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Das Juliana Maverick ist die Frauen-Variante des Santa Cruz Hightowers. Bis auf die Lackierung und das Dämpfertune gibt es jedoch keinen Unterschied zwischen den beiden Bikes
Das Juliana Maverick ist die Frauen-Variante des Santa Cruz Hightowers. Bis auf die Lackierung und das Dämpfertune gibt es jedoch keinen Unterschied zwischen den beiden Bikes - das Maverick ist in den Größe S bis L für Preise zwischen 4.700 € und 8.600 € erhältlich.
65° Lenkwinkel, 76° Sitzwinkel, 450mm Reach in Größe M, das sind die vielversprechenden Eckdaten des Juliana Maverick
65° Lenkwinkel, 76° Sitzwinkel, 450mm Reach in Größe M, das sind die vielversprechenden Eckdaten des Juliana Maverick - wem das zu flach und tief daherkommt, der kann die Geometrie mittels Flipchip anpassen. Juliana empfiehlt jedoch zuerst die tiefe Einstellung zu testen.
Die RockShox Lyrik Ultimate ist für den Enduro-Einsatz konzipiert. Sie soll das Maverick abfahrtslastiger machen.
Die RockShox Lyrik Ultimate ist für den Enduro-Einsatz konzipiert. Sie soll das Maverick abfahrtslastiger machen.
Der RockShox Super Deluxe-Dämpfer überzeugt mit einem extrem sensiblen Ansprechverhalten. Dank speziellem Tuning gilt das auch für leichte Fahrerinnen.
Der RockShox Super Deluxe-Dämpfer überzeugt mit einem extrem sensiblen Ansprechverhalten. Dank speziellem Tuning gilt das auch für leichte Fahrerinnen.
An den Code RSC Bremsen ist uns nichts negativ aufgefallen.
An den Code RSC Bremsen ist uns nichts negativ aufgefallen.
Der SRAM XO1 Eagle-Antrieb verrichtet geräuschlos und unauffällig seinen Dienst. Mit 30 Zähnen am Kettenblatt waren auch steile Anstiege gut zu meistern.
Der SRAM XO1 Eagle-Antrieb verrichtet geräuschlos und unauffällig seinen Dienst. Mit 30 Zähnen am Kettenblatt waren auch steile Anstiege gut zu meistern.
Am Maverick kommt die gerade erst vorgestellte neue RockShox Reverb Stealth zum Einsatz, in Größe M mit 150 mm Hub.
Am Maverick kommt die gerade erst vorgestellte neue RockShox Reverb Stealth zum Einsatz, in Größe M mit 150 mm Hub.
Das knallige Rot des Mavericks weiß durchaus zu gefallen und könnte auch bei den Herren der Schöpfung auf Gegenliebe stoßen.
Das knallige Rot des Mavericks weiß durchaus zu gefallen und könnte auch bei den Herren der Schöpfung auf Gegenliebe stoßen.
Die Griffe sind perfekt auf die Lackierung abgestimmt.
Die Griffe sind perfekt auf die Lackierung abgestimmt.
Die Brems-, Schalt- und Sattelstützen-Kabel verschwinden direkt im Steuerrohr.
Die Brems-, Schalt- und Sattelstützen-Kabel verschwinden direkt im Steuerrohr.
Ein kleiner Fender schützt den Dämpfer vor Matsch und Steinen.
Ein kleiner Fender schützt den Dämpfer vor Matsch und Steinen.
Der Shuttle-Schutz lässt sich bei Bedarf einfach entfernen.
Der Shuttle-Schutz lässt sich bei Bedarf einfach entfernen.
Der großzügige Kettenstreben-Schutz macht einen guten Eindruck
Der großzügige Kettenstreben-Schutz macht einen guten Eindruck - Nachbessern überflüssig.
Ein spezieller Dämpfertune sorgt dafür, dass auch leichtere Fahrerinnen das Beste aus dem Hinterbau rausholen können.
Ein spezieller Dämpfertune sorgt dafür, dass auch leichtere Fahrerinnen das Beste aus dem Hinterbau rausholen können.
Uphill-Flow gibt’s auch ohne Motor: mit dem Maverick machen Trails bergauf richtig Spaß
Uphill-Flow gibt’s auch ohne Motor: mit dem Maverick machen Trails bergauf richtig Spaß - dank zentraler Sitzposition und antriebsneutralem Hinterbau werden Schlüsselstellen zu willkommenen Herausforderungen.
Einem verbreiteten Vorurteil nach sind 29er nicht wendig genug für alpine Trails. Das Maverick vermittelt aber gerade in unrhythmischen Gelände Laufruhe und Sorgenfreiheit.
Einem verbreiteten Vorurteil nach sind 29er nicht wendig genug für alpine Trails. Das Maverick vermittelt aber gerade in unrhythmischen Gelände Laufruhe und Sorgenfreiheit.
Das Ansprechverhalten der Federelemente auf kleine Stöße bei großer Geschwindigkeit ist überragend.
Das Ansprechverhalten der Federelemente auf kleine Stöße bei großer Geschwindigkeit ist überragend.
Mutproben, bitte! Das Maverick vermittelt mit seiner hochwertigen Ausstattung und dem stimmigen Gesamtkonzept ein enormes Sicherheitsgefühl, mit dem sich neue Herausforderungen spielerisch meistern lassen.
Mutproben, bitte! Das Maverick vermittelt mit seiner hochwertigen Ausstattung und dem stimmigen Gesamtkonzept ein enormes Sicherheitsgefühl, mit dem sich neue Herausforderungen spielerisch meistern lassen.
Trotz seiner Länge fährt sich das Maverick wendig und verspielt. Ein kleiner Impuls reicht und das Vorderrad geht in die Luft.
Trotz seiner Länge fährt sich das Maverick wendig und verspielt. Ein kleiner Impuls reicht und das Vorderrad geht in die Luft.
Das Maverick ist ein Allround-Talent mit Abfahrts-Reserven und Top-Ausstattung
Das Maverick ist ein Allround-Talent mit Abfahrts-Reserven und Top-Ausstattung - wer sich zwischen ausgedehnten Trailtouren, Enduro-Rennen und gelegentlichen Bikepark-Ausflügen bewegt, wird mit dem neuen Bike viel Freude haben.

Juliana Maverick im ersten Test: „That girl thinks she’s the queen of the neighborhood. I got news for you, she is!“ singen Bikini Kill in ihrer Hymne „Rebel Girl“. Hätte das neue Bike von Juliana einen Soundtrack, es wäre dieser Song. Maverick bedeutet übersetzt „Rebellin“ und genau das will das erste 29″-Bike der Kalifornierinnen sein. Unsere Gastautorin Hannah Röther konnte das auf Abfahrt getrimmte Trailbike zwei Tage lang in den Rocky Mountains testen – und hat seitdem einen Ohrwurm. Hier ist der erste Test!

Steckbrief: Juliana Maverick

EinsatzbereichTrail, All-Mountain, Enduro
Federweg150 mm/140 mm
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialCarbon
Gewicht (o. Pedale)13,5 kg
RahmengrößenS, M, L
Websitewww.julianabicycles.com
Preis: 4.699 € bis 8.599 €

Eine lange und flache Geometrie, 150 mm Federweg an der Front, 140 mm Federweg am Heck, dazu konsequent auf Abfahrt getrimmte Parts – das Maverick lässt sich wie viele der modernen 29er nur noch schwer in einer Kategorie einordnen. Es soll gut klettern können, wendig sein und dabei gleichzeitig genug Reserven haben, um in Zukunft auch als EWS-Rennmaschine zum Einsatz kommen zu können. Der VPP-Hinterbau mit nah am Tretlager positionierten Luftdämpfer verspricht die gleiche progressive Kennlinie, auf die bereits Strega und Roubion setzen.

Mit einem Flipchip kann die Geometrie zwischen einer flachen und einer steileren Geometrie gewechselt werden. Der Dämpfer lässt sich dank speziellem Tuning mit weniger Luftdruck fahren und ist somit auch für leichtere Fahrerinnen optimal einstellbar. Erhältlich ist das Juliana Maverick in vier verschiedenen Ausstattungs-Varianten für Preise von 4.699 € bis 8.599 €. Das von uns getestete Topmodell kommt mit den hauseigenen Reserve Carbon-Laufrädern, bei den anderen Varianten lassen sich diese für 1.200 € extra auch nachrüsten. Lebenslange Garantie gibt’s sowohl auf Rahmen als auch auf die Reserve-Laufräder.

„Frauenspezifisch“ ist abgesehen vom Dämpfertuning, der Farbe, dem Sattel und den Griffen lediglich der Markenname. Juliana gehört zu Santa Cruz, die beiden Marken teilen sich den Firmensitz in Kalifornien sowie die Entwicklungs- und die Designabteilung. Das fünfköpfige Juliana-Team kümmert sich um Produktmanagement und Vermarktung. Die Rahmen sind also bei beide identisch, es werden keine „frauenspezifischen“ Geometrien entwickelt. Braucht es denn dann überhaupt eine Marke extra für Frauen? Diese Frage wird oft hitzig diskutiert. Juliana General Manager Elayna Caldwell beantwortet sie unbeeindruckt mit einem Schulterzucken: „If you don’t like it, you can buy a Santa Cruz – that’s fine too“. Diese erfrischende we-don’t-give-a-fuck-Einstellung gegenüber dem leidigen Thema zieht sich durch die gesamten zwei Tage des Pressecamps, auf dem uns das Maverick vorgestellt wurde. Am Ende lässt sich für uns die Antwort auf die Frage nach dem „Warum“ in einer ziemlich einfachen Formel zusammenfassen: Weil sie es können.

Das Juliana Maverick ist die Frauen-Variante des Santa Cruz Hightowers. Bis auf die Lackierung und das Dämpfertune gibt es jedoch keinen Unterschied zwischen den beiden Bikes
# Das Juliana Maverick ist die Frauen-Variante des Santa Cruz Hightowers. Bis auf die Lackierung und das Dämpfertune gibt es jedoch keinen Unterschied zwischen den beiden Bikes - das Maverick ist in den Größe S bis L für Preise zwischen 4.700 € und 8.600 € erhältlich.

Geometrie

Frauen brauchen aufgrund ihrer Körpermaße kürzere und steilere Geometrien? Das Maverick wirkt, als wäre es angetreten, um mit Vorurteilen aufzuräumen und der Welt das Gegenteil zu beweisen: der Lenkwinkel fällt mit 65,2° recht flach aus. Mit 450 mm Reach in Größe M gehört es zu den längeren Bikes seiner Klasse. An der Federgabel kommt ein auf 42 mm reduziertes Offset zum Einsatz, dadurch ergibt sich ein Radstand von 1208 mm. Für die versprochene gute Uphill-Performance soll der mit 76,6° recht steil ausfallende Sitzwinkel zuständig sein. Die nur 434 mm langen Kettenstreben lassen einiges an Verspieltheit vermuten.

Ein auffälliger Unterschied zu den bisherigen Modellen sind die verfügbaren Größen: gab es Juliana Bikes bislang nur in den Größen XS bis M, ist das Maverick jetzt auf S bis L angewachsen. Dass die kleinste Größe wegfällt, hat pragmatische Gründe: ein XS-Rahmen mit großen Laufrädern stellt Ingenieure vor enorme Herausforderungen. Die neuen Größen dürften besonders die Teamfahrerinnen freuen, kratzten einige von ihnen doch stets am oberen Rand der verfügbaren Rahmengröße. Das Argument, dass Frauen „statistisch gesehen“ eher klein sind, hilft den real existierenden großen Frauen eben wenig – umso erfreulicher, dass sich das nun ändert. Das kleinste Maverick soll allen Menschen ab einer Körpergröße von 155 cm passen. Produktmanagerin Amy Nelson misst exakt so viel und machte auf ihrem S-Rahmen eine gute Figur. Wir selbst haben mit 170 cm die Größe M getestet und uns damit pudelwohl gefühlt.

RahmengrößeS (Low / High)M (Low / High)L (Low / High)
Reach425 mm / 428mm450 mm / 453mm470 mm /473 mm
Stack603mm / 601mm612 mm / 610 mm621 mm / 619mm
Lenkwinkel65.2° / 65.5°65.2° / 65.5°65.2° / 65.5°
Sitzrohrlänge380 mm405 mm430 mm
Tretlagerhöhe340 mm / 344mm340 mm / 344mm340 mm / 344 mm
Tretlagerabsenkung33mm / 29mm33 mm / 29 mm33 mm / 29mm
Radstand1179 mm1208 mm1232 mm
Kettenstrebenlänge434 mm434 mm434 mm
Steuerrohrlänge90 mm100 mm110 mm
Oberrohrlänge567 mm596 mm619 mm
Sitzwinkel76.7° / 77.1°76.6° / 77° 76.5° / 76.8°
Überstandhöhe 699 mm / 704 mm 713 mm / 718 mm 713 mm / 717 mm
65° Lenkwinkel, 76° Sitzwinkel, 450mm Reach in Größe M, das sind die vielversprechenden Eckdaten des Juliana Maverick
# 65° Lenkwinkel, 76° Sitzwinkel, 450mm Reach in Größe M, das sind die vielversprechenden Eckdaten des Juliana Maverick - wem das zu flach und tief daherkommt, der kann die Geometrie mittels Flipchip anpassen. Juliana empfiehlt jedoch zuerst die tiefe Einstellung zu testen.

Ausstattung

Auf den ersten Blick sticht die luxuriöse Ausstattung des Mavericks ins Auge. Klar, bei einem Preis von 8.499 € sollte die auch selbstverständlich sein, für ein „Frauenbike“ ist sie das aber keinesfalls: Das „Women’s“ im Namen bedeutet fast immer: gleicher Rahmen, billigere Ausstattung und ist damit eigentlich eher ein Erkennungszeichen für Einsteiger- oder Mittelklasse-Modelle. Bei den Topmodellen fehlt der „Women’s“-Zusatz meistens. Ambitionierte Mountainbikerinnen mit entsprechendem Einkommen fühlen sich dabei etwas, nun ja, veräppelt, und müssen zum Herrenmodell greifen. Folgende Komponenten bringt die Top-Ausstattung mit: RockShox Lyrik Ultimate-Federgabe, RockShox Super Deluxe Select Ultimate-Dämpfer, SRAM X01 Eagle-Antrieb, Guide RSC-Bremsen sowie Santa Cruz Reserve-Carbon-Laufradsatz.

  • Federgabel RockShox Shox Lyrik Ultimate (150 mm)
  • Dämpfer RockShox Super Deluxe Select Ultimate (140 mm)
  • Antrieb SRAM XO1 Eagle
  • Bremsen SRAM Code RSC
  • Laufräder Santa Cruz Reserve 30
  • Reifen Maxxis Minion DHR
  • Cockpit Santa Cruz AM Carbon (780 mm) / Race Face Aeffect R (50 mm)
  • Sattelstütze (S: 125mm / M: 150mm / L: 170mm)
AusstattungsvarianteMaverick C R 29Maverick C S 29Maverick CC X01 29Maverick CC X01 29 RSV
RahmenCarbon CCarbon CCarbon CC Carbon CC
DämpferFox Float Performance DDSRockShox Super Deluxe SelectRockShox Super Deluxe Select RockShox Super Deluxe Select Ultimate
FedergabelRockShox Yari RC, 150 mmRockShox Lyrik Select+, 150 mm RockShox Lyrik Ulimate, 150 mmRockShox Lyrik Ultimate, 150mm
SchaltwerkSRAM NX EagleSRAM GX EagleSRAM X01 EagleSRAM X01 Eagle
SchalthebelSRAM NX EaglSRAM GX EagleSRAM X01 EagleSRAM X01 Eagle
KassetteSRAM PG1230SRAM XG1275 EaglSRAM XG1295 EagleSRAM XG1295 Eagle
KetteSRAM NX EagleSRAM GX EagleSRAM X01 EagleSRAM X01 Eagle
TretlagerSRAM DUBSRAM DUBSRAM DUBSRAM DUB
SteuersatzCane Creek 10Cane Creek 40Cane Creek 40Cane Creek 40
ReifenMaxis Minion DHRMaxxis Minion DHRMaxxis Minion DHRMaxxis Minion DHR
NabenSRAM MTH 716DT Swiss 370DT Swiss 350DT SWISS 350
FelgenWTB ST I29RaceFace ARRaceFace ARC Offset 30Sacra Cruz Reserve 30
BremsscheibenAvid Centerline 180 mmAvid Centerline 180 mmAvid Centerline 180 mmAvid Centerline 180 mrn
BremsenSRAM Guide RSRAM Code RSRAM Code RSCSIAM Code RSC
KurbelgarniturSRAM NX EagleSRAM Stylo 7KSRAM X1 EagleSRAM X1 Eagle
HandlebarRace Face Aeffect RRace Face Aeffect RSanta Cruz AM CarbonSanta Cruz AM Carbon
VorbauRace Face RideRace Face Aeffect RRace Face Aeffect RRace Face Aeffect R
SattelJuliana SegundoJuliana SegundoJuliana PrimerioJuliana Primerio
SattelstützeRace Face AeffectRockShox Reverb StealthRockShox Reverb StealthRockShox Reverb Stealth
GriffeJulianaJulianaJulianaJuliana
Die RockShox Lyrik Ultimate ist für den Enduro-Einsatz konzipiert. Sie soll das Maverick abfahrtslastiger machen.
# Die RockShox Lyrik Ultimate ist für den Enduro-Einsatz konzipiert. Sie soll das Maverick abfahrtslastiger machen.
Der RockShox Super Deluxe-Dämpfer überzeugt mit einem extrem sensiblen Ansprechverhalten. Dank speziellem Tuning gilt das auch für leichte Fahrerinnen.
# Der RockShox Super Deluxe-Dämpfer überzeugt mit einem extrem sensiblen Ansprechverhalten. Dank speziellem Tuning gilt das auch für leichte Fahrerinnen.
An den Code RSC Bremsen ist uns nichts negativ aufgefallen.
# An den Code RSC Bremsen ist uns nichts negativ aufgefallen.
Der SRAM XO1 Eagle-Antrieb verrichtet geräuschlos und unauffällig seinen Dienst. Mit 30 Zähnen am Kettenblatt waren auch steile Anstiege gut zu meistern.
# Der SRAM XO1 Eagle-Antrieb verrichtet geräuschlos und unauffällig seinen Dienst. Mit 30 Zähnen am Kettenblatt waren auch steile Anstiege gut zu meistern.
Am Maverick kommt die gerade erst vorgestellte neue RockShox Reverb Stealth zum Einsatz, in Größe M mit 150 mm Hub.
# Am Maverick kommt die gerade erst vorgestellte neue RockShox Reverb Stealth zum Einsatz, in Größe M mit 150 mm Hub.

Im Detail

Das Design des Maverick ist minimalistisch und ausgewogen. Keine aufgeregten Farbübergänge oder überdimensionierte Logos, stattdessen regiert Understatement. Das knallige Rot heißt „Hot Tomato“ und ist nach dem Restaurant zweier Pizzabäckerinnen aus Colorado benannt, die nach Ansicht des gesamten Juliana-Teams die beste Pizza Amerikas backen.

Das knallige Rot des Mavericks weiß durchaus zu gefallen und könnte auch bei den Herren der Schöpfung auf Gegenliebe stoßen.
# Das knallige Rot des Mavericks weiß durchaus zu gefallen und könnte auch bei den Herren der Schöpfung auf Gegenliebe stoßen.
Die Griffe sind perfekt auf die Lackierung abgestimmt.
# Die Griffe sind perfekt auf die Lackierung abgestimmt.

Die Züge verschwinden elegant im Steuerrohr und werden unauffällig durch den Rahmen geleitet. Da die Federelemente keinen Remote-Lock-Out haben, kommt auch das Cockpit aufgeräumt daher. Die Kettenstrebe wird durch einen soliden Gummiüberzug geschützt, das Unterrohr durch einen Plastik-Protektor. Der auf Pick-Ups ausgelegte Shuttle-Schutz im oberen Abschnitt des Unterrohrs ist für deutsche Verhältnisse zwar überflüssig, kann aber problemlos demontiert werden. Eine Kettenführung ist zwar nicht verbaut, eine ISCG-05 Aufnahme aber vorhanden. Der Dämpfer wird durch einen kleinen Fender vor Steinschlägen geschützt, was allerdings das Einstellen des Sags etwas verkompliziert – wir brauchten dafür eine Taschenlampe und etwas Fingerspitzengefühl. Juliana verbaut darüber hinaus ausschließlich Standard-Maße – wer eigenhändig Parts austauschen möchte, hat also die volle Auswahl.

Die Brems-, Schalt- und Sattelstützen-Kabel verschwinden direkt im Steuerrohr.
# Die Brems-, Schalt- und Sattelstützen-Kabel verschwinden direkt im Steuerrohr.
Ein kleiner Fender schützt den Dämpfer vor Matsch und Steinen.
# Ein kleiner Fender schützt den Dämpfer vor Matsch und Steinen.
Der Shuttle-Schutz lässt sich bei Bedarf einfach entfernen.
# Der Shuttle-Schutz lässt sich bei Bedarf einfach entfernen.
Der großzügige Kettenstreben-Schutz macht einen guten Eindruck
# Der großzügige Kettenstreben-Schutz macht einen guten Eindruck - Nachbessern überflüssig.

Noch spannender sind die inneren Werte des Mavericks: Das Fahrwerk wurde in enger Zusammenarbeit mit SRAM entwickelt, wobei eine optimale Performance vor allem für leichtere Fahrerinnen von Anfang an im Fokus stand. Heraus gekommen ist das ausschließlich in Juliana Bikes zum Einsatz kommende L01 Compression Tune, welches auch bei geringem Luftdruck eine gute Performance ermöglicht. SRAM-Mitarbeiterin Lindsey Watson erläutert, dass damit lediglich der Spielraum nach unten verschoben wird, es sich also kein Nachteil für schwerere Fahrerinnen ergibt.

Sie ermutigt außerdem dazu, mit den vielfältigen Einstellmöglichkeiten zu experimentieren. Sowohl Federgabel als auch Dämpfer verfügen über unabhängig voneinander einstellbare Low-Speed und High-Speed Compression, außerdem lassen sich Tokens unkompliziert herausnehmen und ergänzen und somit die Progression zusätzlich steigern oder verringern. Ausgeliefert wird die Lyrik mit zwei, der Super Deluxe mit einem Token.

Ein spezieller Dämpfertune sorgt dafür, dass auch leichtere Fahrerinnen das Beste aus dem Hinterbau rausholen können.
# Ein spezieller Dämpfertune sorgt dafür, dass auch leichtere Fahrerinnen das Beste aus dem Hinterbau rausholen können.

Auf dem Trail

Schon beim ersten Aufsitzen für das Einstellen des Sags überrascht das extrem sensible Ansprechverhalten der Federelemente: Mit 62 kg gehört das Gewicht unserer Testerin genau in jene Gewichtsklasse, die Standard-Dämpfer bereits an die Grenzen bringt. Umso ungewohnter ist das fluffige, lebendige Gefühl, das beim ersten Durchfedern spürbar ist. Der Dämpfer wird auf 28 % Sag, die Gabel auf 30 % eingestellt, Low- und High-Speed-Compression bleiben zunächst ganz geöffnet. Beim gemütlichen Loskurbeln fühlt sich das Maverick sofort vertraut an, man sitzt angenehm zentral im Bike. Lediglich der Lenker fällt für unseren Geschmack etwas zu schmal aus, wurde er doch für das Pressecamp auf 740 mm gekürzt – standardmäßig verbaut sind aber 780 mm breite Lenker. Positiv macht sich auch der Sattel bemerkbar, der mit seinem breiten Heck das Gewicht auf die Sitzhöcker verteilt und so den vorderen Gesäßbereich entlastet.

Uphill-Flow gibt’s auch ohne Motor: mit dem Maverick machen Trails bergauf richtig Spaß
# Uphill-Flow gibt’s auch ohne Motor: mit dem Maverick machen Trails bergauf richtig Spaß - dank zentraler Sitzposition und antriebsneutralem Hinterbau werden Schlüsselstellen zu willkommenen Herausforderungen.

Der erste Trail ist eine Cross Country-Runde, die mit kurzen, aber steilen Anstiegen durch Steinfelder und enge Kurven gespickt ist. Hier zeigt der als antriebsneutral angepriesene VPP-Hinterbau, was er kann: ohne große Mühe und Wippen klettert das Maverick über die unebenen Steine. Der Lock-Out bleibt wie angekündigt unangetastet. In den engen Kurven fällt auf, wie wendig sich das Bike trotz seiner Länge und Laufradgröße auch bei geringen Geschwindigkeiten verhält. Trotz der verblockten Anstiege haben wir keinen einzigen Pedalaufsetzer – hier gibt es also keinen Grund, auf die steilere Geometrie zu wechseln.

Einem verbreiteten Vorurteil nach sind 29er nicht wendig genug für alpine Trails. Das Maverick vermittelt aber gerade in unrhythmischen Gelände Laufruhe und Sorgenfreiheit.
# Einem verbreiteten Vorurteil nach sind 29er nicht wendig genug für alpine Trails. Das Maverick vermittelt aber gerade in unrhythmischen Gelände Laufruhe und Sorgenfreiheit.

Auf den vielen flachen Stücken mit offenen, sandigen Kurven bieten die Maxxis Minion-Reifen zwar exzellente Traktion – tragen aber dazu bei, dass sich das Bike in der Ebene etwas behäbig anfühlt. Wer auch auf überwiegend flachen Trails Geschwindigkeits-Rekorde aufstellen will, wird beim Maverick etwas Spritzigkeit vermissen. Dafür ist es eindeutig zu sehr auf die Abfahrt getrimmt, was auf dem zweiten Trail dann auch deutlich wird: „Vitamin B“ ist eine Aneinanderreihung von technischen Mutproben: steile Rockfaces, grobe Steinfelder, große Stufen und Absätze. Hier ist das Maverick in seinem Element. Der flache Lenkwinkel vermittelt eine hohe Sicherheit. Zusammen mit den großen Laufrädern werden ungewohnt steile Abfahrten über Felswände zum Kinderspiel. Das Fahrwerk spielt hier seine Stärken aus, reagiert sensibel bei kleineren Schlägen und sackt bei den größeren Kompressionen nie ganz weg. Mit nun jeweils vier Klicks mehr Low-Speed-Compression an Gabel und Heck entsteht auch deutlich mehr „Popp“.

Das Ansprechverhalten der Federelemente auf kleine Stöße bei großer Geschwindigkeit ist überragend.
# Das Ansprechverhalten der Federelemente auf kleine Stöße bei großer Geschwindigkeit ist überragend.
Mutproben, bitte! Das Maverick vermittelt mit seiner hochwertigen Ausstattung und dem stimmigen Gesamtkonzept ein enormes Sicherheitsgefühl, mit dem sich neue Herausforderungen spielerisch meistern lassen.
# Mutproben, bitte! Das Maverick vermittelt mit seiner hochwertigen Ausstattung und dem stimmigen Gesamtkonzept ein enormes Sicherheitsgefühl, mit dem sich neue Herausforderungen spielerisch meistern lassen.
Trotz seiner Länge fährt sich das Maverick wendig und verspielt. Ein kleiner Impuls reicht und das Vorderrad geht in die Luft.
# Trotz seiner Länge fährt sich das Maverick wendig und verspielt. Ein kleiner Impuls reicht und das Vorderrad geht in die Luft.

Leider kommen auch auf diesem Trail steile Kurven und High-Speed-Passagen etwas zu kurz. Die wenigen dieser Abschnitte lassen ahnen, wie zu Hause sich das Maverick hier fühlt: folgsam lässt es sich in die Kurven drücken und offenen Bremsen über holprige Geröllpassagen jagen – das Maverick will eindeutig mehr davon!

Das ist uns aufgefallen

  • Stille Es gibt wohl nichts Schöneres auf der Welt als ein Bike, das keine Geräusche macht. Kein Klappern, Quietschen oder Schmatzen – das Maverick gleitet lautlos dahin.
  • Feintuning Einmal den Sag einstellen und das war’s? Das Maverick verlangt etwas mehr: High- und Low-Speed-Compression-Feinabstimmung oder mal die Tokens auswechseln – das mag für viele zunächst kompliziert klingen. Gerade für leichtere Personen, die überhaupt das erste Mal in den Genuss kommen, an so vielen Stellschraubendrehen zu können, lohnt sich die Mühe aber.
  • Kein „Pink Washing“ Während des gesamten Pressecamps fiel kein einziges Mal der Satz „Frauen wollen…/Frauen sind…“ – ein verlässliches Zeichen dafür, dass hier nicht Männer überlegt haben, was als frauenspezifisch verkauft wird. Sondern die Crew von Juliana, ein ganzer Haufen bike-verrückter und talentierter Frauen, die den Laden schmeißen und machen, worauf sie Bock haben: geile, schnelle Fahrräder.
  • Unisex: Das Maverick ist kein Bike nur für Frauen. Männer, denen die Farbe gefällt oder die einfach bekennende Fanboys schneller Mountainbikerinnen sind haben keinen Grund, nicht zu einem Juliana zu greifen. Genauso gilt das natürlich auch für leichte Männer.

Fazit – Juliana Maverick

„Not just fast for a girl, just damn fast“ - mit diesem Motto wurde uns das Maverick vorgestellt. Unser erster Eindruck ist, dass dem Maverick dieses Selbstbewusstsein gut zu Gesicht steht. Dank der ausgewogenen Geometrie und dem fein abstimmbaren Fahrwerk lässt es sich vielfältig einsetzen, es klettert ohne Probleme steile und technische Trails hinauf, um bergab sein volles Potenzial zu entfalten und eine ordentliche Portion Sicherheit zu vermitteln. Die Ausstattung ist vom Lenker bis zu den Reifen durchweg hochwertig. Außerdem verzichtet es gänzlich auf gängige Geschlechterklischees – nicht zuletzt auch beim Preis. In einer anderen Zeile aus „Rebel Girl“ heißt es übrigens: „That girl thinks she's the queen of the neighborhood - She's got the hottest trike in town“. Auf dem Maverick kann man jetzt auch „Bike“ mitgrölen.

Artikelbild

Pro / Contra

Pro

  • breites Einsatzgebiet von Trail bis Enduro
  • gelungene Ausstattung bis ins Detail
  • extrem sensibel ansprechendes Fahrwerk, auch bei geringem Fahrerinnen-Gewicht
  • lebenslange Garantie, auch auf die Reserve Carbon-Laufräder

Contra

  • Die Abstimmung des Fahrwerks erfordert etwas Geduld und Experimentierfreude und ist damit nichts für Fahrwerk-Muffel, wer sich drauf einlässt, wird dafür aber belohnt
Das Maverick ist ein Allround-Talent mit Abfahrts-Reserven und Top-Ausstattung
# Das Maverick ist ein Allround-Talent mit Abfahrts-Reserven und Top-Ausstattung - wer sich zwischen ausgedehnten Trailtouren, Enduro-Rennen und gelegentlichen Bikepark-Ausflügen bewegt, wird mit dem neuen Bike viel Freude haben.

Testablauf

Wir sind das Maverick zwei Tage lang im Rahmen des Presse Launches in den Rocky Mountains in Colorado gefahren. Aufgrund der Höhe (2500 – 3000 Meter über dem Meeresspiegel) und fehlender Akklimatisation war von den Gastgeberinnen ausreichend Zeit für Erholung eingeplant, sodass letztlich nur zwei halbe Tage gefahren wurden – die dafür ordentlich keuchend und schnaufend.

Hier haben wir das Juliana Maverick getestet

  • Buena Vista Trails: flache Cross-Country Runde mit technischen Anstiegen durch Steinfelder und offenen Kurven bergab auf sandigem Untergrund
  • Vitamin B Trail: Shuttle zu einem 10-Kilometer langen Singletrail mit natürlichem Charakter, überwiegend durch Felsformationen, die geschickte Linienwahl und Entschlossenheit voraussetzen. Vereinzelt offene, flowige Kurven bergab, trocken und sandig
Fünf Juliana-Mitarbeiterinnen, zwei SRAM-Mitarbeiterinnen, zwei Teamfahrerinnen, acht Journalistinnen – verkehrte Welt in der Bike-Branche. Schön, wenn ein Bike den Anlass zu so einem Austausch schafft.
# Fünf Juliana-Mitarbeiterinnen, zwei SRAM-Mitarbeiterinnen, zwei Teamfahrerinnen, acht Journalistinnen – verkehrte Welt in der Bike-Branche. Schön, wenn ein Bike den Anlass zu so einem Austausch schafft.

Wie gefällt euch das neue Juliana Maverick?

  1. benutzerbild

    525Rainer

    dabei seit 09/2004

    Kluge Sätze. Sie haben nur nichts mit der initialen Diskusion zu tun. Es erwartet doch keiner, dass da in einer Gruppe eine Geschlechterdiskussion stattfindet.
    Die Frage war doch, ob es sinnvoll ist für Bikes ein geschlechterspezifisches Marketing zu machen und ob es weibliche Vorbilder braucht.
    Der männliche Sektor ist für beide Bereiche seit den 80ern bestens abgedeckt.
    Bei den Frauen eher weniger und seltener.
    Bis jetzt haben wir zwei eher negative Meinungen erhalten. Ist statistisch auch nicht wirklich repräsentativ.

    Sinnvoll in welcher Hinsicht. Ich hab doch den pinkstinks Link gepostet. Alles was du tun musst ist, lego fragen ob es sich finanziell lohnt die Marke lego Friends zu etablieren. Ich denke ja. Wenn es sich nicht lohnt würde es die Firma die immer auf grosse Party macht und marketingmäßig die Referenz ist nicht tun.
    Anderer Name und eine Geschichte dazu erfinden. Zielgruppe direkt ansprechen, Fertig. Macht Sinn.
  2. benutzerbild

    scylla

    dabei seit 01/2010

    Also ich glaube ja, wenn sich die (einige) Frauen einfach mal entspannen könnten und einfach das machen würden, was ihnen Spaß macht, zusammen mit den (m/w/d) Leuten, mit denen sie sich gut verstehen, ohne immer gleich jeden Pups als Diskrimierung, Sexismus oder Antifeminismus wahrzunehmen und sich darüber aufzuregen, dann wäre der Sache mit der Gleichberechtigung deutlich mehr geholfen, als mit irgendwelchem frauenspezifischen Marketing oder mit Genderdiskussionen smilie

  3. benutzerbild

    BrotherMo

    dabei seit 07/2010

  4. benutzerbild

    xyzHero

    dabei seit 04/2011

    Also ich glaube ja, wenn sich die (einige) Frauen einfach mal entspannen könnten und einfach das machen würden, was ihnen Spaß macht, zusammen mit den (m/w/d) Leuten, mit denen sie sich gut verstehen, ohne immer gleich jeden Pups als Diskrimierung, Sexismus oder Antifeminismus wahrzunehmen und sich darüber aufzuregen, dann wäre der Sache mit der Gleichberechtigung deutlich mehr geholfen mit irgendwelchem frauenspezifischen Marketing oder mit Genderdiskussionen smilie

    Ist aber auch so ein Internet-/Medienphänomen. Im realen Leben ist mir das noch nicht aufgefallen.

    Gruß xyzHero
  5. benutzerbild

    Floh

    dabei seit 10/2001

    Das Wort Hightower stand aber schon mal in dem Bericht, oder? Im Artikel wird erwähnt, beide Rahmen seien gleich, aber gleich zu was steht da nicht (mehr).

    Für mich als langbeinigen Fahrer haben alle aktuellen Santa Cruz Modelle bei vollem Sattelauszug einen zu flachen (echten) Sitzwinkel, weil das Sitzrohr wegen des unteren VPP-Link so schräg nach vorne-unten verlaufen muss. Es ist deutlich merkbar, dass man ausgerechnet uphill zu weit hinten sitzt, wenn die 170er Variostütze eingefahren noch mehr als 5cm aus dem Rahmen schaut. Wenn man die Verbindungslinie Tretlager-Sitzrohr-Oberkante betrachtet, ist das zwar rechnerisch richtig, in der Praxis aber irreführend. Deswegen schaue ich mir jetzt immer alle Bikes sehr genau an, wie das mit dem Sitzwinkel denn bei meiner Sattelhöhe wäre.

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