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Stevens gelingt mit dem Sledge Max ein in sich schlüssiges und spaßiges Gesamtkonzept, das durch Agilität und Spieltrieb auf dem Trail punkten kann.
Stevens gelingt mit dem Sledge Max ein in sich schlüssiges und spaßiges Gesamtkonzept, das durch Agilität und Spieltrieb auf dem Trail punkten kann.
Das Steven Sledge Max ist nach wie vor mit Umwerfern kompatibel
Das Steven Sledge Max ist nach wie vor mit Umwerfern kompatibel - ab Werk wurde eine e*thirteen-Kettenführung mit Bashguard verbaut.
Stevens setzt auf einen ganz klassischen Viergelenk-Hinterbau, der 160 mm Federweg spendiert.
Stevens setzt auf einen ganz klassischen Viergelenk-Hinterbau, der 160 mm Federweg spendiert.
Am Unterrohr verschwinden die Leitungen in den Rahmen
Am Unterrohr verschwinden die Leitungen in den Rahmen - nicht benötigte Eingänge können durch entsprechende Abdeckungen verschlossen werden.
Ein Taco soll vor Aufsetzern schützen und dafür sorgen, dass die Leitungen nicht aufgerissen werden
Ein Taco soll vor Aufsetzern schützen und dafür sorgen, dass die Leitungen nicht aufgerissen werden - Bremsleitung und Schaltzug sind auch im Hinterbau innenverlegt.
Übersetzung Shimano XT 11-fach Antrieb
Übersetzung Shimano XT 11-fach Antrieb
Entfaltung Shimano XT 11-fach Antrieb
Entfaltung Shimano XT 11-fach Antrieb
An der Front arbeitet eine Fox 36 Factory Fit4-Federgabel mit 170 mm Federweg.
An der Front arbeitet eine Fox 36 Factory Fit4-Federgabel mit 170 mm Federweg.
Die 160 mm am Heck kontrolliert ein Fox Float X Factory-Dämpfer.
Die 160 mm am Heck kontrolliert ein Fox Float X Factory-Dämpfer.
Beim Antrieb und den Bremsen setzen die Hamburger am Sledge …
Beim Antrieb und den Bremsen setzen die Hamburger am Sledge …
… auf bewährte Qualität von Shimano. Weder Schaltung, noch Bremsen machten im Test Zicken.
… auf bewährte Qualität von Shimano. Weder Schaltung, noch Bremsen machten im Test Zicken.
Farblich ist das Enduro-Bike aus Hamburg …
Farblich ist das Enduro-Bike aus Hamburg …
… bis ins Detail durchgestylet: Silber, Schwarz und Orange wohin man blickt.
… bis ins Detail durchgestylet: Silber, Schwarz und Orange wohin man blickt.
Das Stevens Sledge Max generiert viel Vortrieb und macht in technischen Uphills Spaß.
Das Stevens Sledge Max generiert viel Vortrieb und macht in technischen Uphills Spaß.
Dank aufrechter Sitzposition und antriebsneutralem Hinterbau wird der Uphill sehr angenehm.
Dank aufrechter Sitzposition und antriebsneutralem Hinterbau wird der Uphill sehr angenehm.
Verspieltes Fahren ist die Paradedisziplin des Sledge Max.
Verspieltes Fahren ist die Paradedisziplin des Sledge Max.
Wird das Gelände härter, sollte man genau wissen, was man tut.
Wird das Gelände härter, sollte man genau wissen, was man tut.
Wie schlägt sich der Schlitten aus dem hohen Norden auf den Trails im Süden Deutschlands?
Wie schlägt sich der Schlitten aus dem hohen Norden auf den Trails im Süden Deutschlands? - wir haben das 3.799 € teure Stevens Sledge Max getestet!

Stevens Sledge Max im Test: Wie oft haben wir folgenden Satz in diversen Ausführungen schon gelesen? “Ein Mountainbike aus Norddeutschland – ob das gutgehen kann?” Seit 1990 baut Stevens Fahrräder und hat auf dem Weg viel Erfahrung gesammelt. Genug um im Test zu bestehen? Wir haben das Enduro-Bike der Hamburger mit in den Süden genommen und ausführlich getestet. Hier erfahrt ihr, was wir herausgefunden haben.

Steckbrief: Stevens Sledge Max

EinsatzbereichEnduro
Federweg170 mm/160 mm
Laufradgröße27,5ʺ
RahmenmaterialAluminium
Gewicht (o. Pedale)14,1 kg
Rahmengrößen16", 18", 20", 22"
Websitewww.stevensbikes.de
Preis: 3.799 Euro

Vom Enduro-Einsteiger bis hin zum engagierten Enduro-Piloten will Stevens mit der Sledge-Reihe die idealen Bikes im Programm haben. Vom Sledge, über das Sledge ES bis hin zum Sledge Max bieten die Hamburger drei Ausstattungsvarianten, die auf das Fahrer-Level angepasst sein sollen. Wir haben die Topversion, das Sledge Max, im Test gehabt und geprüft, wie wohl sich das Nordlicht in den Bergen Süddeutschlands fühlt. Das hochwertige Fox Factory-Fahrwerk mit satten 170/160 mm Federweg und die ab Werk verbaute e*thirteen-Kettenführung sprechen auf jeden Fall dafür, dass die Hamburger dem Sledge einiges an Abfahrtspotential zutrauen. Die Geometrie hingegen wurde zwar vor zwei Jahren überarbeitet, befindet sich jedoch mit einem moderatem Reach und Lenkwinkel immer noch auf der eher konservativen Seite. Lest weiter, um zu erfahren, warum man mit dem Stevens Sledge Max trotzdem keine Abfahrt zu scheuen braucht.

Wie schlägt sich der Schlitten aus dem hohen Norden auf den Trails im Süden Deutschlands?
# Wie schlägt sich der Schlitten aus dem hohen Norden auf den Trails im Süden Deutschlands? - wir haben das 3.799 € teure Stevens Sledge Max getestet!
Diashow: Stevens Sledge Max im Test
Übersetzung Shimano XT 11-fach Antrieb
Stevens gelingt mit dem Sledge Max ein in sich schlüssiges und spaßiges Gesamtkonzept, das durch Agilität und Spieltrieb auf dem Trail punkten kann.
Beim Antrieb und den Bremsen setzen die Hamburger am Sledge …
Verspieltes Fahren ist die Paradedisziplin des Sledge Max.
Farblich ist das Enduro-Bike aus Hamburg …
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Geometrie

Das Sledge ist nicht das Erste seiner Art – zur Saison 2015 hat Stevens die neuste Evolutionsstufe vorgestellt, die sich grundsätzlich vom Vorgänger unterscheidet. Seitdem besteht das Stevens Sledge in seiner aktuellen Form und wurde nur in Details modernisiert und verbessert. Auch für 2018 gibt es keine großen Änderungen am Rahmen, lediglich Rahmengröße XL, beziehungsweise 22″, entfällt. Stellt man den Vorgänger neben das aktuelle Sledge, fällt auf: Länger, flacher und moderner ist die Devise. Mit einem 66° Lenkwinkel und sehr moderatem Reach wirkt die Geometrie verglichen mit aktuellen Angeboten auf dem Markt trotzdem etwas veraltet.

Rahmengröße16"18"20"22"
Sitzrohrlänge420 mm450 mm480 mm510 mm
Sitzrohrwinkel75,4°74,6°74,3°74°
Oberrohrlänge530 mm547 mm565 mm584 mm
Oberrohr horizontal565 mm585 mm605 mm625 mm
Steuerrohrlänge110 mm110 mm110 mm130 mm
Lenkwinkel66°66°66°66°
Gabelvorbiegung44 mm44 mm44 mm44 mm
Kettenstrebenlänge430 mm430 mm430 mm430 mm
Radstand1154 mm1174 mm1194 mm1215 mm
Tretlagerabsenkung12 mm12 mm12 mm12 mm
Tretlagerhöhe341 mm341 mm341 mm341 mm
Vorbaulänge50 mm60 mm60 mm70 mm
Reach412 mm431 mm452 mm465 mm
Überstandshöhe726 mm736 mm741 mm744 mm
Stack603 mm603 mm603 mm622 mm

Ausstattung

Stevens punktet mit einer soliden Ausstattung bei angemessenen Preisen – und das als Händlermarke. Alle Modelle des Stevens Sledge sind mit Federelementen der Marke Fox ausgerüstet. Im Topmodell kommen sogar die Factory-Komponenten mit Kashima-Beschichtung zum Einsatz. Auffällig ist außerdem: Bei den Antriebskomponenten setzt man voll und ganz auf Shimano. Abgesehen von der Kurbel am Stevens Sledge Max werden überall Shimano-Anbauteile verwendet. Auch die restliche Ausstattung kann sich sehen lassen: Spank-Lenkzentrale, Schwalbe-Reifen und DT Swiss-Systemlaufräder runden das 3.799 € teure Sledge Max ab.

  • Federgabel Fox 36 Float Factory (170 mm)
  • Dämpfer Fox Float X Factory (160 mm)
  • Antrieb Shimano XT
  • Bremsen Shimano XT
  • Laufräder DT Swiss E 1700 Spline Two
  • Reifen Schwalbe Magic Mary Evolution / Schwalbe Hans Dampf Evolution
  • Cockpit Spank Spike Bearclaw / Spank Spike Race
  • Sattelstütze Kind Shock LEV-Integra
ModellSledgeSledge ESSledge Max
Rahmen Aluminium 7005 TBAluminium 7005 TBAluminium 7005 TB
Gabel Fox 34 Float PerformanceFox 34 Float PerformanceFox 36 Float Factory
Steuersatz Stevens MTB Taper 1 1/8" – 1 1/2"Stevens MTB Taper 1 1/8" – 1 1/2"Stevens MTB Taper 1 1/8" – 1 1/2"
Dämpfer Fox Float DPS PerformanceFox Float DPS PerformanceFox Float X Factory
Bremsen Shimano DeoreShimano Deore XTShimano Deore XT
Kurbelsatz Shimano SLXShimano Deore XTRace Face Turbine DM32
UmwerferShimano SLXShimano Deore XT-
Kette Shimano CN-HG601Shimano CN-HG701Shimano CN-HG701
SchaltungShimano Deore XT Shadow+Shimano Deore XT Shadow+Shimano Deore XT Shadow+
Kassette Shimano SLXShimano Deore XTShimano Deore XT
Systemlaufräder DT Swiss Enduro ClassicDT Swiss E 1900 Spline TwoDT Swiss E 1700 Spline Two
Reifen Schwalbe Magic Mary Evolution | Hans Dampf EvolutionSchwalbe Magic Mary Evolution | Hans Dampf EvolutionSchwalbe Magic Mary Evolution | Hans Dampf Evolution
Lenker Spank Spike BearclawSpank Spike BearclawSpank Spike Bearclaw
Vorbau Spank Spike RaceSpank Spike RaceSpank Spike Race
Sattel Oxygen RocciaOxygen RocciaOxygen Roccia
Sattelstütze Kind Shock CRUXiKind Shock CRUXiKind Shock LEV-Integra
Schalthebel Shimano SLXShimano Deore XTShimano Deore XT
Bremshebel Shimano DeoreShimano Deore XTShimano Deore XT
Gewicht (Herstellerangabe)14,3 kg14,1 kg13,9 kg
Farbe(n) Fire RedOlive GreenAlu Raw
Zul. Gesamtgewicht 115 kg115 kg115 kg
An der Front arbeitet eine Fox 36 Factory Fit4-Federgabel mit 170 mm Federweg.
# An der Front arbeitet eine Fox 36 Factory Fit4-Federgabel mit 170 mm Federweg.
Die 160 mm am Heck kontrolliert ein Fox Float X Factory-Dämpfer.
# Die 160 mm am Heck kontrolliert ein Fox Float X Factory-Dämpfer.
Beim Antrieb und den Bremsen setzen die Hamburger am Sledge …
# Beim Antrieb und den Bremsen setzen die Hamburger am Sledge …
… auf bewährte Qualität von Shimano. Weder Schaltung, noch Bremsen machten im Test Zicken.
# … auf bewährte Qualität von Shimano. Weder Schaltung, noch Bremsen machten im Test Zicken.

Im Detail

Stevens Bikes bekommt man als Endkunde im Normalfall über den Händler. Wir bekamen unser Testrad per Spedition in einem großen Karton. Viele Schrauben mussten nicht angezogen werden, bevor das Rad fahrbar war, denn abgesehen vom Lenker war das Bike vormontiert. Die Aufbauqualität fiel dabei positiv ins Auge – hier passt eigentlich alles. Auf dem dezenten Raw-Rahmen, befinden sich viele orangene und schwarze Aufkleber, die zusammen mit den Fox-Komponenten ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Auch ansonsten wirkt das Rad wie aus einem Guss. Alles wirkt durchdacht und dem Einsatzzweck entsprechend. Lediglich die Zugführung unter dem Tretlager könnte man bemängeln. So sind die Züge zwar aus dem Weg beweglicher Teile, sind aber auf der Unterseite nur bedingt geschützt.

  • Kinematik Viergelenker
  • Dämpfer-Einbaumaß x Hub 216 x 63 mm
  • Dämpferhardware 22,2 x 8 mm
  • Steuerrohrdurchmesser 44 – 56 mm, tapered
  • Sattelrohrdurchmesser 30,9 mm
  • Variostützen interne Zugführung möglich
  • Tretlager BB92 Pressfit
  • Kettenführungsaufnahme ISCG05
  • Umwerferaufnahme Direct Mount
  • Naben-Einbaumaß Boost 148 mm
  • Achsmaß 12 mm Steckachse, geschraubt
  • Max. Bremsscheibengröße 203 mm
  • Trinkflaschenmontage 1x
Das Steven Sledge Max ist nach wie vor mit Umwerfern kompatibel
# Das Steven Sledge Max ist nach wie vor mit Umwerfern kompatibel - ab Werk wurde eine e*thirteen-Kettenführung mit Bashguard verbaut.
Stevens setzt auf einen ganz klassischen Viergelenk-Hinterbau, der 160 mm Federweg spendiert.
# Stevens setzt auf einen ganz klassischen Viergelenk-Hinterbau, der 160 mm Federweg spendiert.
Am Unterrohr verschwinden die Leitungen in den Rahmen
# Am Unterrohr verschwinden die Leitungen in den Rahmen - nicht benötigte Eingänge können durch entsprechende Abdeckungen verschlossen werden.
Ein Taco soll vor Aufsetzern schützen und dafür sorgen, dass die Leitungen nicht aufgerissen werden
# Ein Taco soll vor Aufsetzern schützen und dafür sorgen, dass die Leitungen nicht aufgerissen werden - Bremsleitung und Schaltzug sind auch im Hinterbau innenverlegt.
Farblich ist das Enduro-Bike aus Hamburg …
# Farblich ist das Enduro-Bike aus Hamburg …
… bis ins Detail durchgestylet: Silber, Schwarz und Orange wohin man blickt.
# … bis ins Detail durchgestylet: Silber, Schwarz und Orange wohin man blickt.

Die Zugführung ist eines der am meisten diskutierten Themen. Innenverlegte Züge schaffen ein sauberes Bild, können aber bei Defekten oder bei der Wartung gewaltige Kopfschmerzen verursachen. Außenverlegte Züge schön und sinnvoll zu führen, ist schwierig – dafür ist dabei die Wartung sehr viel einfacher. Stevens integriert am Sledge Max alle Züge fast vollständig im Rahmen. Knapp hinter dem Steuerrohr verschwinden Bremsleitung, Schaltzug und Variostützen-Leitung ins Innere des Rahmens, treten aber kurz vor dem Tretlager auf der Unterseite des Unterrohrs wieder heraus. Hinter dem Tretlager wird die Variostützen-Leitung wieder ins Sitzrohr geführt. Bremsleitung und Schaltzug werden von unten wieder in die Kettenstreben eingeführt, treten aber weit vor der Hinterrad-Achse wieder aus den Streben heraus. Das bietet auf der Kettenstrebe Platz für einen großzügig dimensionierten Kettenstrebenschutz. Abgesehen davon sucht man Gummi-Schoner vergeblich.

Will man das Dämpfer-Setup ändern, stößt man bei der Zugstufen-Einstellung auf ein weiteres kleines Problem: Zwischen Wippe und Dämpfer ist kaum Platz, um den Zugstufen-Knopf zu erreichen. Wir mussten den Dämpfer am oberen Dämpferauge lösen und herausdrehen, um die Zugstufe zu verstellen.

Am Sledge Max kommt ein klassischer Viergelenk-Hinterbau zum Einsatz – hier seht ihr, wie er arbeitet:

Stevens Sledge Max Hinterbau von GrinsekaterMehr Mountainbike-Videos

Auf dem Trail

Bevor es auf den Trail geht, steht zunächst das Setup an. Mit 70 psi erreichen wir an der Fox 36 Factory-Federgabel ca. 20 % Sag, am Heck kommen wir mit 180 psi auf etwa 25 %. Wir starten zunächst mit wenig Druckstufen-Dämpfung: 15 Klicks Lowspeed-Compression und 9 Klicks Rebound. Vorsicht, bei Fox wird von ganz geschlossen gezählt!

Da es sich um das leichteste Rad im Testfeld handelt gehen wir mit hohen Erwartungen in den ersten Uphill und werden nicht enttäuscht. Mit der Serien-Schwalbe-Bereifung rollt das Stevens Sledge Max sehr gut und macht so auch die Anfahrt zum Berg sehr angenehm. Einen großen Teil dazu trägt auch die Sitzposition bei: Diese fällt recht kompakt und aufrecht aus, der Körperschwerpunkt liegt schön über dem Tretlager. So muss man nicht von hinten treten und bekommt gefühlt viel Druck aufs Pedal. Ein leichtes Wippen, das aber nicht weiter stört, kann man auf Asphalt-Zubringern durch den 3-Positionen-Hebel am Fox Float X-Dämpfer komplett unterdrücken. Dieses Feature nutzen wir allerdings überraschend selten, denn vor allem im Gelände sorgt das offene Fahrwerk für mehr Komfort und Traktion. Durch den kurzen Radstand sind technische Uphills mit dem Stevens Sledge Max eine wahre Freude – hier punktet es durch Effizienz, Agilität und die hohe Traktion.

Das Stevens Sledge Max generiert viel Vortrieb und macht in technischen Uphills Spaß.
# Das Stevens Sledge Max generiert viel Vortrieb und macht in technischen Uphills Spaß.
Dank aufrechter Sitzposition und antriebsneutralem Hinterbau wird der Uphill sehr angenehm.
# Dank aufrechter Sitzposition und antriebsneutralem Hinterbau wird der Uphill sehr angenehm.

Geht es in den Downhill, fallen direkt zwei Dinge auf: Das Fahrwerk ist auf der straffen Seite – das Bike wiederum auf der verspielten. So ergibt sich der Eindruck, dass das Fahrwerk erst bei höheren Geschwindigkeiten angenehm arbeitet. Längere Abfahrten zehren mit diesem Setup an den Kräften. Nach etwas Experimentieren mit den Luftdrücken landen wir bei jeweils 5 psi weniger, also 65/175 psi. So arbeitet das Fahrwerk etwas sensibler, vermittelt ein sichereres Fahrgefühl und schont die Kraftreserven.

Auf naturbelassenen, verwinkelten Trails kann das Stevens Sledge Max glänzen. Sein direktes Handling gefällt, Richtungswechsel benötigen wenig Einsatz und das Gelände wird zum Spielplatz. Das Bike bügelt nicht alles nieder, sondern gibt Feedback vom Untergrund, ohne dabei unkomfortabel zu werden. Genügend Pop sorgt dafür, dass an Wurzeln und Kanten regelmäßig abgezogen wird. Außerdem tauchen Gabel und Dämpfer nicht zu sehr ab und geben bei steilen Stufen viel Sicherheit. Trotzdem fühlt sich das Sledge Max auf derartigem Terrain etwas frontlastig an, weshalb wir schließlich einen 2 cm Spacer unter dem Vorbau montierten. Diese extrem einfache Tuning-Maßnahme verschafft dem Bike sehr viel mehr Sicherheit in steilem Gelände.

Verspieltes Fahren ist die Paradedisziplin des Sledge Max.
# Verspieltes Fahren ist die Paradedisziplin des Sledge Max.

Auf moderaten Trails bietet das Stevens Sledge Max selbst bei hohen Geschwindigkeiten noch ausreichend viel Laufruhe – das Fahrwerk hilft hier, die kompakte Geometrie etwas zu kompensieren. Wird der Untergrund ungleichmäßiger und die Geschwindigkeit höher, verlangt das Bike einiges mehr von seinem Piloten ab. Verglichen mit längeren Bikes büßt es hier deutlich an Laufruhe ein. Stevens geht hier einen anderen Weg als viele konkurrierende Hersteller: das Sledge Max ist kein Mini-Downhiller mit unglaublichem Geradeauslauf, sondern ein vergleichsweise einfach zu fahrendes Rad. Es benötigt weniger Vorausplanung und ist recht schnell auf Geschwindigkeit gebracht – ideal für improvisationsfreudige Fahrer, die permanent nach der besten Linie suchen. Wer sich außerhalb seiner Komfortzone bewegt, sollte allerdings sehr genau wissen, was er tut.

Wird das Gelände härter, sollte man genau wissen, was man tut.
# Wird das Gelände härter, sollte man genau wissen, was man tut.

Das ist uns aufgefallen

  • Lautstärke Trotz Kettenstrebenschutz ist das Stevens Sledge Max nicht das leiseste Bike. In rauem Gelände klappert die Kette relativ laut. Hier kann jedoch kostengünstig Abhilfe geschaffen werden.
  • Reifenwahl Um das Sledge Max noch etwas mehr in Richtung Abfahrtsperformance zu trimmen, haben wir etwas stabilere Reifen in weicherer Gummimischung montiert. So büßt man zwar etwas an Uphill-Performance ein, bekommt aber als Ausgleich mehr Traktion und mehr Sicherheit in nassen Bedingungen.
  • Haltbarkeit Das Sledge hat den Testzeitraum unbeschadet überstanden: Kratzer, Risse oder Dellen konnten wir keine feststellen. Auch die Ausstattung zeigte sich solide.

Fazit – Stevens Sledge Max

Stevens spricht mit dem Sledge Max ambitionierte Enduro-Piloten an und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Mit seinem einfachen Handling und dem großen Einsatzspektrum ist das Stevens Sledge Max eine wahre Freude auf verwinkelten Naturtrails. Viel Pop im Fahrwerk und eine kompakte Geometrie fördern den Spieltrieb, ohne dabei unkomfortabel zu werden.

Artikelbild

Sledge Max Pro / Contra

Pro

  • Handling
  • Fahrwerk
  • Vortrieb

Contra

  • Hinterreifen
  • Geräuschkulisse
Stevens Sledge Max – Tipp Tour
# Stevens Sledge Max – Tipp Tour - Stevens gelingt mit dem Sledge Max ein in sich schlüssiges und spaßiges Gesamtkonzept, das durch Agilität und Spieltrieb auf dem Trail punkten kann.

Testablauf

Das Stevens Sledge Max ist Teil eines Gruppentests und wurde in einem Zeitraum von mehreren Wochen von diversen Testern in verschiedenstem Gelände bewegt. Um einen aussagekräftigen Testeindruck zu gewinnen, wurde jedes Bike neben Shuttle- und Bikepark-Fahrten über 10.000 hm bergauf getreten. Das Stevens Sledge Max wurde uns für den Testzeitraum vom Hersteller zur Verfügung gestellt.

Hier haben wir das Stevens Sledge Max getestet:

  • Kronplatz, IT: Teils gebaute, teils naturbelassene Trails
  • Saalbach, AT: Ruppige, schnelle Bikeparktrails, harte Böden, etc.
  • Lenzerheide, SUI: Alpine Singletrails, Bikeparktrails
  • Weiteres Testgelände: Frische, lockere Singletrails, große Sprünge, steinige, steile und technische Trails
  • Testername: Lorin Riedel
  • Körpergröße: 169 cm
  • Gewicht (fahrfertig): 70 kg
  • Schrittlänge: 74 cm
  • Armlänge: 52 cm
  • Oberkörperlänge: 45 cm
  • Fahrstil: Eher mehr am Boden als in der Luft, schnelle Linie
  • Ich fahre hauptsächlich: Singletrails im Mittelgebirge und den Alpen, lange Abfahrten am Stück, ab und an Bikepark
  • Vorlieben beim Fahrwerk: Federweg darf gerne ausgenutzt werden, auf langen Abfahrten eher weicher
  • Vorlieben bei der Geometrie: Lenkwinkel gerne flacher, Kettenstreben mittel bis lang (für mehr Laufruhe)

  1. benutzerbild

    Hammer-Ali

    dabei seit 11/2016

    Ist halt auch die von den Bikebravos gehypte Auffassung, was wahres Mountainbiking eigentlich ist. Das lässt sich dann schon auf abfahrtsorientiertes Ballern zusammenfassen. Alles andere sind mehr oder weniger nette Begleiterscheinungen. Ein Bike welches nicht geeignet ist in Falllinie nen Berg runterzurauschen ist immer nur ein mieser Kompromiss, so meine ich es jedenfalls häufig zwischen den Zeilen herauszulesen.

    Vorteile eines kürzeren Radstandes und eines steileren Lenkkopfes scheint es nicht wirklich zu geben und wenn nur auf einem eng begrenzten Betätigungsfeld, bzw. werden gerne runtergespielt und verschwinden nahezu komplett hinter der alles seelig machenden Abfahrtstauglichkeit.

    In einer Welt von Chopperfahrern haben halt auch nur Chopper ne Chance.

  2. benutzerbild

    MrBrightside

    dabei seit 03/2017

    Also die "Bike" lese ich öfter und deren Redakteure scheinen mir deutlich tourenorientierter als v.a. MTB-News z.B.

  3. benutzerbild

    WOli

    dabei seit 04/2016

    Wie ist das dann eigentlich, wenn man z.B. mit so einem All-Mountain wie dem Sledge irgendwelche EWS Stages fährt... ist man dann Enduro-Fahrer oder eher ein langweiliger All-Mountain Fahrer? Oder wechselt das ab einer bestimmten Geschwindigkeit? Wie erkenn ich diese "Grenzgeschwindigkeit", ab der ich dann Enduro-Fahrer werde??

  4. benutzerbild

    ---

    dabei seit 07/2011

    Wie ist das dann eigentlich, wenn man z.B. mit so einem All-Mountain wie dem Sledge irgendwelche EWS Stages fährt... ist man dann Enduro-Fahrer oder eher ein langweiliger All-Mountain Fahrer? Oder wechselt das ab einer bestimmten Geschwindigkeit? Wie erkenn ich diese "Grenzgeschwindigkeit", ab der ich dann Enduro-Fahrer werde??
    Egal was du machst. Dein Bike bleibt weiterhin ein E-Rennrad oder was du halt so dein Eigen nennst.
  5. benutzerbild

    LimiTimE

    dabei seit 09/2013

    Ich habe mir das Sledge Max ca. 4 Wochen vor diesem Test gekauft und stimme dem Testergebnis in allen wesentlichen Punkten zu. Vor allem der straffe, kurze Hinterbau und der verhältnismäßig kurze Radstand sorgen für einen super verspielten Charakter des Bikes. Das Fox-Fahrwerk vermittelt ein hohes Maß an Sicherheit, so dass man es auch mal richtig laufen lassen kann. Sicher wird ein Bike mit einer modernen EWS-Race-Geo auf rauen Strecken mehr Sicherheit vermitteln, doch realistisch betrachtet haben wohl die wenigsten von uns solche Strecken vor der Haustür, noch die Geschwindigkeit eines Enduro-Racers. Daher kann ich den Titel gut nachvollziehen. Es ist relativ leicht, angenehm zu touren und bergab potent genug, um wohl die Mehrheit der Hobbypiloten glücklich zu machen. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden smilie.

    Meine erste Testfahrt im Trail:

    (Add: Ein BSA-Tretlager wäre alledings schöner.)

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