Nach einigen Kontroversen in der vergangenen Downhill World Cup-Saison wird die UCI nächstes Jahr scheinbar zur aus dem Jahr 2017 bekannten Start-Reihenfolge zurückkehren. Damit wird zukünftig der schnellste Fahrer der Qualifikation wieder als letztes auf die Strecke gehen. 

Die Regelung der vergangenen Saison hat vor allem beim Saison-Auftakt im kroatischen Losinj und beim Finale in La Bresse für zahlreiche kontroverse Debatten gesorgt. Neu für die 2018er-Saison wurde festgelegt, dass diejenigen Fahrer als letztes starten würde, die durch ihren Protected-Status als Top 10-Fahrer der Vorsaison für das Finale qualifiziert waren. Da weder Brook Macdonald (Schnellster in der Qualifikation in Losinj, Startnummer 24) noch Gee Atherton (Schnellster in der Qualifikation in La Bresse, Startnummer 19) den Protected-Status innehatten, sind diese beiden Fahrer im Finale trotz schnellster Zeit in der Qualifikation nicht als jeweils letzte Fahrer, sondern deutlich früher auf die Strecke gegangen. Auch Fahrer, die sich trotz hoher Startnummer sehr weit vorne qualifizieren konnten, waren von dieser Regelung betroffen und mussten im Finale relativ früh – nämlich vor den Top 20 – auf die Strecke gehen. Das prominenteste Beispiel hierfür war der Belgier Martin Maes, der in La Bresse gewinnen konnte und trotz schneller Zeit in der Qualifikation einen Großteil des Finales wartend im Hot Seat verbringen musste.

The start order for the final is determined on the basis of the reverse results of the qualifying round (the fastest rider starting last), except for the protected riders (definied in art. 4.5.031) who will start as the last riders by race number reversed. – aktuelle Regelung

Trotz schnellster Zeit in der Qualifikation durfte Brook Macdonald beim Saison-Auftakt im kroatischen Losinj nicht als letzter Fahrer des Finales auf die Strecke gehen
# Trotz schnellster Zeit in der Qualifikation durfte Brook Macdonald beim Saison-Auftakt im kroatischen Losinj nicht als letzter Fahrer des Finales auf die Strecke gehen - der Grund war seine hohe Startnummer. Ähnlich kontrovers und wenig transparent ging es in La Bresse, wo Gee Atherton und Martin Maes trotz schneller Quali-Zeiten früh im Finale antreten mussten, zur Sache. Die UCI hat nun bekanntgegeben, dass die Startregelung für 2019 überarbeitet wird.

Die derzeit bestehende Regelung hat für viel Unmut gesorgt, weil sie einerseits zu den oben beschriebenen Kontroversen geführt hat, andererseits auch wenig transparent war. Teilweise wusste man selbst vor Ort bis zur Veröffentlichung der Final-Startliste nicht, in welcher genauen Reihenfolge die Fahrer im Finale an den Start gehen würden.

Startregelung Downhill World Cup 2019

Nun hat nach ersten Informationen die UCI scheinbar beschlossen, dass für die kommende Saison die Start-Reihenfolge wieder ähnlich wie im Jahr 2017 aussehen soll:

  • Der schnellste Fahrer der Qualifikation wird demnach unabhängig von seiner Startnummer als letzter Fahrer auf die Strecke gehen
  • Diejenigen Fahrer, die sich trotz Protected-Status nicht in den Top 60 qualifizieren konnten, werden vor den Top 10 der Qualifikation im Finale starten.

Der genaue Wortlaut des Regelwerks wurde bislang noch nicht veröffentlicht, dürfte aber gemeinsam mit der Ankündigung des 2019-Kalenders publiziert werden.

8 World Cups in 2019

Derzeit scheint es so, als ob es für das kommende Jahr außerdem eine Aufstockung auf 8 (statt wie bisher 7) World Cup-Stopps geben wird. Darunter sollen außerdem drei Rennen sein, die in diesem Jahr keinen World Cup ausgetragen haben. Gerüchten zufolge soll unmittelbar vor oder nach dem Rennen in Kroatien ein World Cup in Maribor stattfinden, auch eine Rückkehr nach Lourdes scheint nicht unwahrscheinlich.

World Cup Finale nach der WM

Das Saisonfinale, das am Wochenende nach der Weltmeisterschaft in Mont-Sainte-Anne stattfindet, dürfte in Nordamerika ausgetragen werden. Hier scheint Windham derzeit die besten Aussichten auf den Zuschlag zu haben.

Rückschritt oder Fortschritt: Welche Meinung habt ihr zur neuen alten Startregelung für 2019?

  1. benutzerbild

    freak13

    dabei seit 12/2004

    Glaub der berühmteste Taktik kam beim Weltcup im Champery zum tragen, Matti Lehikönen in der Quali extra langsamer gefahren um früher starten zu können weil es jeden Tag um die gleiche Zeit nachmittags geregnet hat, und dadurch ist er noch im Trockenen gefahren und hat gewonnen. Aber sowas ist halt auch ein Glücksspiel. Sollte 2007 gewesen sein

    Ja war 2007.
    Hier bei Minute: 9:35
  2. benutzerbild

    Mettwurst82

    dabei seit 06/2007

    Nun gut, wirklich taktiert hat in den letzten Jahren wohl niemand, aber es gab zumindest das ein oder andere Rennen in den letzten Jahren, wo dann ein guter Fahrer mal die Quali verhauen hat und dann im Rennen Vorteile hatte. Eben das hat die diesjährige Startreihenfolge ja zumindest für die Fahrer verhindert, die um die Gesamtwertung gekämpft haben.

    Und wie oft hat die neue Regel dieses Jahr dafür gesorgt, dass sehr schnelle Zeiten sehr früh kamen? Zu oft.
  3. benutzerbild

    Arcbound

    dabei seit 03/2009

    Und wie oft hat die neue Regel dieses Jahr dafür gesorgt, dass sehr schnelle Zeiten sehr früh kamen? Zu oft.
    Ist halt die Frage, was wichtiger ist: "faire" Gesamtwertung vs. "faires" Rennergebnis bei einem Rennen
  4. benutzerbild

    freak13

    dabei seit 12/2004

    Glaub der berühmteste Taktik kam beim Weltcup im Champery zum tragen, Matti Lehikönen in der Quali extra langsamer gefahren um früher starten zu können weil es jeden Tag um die gleiche Zeit nachmittags geregnet hat, und dadurch ist er noch im Trockenen gefahren und hat gewonnen. Aber sowas ist halt auch ein Glücksspiel. Sollte 2007 gewesen sein

    Dann gab es noch John Tomac der die selbe Taktik beim Weltcup Finale 1996 auf Hawaii angewendet hat. Er hat damals auch damit das Rennen gewonnen.

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