Darren Berrecloths neuer Film Reverence kommt mehr oder minder zeitgleich mit der Bekanntgabe des Endes seiner Contest-Karriere in die Download-Portale. Zusammen mit Vertretern aus Slopestyle und Freeride sowie Worldcup-Racern wie den Athertons, taucht der Film in die Gedankenwelt dieser Spitzensportler ein. Was motiviert diese Menschen jedes Mal aufs Neue die Grenzen auszuloten und auch nach heftigen Verletzungen eben wieder in diese Grenzbereiche vorzudringen? In einer Stunde Laufzeit kommen acht Menschen zu Wort, die beeindruckend ihr persönliches „Warum“ schildern.

Eins vorweg: Wer sich diesen Film herunterlädt und ein Trickfeuerwerk in epischem Gelände erwartet, wird enttäuscht werden. Zwar zeigt der Film auch Ausschnitte aus „Where the trail ends„, beeindruckende Fahrsequenzen aus dem Hinterland von British-Columbia mit James Dörfling, spaßige Waldachterbahnen aus Santa Cruz und Mondlandschaften aus Utah, diese Sequenzen dienen jedoch nur als Beiwerk. Der Fokus liegt auf dem, was in den Köpfen der Fahrer und Fahrerinnen vorgeht, die an diesen entlegenen Orten auf Mountainbikes Erstbefahrungen und Tricks probieren. Tricks bei deren Anblick jedem Nicht-Mountainbiker unklar ist, warum die Fahrer die potenziellen Konsequenzen auf sich nehmen.

Fahrrad fahren auf Stollenreifen hat nicht den besten Ruf. So ziemlich jeder von uns, der schon mal mit einem aufgeschürften Unterarm auf der Arbeit aufgetaucht ist, wird sich an die verständnislosen Gesichter erinnern. Nichtsdestotrotz ist keiner von uns auch nur annähernd in der Lage Sprünge in ähnlicher Dimension oder Geschwindigkeit in den Regionen der Protagonisten in diesem dokumentarisch angehauchten Film zu erreichen. Dennoch lassen sich viele der geschilderten Gefühlsachterbahnen vor der Überwindung einer neuen Herausforderung auf zwei Rädern nachvollziehen.

Spektakuläre Action in krasser Landschaft
# Spektakuläre Action in krasser Landschaft - Reverence bietet alles, was das Bikerherz begehrt.
Was Matt MacDuff vor hat?
# Was Matt MacDuff vor hat? - Da bekommt es sogar "The Claw" mit der Angst zu tun.

Für uns Wochenend-Helden sind die potenziellen Konsequenzen natürlich nicht ansatzweise vergleichbar mit denen eines Backflip-Drops über 10 m Höhenunterschied bei der Red Bull Rampage. Das freudige Gefühl eine Herausforderung wie zum Beispiel den ersten Drop, Double oder die steile Wurzelsektion auf dem Hometrail gemeistert zu haben aber schon.

Diesem gemeinsamen Nenner ist es zu verdanken, dass man von jeder einzelnen Geschichte des Films bewegt wird. Zwar sind die Episoden teilweise etwas stark verschachtelt präsentiert, trotzdem schafft es der Film, den Zuschauer zu fesseln. Verletzungen spielen bei Profis auf diesem Level leider oft eine bedrohende Rolle, die schnell zu einem Karriereende führen kann. Allerdings liegt darauf nicht der Fokus des Films. Vielmehr wird man an die Balance zwischen der Entwicklung von Fähigkeiten auf dem Mountainbike und der mentalen Komponente aus Ehrfurcht und Mut herangeführt.

Teaser

Mcduff

https://www.youtube.com/watch?v=LyyNUVmq9Ig

James Doerfling

Darren Berrecloth

  1. benutzerbild

    Grinsekater

    dabei seit 08/2002

    Darren Berrecloths neuer Film Reverence kommt mehr oder minder zeitgleich mit der Bekanntgabe des Endes seiner Contest-Karriere in die Download-Portale. Zusammen mit Vertretern aus Slopestyle und Freeride sowie Worldcup-Racern wie den Athertons, taucht der Film in die Gedankenwelt dieser Spitzensportler ein. Was motiviert diese Menschen jedes Mal aufs Neue die Grenzen auszuloten und auch nach heftigen Verletzungen eben wieder in diese Grenzbereiche vorzudringen? In einer Stunde Laufzeit kommen acht Menschen zu Wort, die beeindruckend ihr persönliches "Warum" schildern.


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  2. benutzerbild

    Marc B

    dabei seit 07/2001

    Ich fand den Film auch sehenswert, doch viel über das Thema Angst auf dem MTB gibt er nicht her. Also wie entsteht Angst etc. etc. Es gibt super Literatur dazu und bei PetraMüssig auch Workshops(Mut tut gut)

  3. benutzerbild

    AchseDesBoesen

    dabei seit 08/2003

    Ich frage mich wieviele von den Jungs, die sowas machen, ne ordentliche Versicherung haben.

    Kann mich noch gut an den District Ride 2006 in Nürnberg erinnern, als ich Gareth Dyer auf der Riders Party humpeln sah. Sein Fuß war auf die Größe eines Hundekopfes geschwollen. Nen halben Tag zuvor ist ihm bei der Landung vom Sprung von der Burgmauer runter der Kurbelarm abgebrochen. Ich so:
    "Fuuuck das sieht übel aus. Warste beim Arzt?"

    Gareth:
    "Nö, alles halb so wild."

    Ich:
    "Alter, geh in Krankenhaus, ich fahr dich jetzt hin."

    Gareth:
    "Nö, lass mal, ich bin nicht versichert. Übermorgen bin ich wieder zu Hause, ich hab da nen Kumpel, der ist Arzt, der schaut sich das mal an."

    Ich:
    "..."

  4. benutzerbild

    tobsinger

    dabei seit 06/2005

    @Grinsekater, der Film schreibt sich mit V, siehe Überschrift. So viel zeit muss sein smilie
  5. benutzerbild

    BURNS

    dabei seit 09/2001

    Ich würde es gerne auch anders sehen, aber irgendwann sollten wir uns alle mal eingestehen, das alles was heute medial vermarktet wird einfach ein knallhartes Geschäft ist. Funsport hin oder her, auch wenn die ganzen Clips und Filme das immer unter der "alles best friends" & "easy life" Romantik darstellen. Die Jungs haben wie alle Profisportler eine begrenzte Halbwertszeit auf Kosten der eigenen Gesundheit bevor Sie von der Vermarktungsmaschinerie ausgespuckt werden. In der Zeit müssen Sie einfach sehen das Geld verdient wird und deshalb werden mediale Vermarktungskonzepte durchgeführt. Das die mehr Spass an ihrem Job haben als ein Hermes Kurierfahrer ist schon klar, aber ich glaub kaum das die allgegenwärtige Filmkamera den Leistungsdruck reduziert.

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