Tipp: du kannst mit der Tastatur blättern
Hope Rahmen
Hope Rahmen - dadurch wird Hope vom Komponenten- zum Fahrradhersteller. Viel mehr als Reifen und Sattel müssen sie nicht einkaufen, um ein Bike anbieten zu können.
A long time in the making
A long time in the making - hier nur einige der früheren Konzepte von Hope, die es nie bis zur Serie geschafft haben.
Eloxierte Umlenkwippe
Eloxierte Umlenkwippe - mit schick gemachten Schrauben.
Schneller Prototyp, um die Rahmenform dreidimensional zu bewerten
Schneller Prototyp, um die Rahmenform dreidimensional zu bewerten - gemacht in 7 Einzelstücken auf dem 3D-Drucker.
70 mm stark, 35 kg schwer
70 mm stark, 35 kg schwer - eine Werkzeughälfte des Carbon-Hauptrahmens.
Boah ist das schlank
Boah ist das schlank - die linke hintere Rahmenhälfte sitzt optisch fast im Rad.
Statt Achse in der Achse
Statt Achse in der Achse - wie am Vorderrad sitzt eine dicke Achse direkt in den Lagern. So misst sie 17 statt 12 mm und ist nicht nur steifer sondern auch leichter.
Das Kettenblatt ist zufällig das Boost-Blatt
Das Kettenblatt ist zufällig das Boost-Blatt - die Entscheidung für eine um 3 mm versetzte Kettenlinie fiel schon bevor der Standard bekannt wurde.
Integration pur
Integration pur - die hauseigene Kettenführung passt nur hier.
Eigentlich naheliegend
Eigentlich naheliegend - die radiale Bremsaufnahme samt passendem Bremssattel.
Die Fräsbearbeitung benötigt für die entsprechenden Oberflächen ziemlich lang
Die Fräsbearbeitung benötigt für die entsprechenden Oberflächen ziemlich lang - ein neues Werkzeug kann Hope in einer Woche umsetzen und bezahlt dafür quasi nur den Klotz Aluminium, was ein deutlicher Kostenvorteil gegenüber jemandem ist, der das Werkzeug extern einkaufen muss.
Organisch
Organisch - die Formen des Carbon-Hauptrahmens.
Zerspanung, die man sieht
Zerspanung, die man sieht - und fühlt.
Hier fliegen die Späne
Hier fliegen die Späne - diese Sitzstrebenverbindung und Dämpferanlenkung wird aus einem großen Klotz Alu gefräst und beinhaltet auch die Kabelführung für Bremse und Schaltwerk.
Nur so viel Abstand wie nötig
Nur so viel Abstand wie nötig - hier spart Hope Einbaubreite am Hinterrad.
Kein Kommentar.
Kein Kommentar.
Was nur irgendwie möglich ist, wird vor Ort gemacht
Was nur irgendwie möglich ist, wird vor Ort gemacht - die Fertigungstiefe ist beeindruckend.
Fräs-Boomerang
Fräs-Boomerang - das größte Frästeil des Hope HB-160, aber nicht das mit dem größten Zerspananteil.
Fügestelle
Fügestelle - hier wird das Verbindungsstück zur anderen Kettenstrebe aufgesteckt und verklebt.
Kleben statt Schweißen!
Kleben statt Schweißen! - Links die erste, geschweißte Version im Vergleich mit der verklebten.
Steckverbindung
Steckverbindung - dieser Absatz wird in der Sitzstrebe verklebt.
Varianten aus der 5-Achs-CNC-Fräse
Varianten aus der 5-Achs-CNC-Fräse - zunächst ging man mit der linken Umlenkung ins Rennen. Diese erwies sich jedoch als nicht steif genug. Also wurde kurzerhand das Design geändert, gefräst und probiert.
Der Horstlink ist schön groß dimensioniert
Der Horstlink ist schön groß dimensioniert - er wächst direkt aus der gefrästen Kettenstrebe und nimmt 2 Rillenkugellager nebeneinander auf.
Die Explosionszeichnung
Die Explosionszeichnung - zeigt unter anderem, wie viele Einzelteile doch in einem Rahmen stecken und wo Hope gleich zwei Kugellager verwendet.
Fertig und ab Ende 2017 zu kaufen
Fertig und ab Ende 2017 zu kaufen - das Hope HB-160
Feine Köperbindung
Feine Köperbindung - die obersten der 177 Prepregmatten des Carbon-Rahmens sind besonders fein gewoben.
Rahmen und Innenlager aus einer Hand
Rahmen und Innenlager aus einer Hand - das soll maximale Lebensdauer garantieren und Geräuschbildung eliminieren.
0°/90° Decklage mit geringem Flächengewicht
0°/90° Decklage mit geringem Flächengewicht - dieses Gewebe lässt sich besonders gut drapieren und sieht einfach klasse aus.
Detailverliebt
Detailverliebt - statt Schraube und Scheibe gibt es eigens gefräste und eloxierte Vebindungselemente.
Eine Klebenaht so fein, dass man sie leicht übersieht
Eine Klebenaht so fein, dass man sie leicht übersieht - linke und rechte Kettenstrebe werden durch eine eingeklebte Hülse verbunden.
Kommt so leider nicht am Serienbike
Kommt so leider nicht am Serienbike - die 10–48 Zähne Kassette von Hope. Serienmäßig wird das Bike mit 10–44 Zähnen ausgeliefert.
Asymmetrisches Heck
Asymmetrisches Heck - mit auffällig schlanker linker Seite.
Radiale Bremsaufnahme
Radiale Bremsaufnahme - ohne Adapter passen 160 mm Scheiben, mit den gezeigten 10 mm “Lego-Blocks” passt die 180er.
Für Racer perfekt, für alle, die Komfort suchen ein wenig straff
Für Racer perfekt, für alle, die Komfort suchen ein wenig straff - der Fox Float X2-Dämpfer ist für Rennfahrer gemacht.
Dank der Kombination aus Kinematik und Federbein lässt sich das Hope HB-160 effizient beschleunigen
Dank der Kombination aus Kinematik und Federbein lässt sich das Hope HB-160 effizient beschleunigen - geschaukelt wird hier nicht.
Trinkflasche? Das kommentiert Hope so
Trinkflasche? Das kommentiert Hope so - “Es tut uns Leid, aber Ihre geschätzte Flasche hat am HB-160 kein Zuhause! Verstehen Sie uns nicht falsch – wir machen auch gern schnell die Feierabendrunde ohne Rucksack. Aber wir mussten uns für optimierte Viergelenk-Kinematik ODER Flaschenhalter entscheiden …”
Das Rad fühlt sich auch in entspanntem Gelände wohl
Das Rad fühlt sich auch in entspanntem Gelände wohl - hier profitiert es von seiner nicht-radikalen Geometrie.
Der Vollständigkeit halber ausprobiert
Der Vollständigkeit halber ausprobiert - das Bike trägt sich durch das schön abgerundete, dicke Unterrohr sehr angenehm.
Das Bike ist leicht zu handhaben und geht geschmeidig über kleine Kanten.
Das Bike ist leicht zu handhaben und geht geschmeidig über kleine Kanten.
Ausbalanciert
Ausbalanciert - so lässt sich die Geometrie des Hope HB-160 mit einem Wort beschreiben.
Der Hinterbau bietet viel Endprogression
Der Hinterbau bietet viel Endprogression - wir haben deshalb einen Spacer aus dem Dämpfer genommen, um den Federweg möglichst gut nutzen zu können, ohne einen zu niedrigen Druck (= zu niedriges Tretlager) fahren zu müssen.
Würde in einer Situation wie dieser mehr Länge helfen? Sicherlich
Würde in einer Situation wie dieser mehr Länge helfen? Sicherlich - aber sicher lässt sie sich auch mit “nur” 1,17 m Radstand (Größe M) bewältigen.
Handlich bei Richtungswechseln
Handlich bei Richtungswechseln
Die Hope-Bremsen zeigten sich gut dosierbar und kräftig
Die Hope-Bremsen zeigten sich gut dosierbar und kräftig - für uns hätten sie aber mehr Power haben dürfen.
Wirkt mal wieder viel flacher, als es ist
Wirkt mal wieder viel flacher, als es ist - wir fuhren auch einige brutal steile, mit losem Grund und hängenden Traversen gespickte Strecken
Auch im Steilgelände erwies sich der Lenkwinkel als ausreichend flach.
Auch im Steilgelände erwies sich der Lenkwinkel als ausreichend flach.
In einfachem Gelände fühlt man sich nie so, als hätte man zu viel Bike dabei
In einfachem Gelände fühlt man sich nie so, als hätte man zu viel Bike dabei
Auch auf gebauten Strecken kann man es laufen lassen
Auch auf gebauten Strecken kann man es laufen lassen - das Hope HB-160 kann allerdings mehr als Anlieger und Wellen.
Auch der halbe Antrieb kommt von Hope selbst
Auch der halbe Antrieb kommt von Hope selbst - Kurbeln, Kettenblatt und Kassette werden selbst gefräst und funktionierten im Test tadellos.
Je mehr man die Federelemente fordert
Je mehr man die Federelemente fordert - desto mehr belohnen sie mit Traktion und Sicherheit.
Bremswellen, Kompression und Anlieger
Bremswellen, Kompression und Anlieger - in Kombination staucht das auch eine Fox 36
Kurvenhatz in Briancon
Kurvenhatz in Briancon
Stollenverlust und Schlitze in den Seitenwänden
Stollenverlust und Schlitze in den Seitenwänden - die Maxxis-Reifen überzeugten in Briancon nicht.

Der Komponentenhersteller Hope baut ein Fahrrad. Das ist dank ausreichender Vor-Kommunikation keine ganz große Sensation mehr, aber dennoch: Wie kommt ein Komponentenhersteller darauf? Sagt man nicht immer: “Schuster, bleib bei deinen Leisten!” Könnte man – oder man schaut sich das Hope HB-160 einfach einmal an.

Hope Rahmen
# Hope Rahmen - dadurch wird Hope vom Komponenten- zum Fahrradhersteller. Viel mehr als Reifen und Sattel müssen sie nicht einkaufen, um ein Bike anbieten zu können.

Man muss wohl einsehen, dass es einen Komponentenhersteller reizen muss, einmal nicht nur Beiwerk zu produzieren, einmal nicht den nächsten „Standard“ eines Rahmenbauers mitgehen müssen. Das, kombiniert mit der schlichten Begeisterung fürs Mountainbike, ist bei Hope in Barnoldswick passiert.

Was?

Der eigene Rahmen war schon seit langer Zeit der Traum der Firmen-Gründer und Inhaber. Nun haben viele Menschen Träume, die Hope-Inhaber haben aber auch einen Produktionsbetrieb mit 140 Mitarbeitern und den Möglichkeiten, Träume wahr werden zu lassen. Deshalb wurde vor 14 Jahren kurzerhand der erste Prototyp gebaut – seither folgten unzählige Zeichnungen, Visionen, Versuche und Tests. Mit der Zeit wandelte sich das Projekt etwas: Anfangs ging es um ein Downhillbike, dann folgte ein Abstecher ins Kinderbike-Business, schließlich wurde ein Enduro daraus. Das Fahrrad sollte eines sein, das die Firmenmitarbeiter selbst fahren wollen – ein Bike für alle Fälle. Nun könnte man meinen, das Hope HB-160 wäre folglich ein Fahrrad für das Umland von Barnoldswick, irgendwo nördlich von Liverpool und Manchester, westlich von Leeds. Wo die Berge nicht besonders hoch, nicht besonders steil, durchaus aber besonders verregnet sind. Aber: Man würde dabei ignorieren, dass der wesentliche Konstrukteur hinter dem zwischenzeitlich HB-211 genannten Bike eigentlich aus den französischen Alpen, aus Briancon, stammt, und dass Briten gerne reisen. Deshalb soll das Bike ausdrücklich nicht nur vor der Haustür, sondern auch in den Alpen, dem schottischen Bergland und generell überall eine gute Figur abgeben. In der frühen Phase des Projektes führte man die üblichen Diskussionen: Laufradgröße, Federweg, Hinterbau-Konzept, Geometrie. Prinzipiell war man für alles offen, man startete ja bei null.

A long time in the making
# A long time in the making - hier nur einige der früheren Konzepte von Hope, die es nie bis zur Serie geschafft haben.

Gerade als die Diskussion um 26″ oder 29″ zu eskalieren schien, setzte sich 27,5″ durch und wird auch im Hause Hope als Kompromiss aus beiden Welten akzeptiert. Anfangs plante man mit 150 mm Federweg, ein paar holprige Abfahrten im Urlaub später kam Firmenchef Ian jedoch ins Büro und wünschte sich noch ein paar mehr Reserven – also gut, dann eben 160 mm. DW-Link, VPP, Eingelenker, Horst-Link? Da jeder Hope-Mitarbeiter von seinem Arbeitgeber ein Wunschrad gestellt bekommt, waren Testfahrten mit den üblichen Verdächtigen kein Problem. Die Erkenntnis: Jedes Konzept kann funktionieren! Am praktikabelsten umsetzbar erschien ein Viergelenker, auf den die Wahl dank der großen Freiheit bei der Gestaltung der Kennlinie letztendlich auch fiel.

Eloxierte Umlenkwippe
# Eloxierte Umlenkwippe - mit schick gemachten Schrauben.
Schneller Prototyp, um die Rahmenform dreidimensional zu bewerten
# Schneller Prototyp, um die Rahmenform dreidimensional zu bewerten - gemacht in 7 Einzelstücken auf dem 3D-Drucker.
70 mm stark, 35 kg schwer
# 70 mm stark, 35 kg schwer - eine Werkzeughälfte des Carbon-Hauptrahmens.

Blieb die Frage nach der Geometrie: Folgt man hier dem Trend zu immer längeren Rahmen, die immer stärker auf Enduro-Rennen ausgelegt sind? Wie häufig fährt man eigentlich Rennen? Hat eine kürzere Geometrie andernorts deutliche Vorteile? Hier kam Guillaume, der Konstrukteur aus Briancon, ins Spiel. Seine Heimat enthält auf einer gewöhnlichen Tour mit Leichtigkeit 50 Spitzkehren. Die Trails sind vielfältig – Rennen fährt er jedoch quasi nie. Dennoch sollte man das Rad natürlich problemlos im Renneinsatz nutzen können. Und wenn jemand einfach nur eine Feierabendrunde dreht, darf das Fahrrad dabei ebenfalls nicht fehl am Platz sein: Ein Alleskönner musste her! Insofern verwundert es wenig, dass die Geometrie des Hope HB-160 zeitgemäß, aber nicht radikal ausfällt: 65,5° Lenkwinkel, mittel-lange Werte für Reach und Kettenstreben – Extremes sollen andere machen. Damit gelangte man zu einer 2D-Skizze: Drehpunktlage, Tretlager, Sitz- und Steuerrohr sowie Hinterachse waren definiert. Als Nächstes galt es, diese Punkte zu verbinden und außerdem die Vorteile auszunutzen, die man mit der Konstruktion eines eigenen Rahmens gewinnen kann.

Boah ist das schlank
# Boah ist das schlank - die linke hintere Rahmenhälfte sitzt optisch fast im Rad.

Die Asymmetrie der Speichen am Hinterrad war Hope schon länger ein Dorn im Auge bei der Konstruktion für alle bisherigen Laufradmaße. Deshalb ließ man den Abstand der Speichenflansche unangetastet, positionierte ihn aber symmetrisch, wodurch sich bereits ein steiferes und haltbareres Hinterrad ergeben soll. Auf der rechten Seite ist Platz für die hauseigene 11-fach Kassette mit extra großer Bandbreite und ein selbst entwickeltes Schaltauge. Links fällt bei Betrachtung der Position der Bremse auf: Die aktuellen Standards IS und Boost positionieren die Bremsscheibe unnötig weit außen. Hope dagegen hangelt sich einfach vom linken Speichenflansch zur Bremsscheibe zum Bremssattel und siehe da: 130 mm Einbaubreite genügen! Die Kettenlinie fällt zufällig mit der des Boost-Standards zusammen, die Bremsseite scheint dagegen optisch fast im Rad zu verschwinden. Wenn man ohnehin schon eine eigene Nabe konstruiert, kann man auch gleich die Achse angehen, denn: Warum verwendet man am Hinterrad eine 12 mm Achse in einer 17 mm Achse, auf der die Kugellager laufen, während man am Vorderrad einfach eine große (15 oder 20 mm) Achse direkt in die Kugellager steckt? Unnötig! Also entfällt am Hinterrad schlicht die Achse in der Achse – geboren ist die 17 mm Steckachse fürs Hinterrad.

Statt Achse in der Achse
# Statt Achse in der Achse - wie am Vorderrad sitzt eine dicke Achse direkt in den Lagern. So misst sie 17 statt 12 mm und ist nicht nur steifer sondern auch leichter.
Das Kettenblatt ist zufällig das Boost-Blatt
# Das Kettenblatt ist zufällig das Boost-Blatt - die Entscheidung für eine um 3 mm versetzte Kettenlinie fiel schon bevor der Standard bekannt wurde.
Integration pur
# Integration pur - die hauseigene Kettenführung passt nur hier.

An diesem Punkt hatten sich die Konstrukteure bereits so weit von bisherigen Maßen entfernt, dass sie sich entschlossen, auch gleich noch ein paar alte Zöpfe abzuschneiden: Warum benötigt eigentlich jede Bremsscheibengröße einen ganz speziellen Bremsadapter? Das Konzept einer radialen Bremsaufnahme ist alles andere als neu, wurde aber hier zum ersten Mal in Serie umgesetzt. Das bedeutet: Der Bremssattel wird für eine größere Bremsscheibe einfach gerade vom Radmittelpunkt verschoben. Es braucht lediglich kleine Abstandshalter und gegebenenfalls längere Schrauben. Damit lässt sich jede denkbare Scheibengröße einfach einstellen.

Ähnlich pragmatisch ging man am nächsten Anschraubpunkt, dem Tretlager, vor. Große Kugellager sollten es sein, für existierende 30 mm Achsen. Diese sitzen schlicht in einer Aluminiumhülse, die austauschbar ist – sollte jemand beim Lager-Ausbau nicht sorgsam zu Werke gehen. Eine Kettenführung nach existierendem Standard passt leider nicht über diese Hülse, also wurde einfach eine eigene Kettenführung konstruiert, die direkt oberhalb des Innenlagers am Rahmen angeschraubt werden kann.

Eigentlich naheliegend
# Eigentlich naheliegend - die radiale Bremsaufnahme samt passendem Bremssattel.

An allen anderen Einbaumaßen (Tapered-Steuerrohr, Sattelstütze, Federbein) hatte man nichts auszusetzen und übernahm diese schlicht und einfach: kein Metric, keine Eight-Pins – stattdessen bewährte, etablierte Abmessungen.

Wie?

Das Hope HB-160 (HB steht übrigens für Hope Barnoldswick) lief als Projekt neben dem Alltagsgeschäft, das bekanntermaßen aus Bremsen, Naben, Antriebskomponenten und Co. besteht. Schnell diente das Projekt als Rechtfertigung für Überstunden, Testfahrten, aber auch für Anschaffungen: Natürlich braucht man eine neue 5-Achs-Fräse mit extra-großem Verfahrweg, schließlich “muss” man ja den Rahmen bearbeiten können! Das ist auch schon ein Teil des Wie der Traum umgesetzt werden sollte: Natürlich im Hope-Stil, sprich – so viel wie möglich selbst machen!

Die Fräsbearbeitung benötigt für die entsprechenden Oberflächen ziemlich lang
# Die Fräsbearbeitung benötigt für die entsprechenden Oberflächen ziemlich lang - ein neues Werkzeug kann Hope in einer Woche umsetzen und bezahlt dafür quasi nur den Klotz Aluminium, was ein deutlicher Kostenvorteil gegenüber jemandem ist, der das Werkzeug extern einkaufen muss.

Damit hatte man schon bei den Komponenten gute Erfahrungen gemacht, da man so unabhängiger und agiler arbeiten kann. Ob Fräsen, Drehen, Laserschneiden, eloxieren, erodieren oder gravieren – Hope macht es selbst, vor Ort, in England. Mit all den Möglichkeiten müsste sich ein Rahmen herstellen lassen. Andererseits wird bei Hope bisher nichts geschweißt, auch für Hydroformung ist kein Repertoire vorhanden – aber man kann den Rahmen ja auch nicht aus dem Vollen fräsen, oder? Zunächst überlegte man tatsächlich in diese Richtung, doch dann, einige Jahre später, stellte man fest: Man kann auch große Werkzeuge sehr günstig auf den eigenen Anlagen fräsen und mit diesen Werkzeugen dann Carbon-Bauteile produzieren. Die Erfahrungen beim Bau einer Carbon-Sattelstütze flossen hier ebenso ein wie die vom eigenen Lenkerprojekt. Rückenwind gab es zudem durch das Carbon-Knowhow einiger Bike-begeisterter Mitarbeiter aus dem Umland – in unmittelbarer Nähe produziert Rolls-Royce Triebwerk-Komponenten und kleinere spezialisierte Betriebe unterstützen die Formel 1 und olympische Bahnradsprinter.

Organisch
# Organisch - die Formen des Carbon-Hauptrahmens.
Zerspanung, die man sieht
# Zerspanung, die man sieht - und fühlt.

So entstand der erste Prototyp des Hope HB-160 Enduro-Bikes, das jetzt vorgestellt wurde und im September 2017 in Serie geht: Was andere Firmen ein Vermögen kostet, brauchte bei Hope nur einen großen Klotz Aluminium (eine Werkzeughälfte misst 70 x 650 x 400 mm, das Rohmaterial kostet keine 1000 €, dazu kommen natürlich auch bei Hope Maschinenstunden für Strom, Abschreibung, Software und Werkzeugverschleiß), der durch Wasserstrahlschneiden grob zugeschnitten und anschließend auf den eigenen Anlagen bearbeitet wird. Programmierung und Fräsen dauerten etwa eine Woche und schon konnte mit der Umsetzung begonnen werden. Natürlich brauchte es viele Berechnungen und Versuche, bis Layup und Prozess passten, das Gute ist aber: Hope hat es selbst in der Hand und produziert den CFK-Hauptrahmen in den eigenen vier Wänden.

Hier fliegen die Späne
# Hier fliegen die Späne - diese Sitzstrebenverbindung und Dämpferanlenkung wird aus einem großen Klotz Alu gefräst und beinhaltet auch die Kabelführung für Bremse und Schaltwerk.
Nur so viel Abstand wie nötig
# Nur so viel Abstand wie nötig - hier spart Hope Einbaubreite am Hinterrad.
Kein Kommentar.
# Kein Kommentar.

Am Hinterbau sah die Sache anders aus: Die recht schlanken Strukturen sind für den Einsatz von CFK nicht unbedingt prädestiniert. Außerdem kriegen Kettenstreben häufig etwas ab und wenn man dann noch für die Anschraubpunkte Alu-Inserts verwendet, ist der Gewichtsvorteil schnell dahin. Wer jetzt ruft: “Dann spart euch die Alu-Einsätze!”, dem sei gesagt: Das kommt für Hope nicht Frage! Lager oder Buchsen direkt ins CFK zu pressen, das funktioniert einige wenige Male, aber solche Matrixwerkstoffe sind schlicht nicht hart genug für den wiederholten Ein- und Ausbau. Als CFK für Ketten- und Sitzstreben vom Tisch war, begannen die Fräsüberlegungen erneut. Beim Yoke und den Ausfallenden setzen auch andere Hersteller auf Frästeile und wenn man schon dabei ist … tatsächlich fräst Hope einfach die linke und rechte Kettenstrebe aus jeweils einem vollen Block. Das sieht mit Fachwerkstruktur besonders aus, ist quasi unkaputtbar und kann ebenfalls selbst gemacht werden. Die Sitzstreben waren dann doch etwas zu groß, aber immerhin: Den Verbindungssteg der Sitzstreben und die Lageraufnahmen lassen sich als komplexes Frästeil gut darstellen.

Was nur irgendwie möglich ist, wird vor Ort gemacht
# Was nur irgendwie möglich ist, wird vor Ort gemacht - die Fertigungstiefe ist beeindruckend.
Fräs-Boomerang
# Fräs-Boomerang - das größte Frästeil des Hope HB-160, aber nicht das mit dem größten Zerspananteil.
Fügestelle
# Fügestelle - hier wird das Verbindungsstück zur anderen Kettenstrebe aufgesteckt und verklebt.

Ärgerlich war zunächst, dass man die linke und rechte Kettenstrebe sowie die Ausfallenden mit Streben und Verbindungsstück schweißen lassen musste – schließlich ging das bisher nur extern. Außerdem sorgt der Wärmeeintrag beim Schweißen für Verzug und Materialveränderungen, wodurch die gefrästen Lagersitze nicht mehr perfekt passen. Mangels Alternativen ließ man die ersten Prototypen des Hope HB-160 schweißen, aber nach einigem Tüfteln stellte man fest: Kleben hieß die Lösung! Geklebt wird in der Luftfahrt, der Automobilindustrie, im Weltraum und in der Tiefsee – dabei entstehen keine Verzüge, keine Eigenspannungen und es bedarf auch keines neuen Schweißarbeitsplatzes. Als “Cherry on Top” musste keine schweißbare Aluminium-Legierung verwendet werden, man konnte stattdessen eine mit besserer Dauerfestigkeit auswählen. Einziger Haken: das Frästeil wurde etwas komplexer, weil es die passende Klebefläche bieten musste – komplexe Frästeile stören in Barnoldswick jedoch niemanden. Deshalb feiert die – übrigens auch an alten Mountainbikes schon verwendete – stoffschlüssige Verbindung ein Comeback. Laut Hope hält beispielsweise die Verbindung der Kettenstreben auf dem Prüfstand 3 Mal länger durch, als die geschweißte Version – schlicht aufgrund des fehlenden Wärmeeintrags und der anderen Legierung. Dazu hat Hope die Fertigung im Haus und kann Qualität und Lieferzeiten so besser kontrollieren.

Kleben statt Schweißen!
# Kleben statt Schweißen! - Links die erste, geschweißte Version im Vergleich mit der verklebten.
Steckverbindung
# Steckverbindung - dieser Absatz wird in der Sitzstrebe verklebt.
Varianten aus der 5-Achs-CNC-Fräse
# Varianten aus der 5-Achs-CNC-Fräse - zunächst ging man mit der linken Umlenkung ins Rennen. Diese erwies sich jedoch als nicht steif genug. Also wurde kurzerhand das Design geändert, gefräst und probiert.

Was dann noch zu erledigen blieb, sind viele kleine Details. Hope verwendet an nahezu allen Drehpunkten dieselben Kugellager. Diese sind ausreichend groß, gut gedichtet und aus den Naben bestens bewährt. Am Horst-Link verwendet man jeweils zwei davon, da hier größere (seitliche) Torsion auftritt. In der Umlenkwippe sitzt aus Platz- und Kraftgründen ein etwas kleineres Kugellager – alle anderen sind identisch. Die Umlenkwippe selbst wird ebenfalls elegant gefräst, dazu gibts ein dezentes Dekor, seidenmatten Klarlack und eloxierte Anbauteile. Sitz- und Kettenstreben werden immer schwarz eloxiert, bei allen anderen Eloxalteilen hat der Kunde die Wahl. Das kennt man von Hope, allerdings wird nun auch die bisher den Teamfahrern vorbehaltene Eloxalfarbe Grün erhältlich sein. Die Leitungen werden schön unauffällig durch den Rahmen geführt, kleine Gummielemente schließen Ein- und Ausgänge ab.

Der Horstlink ist schön groß dimensioniert
# Der Horstlink ist schön groß dimensioniert - er wächst direkt aus der gefrästen Kettenstrebe und nimmt 2 Rillenkugellager nebeneinander auf.
Die Explosionszeichnung
# Die Explosionszeichnung - zeigt unter anderem, wie viele Einzelteile doch in einem Rahmen stecken und wo Hope gleich zwei Kugellager verwendet.

Das Ergebnis – Hope HB-160

Das Ergebnis des langen Entwicklungsprozesses ist das Hope HB-160. Die weitreichende Systemintegration war nie Ziel, sondern lediglich Ergebnis der konsequenten Eigenentwicklung. Weil so viele Sondermaße verwendet werden, verkauft Hope den Rahmen nicht einzeln – wer dieses Konzept mag, der nimmt das ganze Paket. Hinterer Bremssattel, Hinterradnabe und Innenlager sind Sonderanfertigungen, die nur an diesem Bike passen. Damit ist eigentlich klar, dass Kassette, Kurbeln, Kettenblatt, Laufräder und Vorderradbremse auch aus dem Hope-Sortiment stammen müssen. Fügt man jetzt noch Hope-Vorbau, Lenker, Griffe, Pedale und Sattelklemme hinzu, so entsteht ein Produkt aus einer Hand, wie man es selten sieht. Hope hat sich für ein Fox-Fahrwerk, eine RockShox Reverb-Sattelstütze und Maxxis-Reifen entschieden. Dazu ließen sie einen passenden Sattel bei SDG machen, et voilà – ein Produkt, das ganz nach den eigenen Vorstellungen abgerundet wurde.

Hope HB-160 – Geometrie

Das Hope HB-160 ist in 4 Rahmengrößen erhältlich:

SMLXL
Sitzrohrlänge405 mm440 mm475 mm510 mm
Sitzwinkel74°74°74°74°
Lenkwinkel65,5°65,5°65,5°65,5°
Steuerrohrlänge110 mm115 mm125 mm130 mm
Radstand1148 mm1169 mm1195,5 mm1228 mm
Oberrohrlänge570 mm590 mm615 mm647 mm
Kettenstrebenlänge435 mm435 mm435 mm435 mm
Innenlager zu Achse-15 mm-15 mm-15 mm-15 mm
Reach397,5 mm416,2 mm438,6 mm469,3 mm
Stack601,5 mm606 mm615 mm619,7 mm

Hope HB-160 – Ausstattung

Selten haben wir in einer Ausstattungsliste so oft denselben Hersteller gesehen: Deutlich mehr als die Hälfte der Anbauteile kommt aus Barnoldswick, UK. Das ist absolut einzigartig – und erklärt, kombiniert mit den vielen Sondermaßen, warum das Bike nicht als Rahmen allein erhältlich ist.

DämpferFox Factory Float X2, 2 position lever
GabelFox Factory 36 Float RC2 160 mm Boost
SteuersatzHope 1,5" - 1 1/8"
VorbauHope AM 35 mm
LenkerHope Carbon 780 mm
GriffeHope Lock on
SattelklemmeHope
SattelstützeRock Shox Reverb, 150 mm für M-XL, 125 mm für S
SattelSDG Duster MTN Ti, Hope Design
SchalthebelSRAM XX1, 11-fach
SchaltwerkSRAM XX1, 11-fach
KurbelsatzHope mit 30 Zähne Direct Mount Kettenblatt
InnenlagerHope HB 30 mm
KetteSRAM XX1, 11-fach
KassetteHope 10 – 44 Zähne, 11-fach
BremsenHope Tech 3 E4, 180 mm, hinten 160 mm für Größe S
LaufräderHope 35w Felgen, Pro 4 HB/110 mm Naben
BereifungMaxxis High Roller II 3C EXO 2,4", Tubeless
PedaleHope F20
Fertig und ab Ende 2017 zu kaufen
# Fertig und ab Ende 2017 zu kaufen - das Hope HB-160

Meinung @MTB-News.de

Die Serienproduktion des Hope HB-160 beginnt im September. Wenn dann etwas nicht funktioniert, liegt es nur an Hope. Zieht man die Langlebigkeit bestehender Hope-Produkte in Betracht, so sind wir uns fast sicher: Das wird funktionieren. Auch wenn Hope nie zuvor Enduro-Rahmen gebaut hat: Dieses Unternehmen versteht sein Handwerk. Wer Kurbelarme, Freilaufkörper und Scheibenbremsen herstellen kann, der kann sie auch miteinander verbinden – auf einzigartige Art und Weise.

Was denkt ihr über das Hope HB-160 und seine ungewöhnlichen Entstehung?

Hope HB-160 Test

Hope HB-160 Test – kurz & knapp

Wir haben das Hope HB-160 im Heimatort seines Haupt-Entwicklers getestet. Der ist, anders als man es bei einem britischen Hersteller erwarten würde, Franzose und wohnt in Briancon. Der Ort liegt ungefähr auf halbem Weg zwischen Grenoble und Turin und ist Rennradfahrern wegen der umgebenden Pässe ein Begriff. Auch Bergsteiger kommen hierher, um den Barre des Écrins zu besteigen, den südlichsten und westlichsten 4000er der Alpen. Mountainbiker pilgern allerdings nicht in Scharen hierher – zumindest noch nicht. Dabei nehmen die Gondeln quasi allesamt Mountainbiker mit, spezielle Strecken wurden angelegt und Wanderwege für Mountainbiker entweder ausgeschildert oder, um Konflikte zu vermeiden, gesperrt. Die Strecken, die sich durch Lifte erschließen, reichen von steil und technisch bis schnell und gebaut. Wer selbst pedaliert, erreicht ein beeindruckendes Wegenetz. Alles in allem ist es definitiv eine Reise wert – ein Stopp abseits der üblichen Wege in Richtung Süden. Aber genug über den Ort, wie ist das Bike?

Preis: ca. 9000 € (UVP) | Bikemarkt: Hope HB-160 kaufen

Feine Köperbindung
# Feine Köperbindung - die obersten der 177 Prepregmatten des Carbon-Rahmens sind besonders fein gewoben.
Rahmen und Innenlager aus einer Hand
# Rahmen und Innenlager aus einer Hand - das soll maximale Lebensdauer garantieren und Geräuschbildung eliminieren.
0°/90° Decklage mit geringem Flächengewicht
# 0°/90° Decklage mit geringem Flächengewicht - dieses Gewebe lässt sich besonders gut drapieren und sieht einfach klasse aus.

Hope HB-160 – Technische Daten

Beim Hope HB-160 handelt es sich um ein Enduro-Bike mit Carbon-Hauptrahmen und Horstlink-Hinterbau in Fräsbauweise mit geklebten Verbindungsstellen. Dazu 160 mm Federweg und große Rillenkugellager in allen Drehpunkten – das sind die Eckdaten. Das Bike wiegt wie gezeigt 14 kg.

Hope HB-160 – in der Hand

Bevor wir auf den Trail abbiegen, nähern wir uns dem Hope HB-160 erst einmal. Alle Eloxalteile unseres Testrades sind in orangene Farbe getaucht – es sieht mit der Kombination aus Carbon, mattem Schwarz und Eloxal absolut durchdacht aus. Das gleiche gilt natürlich für die Bikes mit grünen, violetten, roten oder blauen Anbauteilen. Ein so bis ins kleinste Detail durchgestylte Rad gibt es sonst meist nur beim Bike der Woche. Stichwort Farben: Grün? Ja, Grün! Hope bietet diese Farbe erstmals im Verkauf an. Fans können sich damit den bisher nicht verkäuflichen Team-Look gönnen. Vom Eloxal abgesehen muss man sagen: Das feine Carbon-Gewebe liegt einwandfrei und der seidenmatte Klarlack sowie die schwarzen Decals sind allesamt perfekt verarbeitet. Die Klebenähte zwischen den Kettenstreben sind so fein, dass man meinen könnte, beide Kettenstreben wären aus einem Block gefertigt. Die Verarbeitung ist also wie bei jedem Hope-Bauteil, das wir bisher in Händen gehalten haben – einwandfrei.

Detailverliebt
# Detailverliebt - statt Schraube und Scheibe gibt es eigens gefräste und eloxierte Vebindungselemente.
Eine Klebenaht so fein, dass man sie leicht übersieht
# Eine Klebenaht so fein, dass man sie leicht übersieht - linke und rechte Kettenstrebe werden durch eine eingeklebte Hülse verbunden.
Kommt so leider nicht am Serienbike
# Kommt so leider nicht am Serienbike - die 10–48 Zähne Kassette von Hope. Serienmäßig wird das Bike mit 10–44 Zähnen ausgeliefert.

Genug gegafft, aufgesessen! Bei 176 cm Körpergröße entschied sich unser Tester, wie meistens, für Größe M. Beim ersten Aufsitzen fühlt sich alles sofort relativ gewohnt an. Zunächst war uns die Geometrie nicht bekannt, sodass unser Eindruck nicht durch irgendwelches Vorwissen verfälscht ist. Stattdessen fühlten wir Vertrautheit – eine ganz normale Enduro-Geometrie. Im Stehen fühlt sich das Hope HB-160 eher kompakt, im Sitzen leicht gestreckt an. Das ist definitiv ein Bike, für das man sich nicht verstellen muss. Weder beim Reach, noch beim Lenkwinkel haben die Briten es übertrieben. Wir stellten am Dämpfer 30 % an der Gabel 20 % Sag ein und ließen die Bremsen von Britisch auf Europäisch-Kontinental umbauen. Zudem wurden Druckpunkt und Hebelweite nach unseren Vorlieben eingestellt und 1,5 bar Luftdruck in die Maxxis-Reifen gepumpt. Der Rest musste auf dem Trail gefunden werden.

Asymmetrisches Heck
# Asymmetrisches Heck - mit auffällig schlanker linker Seite.
Radiale Bremsaufnahme
# Radiale Bremsaufnahme - ohne Adapter passen 160 mm Scheiben, mit den gezeigten 10 mm “Lego-Blocks” passt die 180er.
Für Racer perfekt, für alle, die Komfort suchen ein wenig straff
# Für Racer perfekt, für alle, die Komfort suchen ein wenig straff - der Fox Float X2-Dämpfer ist für Rennfahrer gemacht.

Hope HB-160 auf dem Trail

Uphill

Bevor es bergab ging, hieß es erst einmal Höhe gewinnen! Die Sitzposition auf dem Hope HB-160 ist ganz leicht gestreckt, so tritt es sich bequem in die 170 mm kurzen Kurbelarme. Geräuschlos und willig bewegt sich das Hope HB-160 vorwärts. Bei kurzen Sprints im Wiegetritt bleibt das Heck komplett ruhig, egal in welchem der leichten Gänge man sich bewegt. Bei weniger Zug auf der Kette ist ein minimales Wippen festzustellen, welches durch Drehen des Hebels am Fox Float X2-Dämpfer unterdrückt werden kann. Der Dämpfer kann so tatsächlich komplett ausgeschaltet werden, was wir für ein Enduro als nicht unbedingt nötig empfinden – schaden kann es jedoch nicht.

Dank der Kombination aus Kinematik und Federbein lässt sich das Hope HB-160 effizient beschleunigen
# Dank der Kombination aus Kinematik und Federbein lässt sich das Hope HB-160 effizient beschleunigen - geschaukelt wird hier nicht.

Führt der Uphill steil bergauf, wird der Fahrer irgendwann aus dem Sattel gezwungen. Die Geometrie ist dann eher kurz, aber das Vorderrad steigt dank der nicht unnötig kurzen Kettenstreben erst spät und der Grip stimmt auch. Insgesamt fühlt sich das Fahrwerk bergauf recht straff an. Stufen und große Wurzeln werden prompt geschluckt, während Nachwippen nicht existiert. Bei kleinen Wurzeln lässt die Federung ein wenig Komfort vermissen, das Bike fühlt sich bergauf nicht nach 160 mm Federweg an – was man durchaus positiv sehen kann. Das Innenlager ist allerdings recht tief, trotz der kurzen 170 mm Kurbelarme gebührt es sich, seine Tritte mit Bedacht zu wählen, um nicht mit den breiten Flatpedals Bodenkontakt aufzunehmen.

Trinkflasche? Das kommentiert Hope so
# Trinkflasche? Das kommentiert Hope so - “Es tut uns Leid, aber Ihre geschätzte Flasche hat am HB-160 kein Zuhause! Verstehen Sie uns nicht falsch – wir machen auch gern schnell die Feierabendrunde ohne Rucksack. Aber wir mussten uns für optimierte Viergelenk-Kinematik ODER Flaschenhalter entscheiden …”

Alles in Allem stellten wir nach ein paar Hundert Höhenmetern fest: Das passt! Wer es bergauf ganz eilig hat, wird sich vielleicht einen tieferen Lenker oder längeren Vorbau wünschen – alle anderen kommen mit dem Hope HB-160 bequem und effektiv bergauf. Das an den Testbikes montierte, aber in Serie nicht verwendete, 48 Zähne Ritzel am Hinterrad war durchaus eine sinnvolle Ergänzung. Für die meisten Regionen wird die 10–44 Zähne Kassette des Serienbikes aber gut passen.

Das Rad fühlt sich auch in entspanntem Gelände wohl
# Das Rad fühlt sich auch in entspanntem Gelände wohl - hier profitiert es von seiner nicht-radikalen Geometrie.
Der Vollständigkeit halber ausprobiert
# Der Vollständigkeit halber ausprobiert - das Bike trägt sich durch das schön abgerundete, dicke Unterrohr sehr angenehm.

Downhill

Kommen wir zur Paradedisziplin eines Enduros: Alpine Singletrails. In den letzten Jahren bekam man zunehmend den Eindruck, dass Enduros reine Rennmaschinen sein müssen – länger, flacher, schneller lautet die Marschrichtung. Vor erst 4–5 Jahre waren Enduros jedoch mal bequeme Alleskönner: Komfortabel bergauf, sicher und anspruchsvoll bergab war die Devise, als es noch kein Rennsport war. Genau dieser Devise muss ein Enduro unserer Meinung nach auch 2017 noch entsprechen und in dieser Hinsicht ist das Hope ein Volltreffer. Es positioniert den Fahrer gut balanciert zwischen den Rädern. Auch ohne “aggressive”, nach vorn gezwungene Haltung herrscht Druck auf dem Vorderrad, selbst dann, wenn der Trail gemütlich dahin fließt, statt steil bergab zu zeigen. Gleichwohl bietet die ausreichend lange und flache Gabel in Steilstücken viel Sicherheit – auch weil der Vorbau nicht zu lang ist.

Das Bike ist leicht zu handhaben und geht geschmeidig über kleine Kanten.
# Das Bike ist leicht zu handhaben und geht geschmeidig über kleine Kanten.
Ausbalanciert
# Ausbalanciert - so lässt sich die Geometrie des Hope HB-160 mit einem Wort beschreiben.
Der Hinterbau bietet viel Endprogression
# Der Hinterbau bietet viel Endprogression - wir haben deshalb einen Spacer aus dem Dämpfer genommen, um den Federweg möglichst gut nutzen zu können, ohne einen zu niedrigen Druck (= zu niedriges Tretlager) fahren zu müssen.

Mit dem Hope HB-160 lassen sich so Singletrails in jedem Tempo und jeder Eigenart mit Freude befahren: Von gemütlich im Flachstück bis voll motiviert und schnell im Downhill. Der Fahrer wird nicht überrascht, sondern unterstützt. Das gleiche gilt, wenn der Trail in wirklich steiles Gelände einbiegt und plötzlich mit Spitzkehren aufwartet. Das – verglichen mit dem modernen Rennenduro – kompakte Bike lässt sich leicht ums Eck bewegen, ob auf dem Vorderrad oder im Frenchie-Stil mit rutschendem Hinterrad. Die Bremsen an unserem Testbike hätten dabei gern noch etwas mehr Bisskraft bieten können, boten aber eine perfekte Dosierbarkeit. Der Maxxis Highroller II-Reifen machte leider nach einer etwas forsch gefahrenen Kurve Schluss mit Tubeless – seine Seitenwand (EXO) war den französischen Alpen nicht gewachsen.

Würde in einer Situation wie dieser mehr Länge helfen? Sicherlich
# Würde in einer Situation wie dieser mehr Länge helfen? Sicherlich - aber sicher lässt sie sich auch mit “nur” 1,17 m Radstand (Größe M) bewältigen.
Handlich bei Richtungswechseln
# Handlich bei Richtungswechseln
Die Hope-Bremsen zeigten sich gut dosierbar und kräftig
# Die Hope-Bremsen zeigten sich gut dosierbar und kräftig - für uns hätten sie aber mehr Power haben dürfen.

In diesem Singletrail-Gelände machte das Hope HB-160 einfach Spaß. Der Eindruck des Fahrwerks blieb aber bei “recht straff”. Für Zug- und Druckstufe des Dämpfers gab es einen vordefinierten Tune von Chris Porter (Mojo-Suspension). Wie nicht anders zu erwarten, fiel dieser ebenfalls eher straff aus, was aber auch am Charakter des Fox Float X2-Dämpfers liegt. Selbst mit vollständig geöffneter Druck- und Zugstufe ist er kein Komfortwunder, sondern ein Rennpferd. Das funktioniert einwandfrei, das Hope bewahrt allerdings seinen Federweg für Situationen auf, in denen sein Fahrer ihn wirklich braucht.

Wirkt mal wieder viel flacher, als es ist
# Wirkt mal wieder viel flacher, als es ist - wir fuhren auch einige brutal steile, mit losem Grund und hängenden Traversen gespickte Strecken
Auch im Steilgelände erwies sich der Lenkwinkel als ausreichend flach.
# Auch im Steilgelände erwies sich der Lenkwinkel als ausreichend flach.
In einfachem Gelände fühlt man sich nie so, als hätte man zu viel Bike dabei
# In einfachem Gelände fühlt man sich nie so, als hätte man zu viel Bike dabei

Bikepark

Um schneller mit dem Bike vertraut zu werden, verbrachten wir einen ganzen Tag im Bikepark Serre Chevalier. Als Erstes ging es auf die einfacheren, roten und blauen Strecken des Bikeparks, wo das Hope HB-160 einen exzellenten Eindruck hinterließ. Die Pisten sind gespickt mit Steilkurven, enthalten aber immer wieder auch natürlichere Wegsegmente mit offenen Kurven, Wurzeln und kleinen Wellen. Das Rad fährt sich hier narrensicher, lässt sich an Wellen und Wurzeln gut in die Luft bewegen, und folgt Richtungswechselwünschen des Fahrers unmittelbar.

Auch auf gebauten Strecken kann man es laufen lassen
# Auch auf gebauten Strecken kann man es laufen lassen - das Hope HB-160 kann allerdings mehr als Anlieger und Wellen.
Auch der halbe Antrieb kommt von Hope selbst
# Auch der halbe Antrieb kommt von Hope selbst - Kurbeln, Kettenblatt und Kassette werden selbst gefräst und funktionierten im Test tadellos.
Je mehr man die Federelemente fordert
# Je mehr man die Federelemente fordert - desto mehr belohnen sie mit Traktion und Sicherheit.

Mit gewonnenem Selbstvertrauen ging es ab auf eine schwarze Strecke, was in Frankreich in der Regel steil und steinig bedeutet. Der Maxxis Minion DHF Double Down machte das nur eine Abfahrt lang mit, dann war ein Schlauch nötig. Wahrscheinlich hing das auch mit den breiten Felgen zusammen, die die Seitenwand stärker exponieren und außerdem dafür sorgen, dass sich die Reifen etwas hart und taub anfühlen, auch wenn man einen niedrigen Luftdruck fährt. Also hieß es, einen Schlauch einziehen und wieder Gas gegeben, beziehungsweise Bremsen öffnen – die Schwerkraft beschleunigt meist von allein. Je schneller man das Hope HB-160 werden lässt, desto beeindruckender arbeitet das Fahrwerk. Sowohl Gabel als auch Dämpfer belohnen den Fahrer, der sie fordert. Am Gas hängend lässt das Bike auch überraschend rumpelige Steinfelder und zu kurz gesprungene Gaps nicht übel enden. So kann man sich leicht vorstellen, dass nicht nur die Hope-Teamfahrer, sondern auch der Weltcup-Schrauber, der uns als Mechaniker begleitete, das Bike bereits problemlos bei der EWS eingesetzt haben.

Bremswellen, Kompression und Anlieger
# Bremswellen, Kompression und Anlieger - in Kombination staucht das auch eine Fox 36

Während der ganzen Zeit vermittelte das Bike einen extrem soliden Eindruck. Das liegt am steifen Hauptrahmen ebenso wie am ungewöhnlich dumpfen Geräusch, das die Kette auf der Kettenstrebe macht. Kein Wunder – hier wird nicht auf einen dünnen Hohlkörper, sondern ein solides Frästeil geklopft.

Kurvenhatz in Briancon
# Kurvenhatz in Briancon

Haltbarkeit

Unser Testbike wurde zuvor bereits 14 Tage im Bikepark und alpinem Geläuf bewegt, für uns allerdings mit neuen Reifen ausgestattet. Die RockShox Reverb-Sattelstütze schrie nach einem großen Service – davon abgesehen war das Bike perfekt in Schuss. Kein Knarzen, kaum Reibung, seidenweiche Schaltvorgänge trotz abgenutztem Eloxal an der Kassette. Die Maxxis-Reifen nervten nicht nur mit zwei Plattfüßen durch aufgeschnittene Seitenwände, sondern litten auch an Stollenverlust

Stollenverlust und Schlitze in den Seitenwänden
# Stollenverlust und Schlitze in den Seitenwänden - die Maxxis-Reifen überzeugten in Briancon nicht.

Test-Fazit zum Hope HB-160

Das Hope HB-160 überzeugt nicht nur durch ungewöhnliche Features, sondern auch durch seine makellose Umsetzung. Es fühlt sich extrem solide an und kombiniert eine universell nutzbare Geometrie mit einem eher straffen Fahrwerk, das schier unbegrenzte Reserven bietet. Die Machart ist über jeden Zweifel erhaben – an der Ausstattung sind lediglich die Reifen und breiten Felgen (Geschmackssache) anzuzweifeln.

Stärken

  • Allround-Geometrie: Souverän in jedem Gelände
  • Solide, steif, perfekt verarbeitet und offenbar äußerst langlebig

Schwächen

  • Fahrwerk kein Komfortwunder
  • Reifen mit anfälliger Seitenwand und Stollenverlust

Hier haben wir das Hope HB-160 getestet

  • ORT: Briancon – alpine Singletrail-Tour mit zahlreichen, auch steilen Trails mit unendlich Spitzkehren
  • ORT: Bikepark Serre Chevalier – staubig, steinig, wurzlig, steil

Testerprofil

  • Testername: Stefanus Stahl
  • Körpergröße: 177 cm
  • Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
  • Schrittlänge: 82 cm
  • Armlänge: 65 cm
  • Oberkörperlänge: 63 cm
  • Fahrstil: Verspielt, sauber und mit vielen Drifts
  • Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro
  • Vorlieben beim Fahrwerk: Die richtige Mischung aus Komfort und Popp macht’s
  • Vorlieben bei der Geometrie: Relativ niedrig, relativ lang

Klingt das Hope HB-160 mit seinen Allround-Eigenschaften interessant für euch? 


Weitere Informationen

Website: www.hopetech.com
Text & Redaktion: Stefanus Stahl | MTB-News.de
Bilder: Rupert Fowler

  1. benutzerbild

    RobG301

    dabei seit 08/2012


    Geniales Video und bei dem Inhalt der Schubladen kriegt man das Sabbern!
  2. benutzerbild

    EggheadSpecial

    dabei seit 07/2015

    jup, dort wird schon sauber gearbeitet smilie

  3. benutzerbild

    Orakel

    dabei seit 08/2006

    geile Werkzeuge , haben will smilie

  4. benutzerbild

    roliK

    dabei seit 04/2010

    Hui smilie

    Das Video sollte wohl eher auf Pornhub stehen. smilie

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