf Anhieb zurecht. Für begeisterte Enduristen kann ich das Manara Cliff und die Manara Lodge wärmstens empfehlen. In einem alten Kibbuz beheimatet, bietet die Manara Lodge für Mountainbiker eine preiswerte, unkomplizierte und radfahrerfreundliche Übernachtungsgelegenheit. Sie liegt gerade neben der Bergstation der Gondel und ist zudem auch leicht mit dem Auto erreichbar.

Manara Cliff Brekkie
# Manara Cliff Brekkie
Manara Cliff
# Manara Cliff

Ausgeschlafen und nach einer großen Portion Hummus und Salat zum Frühstück (man will ja die lokalen Eigenheiten testen), machten wir uns auf nach Misgav. Das Trail-Netzwerk in Misgav, Segev Forest ist für alle Mountainbiker, die Israel kennen lernen wollen, mit Sicherheit ein Muss. Wir wurden überrascht von Trails der Extraklasse, die sich sowohl für Cross Country als auch für Enduro bestens eignen.

Hier sind wir richtig!
# Hier sind wir richtig!

Wie in zahlreichen anderen Orten in Israel mittlerweile auch, sind die Singletracks perfekt ausgeschildert. Israel als MTB-Destination? Das hat was! Dank den Beschilderungen findet man sich auf den Trails einfach zurecht, auch ohne ein einziges Wort Hebräisch zu verstehen, geschweige denn sprechen zu können.

Biken in Misgav
# Biken in Misgav

Unser nächster Stopp auf dem Weg zurück nach Süden war das Kibbuz Mishmar ha’emek, welches in ganz Israel bekannt ist für seinen tollen Bikeshop. Die ehemalige Weltcup-Fahrerin Inbar Ronen und ihr Mann sind die tragenden Figuren hier und alle Besucher werden mit arabischem Kaffee und Keksen willkommen geheißen. Wer sich nicht auf die Beschilderung der Trails verlassen oder auch den einen oder anderen Trail-Geheimtipp entdecken will, kann hier nett anfragen und sich unkompliziert einen Guide für das lokale Trailnetz organisieren.

Trail Center Mischmar haeMek
# Trail Center Mischmar haeMek

Tag 4 sollte dann unser „Ruhetag“ werden. Ausnahmsweise galt es über keine Trails zu flitzen, sondern die Stadt mit dem Rad zu erkunden. Obwohl Tel Aviv wirklich eine Großstadt ist, bietet sie für Radfahrer und andere Outdoor-Enthusiasten unglaublich viel Grünfläche. Der Radweg von der Altstadt Jaffa dem Meer und dem Fluss Yarkon entlang, hinein in den HaYarkon Park, eignet es sich hervorragend, um ein, zwei Stündchen die Beine zu bewegen.

Die Skyline von Tel Aviv
# Die Skyline von Tel Aviv

Tel Aviv ist eine Fahrradstadt … zumindest nach einer kurzen Angewöhnungsphase. Für uns völlig ungewohnt waren die Massen an faltbaren Elektrobikes, elektrischen Rollbretts und allen anderen möglichen und unmöglichen elektrischen Fortbewegungsmitteln. Die Fahrradwege werden so zu einer hektischen Begegnungszone der besonderen Art.

Vorbildlich: Fahrradrouten in Tel Aviv
# Vorbildlich: Fahrradrouten in Tel Aviv

Auch die Altstadt Jaffa lässt sich bestens mit dem Fahrrad erkunden. Und wer in der Stadt nicht auf das eigene Stahlross vertrauen will, kann wie in allen grossen Städten bei den öffentlichen Verleihstationen unkompliziert eins mieten.

Sonnenuntergang in Tel Aviv
# Sonnenuntergang in Tel Aviv

Für jeden Touristen etwas Besonderes ist mit Sicherheit Jerusalem, die Heilige Stadt. Hier gibt’s geballte Kultur über fünftausend Jahre und man kann sich kaum sattsehen. Wir schnappten uns einen Touristenführer, der uns einen halben Tag lang die historischen Hintergründe der Stadt näherbrachte. Im Nachhinein wussten wir zwar vor allem, wie wenig wir eigentlich wissen, aber sehr interessant war es trotzdem.

Auf dem Markt in Jerusalem
# Auf dem Markt in Jerusalem

Und dann das große Highlight der ersten Israel-Woche: Der Sugartrail! Etwas ausserhalb von Jerusalem startet der Sugartrail und führt durch die Judea-Wüste bis zum Toten Meer. Dreißig Kilometer Singletrack vom Feinsten, auf dem man höchstens Beduinen mit ihren Ziegen trifft.

Schafe auf dem Sugartrail
# Schafe auf dem Sugartrail

Dort draussen in der Wüste, wo man ohne Guide oder GPS wahrscheinlich nie mehr nach Hause findet, fühlt man sich klein und unbedeutend. Die Landschaft ist einmalig und überwältigend. Und genau so sind auch die klimatischen Bedingungen. Eingestellt hatten wir uns auf Hitze und Sonnenschein, erwartet hat uns ein kalter Wind und etliche Regentropfen. Da wird einem schnell bewusst, dass eigentlich immer und überall die Natur der Chef ist und wir, wenn wir uns gut benehmen, höchstens gern gesehene Gäste sind.

Biken auf dem Sugar Trail
# Biken auf dem Sugar Trail

Die Fahrt zum Samarathon-Rennen im Süden des Landes zieht sich. Deshalb nutzen wir am nächsten Tag die Gelegenheit in Mitzpe Ramon, einem kleinen Ort in der Negev Wüste, einen Bike-Zwischenstopp einzulegen. Obwohl wir uns auch hier in der Wüste befinden, ist die Landschaft gänzlich anders als noch am Tag zuvor.

Israeli Bike Route in der Negev
# Israeli Bike Route in der Negev

Wir erkunden ein Teilstück des „Israel National Bicycle Trail“, welcher sich zum Ziel gesetzt hat, tausend Kilometer Singletrail quer durchs Land zu bauen, um Mountainbiker jeglichen Levels das Durchqueren Israels zu ermöglichen: Eine Herausforderung, die mich schon jetzt für einen nächsten Trip reizt!

Heute geht das Rennen los! Ich und mein Bruder Michi sind schon ganz nervös. Wir sind noch nie zusammen als Team zusammen ein Rennen gefahren. Wie wird das gehen? Wer ist dann wohl auf dem Rad der Chef und hält die Zügel in der Hand? Mehr dazu gibt’s morgen hier auf MTB-News.de!

Panorama in der Negev-Wüste
# Panorama in der Negev-Wüste

Über unsere Gast-Bloggerin

Nathalie Schneitter startete ihre internationale Mountainbike-Karriere im Jahr 2004 mit dem Gewinn des Cross-Country-Weltmeistertitels bei den Juniorinnen. Seither ist sie Vollgas auf den Rennstrecken dieser Welt unterwegs. In Jahr 2008 qualifizierte sie sich für die Olympischen Spiele in Peking und 2010 sicherte sie sich den Heimsieg beim Cross-Country-Weltcup in Champéry. Seit 2015 ist sie für das Team «Rose Vaujany fueled by UltraSports» unterwegs. Vollgas gibt Nathalie auch neben der Rennstrecke: Sie lacht viel, ist ein bisschen verrückt und tanzt in jeder möglichen Situation. Seit Herbst 2016 ist sie im Organisationsteam der Bike Days in Solothurn und des Urban Bike Festival in Zürich tätig.

  1. benutzerbild

    Gastautor

    dabei seit 05/2012

    Nathalie Schneitter live aus Israel – Tag 0: Land of Creation

    Die schweizerische ROSE Vaujany-Racerin Nathalie Schneitter ist in Israel unterwegs, um Trails, Land und Leute kennenzulernen – und das Samarathon-Etappenrennen zu fahren. Hier ist der erste Artikel zur Woche vor dem Rennen, in der vor allem jede Menge Trails gefahren wurden!

    Den vollständigen Artikel ansehen:
    Nathalie Schneitter live aus Israel – Tag 0: Land of Creation
  2. benutzerbild

    Geisterfahrer

    dabei seit 02/2004

    Tolles Land, tolle Landschaften, schön geschriebener Bericht!

    Wünsche Euch viel Spaß und ein verletzungsfreies Rennen!
    Werde regelmäßig die Updates lesen. smilie

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