Alle Hoffnungen waren vergebens: Die Heli-Aktion am Finaltag des NZ Enduro-Rennens musste aus wettertechnischen Gründen abgesagt werden. Allerdings war auch Plan B ein voller Erfolg – mit einem allerletzten Hindernis vor der Ziellinie, dass bei allen Beteiligten für viel Spaß sorgte. Tolle News aus deutscher Sicht: Ines Thoma ist wieder richtig gut drauf und gewann die Gesamtwertung bei den Damen, bei den Herren war Dimitri Tordo am Ende der Schnellste. Christian Textor feierte mit Rang 6 im Gesamt-Ranking ebenfalls einen tollen Start in die Enduro-Saison. Hier ist der finale Rennbericht!
Tag 3 – der Rennbericht
Nach jeder Wolke kommt die Sonne. Und was Wolken angeht, gab es am letzten Rennmorgen einfach zu viele. Flecken blauen Himmels nährten die Hoffnungsschimmer von Rennfahrern und Organisatoren gleichermaßen, aber die ausgewiesene Hubschrauber-Shuttle-Landezone blieb den ganzen Morgen über so neblig, sodass die 160 Fahrerinnen und Fahrer nicht hinaufgeflogen werden konnten. Der ursprüngliche Plan, die legendäre Wakamarina zu fahren, musste somit für ein weiteres Jahr auf Eis gelegt werden. Vielleicht hatte es nie sollen sein, denn unser Schlechtwetter-Backup erwies sich als großer Erfolg. Wenn du gerade zwei volle Tage lang unglaublich nasse, rutschige, wurzelbewachsene, schlammbewachsene und technische Strecken gefahren bist, stellt sich heraus, dass das Streichen eines weiteren solchen Tages – Hubschrauber oder nicht – gar nicht so schlecht ist.
Die heutigen Rennen und Feierlichkeiten fanden im Jentree-Areal statt, das eine interessante Geschichte hat: Hier hat Justin Leov Fahren gelernt und seinen ersten Profi-Elite-DH-Titel gewonnen. Jetzt entwickelt er im Land und auf den Hügeln harte DH-Strecken und ein super-spaßiges Trail-Netzwerk. Und so wurde eine lustige Mischung aus kurzen, flowigen, herausfordernden Trails geliefert, die schon vom Ziel-Areal aus sichtbar waren. Perfekt für das Zuschauen zwischen den Läufen. Der Publikumsliebling war das Ende der dritten Etappe: Ich sage Publikumsliebling, weil die Rennfahrer sich da nicht so sicher waren.
Grausam wurde die Ziellinie der letzten Etappe der drei Tage platziert, die auf der „anderen“ Seite eines frisch gefluteten Baches verlief, der nun etwa 4,5 Meter breit und etwa 60 Zentimeter tief ist. Da es ja ein Rennen auf Sicht ist wusste niemand, wie man dieses Hindernis am besten überwindet. Viele Techniken wurden ausprobiert, aber nur wenige funktionierten bei Geschwindigkeit. Alle Varianten wurden mit unterschiedlichem Erfolg oder Misserfolg ausprobiert. Am Ende bewies Steve Peat mit einem Monster-Bunnyhop, dass der Bach mit einem einzigen Sprung geklärt werden konnte, was einige andere dazu inspirierte, es ebenfalls zu versuchen – aber keiner sah so schnell und stilvoll aus wie Peaty.
Wie es am letzten Tag der Enduro in Neuseeland üblich ist, gab es viele Biere zu trinken, Preise und Verlosungen zu gewinnen und Geschichten zu erzählen. Mexikanische Tacos wurden hinuntergeschlungen und die Party ging weiter, bis das letzte Fass trocken war.
Oh, Ergebnisse, klar! Es ist schließlich ein Radrennen, auch wenn es sich größtenteils nicht wie eines anfühlt, was die Schönheit und Attraktivität dieses Rennens ausmacht. Zu gestern gab es keine größeren Veränderungen. Ines Thoma und Dimitri Tordo übernahmen die handgefertigten NZ Greenstone und Silky Saw Trophäen der Profi-Frauen und -Männer. Aber es waren wirklich die Amateure und Masters, die die wirklichen Gewinner waren und die Taschen voller Sponsoren-Swag und -Preise mit nach Hause nahmen. Cam Bisset, Cindy Chantreux und Max Hides gewannen nach drei Tagen und neun Etappen ihre jeweiligen Kategorien.
Herzlichen Glückwunsch an alle Rennfahrerinnen und Rennfahrer, die gekämpft haben und ein brutales dreitägiges Rennen überstanden haben!
Statement von Fabien Barel zum Finaltag … und Tag 4?
Am Tag 3 wurde der Helidrop wegen der schlechten Wetterbedingungen abgesagt. Man kann sich vorstellen, dass alle ziemlich niedergeschlagen waren – bis angekündigt wurde, dass wir unseren letzten Tag auf Jentree fahren werden. Einem Bikepark, entworfen und betrieben von Ex-Pro-Racer und meinem engen Freund Justin Leov. Kurze, technische Trails warteten auf uns. Die Einheimischen waren super motiviert, die Organisation brachte ein super gutes Setup und Tonnen von Goodies für alle mit. Eine echte Show, die einen einzigartigen Vibe mitbrachte!
Es ist länger her dass ich zuletzt ein Rennen gefahren bin, aber mal echt – das war gut, sich mal wieder auf dem BIke zu pushen. Durch Bumps heizen, blinde Sprünge springen, Off Camber-Sektionen fahren – ich bekam echt wieder Adrenalin in mein Blut, so wie ich es mag. Das Rennen endete mit zwei großen Siegen: bei den Damen von Ines Thoma und bei den Herren mit Dimitri Tordo vom Canyon Factory Racing. Ich bin sehr zufrieden, dass sich unser Training im Winter mit ihnen so gut ausgezahlt hat! Unter dem Druck der lokalen Fahrer habe ich selbst einen vierten Platz belegt und dabei eine sehr gute Zeit auf dem Rad gehabt. Racing ist einzigartig und es war richtig gut!
Der Rest des Tag bestand aus tollem Essen, Getränken, Sonnenschein und einer Tombola mit Geschenken für alle. Ein großes Dankeschön an alle in der Organisation, die Freiwilligen für die medizinische Versorgung (die wir zum Glück nicht benötigten). Es war großartig!
Nun zum Tag 4 … Warte mal, es gab einen Tag 4? Aber hallo gab es den! Wir haben den Heli-Ride nach Wakamarina einfach nach dem Rennen gemacht! Das war ein richtige Backcountry-Abenteuer in die Wildnis. Zwei superlange Abfahrten mitten durch den neuseeländischen Dschungel. Eine Trail-Schönheit die sich anfühlte, als würde sie niemals enden. Viel Spaß mit den Fotos!
Bis bald auf dem Bike, Fab
Tag 3 – die Ergebnisse
NZ Enduro Results - Final Day 3Habt ihr auch mal Lust, bei dem Rennen an den Start zu gehen?
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