Tipp: du kannst mit der Tastatur blättern
Obwohl der Saisonauftakt im vorher hochumstrittenen kroatischen Küstenörtchen Lošinj ein sehr erfolgreicher war, zeigte sich hier bereits eine große Schwäche des für 2018 umgearbeiteten Regelwerks
Obwohl der Saisonauftakt im vorher hochumstrittenen kroatischen Küstenörtchen Lošinj ein sehr erfolgreicher war, zeigte sich hier bereits eine große Schwäche des für 2018 umgearbeiteten Regelwerks - obwohl Brook Macdonald sich souverän als erster qualifizierte, musste er bereits sehr früh im Livestream auf die Strecke gehen.
In La Bresse brachte die neue Startorder wieder einiges durcheinander und schickte die beiden Quali-Ersten Gee Atherton und Martin Maes wieder sehr früh auf die Strecke
In La Bresse brachte die neue Startorder wieder einiges durcheinander und schickte die beiden Quali-Ersten Gee Atherton und Martin Maes wieder sehr früh auf die Strecke - das resultierte in einen langen und nasskalten Hotseat-Aufenthalt für beide Fahrer und eine deutlich reduzierte Spannung.
So schnell kann es gehen
So schnell kann es gehen - ob durch einen Sturz oder Fahrfehler: Wer die Strecke verlässt, muss diese zwischen denselben beiden Kursmarkierungen wieder betreten. Ansonsten droht die Disqualifikation.
Beim World Cup-Auftakt in Lourdes 2017 schockte Santa Cruz die Downhill-Welt mit einem 29er. Mittlerweile ist deren Aufstieg kaum noch aufzuhalten
Beim World Cup-Auftakt in Lourdes 2017 schockte Santa Cruz die Downhill-Welt mit einem 29er. Mittlerweile ist deren Aufstieg kaum noch aufzuhalten - oder etwa doch? Werden uns in Maribor 2019 die ersten 29"/27,5"-Zwidder präsentiert?
Egal ob XC Eliminator oder 4X: Wird ein Fahrer disqualifiziert, können nur die im selben Heat direkt hinter ihm Platzierten auf eine Verbesserung hoffen.
Egal ob XC Eliminator oder 4X: Wird ein Fahrer disqualifiziert, können nur die im selben Heat direkt hinter ihm Platzierten auf eine Verbesserung hoffen.
Dieser Defekt ereignete sich auf der finalen Trainingsfahrt beim World Cup in Val di Sole
Dieser Defekt ereignete sich auf der finalen Trainingsfahrt beim World Cup in Val di Sole - während eines Quali-Laufs hätte er die Saison des Junioren-Überfliegers Thibaut Daprela jedoch gründlich verhageln können. Im kommenden Jahr werden die Top 3 Junioren und Juniorinnen deshalb fürs Finale gesetzt sein!
Der Vormarsch des eMTBs ist nicht mehr aufzuhalten. Warum auch? Die Teile machen einen mords Spaß!
Der Vormarsch des eMTBs ist nicht mehr aufzuhalten. Warum auch? Die Teile machen einen mords Spaß! - Ob man damit nach aktuellem Stand mit einer Seite Regelwerk einen erfolgreichen Rennsport hochziehen kann, finden wir jedoch zumindest fraglich. Und überhaupt: Wie hält man es mit amerikanischen Rädern, die über 30 fahren, und wie sollen die Bikes eigentlich international transportiert werden?
Das UCI Reglement zeigt viele verschiedene Möglichkeiten zur Durchführung eines Pumptrack-Rennens auf
Das UCI Reglement zeigt viele verschiedene Möglichkeiten zur Durchführung eines Pumptrack-Rennens auf - neben dem klassischen einfachen und geschlossenen Kurs sind auch offene Designs wie hier bei der Pumptrack Night in Ilmenau gestattet.

Nur wenige Tage nach Bekanntgabe des Weltcup-Kalenders 2019 und 2020 stellt die UCI ihr überarbeitetes Regelwerk für die kommende Saison vor. Wie von uns bereits angekündigt kehrt man dabei im Downhill World Cup teilweise zur alten Startregelung zurück. Außerdem wird auch ein eigenes E-Bike-Reglement sowie die Erlaubnis, unterschiedliche Laufradgrößen am selben Fahrrad zu benutzen, eingeführt. Wir haben sämtliche Änderungen für euch übersichtlich zusammengefasst.

Eine größere Änderung haben wir bereits bekannt gegeben: Downhill-Fans können etwas aufatmen, denn die UCI kehrt – zumindest teilweise – zur alten Startregelung aus Prä-2018-Zeiten zurück. Die Startreihenfolge im Finale entspricht wieder größtenteils den umgekehrten Ergebnissen aus der Qualifikation – auch für die besten fünf Fahrer. Vor diesen werden jedoch alle “protected“ Fahrer eingeschoben. Diese Regelung sollte Zwischenfälle, wie sie bei den World Cup Rennen in Lošinj und La Bresse aufgetreten sind, bei denen der schnellste Fahrer aus der Qualifikation noch vor den letzten 20 auf die Strecke gehen musste, verhindern. Gleichzeitig wahrt die UCI damit die Interessen der großen Teams, die sich so sicher sein können, dass ihre gut bezahlten Stars auch nach verpatzter Qualifikation im Livestream zu sehen sein werden.

Eine weitere interessante Neuregelungen, die im vergangenen Jahr bereits häufig diskutiert wurde, ist die nun erteilte Genehmigung, im Enduro- und Downhill-Bereich unterschiedliche Laufradgrößen im selben Fahrrad zu verbauen. Allerdings müssen diese dem Paragrafen 1.3.018 entsprechen, welcher einen maximalen Durchmesser von 70 cm vorschreibt – ein Wert, den 29″-Laufräder deutlich überschreiten. Was genau es mit dieser Regelung auf sich hat und ob die UCI hier nochmals nachbessert, wissen wir zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht. Ganz klar ist nun hingegen der Fall geregelt, dass ein Fahrer während des Rennens die Strecke verlässt: Um einer Disqualifikation zu entgehen, muss er diese zwischen denselben beiden Pfosten betreten, zwischen denen er sie verlassen hat. Schließlich wurden dem Regelwerk einige neue Kapitel hinzugefügt, die die Durchführung von E-Bike-Rennen, Pumptrack-Events und Downhill-Rennen auf Schnee regeln.

Die wichtigsten Regeländerungen

  • überarbeitete Start-Reihenfolge im Downhill World Cup: Die schnellsten Fahrerinnen und Fahrer aus der Qualifikation starten im Finale am Schluss!
  • Scaled Sizing 2.0: Ab sofort dürfen im Enduro und Downhill vorne und hinten unterschiedlich große Laufräder gefahren werden – im XC hingegen nicht.
  • E-Bike-Rennen: Die UCI erkennt erstmals E-Bike-Rennen als Disziplin an, macht jedoch aktuell noch recht wenige Vorgaben. Das Format soll dem von XC-Rennen ähneln, 2019 wird bereits eine E-Bike-WM ausgetragen.
  • Pumptrack-Rennen und Snow-Events: Auch diese beiden Kategorien sind nun von der UCI ins Reglement aufgenommen worden.
Obwohl der Saisonauftakt im vorher hochumstrittenen kroatischen Küstenörtchen Lošinj ein sehr erfolgreicher war, zeigte sich hier bereits eine große Schwäche des für 2018 umgearbeiteten Regelwerks
# Obwohl der Saisonauftakt im vorher hochumstrittenen kroatischen Küstenörtchen Lošinj ein sehr erfolgreicher war, zeigte sich hier bereits eine große Schwäche des für 2018 umgearbeiteten Regelwerks - obwohl Brook Macdonald sich souverän als erster qualifizierte, musste er bereits sehr früh im Livestream auf die Strecke gehen.
Diashow: Neue Startorder im DH, E-Bike und Pumptrack-Rennen und mehr!
Beim World Cup-Auftakt in Lourdes 2017 schockte Santa Cruz die Downhill-Welt mit einem 29er. Mittlerweile ist deren Aufstieg kaum noch aufzuhalten
In La Bresse brachte die neue Startorder wieder einiges durcheinander und schickte die beiden Quali-Ersten Gee Atherton und Martin Maes wieder sehr früh auf die Strecke
So schnell kann es gehen
Dieser Defekt ereignete sich auf der finalen Trainingsfahrt beim World Cup in Val di Sole
Das UCI Reglement zeigt viele verschiedene Möglichkeiten zur Durchführung eines Pumptrack-Rennens auf
Diashow starten »

World Cup

Downhill-Startorder

“The start order for the final is determined on the basis of the reverse results of the qualifying round (the fastest rider starting last), except for the protected riders (defined in art. 4.5.031) and the fastest 5 men elite and the fastest 2 women elite non-protected riders, who will start as the last group of riders by order of qualifying result, reversed.”

Kaum eine Regeländerung sorgte jemals für derartig viel Aufregung, wie die der Startorder im vergangenen Jahr. Anstatt alle Fahrer wie gewohnt in umgekehrter Reihenfolge der Quali-Ergebnisse auf die Strecke zu schicken, ließ man die “protected” Fahrer (die Top-Fahrer der laufenden und vergangenen Saison, die automatisch fürs Finale qualifiziert sind) zuletzt, also zur besten Sendezeit, starten. Diese Regelung wurde nun deutlich abgeschwächt: Die “protected” Fahrer dürfen weiterhin nach absteigendem Quali-Rang gegen Ende des Starterfeldes fahren. Dazu kommen jedoch die fünf schnellsten, nonprotected Männer, beziehungsweise die zwei schnellsten, nonprotected Frauen. Im Klartext heißt das: Gehören die in der Quali fünf schnellsten Männer / zwei schnellsten Frauen nicht zu den protected Fahrern, starten sie dennoch zuletzt!

In La Bresse brachte die neue Startorder wieder einiges durcheinander und schickte die beiden Quali-Ersten Gee Atherton und Martin Maes wieder sehr früh auf die Strecke
# In La Bresse brachte die neue Startorder wieder einiges durcheinander und schickte die beiden Quali-Ersten Gee Atherton und Martin Maes wieder sehr früh auf die Strecke - das resultierte in einen langen und nasskalten Hotseat-Aufenthalt für beide Fahrer und eine deutlich reduzierte Spannung.

Fast untergegangen, jedoch auch nicht ganz unwichtig ist die Mitteilung, dass nun auch in der Qualifikation nach der umgekehrten World Cup- beziehungsweise Weltranglisten-Platzierung gestartet wird. Ergo kommen die besten Fahrer nun nicht mehr zuerst, sondern zuletzt. Und wer in seiner Freizeit gerne Enduro-Rennen fährt, kann dabei nun auch Weltranglistenpunkte im Downhill sammeln und so eventuell seine Startposition verbessern …

Verlassen der Strecke

“If a rider exits the course for any reason, he/she must return to the course between the same two course markers where he/she exited.”

Im Gegensatz zur aktuellen Saison ist diese Regel nun klarer formuliert und lässt keinen Spielraum zur Interpretation. Verlässt ein Fahrer die Strecke, muss er sie zwischen denselben beiden Pfosten (oder sonstigen Begrenzungselementen) betreten, zwischen denen er sie verlassen hat – und nicht mehr an exakt derselben Stelle, wie es bislang im Regelwerk formuliert war. Insbesondere Rachel Atherton und Tahnée Seagrave hat die Formulierung des alten Pragrafen bereits einiges an Kopfzerbrechen gekostet …

So schnell kann es gehen
# So schnell kann es gehen - ob durch einen Sturz oder Fahrfehler: Wer die Strecke verlässt, muss diese zwischen denselben beiden Kursmarkierungen wieder betreten. Ansonsten droht die Disqualifikation.

Laufradgrößen

“For Mountain Bike downhill and enduro events, as opposed to the general rule defined in article 1.3.006, the two wheels can be of a different diameter but should comply with the specifications of article 1.3.018.”

Droht uns nach der Verbreitung von 29″-Downhill-Bikes in den vergangenen beiden Jahren die nächste Laufradgrößenrevolution? Durchaus möglich, denn diese neue Regel, die den Einsatz unterschiedlicher Laufradgrößen im Downhill- und Enduro-Bereich ausdrücklich erlaubt, dürfte nicht von ungefähr kommen. Etwas kurios finden wir jedoch den Paragrafen 1.3.018, auf den Bezug genommen wird. Dieser war bereits in der Vergangenheit wirksam, allerdings ausdrücklich nur im Rennrad-, Bahnrad- und CX-Bereich, und begrenzt den Durchmesser von Laufrädern inklusive Reifen auf 55 bis 70 cm. Bei unserer letzten Messung lagen 29″-Laufräder deutlich über diesem Wert …

Beim World Cup-Auftakt in Lourdes 2017 schockte Santa Cruz die Downhill-Welt mit einem 29er. Mittlerweile ist deren Aufstieg kaum noch aufzuhalten
# Beim World Cup-Auftakt in Lourdes 2017 schockte Santa Cruz die Downhill-Welt mit einem 29er. Mittlerweile ist deren Aufstieg kaum noch aufzuhalten - oder etwa doch? Werden uns in Maribor 2019 die ersten 29"/27,5"-Zwidder präsentiert?

XCE und 4X – Disqualifikation

“All riders ranked after a rider DSQ are re-ranked one place higher within the affected phase only. No rider eliminated in an earlier phase can move up in the final classification. For example, in case of a DSQ in the big final, all riders ranked after the DSQ rider will be ranked one place higher and the rank four in the final classification will remain unallocated.”

Wird ein Fahrer während eines XCE oder 4X-Rennens aufgrund von Regelverstößen disqualifiziert, so werden nun lediglich die Fahrer desselben Heats um einen Platz nach vorne geschoben. Im Gegensatz zur alten Regel können sich Teilnehmer, die bereits früher im Rennen ausgeschieden sind, dadurch nicht mehr nach vorne verbessern – stattdessen bleibt ein Platz unbesetzt.

Egal ob XC Eliminator oder 4X: Wird ein Fahrer disqualifiziert, können nur die im selben Heat direkt hinter ihm Platzierten auf eine Verbesserung hoffen.
# Egal ob XC Eliminator oder 4X: Wird ein Fahrer disqualifiziert, können nur die im selben Heat direkt hinter ihm Platzierten auf eine Verbesserung hoffen.

“Protected” Fahrer und Timed Training im Downhill

“‘Protected riders’ to the final are:
1. […]
4. Men and women junior riders ranked in the top 3 of the current world cup standings. At the first world cup round of the season 1 there will be no protected junior riders.”

Neuerdings können sich nicht nur die besten 10 Männer und 5 Frauen der vergangenen Saison sowie die nicht zu dieser Gruppe dazugehörigen Top-Fahrer der laufenden Saison (bis 20 Männer und 10 Frauen erreicht sind) über den “protected” Status (Deutsch: geschützt) freuen, sondern auch die besten 3 Junioren und Juniorinnen der aktuellen Saison. Alle Fahrer dieser Gruppe sind automatisch für das Finale qualifiziert, vorausgesetzt sie treten ihren Quali-Lauf an – beenden müssen sie ihn nicht. Dies treibt die Professionalisierung der Junioren-Klassen weiter voran, kann jedoch auch zu höherem Druck führen. Bereits in der vergangenen Saison wurde von einigen Insidern die Meinung geäußert, dass die Junioren vor allem Rennerfahrung auf verschiedenen Strecken sammeln sollten – stattdessen rückt das Gesamtranking nun immer weiter in den Fokus.

Zudem genießen beim ersten World Cup des Jahres nun auch die Top 10-Junioren und Top 3-Juniorinnen sowie die aktuellen Weltmeister dieser Klassen das exklusive Timed Training zwei Tage vor dem Finale. Das klingt unbedeutend, doch insbesondere für die noch nicht so erfahrenen Junioren kann zusätzliche Trainingszeit einen bedeutenden Vorteil und somit besseren Start in die Saison bedeuten. Im Übrigen spielt es dabei keine Rolle, ob die betreffenden Fahrer und Fahrerinnen inzwischen in der Elite-Klasse an den Start gehen.

Dieser Defekt ereignete sich auf der finalen Trainingsfahrt beim World Cup in Val di Sole
# Dieser Defekt ereignete sich auf der finalen Trainingsfahrt beim World Cup in Val di Sole - während eines Quali-Laufs hätte er die Saison des Junioren-Überfliegers Thibaut Daprela jedoch gründlich verhageln können. Im kommenden Jahr werden die Top 3 Junioren und Juniorinnen deshalb fürs Finale gesetzt sein!

E-Bike-Rennen

E-Bike

“An E-Mountain Bike is a bike operated with two energy sources, human pedal power and an electric engine, which only provides assistance when the rider is pedaling.”

Die UCI hat E-Bike-Rennen nun erstmals als Disziplin anerkannt. Laut ihrer Definition setzt ein E-Bike auf zwei Energie-Quellen: Den Fahrer, der wie beim regulären Fahrrad in die Pedale tritt, sowie einen elektrischen Motor, der allerdings nur dann Unterstützung leistet, wenn der Fahrer selbst am Kurbeln ist. Der Paragraf spezifiziert weiter: Der Motor eines eMTBs darf lediglich über maximal 250 Watt verfügen und bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h Unterstützung leisten. Zudem darf es keinerlei Gasgriff geben – stattdessen muss es sich um eine reine Tretunterstützung handeln. Lediglich eine Schiebehilfe bis 6 km/h ist gestattet. Insgesamt ist das Regelwerk extrem knapp gehalten und orientiert sich recht stark an den europäischen Vorgaben für E-Bikes. Ob diese knappen Vorgaben für ausgeglichene und faire Rennen sorgen können und was Besitzer der teils schnelleren und stärkeren US-amerikanischen eMTB machen sollen, wird wohl die Zukunft zeigen müssen.

Der Vormarsch des eMTBs ist nicht mehr aufzuhalten. Warum auch? Die Teile machen einen mords Spaß!
# Der Vormarsch des eMTBs ist nicht mehr aufzuhalten. Warum auch? Die Teile machen einen mords Spaß! - Ob man damit nach aktuellem Stand mit einer Seite Regelwerk einen erfolgreichen Rennsport hochziehen kann, finden wir jedoch zumindest fraglich. Und überhaupt: Wie hält man es mit amerikanischen Rädern, die über 30 fahren, und wie sollen die Bikes eigentlich international transportiert werden?

Format

“E-Mountain Bike events will be organised in the cross-country and Enduro formats only and will be registered as Class 3 events. No UCI points will be awarded for E-Mountain Bike events. […] Riders can only use the battery in place on their bike and cannot carry an additional battery during the competition.”

Die UCI erkennt zwei verschiedene Formate an: XC und Enduro. Weltranglistenpunkte werden dabei allerdings nicht vergeben. Wie genau die Rennen stattfinden, wird dem jeweiligen Organisator überlassen. Die UCI schränkt lediglich ein, dass Teilnehmer nur die beim Rennstart in ihrem Bike montierte Batterie nutzen dürfen und 19 Jahre oder älter sein müssen. Bereits im Rahmen der XC- und Downhill-Weltmeisterschaft in Mont-Sainte-Anne, Kanada, soll 2019 die erste eMTB-WM stattfinden. Diese verfolgt ein XC-ähnliches Format – wir werden selbstverständlich genauer darüber berichten, sobald uns genauere Infos vorliegen.

Pumptrack-Rennen

“A pump track is a track that consists of rollers and steep turns in various sizes and shapes. The rollers and turns are used to generate speed by pumping the bike, not by pedaling. A pump track is built in a way that promotes technical skills. Speed on a pump track is generated by pumping the bike, – not by pedaling and not by gravity. Large flat sections that promote pedaling are to be avoided.”

Bedeutend länger und ausführlicher fällt das Reglement der neu zugelassenen Disziplin Pumptrack aus. Obwohl dieses sehr eng abgesteckt und detailliert ist, zeichnet die UCI eine Vielzahl an erlaubten Rennformaten auf, die von einfachen gezeiteten Läufen bis zu einem Dual Slalom-ähnlichen System mit offenem Kurs geht. Interessant ist allerdings, dass auch 20″-Laufräder, also BMX-Bikes, gestattet sind. Das gesamte Regelwerk zu erläutern, würde den Rahmen dieses Artikels deutlich sprengen. Es werden jedoch Vorschläge für mögliche Kurs-Designs und Rennabläufe gegeben. Zudem wird die Möglichkeit einer Kinder-Klasse explizit erwähnt.

Das UCI Reglement zeigt viele verschiedene Möglichkeiten zur Durchführung eines Pumptrack-Rennens auf
# Das UCI Reglement zeigt viele verschiedene Möglichkeiten zur Durchführung eines Pumptrack-Rennens auf - neben dem klassischen einfachen und geschlossenen Kurs sind auch offene Designs wie hier bei der Pumptrack Night in Ilmenau gestattet.

Schnee-Downhill-Rennen

“The alpine snow bike is a downhill mountain bike snow event.”

Aha! Die Einführung dieser neuen Disziplin hat uns und sicher auch die meisten anderen unter euch etwas überrascht. Das Reglement bleibt auch hier etwas unspezifisch und verweist an vielen Stellen auf das Downhill-Regelwerk sowie das der lokalen Organisatoren. Teilnehmer müssen 17 Jahre oder älter sein und am Tag vor dem Event eine Empfehlung über die zu verwendenden Reifen bekommen.

Meinung @MTB-News

Man merkt: Die UCI war in den vergangenen Wochen und Monaten alles andere als untätig. Neben den insgesamt drei neuen Austragungsorten für 2019 dürften auch die umfassenden Regeländerungen den World Cup spürbar verändern. Wir begrüßen die Abkehr von der Startreihenfolge aus der vergangenen Saison explizit. Die Regelung, dass nun im Enduro und Downhill unterschiedliche Laufradgrößen erlaubt sind, dürfte größere Auswirkungen auf den Rennbereich und damit auch die Entwicklung neuer Mountainbikes haben, als man zum jetzigen Zeitpunkt meint. Dass früher oder später E-Bike-Rennen auf der höchsten internationalen Ebene ausgetragen werden, war zu erwarten – hier wird sich zeigen, ob es eine gute Idee ist, das Regelwerk so lose zu formulieren.

Ihr wollt alle Infos gerne im Originalton und Detail haben? Hier findet ihr das UCI MTB Regelwerk 2019.


Was sagt ihr zu den Änderungen für die kommende Saison?

  1. benutzerbild

    roliK

    dabei seit 04/2010

    Wenn alle Fahrer die gleiche Unterstützung (Einheitsmotor) erhalten, dann gibt es ja gar keinen Sinn mehr...dann kann man es auch bei allen weglassen.
    Naja, es bleibt halt dann dem Fahrer überlassen, an welcher Stelle im Rennen er die Zusatzleistung einschaltet. Ähnlich wie KERS in der Formel 1 ...

    Aber ich bin auch der Meinung, daß sowas null Mehrwert im Vergleich zu einem normalen Radrennen hat. Einfach eine Schwachsinnsidee, um irgendwie an den aktuellen Trends (oder halt dem, was die alten Männer in der UCI dafür halten) dranzubleiben. Das damit der ganze Sport als Wettkampfdisziplin der Lächerlichkeit preisgegeben wird, scheint denen völlig egal zu sein.
  2. benutzerbild

    GrazerTourer

    dabei seit 10/2003

    Wenn alle Fahrer die gleiche Unterstützung (Einheitsmotor) erhalten, dann gibt es ja gar keinen Sinn mehr...dann kann man es auch bei allen weglassen.

    Und so schließt sich der Kreis...... ein bestehendes Format mit eBikes zu machen ist einfach lächerlich.
    Wenn man e Bike XCs macht, dann müssen das brutale Kurse sein. Rauf und Runter einfach mega schwer. Dann entscheidet nimma der Motor, sondern Fahrtechnik, Kraft, Mut, Können und viel Taktik.
  3. benutzerbild

    525Rainer

    dabei seit 09/2004

    Uns hat gestern ein Levo bergauf so bahnbrechend elegant und flott überholt da war für uns direkt sichtbar welch Potential das medial zu bieten hat. Klar, der Kontrast war maximal zu unserem Geeier.
    Aber kapieren ihr müsst das jegliches MTB rennen nix bringt wenn das neue Produkt nicht platziert werden kann.
    Wie stellt ihr euch das vor? Sollen die ebikes wie die x-klasse neben der Strecke aufgestellt werden? Marketingbanausen ihr seid.

  4. benutzerbild

    Deleted 8566

    dabei seit 12/2015

    Im Motorsport sind Einheitsmotoren nicht so unüblich. Vorteile: Für die Teams billiger und der Verband kann vom Motorenhersteller schönes Geld verlangen. Schimano hat doch eh so einen guten Draht zur UCI.

  5. benutzerbild

    null-2wo

    dabei seit 04/2011

    Geil. Endlich darf man im DH und EN mit 26" vorn und 24" hinten fahren smilie Liebe UCI, das kommt 15 Jahre zu spät...

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den MTB-News-Newsletter ein!