Sina Frei und Joshua Dubau sicherten sich am vergangenen Wochenende in Graz den EM-Titel in der U23-Kategorie. Die Weltmeisterin vom Team Ghost setzte sich ohne große Mühe gegen Marika Tovo und Rocio Del Alba Garcia Martinez durch, während der Franzose Dubau den Schweizer Filippo Colombo auf Platz zwei verweisen konnte. Aus deutscher Sicht überzeugte vor allem Leon Reinhard Kaiser, der im Junioren-Rennen Bronze gewann. Außerdem wurde in Graz zusätzlich der Eliminator-Weltcup ausgefahren und in Schruns duellierten sich die besten Langstrecken-Biker der Welt.

Nachwuchs-EM: Favoriten setzen sich durch

Die Europameisterschaft für die U23- und U19-Klassen brachten nicht die ganz großen Überraschungen mit sich. Am Ende standen die Favoriten auf den obersten Treppchen und durften sich das blau-weiße Championjersey überziehen.

In der U23-Kategorie holte sich der zweifache Weltcupsieger in dieser Saison, Joshua Dubau, souverän den Titel. In der zweiten Runde setzte der Franzose die entscheidende Attacke und distanzierte seine Verfolger Filippo Colombo, Milan Vader und David Nordemann. Der Schweizer Colombo schüttelte kurz vor Schluss seinen letzten Begleiter Vader ab und sicherte sich so seine erste internationale Medaille. Der Niederländer Nordemann konnte in den Kampf um die Medaillen aufgrund eines Defektes gar nicht mehr eingreifen.

Start ins U23-Rennen der Herren! Der spätere Europameister Dubau ganz links in der ersten Reihe.
# Start ins U23-Rennen der Herren! Der spätere Europameister Dubau ganz links in der ersten Reihe. - Foto: Küstenbrück

Bei den Damen konnte der großen Favoritin Sina Frei niemand das Wasser reichen. Zwar wäre Alessandra Keller durchaus auch eine Siegkandidatin gewesen, doch die Schweizerin fing sich in der Nacht vor dem Rennen einen Magen-Darm-Infekt ein, sodass sie derart kraftlos am Start stand und keine Konkurrenz für die Ghost-Bikerin darstellte. Nach der ersten Runde musste Keller das Rennen aufgeben. Zusätzlich reiste Malene Degn mit einem Infekt schon am Vortag wieder aus Graz ab und die Britin Evie Richards verzichtet gänzlich auf einen Start in Österreich. So war der Weg für die Weltmeisterin frei. Ohne große Probleme distanzierte Frei zu Beginn des Rennens ihre Konkurrentinnen und fuhr einem hochverdienten Start-Ziel-Sieg entgegen. Silber ging an die Italienerin Marike Tovo, Bronze sicherte sich Rocio Del Alba Garcia Martinez aus Spanien.

Sina Frei war nicht zu stoppen! Sie darf sich nun Schweizer-, Europa- und Weltmeisterin nennen!
# Sina Frei war nicht zu stoppen! Sie darf sich nun Schweizer-, Europa- und Weltmeisterin nennen! - Foto: Küstenbrück
Die schnellsten U23-Damen Europas: Sina Frei, Mariko Tovo und Rocio Del Alba Garcia Martinez.
# Die schnellsten U23-Damen Europas: Sina Frei, Mariko Tovo und Rocio Del Alba Garcia Martinez. - Foto: Küstenbrück

Bei den Juniorinnen, respektive Junioren, siegten ebenfalls die Favoriten. Alexandre Balmer war bei den Herren nicht zu stoppen und verteidigte seine Goldmedaille aus dem Vorjahr. Ähnlich wie seine Landsfrau Frei bei den U23-Fahrerinnen gelang auch Balmer ein Start-Ziel-Sieg. Auf Platz zwei folgte der Italiener Simone Avondetto, der sich sukzessive nach vorne kämpfte, vor dem deutschen Leon Reinhard Kaiser. Der Bulls Biker war das gesamt Rennen über in der Verfolgergruppe zu finden und hinterließ dabei einen starken Eindruck. Lediglich den stark aufkommenden Italiener Avondetto musste Kaiser am Ende ziehen lassen. Moritz Schäb überzeugt zudem auf Platz fünf.

Bei den Juniorinnen war die Überfliegerin der Saison, Laura Stigger, nicht zu stoppen. Die Österreicherin gewann vor heimischem Publikum souverän vor der Britin Harriet Harnden und der Tschechin Tereza Sásková. Franziska Koch landete auf einem guten vierten Platz.

Aus deutscher Sicht verlief die EM nicht ganz optimal. Einzig bei den Junioren bzw. Juniorinnen konnten mit Leon Kaiser, Moritz Schäb und Franziska Koch deutsche Fahrer mit der absoluten europäischen Spitze mithalten. Emma Eydt wurde in der U19 noch respektable Achte, Leoni Fend landete auf Platz 17. Markus Eydt gelang bei den Jungs der Sprung von Startplatz 101 auf Rang 33.

In der U23-Klasse setzte der BDR große Hoffnungen in Max Brandl und Ronja Eibl, die vor den Rennen als Medaillenkandidaten gehandelt wurden. Brandl fiel aufgrund der großen Hitze allerdings schon früh zurück und musste sich am Ende mit Platz 30 zufrieden geben. Eibl startete gut ins Rennen und lag auf Medaillenkurs, konnte dann das hohe Anfangstempo allerdings nicht mehr halten, verlor stets an Boden auf ihre Konkurrentinnen und finishte am Ende auf Platz 17.

Luca Schwarzbauer erreichte auf Platz 15 das Ziel bei der U23-EM.
# Luca Schwarzbauer erreichte auf Platz 15 das Ziel bei der U23-EM. - Foto: Küstenbrück

Luca Schwarzbauer konnte als 15. immerhin erstmals in diesem Jahr bei einem internationalen Rennen sein Potential abrufen und Simon Schneller, der eine Woche zuvor noch die U23-Wertung bei der Transalp gewann, überquerte das Ziel auf Platz 24. Bei den U23-Damen war Antonia Daubermann auf Platz 14 die beste deutsche, kurz vor Felicitas Geiger die 17. wurde.

Über die Ergebnisse der Staffel und der Sprintrennen am vergangenen Donnerstag bzw. Freitag berichteten wir schon hier auf MTB-News.

Die Europameisterschaften der Elitefahrer finden am 7. August im Rahmen der European Games in Glasgow statt.

Eliminator-Weltcup Graz: Federspiel gelingt die Revanche

Am Freitag war Daniel Federspiel bei seiner Heim-EM noch der dramatische Verlierer, als ihm im Finale zwei Fehlstarts unterliefen und er so disqualifiziert wurde. Am Samstag revanchierte sich der Österreicher dann aber beim Weltcup in der Grazer Innenstadt. Im Finale setzte sich Federspiel gegen den Franzosen Hugo Briatta und Fabrice Mels aus Belgien durch.

Kuriose Geschichte am Rande der EM am Freitag die jetzt zutage kam: Daniel Federspiel wurde beim Warmfahren vor dem EM-Rennen im Grazer Stadtpark von Ordnungshütern angehalten und zu einem Ordnungsgeld von 30 Euro verdonnert, da er unerlaubterweise im Stadtpark auf seinem Rad unterwegs war, berichtet krone.at. Obwohl Federspiel im österreichischen Team-Trikot unterwegs war, kannte die Rad-Patrouille keine Gnade. „Absteigen und schieben“, heiß es laut dem österreichischen Blatt. Federspiel entgegnete nur: „Das geht jetzt nicht, ich muss mich einfahren.“ Daraufhin wurden die angesprochenen 30 Euro fällig.

Zurück zum Weltcup: Bei dem Damen sicherte sich den Sieg Ghost-Fahrerin Anne Terpstra, vor Irina Popova und Marion Colin. Lena Putz finishte auf Rang elf. Bei den Herren wurde Simon Gutmann als bester Deutscher notiert – er landete mit der drittbesten Qualizeit auf Position neun. Felix Klausmann, Simon Gegenheimer und Heiko Hog folgten auf den Plätzen elf, zwölf und 13.

Anne Terpstra sicherte sich in der Grazer Innenstadt den Sieg beim Eliminator Weltcup.
# Anne Terpstra sicherte sich in der Grazer Innenstadt den Sieg beim Eliminator Weltcup. - Foto: Küstenbrück

Marathon World Series Schruns: Doppelsieg für Centurion Vaude

Beim M3-Marathon in Schruns sicherte sich Daniel Geismayr vor seinem Teamkollegen Jochen Käß den Sieg. Auf Rang drei folgte Konny Looser. Für die 130 Kilometer und 4500 Höhenmeter benötigte der österreichische Meister lediglich 5:38 Stunden – fast vier Minuten nach Geismayr folgten Käß und Looser. Zweitbester Deutscher war Matthias Alberti auf Platz sechs. Sascha Weber wurde Achter.

Bei den Damen schaffte die Slowenin Blaza Pintaric den Sprung aufs oberste Treppchen, deutlich vor der deutschen Janine Schneider.


Die fünf aktuellsten Beiträge aus unserer Reihe XC-News findest du hier:

Alle weiteren Berichte aus der Rubrik „XC-News“ findest du hier auf dieser Übersichtsseite.

  1. benutzerbild

    steiltyp

    dabei seit 12/2005

    "Für die 130 Kilometer und 4500 Höhenmeter benötigte der österreichische Meister lediglich 5:38 Stunden – fast vier Minuten nach Geismayr folgten Käß und Looser. Bester Deutscher war Matthias Alberti auf Platz sechs."

    Hä? Jochen Käß ist doch Deutscher, demnach wäre der beste Deutsche auf Platz 2 ... oder habe ich was verpasst.

  2. benutzerbild

    GrazerTourer

    dabei seit 10/2003

    Der Eliminator in Graz war echt geil anzuschauen! Irre, wie knapp und mit welchem Speed die sich an den Stahlzäunen entlang um die Kurven werfen.... echt geil! Das ein oder andere Hindernis war allerdings für die Frauen recht fies.Die waren einfach zu langsam, wodurch zB der Stepup manchmal richtig gefährlich wurde.

  3. benutzerbild

    seven21

    dabei seit 01/2012

    "Für die 130 Kilometer und 4500 Höhenmeter benötigte der österreichische Meister lediglich 5:38 Stunden – fast vier Minuten nach Geismayr folgten Käß und Looser. Bester Deutscher war Matthias Alberti auf Platz sechs."

    Hä? Jochen Käß ist doch Deutscher, demnach wäre der beste Deutsche auf Platz 2 ... oder habe ich was verpasst.
    https://www.rad-net.de/sportlerportrait/Jochen_Käß;s_9420.html

    Damit hast du wohl recht smilie
  4. benutzerbild

    GabiMTB

    dabei seit 04/2014

    "Für die 130 Kilometer und 4500 Höhenmeter benötigte der österreichische Meister lediglich 5:38 Stunden – fast vier Minuten nach Geismayr folgten Käß und Looser. Bester Deutscher war Matthias Alberti auf Platz sechs."

    Hä? Jochen Käß ist doch Deutscher, demnach wäre der beste Deutsche auf Platz 2 ... oder habe ich was verpasst.

    Klar ist Jochen Käss ein deutscher Fahrer, da ist uns ein Fehler unterlaufen - ist behoben.
  5. benutzerbild

    claire

    dabei seit 08/2010

    Schade dass es keinen Bildbeitrag zum M3 gibt - schon ein ziemlich harter Brocken.

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