Traurig, aber wahr: Das Random Magazin geht mit Ausgabe Nummer 10 in die letzte Runde. Ganz nach dem Motto: The Big Final! Wir haben Dennis Stratmann anlässlich seines Jubiläums besucht und interviewt, ihn zur Zukunft des Projekts „Random“ befragt und dabei gleich noch 10 Ausgaben mit eingepackt, die wir für euch verlosen!
Eigentlich fährt Dennis Stratmann nur leidenschaftlich gern Mountainbike, hat eine Rennkarriere hinter sich und verdient eigentlich als Fotograf seine Brötchen. Doch irgendwann kam ihm die Idee, ein gedrucktes Foto-Magazin heraus zu bringen, das die fotografischen Highlights des Mountainbike-Sports zusammen fasst. So war die Random geboren. Dieses Jahr feiert die Ausgabe 10 ihr erstes Jubiläum, ist aber gleichzeitig auch die Letzte.
MTB-News.de: Beginnen wir mit der spannenden Frage zuerst: Warum ausgerechnet das Ende bei der Nummer 10?
Dennis Stratmann: Ist eine runde Zahl! Eigentlich war ich schon nach der letzten Ausgabe ein bisschen in so einem Motivationsloch. weil das Problem war, dass ein großer Teil an den Zeitschriften-Handel ging. Der Verkauf lief da zwar ok, aber nicht super und bei der Rücksprache mit dem Vertrieb wurde klar, dass es am Format lag – das Querformat. Das ist schwierig einzusortieren. Im Zeitschriftenladen war das Cover auch nicht eindeutig genug für Leute, die Random nicht kennen. Die die es kennen, bestellen sowieso über den Online-Shop. Die Sache mit dem Zeitschriftenladen ist auch mit viel Kosten und Aufwand verbunden und war am Ende echt ein Minus-Geschäft. Dann kamen die ersten Gedanken wie „vielleicht hörst du einfach mal damit auf, vielleicht ist jetzt die Zeit gekommen, was anderes zu machen.“
Und trotzdem kommt jetzt noch eine Ausgabe. Was ist das Highlight der neuen und letzten Random?
Irgendwann dachte ich wieder „ach, du kannst nicht einfach aufhören“. Also hab ich beschlossen: 10 ist eine runde Zahl, die machen wir jetzt noch und zum Jubiläum machen wir den Laden dicht. Doch diesmal eben ein bisschen anders. Diesmal gibt es zwei Ausgaben, eine Kiosk-Ausgabe mit dem Cover auf Hochformat und eine Sammel-Edition im Karton, mit jeder Fotostory in einem eigenen Booklet. Das Besondere war außerdem, dass ich den Fotografen gesagt habe, dass sie sich eine Story zu den Fotos überlegen sollen. Da haben die meisten direkt tolle Ideen gehabt. Wir haben World Cup-Action, Bartek Wolinski mit seinen Staub-Fotos oder die Kappadokien-Story von Manfred Stromberg. Ein ganz anderes Konzept also, das beiden Erwartungshaltungen, Zeitschriften und Online-Geschäft, gerecht werden kann. Eine Ausgabe, die man für 6 € ins Zeitschriften-Regal stellen kann und eine Ausgabe für die Fans, die ihre Sammlung komplett machen können.
Wird es in Zukunft was ähnliches geben wie die Random? Vielleicht eine Online-Version?
Nein, eine Online-Version denke ich nicht. Ich wollte mich ja immer von diesem Online-Hype abheben und die Leute haben auch nicht die Muße, sich dahinzusetzen und Bildchen zu schauen. Die klicken sich da durch und das wars, das ist so ein Fast-Food-Konsum, den will ich ja eigentlich gar nicht. Das finde ich das Coole an dem Random Magazin, vor allem an dem neuen Booklet.
Du kannst das auch nicht einfach so in die Hand nehmen und blättern. Du musst dir wirklich einen Tisch nehmen, dich hinsetzen und nimmst dir Zeit, legst dein Smartphone vielleicht auch mal zur Seite und blätterst in Ruhe durch und genießt das, das ist das Charmante, finde ich. Online also nicht. Aber ich habe ja momentan noch ganz viele andere Gimmicks im Online-Shop wie Shirts, Caps, Socken und so. Wer weiß, vielleicht kommen da noch andere Sachen dazu. Alte Ausgaben werden auch immer noch nachgefragt und bestellt. Random ist also nicht komplett aus der Welt. Irgendwas passiert bestimmt nochmal. Ich sag schon gar nicht mehr „es ist Schluss“, ich sag nur noch, dass es nächstes Jahr keine geben wird, weil es schon so viele entsetzte Stimmen gab (lacht).
Die Random war ja nur ein Nebenjob für dich. Bist du also auch ohne Random genug ausgelastet?
Ja, auf jeden Fall, mehr als das. Mittlerweile habe ich ja auch zwei Kinder, die wollen auch Aufmerksamkeit und ich fahr ja selbst auch sehr gerne Fahrrad (lacht).
Was kam denn zuerst, das Fotografieren oder das Fahrrad fahren?
Fahrrad fahren, definitiv. Ich bin ja ein alter Sack, ich fahr bestimmt schon seit 25 oder 30 Jahren Fahrrad. ’92 bin ich mein erstes Rennen gefahren, das ist schon eine ganze Weile her. Ich bin auch ziemlich lange recht erfolgreich Rennen gefahren, Nationalmannschaft und so weiter, da rutschst du ja auch automatisch vor die Kamera für Foto-Produktionen, also hab ich für das MountainBIKE Magazin als Foto-Fahrer und Test-Fahrer gearbeitet und in der Zeit hab ich einem guten Freund seine alte Kamera abgekauft, rumprobiert, eine bessere Kamera besorgt und durch meinen recht guten Kontakt zur MountainBIKE haben die mich gefragt, ob ich das ein oder andere für die produzieren kann. Und dann ist man da so rein gewachsen.
Die Entscheidung, mich selbstständig zu machen, ist eigentlich nie gefallen, ich mach das einfach, weil es eigentlich schon immer so war. Ich habe Produkt-Design studiert und sehr viel Grafik gemacht, das lässt sich ja super mit Fotografieren verbinden. Und so ist der Grat der Professionalisierung mit der Zeit immer höher geworden.
Nochmal zurück zum Anfang der Random-Geschichte. Hättest du jemals gedacht, dass dieses Projekt so groß wird?
Nein. Ich hätte vieles nie gedacht. Ich hab angefangen Mountainbike zu fahren, weil ich Mountainbiken wollte und nicht, weil ich Rennen fahren wollte. Ich habe Produkt-Design studiert und gesagt, dass ich niemals was mit Fahrrädern machen will, das mach ich ja schon genug. Dementsprechend sind Prognosen eh immer Quatsch, die treffen eh nicht ein und man sollte den Dingen einfach seinen Lauf lassen. Deswegen bin ich auch gespannt, was jetzt in der Zeit passiert, die jetzt ohne die Random frei wird, denn normalerweise würde ich jetzt schon anfangen die Fotografen anzusprechen und grob zu planen. Das ist einfach viel Zeit, die da drauf geht und die kann ich ja jetzt vielleicht auch mal sinnvoll nutzen (lacht).
Ich will versuchen, nächstes Jahr ein bisschen entspannter anzugehen, vielleicht ein paar Projekte machen, die einen selber weiter bringen und wenn das heißt, mehr Zeit mit meinen Kindern zu verbringen.
Vielen Dank Dennis! Hoffentlich hören wir noch weiter von dir und der Random.
Die Verlosung
Der Spaß ist noch nicht vorbei! Anlässlich des Jubiläums verlosen wir 10 Ausgaben der neuen Sammler-Edition der Random 10. Doch so einfach wollen wir euch diese Schmuckstücke nicht hinterlassen, eine kleine Gefälligkeit erwarten wir von euch. Postet uns euer liebstes Action-Bild in die Kommentare mit der dazugehörigen Geschichte. Unter allen Bildern losen wir 10 Stück aus!
Wenn ihr es jedoch nicht aushalten könnt und euer eigenes Exemplar bestellen wollt, alles rund um die Random gibt es unter https://www.random-products.com/shop
Eine Antwort pro Teilnehmer zählt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; Bekanntgabe der Gewinner und alle Angaben ohne Gewähr. Ausschluss der Teilnahme von Zweit- oder Fakeaccounts vorbehalten. Das Gewinnspiel endet am kommenden Mittwoch, den 10.05.2017 um 12 Uhr.
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