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Vier Tage lang ist der Focus-Profi Fabian Scholz durch den costa-ricanischen Staub und Dschungel gefräst
Vier Tage lang ist der Focus-Profi Fabian Scholz durch den costa-ricanischen Staub und Dschungel gefräst - für uns hat er live von der TransCR berichtet. Am Ende konnte er sich auf einem starken 5. Rang platzieren! | Foto: Riley Seeback / flowphotoco
Gemeinsam mit Ludo May beim Hike-a-Bike zum Start der Stage
Gemeinsam mit Ludo May beim Hike-a-Bike zum Start der Stage - bei über 30° C macht einem die Höhenluft zusätzlich zu schaffen.
Die einzelnen Tage hatten es durchaus in sich und waren sehr lang …
Die einzelnen Tage hatten es durchaus in sich und waren sehr lang …
… doch zumindest auf den Shuttlefahrten konnte Fabian die beeindruckende Landschaft genießen!
… doch zumindest auf den Shuttlefahrten konnte Fabian die beeindruckende Landschaft genießen!
Das blinde Racing ist für Fabian eine Herausforderung, die er besonders gerne mag
Das blinde Racing ist für Fabian eine Herausforderung, die er besonders gerne mag - "Man muss einfach ein gutes Auge für die Linie haben." Im Laufe des Rennens machte der Stuttgarter immer mehr Boden gut. Foto: Riley Seeback / flowphotoco
Das staubige und rutschige Terrain war für Fabien gerade am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig …
Das staubige und rutschige Terrain war für Fabien gerade am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig …
… und sorgte auch für den ein oder anderen Abflug.
… und sorgte auch für den ein oder anderen Abflug.
Der Focus-Profi war in Costa Rica nicht auf dem Enduro Sam, sondern auf dem Trailbike Jam unterwegs
Der Focus-Profi war in Costa Rica nicht auf dem Enduro Sam, sondern auf dem Trailbike Jam unterwegs - das Jam ist etwas verspielter und waren letzten Endes die richtige Wahl für Fabian.
Die Busfahrten waren für die Rennfahrer ein besonderes Erlebnis.
Die Busfahrten waren für die Rennfahrer ein besonderes Erlebnis.
Ein kleiner Snack zur Stärkung zwischendurch: Bohnen und Reis.
Ein kleiner Snack zur Stärkung zwischendurch: Bohnen und Reis.
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Der Stuttgarter ist auf dem Podium kein Unbekannter
Der Stuttgarter ist auf dem Podium kein Unbekannter - 2015 konnte sich Fabian Scholz den Titel bei der Enduro-DM sichern und ist einer der schnellsten Enduristen des Landes.
Konkurrenten unter sich: Fabian Scholz und Christian Textor lieferten sich bei der Deutschen Meisterschaft 2016 einen extrem engen Kampf
Konkurrenten unter sich: Fabian Scholz und Christian Textor lieferten sich bei der Deutschen Meisterschaft 2016 einen extrem engen Kampf - mit besserem Ausgang für den BULLS-Piloten. Rennserien wie die mittlerweile gecancelte SSES haben dazu beigetragen, dass unter den Fahrern eine freundliche Atmosphäre herrscht.
Er greift wieder an! Fabian Scholz sichert sich beim 3. Stop der EES Rang 5.
Er greift wieder an! Fabian Scholz sichert sich beim 3. Stop der EES Rang 5. - © Andreas Vigl

Der Focus-Teamfahrer Fabian Scholz war in den vergangenen Tagen in Costa Rica unterwegs und hat live für uns von dem mehrtägigen Etappenrennen TransCR berichtet. Nach tausenden Tiefenmetern auf staubigem Boden und harten Anstiegen in der costa-ricanischen Hitze konnte der Stuttgarter einen starken 5. Platz belegen. Im Interview erzählt der Enduro-Profi, der als Ingenieur bei Focus arbeitet, von seinen Erlebnissen in Costa Rica, den nervenaufreibenden Shuttlefahrten auf Schotterpisten und seiner Meinung zum Enduro-Sport in Deutschland.

MTB-News.de: Hey Fabian! Du hast uns in den vergangenen Tagen mit sehr lesenswerten Rennberichten von der TransCR versorgt. Wie war dein Rennerlebnis in Costa Rica? 

Fabian Scholz: Das Rennen war der Wahnsinn! Ich bin selten so viele gute Trails gefahren und hatte viel Spaß bei der TransCR. Am Anfang hatte ich noch einige Probleme, mich auf das Terrain einzustellen – vor allem, weil ich davor in diesem Jahr bisher erst eine Woche auf meinem Fahrrad saß. Schlussendlich bin ich aber mit meinem Ergebnis mega zufrieden!

Fabi Scholz von FreesoulMehr Mountainbike-Videos

Ein mehrtägiges Etappenrennen durch Costa Rica klingt ziemlich abenteuerlich. Wie bist du überhaupt dazu gekommen, bei der TransCR an den Start zu gehen? 

Vor 2 oder 3 Monaten hat mich Victor vom Focus-Vertrieb in Costa Rica angeschrieben – er ist mit Focus der Hauptsponsor des Rennens und hat mich gefragt, ob ich Lust hätte, das Rennen mitzufahren. Da musste ich natürlich nicht lange überlegen! Bis dato hatte ich aber ehrlich gesagt noch nichts von dem Rennen mitbekommen.

Vier Tage lang ist der Focus-Profi Fabian Scholz durch den costa-ricanischen Staub und Dschungel gefräst
# Vier Tage lang ist der Focus-Profi Fabian Scholz durch den costa-ricanischen Staub und Dschungel gefräst - für uns hat er live von der TransCR berichtet. Am Ende konnte er sich auf einem starken 5. Rang platzieren! | Foto: Riley Seeback / flowphotoco

Mit welchen Vorstellungen und Erwartungen hast du die Reise nach Mittelamerika angetreten?

Meine größte „Sorge“ war eigentlich das Schlafen im Zelt – ich bin eher der Hotel-Schläfer und war daher skeptisch, ob die Nächte im Zelt für mich so erholsam sein würden. Nachts ist es teilweise auf 5° C abgekühlt und der Jetlag hat die Sache auch noch erschwert. Letzten Endes war es aber ganz okay. Ich habe erst Anfang Januar wieder mit dem Training begonnen und war deshalb nervös, ob ich denn fit genug für das Rennen bin. Insgesamt wusste ich nicht so recht, was ich zu erwarten hatte – es war aber definitiv ein sehr cooles Abenteuer und eine der besten Bike-Wochen, die ich jemals hatte!

Aus dem deutschen Winter nach Costa Rica zu flüchten und bei 30° C ein Mehrtages-Rennen zu fahren klingt recht krass. Wie hast du dich auf die TransCR vorbereitet?

Dank des kalten Winters saß ich in diesem Jahr noch nicht so viel auf dem Rad. Seit Januar war ich regelmäßig im Fitnessstudio und bin auf der Rolle gefahren. Anfang Februar war ich noch eine Woche in Finale Ligure – das Wetter hat da aber nicht so wirklich mitgespielt und mich hat’s einige Male zerlegt. Von daher waren die Voraussetzungen eher mittelmäßig!

Gemeinsam mit Ludo May beim Hike-a-Bike zum Start der Stage
# Gemeinsam mit Ludo May beim Hike-a-Bike zum Start der Stage - bei über 30° C macht einem die Höhenluft zusätzlich zu schaffen.
Die einzelnen Tage hatten es durchaus in sich und waren sehr lang …
# Die einzelnen Tage hatten es durchaus in sich und waren sehr lang …
… doch zumindest auf den Shuttlefahrten konnte Fabian die beeindruckende Landschaft genießen!
# … doch zumindest auf den Shuttlefahrten konnte Fabian die beeindruckende Landschaft genießen!

Es war schon eine große Herausforderung: Unbekanntes Land, unbekanntes Terrain und dann ohne einen Aufwärmtag direkt Blind Racing auf den Stages – krasser geht’s eigentlich nicht! Nach dem Prolog war ich auf dem 3. Platz. Das hat mich extrem gefreut und auch überrascht. Am nächsten Tag lief es dann aber weniger gut und ich bin recht weit nach hinten gerutscht. Ab dem dritten Tag habe ich mich dann aber richtig wohl gefühlt und meine Zeiten waren tiptop.

„Ich habe erst Anfang Januar wieder mit dem Training begonnen und war deshalb nervös, ob ich denn fit genug für das Rennen bin. Insgesamt wusste ich nicht so recht, was ich zu erwarten hatte – es war aber definitiv ein sehr cooles Abenteuer und eine der besten Bike-Wochen, die ich jemals hatte!“

Worauf kommt es deiner Meinung nach bei so einem Mehrtages-Rennen vor allem an? 

Definitiv auf die Konstanz! Es bringt nichts, bei einer Stage alles zu riskieren. Man muss sich seine Kräfte einteilen und flüssig fahren. Am zweiten Tag wollte ich zu viel Druck machen – das wurde sofort bestraft: Der Sturz war schon nicht ohne. Außerdem bin ich die Stage zu schnell angegangen. Ich hatte im tretlastigen Flussbett keine Power mehr und hing wie ein nasser Sack auf dem Fahrrad. Die TransCR war allerdings auch mein erstes Mehrtages-Rennen – da ist ein klassischer Anfänger-Fehler Pflicht!

Fabi Scholz in Costa Rica – 14 Minuten Race-Stage von FreesoulMehr Mountainbike-Videos

Du hast eben schon erwähnt, dass ihr alle Stages blind fahren musstet, also ohne Training oder Track Walk. Wie gefällt dir dieses Rennformat im Vergleich zu anderen Enduro-Rennen? Und wie übt man das blinde Fahren am besten?

Blind Racing gefällt mir mega gut! Ich war schon bei der Cannondale Enduro Series in Frankreich immer ganz gut und die wird auch blind gefahren. Man muss einfach flüssig fahren und ein gutes Auge für die Linie haben. Die richtige Linie zu fahren ist das A und O. Ich habe mich vor einigen Jahren während dem Fahren einfach mal dazu gezwungen, bewusst über die Linien nachzudenken. Das klingt jetzt komisch, ist aber so. Ich denke, wenn man ein gewisses Grundmaß an Fahrtechnik hat, dann hat das Gehirn auch mehr Kapazität um über Linien nachzudenken, weil das Fahren an sich mehr automatisiert ist. So fing das bei mir zumindest an. Wichtig ist auch, dass man nicht einfach Stumpf hinter einem Kumpel hinterherfährt, sondern nach eigenen Linien sucht. Hinterherfahren kann ja jeder.

Das blinde Racing ist für Fabian eine Herausforderung, die er besonders gerne mag
# Das blinde Racing ist für Fabian eine Herausforderung, die er besonders gerne mag - "Man muss einfach ein gutes Auge für die Linie haben." Im Laufe des Rennens machte der Stuttgarter immer mehr Boden gut. Foto: Riley Seeback / flowphotoco
Das staubige und rutschige Terrain war für Fabien gerade am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig …
# Das staubige und rutschige Terrain war für Fabien gerade am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig …
… und sorgte auch für den ein oder anderen Abflug.
# … und sorgte auch für den ein oder anderen Abflug.

In Costa Rica musstest du teilweise dein Bike über mehrere Kilometer in der sengenden Mittagshitze zum Start der Stage schultern. Wie wichtig sind in solche Situationen lustige und nette Kollegen wie Ludo May, der bei dem Rennen ja auch gleichzeitig dein Konkurrent war? 

Bei so einem anstrengenden Anstieg hat man meist eh keine Energie, um groß zu quatschen. Aber sich während der ein oder anderen Pause gegenseitig zu motivieren tut schon gut! Für mich ist es allerdings wichtiger, Abends im Camp und nach dem Rennen eine gute Zeit zu haben und sich auszutauschen. Während dem Rennen will ich meist mein Tempo durchziehen und nicht auf andere warten.

Du warst bei der TransCR auf dem Focus-Trailbike Jam und nicht auf dem Enduro-Modell Sam unterwegs. Wieso?

Mir persönlich macht das Focus Jam einfach extrem viel Spaß. Es ist etwas verspielter durch die kürzeren Kettenstreben und den steileren Lenkwinkel. Das Sam ist im groben Terrain sicher schneller, aber ich wusste auch, dass es steil und teilweise eng wird. Daher dachte ich, dass das Jam der bessere Kompromiss ist. Ich bin mir auch sicher, dass das die richtige Entscheidung war.

Der Focus-Profi war in Costa Rica nicht auf dem Enduro Sam, sondern auf dem Trailbike Jam unterwegs
# Der Focus-Profi war in Costa Rica nicht auf dem Enduro Sam, sondern auf dem Trailbike Jam unterwegs - das Jam ist etwas verspielter und waren letzten Endes die richtige Wahl für Fabian.

Was hattest du während eines Renntages alles dabei? Und hast du dein Arbeitsgerät speziell für die TransCR modifiziert? 

Für die TransCR habe ich mein Jam mit einer 150 mm-Gabel mit 2 Tokens ausgestattet und vorne eine 200 mm-Bremsscheibe montiert. Im Vorfeld hieß es, das Gelände sei steil. Daher schadet eine hohe Front und etwas mehr Bremsleistung sicher nicht. Bei den Reifen gehe ich auch keine Kompromisse ein und fahre den Continental Baron. Der ist einfach eine Allzweckwaffe – egal auf welchem Terrain. In Costa Rica hatte ich ein 36 T-Kettenblatt montiert. Das war aufgrund der steilen Anstiege aber ganz schön hart. Das Schaltauge an meinem Bike ist aus Edelstahl, damit es bei einem Sturz nicht so leicht verbiegt und ich weiterfahren kann. Ansonsten war alles serienmäßig!

„Ich würde mir wünschen, dass die Leute endlich checken, dass der Wald groß genug für alle ist und man respektvoll miteinander umgehen muss. Außerdem denke ich, dass in Deutschland einfach zu wenig Ehrgeiz herrscht und man zu leicht an Sponsoren kommt – so ist jedenfalls mein Eindruck.“

Was war für dich nervenaufreibender: Stages mitten im costa-ricanischen Dschungel blind im Renntempo fahren oder die Shuttlefahrten nach oben?

Das blinde Fahren ist schon ganz schön nervenaufreibend, weil man so konzentriert und aufmerksam sein muss – das kostet echt Energie! Die Shuttlefahrten am ersten Tag waren aber ganz schön crazy. Das war auch für die Jungs dort die Premiere und am Anfang lief es nicht so geschmeidig. Vor allem die extrem steilen Schotterstraßen mit herkömmlichen Bussen zu fahren beziehungsweise zu schaffen: Das war echt abgefahren und wir haben die Busfahrer ganz schön gefeiert. In Deutschland würde das sicher kein Mensch seinem Bus antun. Die Dinger in Costa Rica brauchen jetzt sicher eine Generalüberholung.

Die Busfahrten waren für die Rennfahrer ein besonderes Erlebnis.
# Die Busfahrten waren für die Rennfahrer ein besonderes Erlebnis.
Ein kleiner Snack zur Stärkung zwischendurch: Bohnen und Reis.
# Ein kleiner Snack zur Stärkung zwischendurch: Bohnen und Reis.
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Strava und Co. liefern alle möglichen Statistiken – welche Zahlen hast du von der TransCR zu bieten?

Die Trails bei der TransCR befinden sich auf privatem Grund – deshalb herrschte striktes Strava-Verbot und ich habe keine genauen Infos. Von den Kilometern und Höhenmetern war das Rennen gar nicht so wild. Die äußeren Umstände haben die TransCR zur Herausforderung gemacht: Es war extrem heiß, dazu kamen die Höhenluft und das Jetlag. Außerdem habe ich in der Woche viel Zeit mit Warten verbracht. Die costa-ricanische Wahrnehmung der Zeit ist eben doch eine andere. Das macht die ganze Sache aber auch entspannter.

Welche Erlebnisse der TransCR werden dir mit Sicherheit in Erinnerung bleiben? 

Durch die Zeitverschiebung musste ich irgendwie immer nachts aufs Klo. Mit Ohropax im Ohr und Stirnlampe auf dem Kopf bin ich zur Toilette gewankt. Am nächsten Tag haben dann alle erzählt, dass sie letzte Nacht das Heulen der Kojoten gehört haben. Von da an habe ich die Ohropax lieber rausgemacht, wenn ich nachts aufs Klo musste …

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Als wir nach dem Rennen mit den Bussen wieder in die Zivilisation gebracht wurden, hat unser Bus den Anstieg nicht geschafft. Wir mussten alle aussteigen und den Berg hochlaufen, bis es wieder flacher wurde. Ab dort ist der Fahrer nicht mehr vom Gas gegangen – in den zweiten Gang runtergeschaltet hat er auch nicht mehr…

Lass uns doch noch kurz über die Entwicklung des Enduro-Sports hierzulande reden. Nach dem Ende der Specialized-SRAM Enduro Series gibt es in Deutschland keine große Enduro-Serie, an der man ohne Probleme als Lizenzfahrer teilnehmen kann. Wie siehst du persönlich diese Entwicklung? 

Die Entwicklung ist wirklich schade! Jetzt muss man entweder extrem weit fahren, um beispielsweise die Rennen der Superenduro-Serie in Italien mitzufahren. Oder man fährt einfach weniger Rennen. Die EWS spielt für mich dieses Jahr keine Rolle mehr. Die Stopps werden immer verrückter. Man muss überall hinfliegen und außerdem eine Woche vorher anreisen, um genug Zeit für Vorbereitung und Training zu haben. Das ist mir zu zeitaufwändig und auch zu teuer. Natürlich muss man bei der EWS auch extrem gut fahren können. Aber die Fitness ist einfach ausschlaggebend. Es macht beispielsweise einen riesigen Unterschied, ob man im Training alle Stages zweimal fahren kann. Und hier kommt die Fitness ins Spiel.

Der Stuttgarter ist auf dem Podium kein Unbekannter
# Der Stuttgarter ist auf dem Podium kein Unbekannter - 2015 konnte sich Fabian Scholz den Titel bei der Enduro-DM sichern und ist einer der schnellsten Enduristen des Landes.

Wie verändern sich durch das Ende der SSES deine Pläne für die Saison?  

Zum Ende der letzten Saison war ich ganz schön ausgebrannt und hatte überhaupt keine Lust mehr auf das Radfahren. Ich saß 3 Monate lang praktisch gar nicht auf dem Fahrrad und musste mich einfach mal erholen. Die letzten 3 Jahre waren für mich zwar sehr erfolgreich, aber auch ziemlich anstrengend. Daher hatte ich so oder geplant, diese Saison etwas kürzer zu treten und den Spaß am Radfahren stärker in den Vordergrund zu rücken. Da kam die TransCR genau richtig. Außerdem werde  ich noch bei der Trans Provence mitfahren, ein paar Trips starten und hier und da noch ein Rennen fahren. Ich wollte aber bewusst meine Saison nicht so vollpacken, damit ich genug Zeit für kurzfristige Ideen und Projekte habe.

Welche Veränderungen würdest du dir hierzulande wünschen, damit es mit dem Enduro-Sport bergauf geht?

Die Abschaffung der 2-Meter-Regel! Ich würde mir wünschen, dass die Leute endlich checken, dass der Wald groß genug für alle ist und man respektvoll miteinander umgehen muss. Außerdem denke ich, dass in Deutschland einfach zu wenig Ehrgeiz herrscht und man zu leicht an Sponsoren kommt – so ist jedenfalls mein Eindruck. Wenn ich mir den englischen Markt anschaue und mitbekomme, was dort ein Fahrer bekommt und im Gegenzug dafür leistet und das dann vergleiche mit dem, was in Deutschland abgeht … Da wird mir klar, weshalb das Niveau in England so hoch ist. Mit der Ansicht mache ich mir wahrscheinlich keine Freunde. Aber so ist jedenfalls mein Eindruck.

Konkurrenten unter sich: Fabian Scholz und Christian Textor lieferten sich bei der Deutschen Meisterschaft 2016 einen extrem engen Kampf
# Konkurrenten unter sich: Fabian Scholz und Christian Textor lieferten sich bei der Deutschen Meisterschaft 2016 einen extrem engen Kampf - mit besserem Ausgang für den BULLS-Piloten. Rennserien wie die mittlerweile gecancelte SSES haben dazu beigetragen, dass unter den Fahrern eine freundliche Atmosphäre herrscht.
Er greift wieder an! Fabian Scholz sichert sich beim 3. Stop der EES Rang 5.
# Er greift wieder an! Fabian Scholz sichert sich beim 3. Stop der EES Rang 5. - © Andreas Vigl

Last but not least: Wie verbringst du die kommenden Tage in Costa Rica und die Zeit bis zum Saisonbeginn? 

Die Saison hat ja nun schon begonnen … Ich bin jetzt noch zwei Tage lang in San José, der Hauptstadt Costa Ricas, zum Sightseeing. Danach werde ich gemeinsam mit Ludo May noch bis zum Ende der Woche in der Gegend und fahre ein paar Trails, bevor ich die Rückreise antrete. Am Montag wollen ja schließlich wieder neue Focus Bikes konstruiert werden!

In den vergangenen Tagen hat Fabian Scholz live für uns von der TransCR, einem viertägigen Etappenrennen quer durch Costa Rica. Die lesenswerten Rennberichte des Focus-Teamfahrers findet ihr hier:


Weitere Informationen

Website: www.focus-bikes.com
Interview: Moritz Zimmermann | MTB-News.de 2017
Fotos: Fabian Scholz, Ever Obando, Riley Seeback, Benjamin Prescher, Andreas Vigl

  1. benutzerbild

    R.C.

    dabei seit 08/2007

    Ist leider so, Kontakte und Arschkriechen bringt mehr als gutes Radfahren.

    Niemals vergessen, ein (gesponsorter) Sportler ist dazu da, Produkte zu verkaufen bzw. ein Image zu transportieren, nicht zu gewinnen.
  2. benutzerbild

    hardtail rider

    dabei seit 06/2005

    Niemals vergessen, ein (gesponsorter) Sportler ist dazu da, Produkte zu verkaufen bzw. ein Image zu transportieren, nicht zu gewinnen.

    Dieser Sportler sollte aber auch ein gewisses Können vorweisen um das Produkt adäquat zu verkaufen.
    Ist Meine Meinung.

    Würde aber gerne das Thema beenden hier, gehört hier meiner Ansicht nach nicht hin. Ich kann Fabis Ansicht in diesem Punkt absolut verstehen und Nachvollziehen.
    Schönes Interview wie ich finde. Fände es toll mehr so Interviews von Deutschen Fahrern zu lesen!
  3. benutzerbild

    SEB92

    dabei seit 10/2010

    Ah sehr gut
    der war bei der letzten Enduro2 schon nicht so gut
    Trainieren sollte er
    Wenn ich Zeit für die Trans Provence hätte,
    würde ich ihn begleiten / neben und vor ihm herfahren und über ihn berichten

    So freu ich mich dann halt auf seine Berichte!
    Super!




    Möchtest du damit sagen
    Die Welt ist zu Recht ein Jammertal
    Man gewinnt ein Rennen nach dem anderen
    und keiner sieht es?
    Keiner, der einen mal lobt?
    Und so?

    Keine Sorge, ich trainiere. smilie Außerdem war die Enduro2 ein Teamrennen und mein Partner hatte ziemlich mit der Technik am Rad zu kämpfen.

    Davon abgesehen können wir gerne auch so mal eine Runde zusammen radeln gehen. smilie

    Beste Grüße
    Seb
  4. benutzerbild

    Ehrenfeld

    dabei seit 10/2001

    Wenn ich Zeit für die Trans Provence hätte,
    würde ich ihn begleiten / neben und vor ihm herfahren und über ihn berichten
    Kannst du ja probieren... also ich kann genau 10 Meter an ihm dranbleiben smilie
  5. benutzerbild

    jojo2

    dabei seit 09/2007

    Okay
    ich nehme die Herausforderung an!

    Ach Quatsch
    Ich nehm die Einladung an

    Aber
    ... ich hab auch immer mit mechanics zu kämpfen


    im Übrigen ist
    mein Ex-Teampartner von der Enduro2
    mittlerweile Rentner
    mein Ex-ex-Teampartner von der Enduro2 2015
    fährt mittlerweile EWS

    Ich steh also nun ohne Partner / ohne Herausforderung da
    Ich bräuchte mal wieder eine Möhre am Stock vor meinen Augen
    Da kommt mir die Einladung von @SEB92 grade recht

    In diesem Sinne: Ich geh dann gleich heut nachmittag nach draußen, um in Regen und Sturm
    die Möhre zu packen zu kriegen

    wir sehn uns
    auf jeden Fall viel Vergnügen uns bis dahin

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