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Das neue Scott Gambler rollt zwar auf 29"-Rädern vom Band, kann aber prinzipiell auch als 650b- oder Mixed-Bike aufgebaut werden
Das neue Scott Gambler rollt zwar auf 29"-Rädern vom Band, kann aber prinzipiell auch als 650b- oder Mixed-Bike aufgebaut werden - zum Start soll die Vollgas-Variante mit super leichtem Carbon-Rahmen 7.999 € kosten, bietet jedoch auch alles, was das Herz begehrt.
Das neue Scott Gambler ist vielfältig anpassbar
Das neue Scott Gambler ist vielfältig anpassbar - der Flip-Chip im unteren Dämpferauge verstellt je nach Position nicht nur die Tretlagerabsenkung und andere Geometrie-Werte, auch die Progression ändert sich je nach gewählter Bohrung.
An der Front arbeitete die bekannte und zuverlässige Fox 49 Factory-Federgabel mit 200 mm Federweg.
An der Front arbeitete die bekannte und zuverlässige Fox 49 Factory-Federgabel mit 200 mm Federweg.
Luftdruck, Volumenspacer, HSC, LSC, HSR, LSR
Luftdruck, Volumenspacer, HSC, LSC, HSR, LSR - bei so vielen Knöpfen und Einstellmöglichkeiten fühlt man sich schnell wie ein DJ am Mischpult.
Der Fox DHX2 Factory-Stahlfederdämpfer am Heck ist kaum weniger einstellbar
Der Fox DHX2 Factory-Stahlfederdämpfer am Heck ist kaum weniger einstellbar - die mitgelieferte 500 lbs Feder war für unseren 73 kg schweren Testfahrer allerdings zu hart.
Der Syncros Hixon iC DH Carbon-Lenker mit integriertem Vorbau sticht optisch aus der Masse heraus
Der Syncros Hixon iC DH Carbon-Lenker mit integriertem Vorbau sticht optisch aus der Masse heraus - Geschmäcker sind bekanntermaßen unterschiedlich. Wir finden ihn zwar etwas gewöhnungsbedürftig, insgesamt jedoch futuristisch und schick.
Scott-Gambler-Tuned-1499
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Scott-Gambler-Tuned-1498
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Das Scott Gambler verfügt über eine eigene Kettenführung, die ohne die bekannten ISCG-Tabs auskommt
Das Scott Gambler verfügt über eine eigene Kettenführung, die ohne die bekannten ISCG-Tabs auskommt - den Entwicklern zufolge nimmt der Standard viel zu viel Platz weg. Dadurch müssen Lagerpunkte verschoben werden, die Reifenfreiheit sinkt und die Kettenstreben müssen schmaler ausfallen. Scott hat nach eigenen Angaben alle Einzelteile der Führung auf Lager, diese können im Schadensfall über jeden Scott-Händler bezogen werden. Die Führung soll 14,90 € kosten, der Bashguard 19,90 €.
Kaum ein modernes High-End-DH-Bike kommt noch ohne das SRAM X01 DH-Schaltwerk aus.
Kaum ein modernes High-End-DH-Bike kommt noch ohne das SRAM X01 DH-Schaltwerk aus.
SRAM Code RSC-Bremsen sorgen für Bremspower satt …
SRAM Code RSC-Bremsen sorgen für Bremspower satt …
… dazu gehören selbstverständlich große 200 mm Scheiben.
… dazu gehören selbstverständlich große 200 mm Scheiben.
Das von der Fox 36 bekannte Syncros-Schutzblech wurde nun in einer vergrößerten Version an die Fox 40 angepasst und ist an jedem Scott Gambler vormontiert.
Das von der Fox 36 bekannte Syncros-Schutzblech wurde nun in einer vergrößerten Version an die Fox 40 angepasst und ist an jedem Scott Gambler vormontiert. - Man kann optional auch nur den vorderen oder hinteren Teil fahren. Das Schutzblech soll zirka 20 € kosten.
Der Syncros Comox-Sattel soll hinten extra kurz gehalten sein, um mehr Platz für den 29" Hinterreifen zu schaffen.
Der Syncros Comox-Sattel soll hinten extra kurz gehalten sein, um mehr Platz für den 29" Hinterreifen zu schaffen.
Der Maxxis Assegai in der 2,50" WT-Version sorgt für massig Bremsgrip …
Der Maxxis Assegai in der 2,50" WT-Version sorgt für massig Bremsgrip …
… er ist auf Syncros Revelsoke-Laufräder montiert.
… er ist auf Syncros Revelsoke-Laufräder montiert.
Weg mit dem verschachtelten abgestützen Eingelenker, her mit einem regulären Viergelenker
Weg mit dem verschachtelten abgestützen Eingelenker, her mit einem regulären Viergelenker - das neue Design gliedert sich optisch perfekt in die bestehende Scott-Produktpalette mit Ransom, Genius, Spark und Co. ein.
Scott hat bei der Entwicklung einen besonderen Fokus auf das Gewicht gelegt
Scott hat bei der Entwicklung einen besonderen Fokus auf das Gewicht gelegt - der neue Carbon-Rahmen ist im starken Unterschied zu den Vorgängern besonders leicht.
Auch mit 29"-Laufrädern lässt sich das kurze 445 mm Kettenstreben-Setting nutzen
Auch mit 29"-Laufrädern lässt sich das kurze 445 mm Kettenstreben-Setting nutzen - die Reifenfreiheit ist dennoch ausreichend.
Der Steuerrohr-Bereich ist wie von Scott gewohnt recht schlicht und aufgeräumt.
Der Steuerrohr-Bereich ist wie von Scott gewohnt recht schlicht und aufgeräumt.
Die Kettenstreben lassen sich zwischen 445 mm und 460 mm justieren
Die Kettenstreben lassen sich zwischen 445 mm und 460 mm justieren - das kurze Setting ist auch mit 29"-Laufrädern problemlos fahrbar.
Zum Gambler werden verschiedene Einsätze für den Steuersatz geliefert, die den Lenkwinkel um ±1° verstellen.
Zum Gambler werden verschiedene Einsätze für den Steuersatz geliefert, die den Lenkwinkel um ±1° verstellen.
Tuned bezeichnet die High-End-Modelle von Scott
Tuned bezeichnet die High-End-Modelle von Scott - hier werden keine Kompromisse eingegangen.
Schaltkabel und Bremsleitung laufen sehr sauber durch den linken Gabelanschlag in den Rahmen.
Schaltkabel und Bremsleitung laufen sehr sauber durch den linken Gabelanschlag in den Rahmen.
Sie treten gut geschützt auf der Oberseite des Unterrohrs wieder hervor und von dort direkt in die Kettenstreben
Sie treten gut geschützt auf der Oberseite des Unterrohrs wieder hervor und von dort direkt in die Kettenstreben - hier klappert wirklich gar nichts, das Scott Gambler Tuned ist ein unfassbar leises Fahrrad.
Die Kettenstrebe wird von einem großzügigen Protektor gut geschützt
Die Kettenstrebe wird von einem großzügigen Protektor gut geschützt - auch die Unterseite sowie die Druckstrebe sind bedeckt.
Am Unterrohr befindet sich ein großer Plastik-Schutz
Am Unterrohr befindet sich ein großer Plastik-Schutz - dieser ist zudem in den Rahmen eingelassen, wodurch er von der Seite betrachtet nicht hervorsteht und auffällt.
Kaum ein modernes, langes und flaches 29"-Downhill-Bike geht derartig spielerisch und leicht in die Luft wie das Scott Gambler Tuned
Kaum ein modernes, langes und flaches 29"-Downhill-Bike geht derartig spielerisch und leicht in die Luft wie das Scott Gambler Tuned - neben dem niedrigen Gewicht spielt sicherlich auch der aktive Hinterbau und eher etwas steife Rahmen eine Rolle.
In ausgebombten Anliegern wie hier in Bozi Dar vermittelt das Scott Gambler viel Grip und versackt nicht zu sehr im Heck.
In ausgebombten Anliegern wie hier in Bozi Dar vermittelt das Scott Gambler viel Grip und versackt nicht zu sehr im Heck. - Der Syncros-Lenker war uns allerdings zu steif und sorgte schnell für schmerzende Hände.
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Wer eine Sänfte sucht, ist mit dem Gambler schlecht beraten
Wer eine Sänfte sucht, ist mit dem Gambler schlecht beraten - das leichte Carbon-Geschoss gibt durchaus etwas Feedback an den Fahrer weiter. Allerdings neigt es nicht dazu, bei schrägen Hits stark abgelenkt zu werden, was mit zu steifen Bikes manchmal ein Problem sein kann.
In rumpeligen Steinfeldern lässt sich das Bike präzise steuern und erholt sich schnell von großen Schlägen.
In rumpeligen Steinfeldern lässt sich das Bike präzise steuern und erholt sich schnell von großen Schlägen.
Das Scott Gambler Tuned ist ein Race-Bike und verlangt nach etwas Führung
Das Scott Gambler Tuned ist ein Race-Bike und verlangt nach etwas Führung - dann belohnt es jedoch mit ordentlich Spurtreue.
Der futuristische und leichte Syncros Hixon iC DH-Lenker war uns leider etwas zu steif.
Der futuristische und leichte Syncros Hixon iC DH-Lenker war uns leider etwas zu steif. - Das hängt allerdings stark von den persönlichen Präferenzen hab. Unser Testfahrer präferiert generell eher etwas weichere Alu-Lenker.
Das Scott Gambler Tuned ist derartig leise, dass uns dies auf den ersten Fahrten geradezu unheimlich war.
Das Scott Gambler Tuned ist derartig leise, dass uns dies auf den ersten Fahrten geradezu unheimlich war. - Außerdem sind die vielen kleinen Details, wie der großzügige Kettenstrebenschutz oder die kleine Metall-Platte am Kettenblatt sehr lobenswert.
Mit dem Scott Gambler Tuned stellen die Schweizer ein reinrassiges Downhill-Racebike vor.
Mit dem Scott Gambler Tuned stellen die Schweizer ein reinrassiges Downhill-Racebike vor. - Das leichte Geschoss belohnt bei präziser Fahrweise mit viel Geschwindigkeit und lässt sich erstaunlich behände durch die Luft bewegen. Trifft man mal nicht die richtige Linie, gibt es zwar komfortablere Bikes, das Gambler stellt jedoch meist ausreichend Federweg zur Verfügung, um sich sicher auf dem Rad halten zu können.

Scott Gambler im Test: Das neue Gambler ist für Scott, was Jared Fogle einst für Subway war: Eine traumhafte Geschichte von unglaublichem Gewichtsverlust durch hauseigenen Produkte und Technologien. Aus der ursprünglichen, extrem bulligen Bikepark-Maschine wurde zunächst 2013 ein immer noch bulliges Racebike. 2019 steigt nun das neue Gambler Tuned wie ein filigraner Carbon-Phöenix aus der Asche seiner Vorfahren. Wir konnten das vielfältig einstellbare und vor allem leichte Scott Gambler Tuned in der 29″-Konfiguration bereits testen.

Steckbrief: Scott Gambler

EinsatzbereichDownhill
Federweg200 mm/200 mm
Laufradgröße27,5ʺ, 29ʺ
RahmenmaterialCarbon
Gewicht (o. Pedale)15,0 kg
RahmengrößenS, M, L, XL
Websitewww.scott-sports.com
Preis: 7.999 €

Nur zwei Tage nach der Vorstellung des lang erwarteten neuen Specialized Demo 29 zeigt Scott erstmal sein neues 29″ Downhill-Racebike. Auch wenn die neuste Inkarnation des Scott Gamblers optisch quasi keine Gemeinsamkeiten mit dem Vorgänger aufweist, sind die Schweizer einem Prinzip treu geblieben: Das Bike ist extrem einstellbar! Es wird aktuell zwar lediglich mit 29″-Laufrädern angeboten wird, dafür ist es aber kein Problem, das Gambler mit 27,5″-Laufrad hinten oder sogar vorne und hinten zu fahren. Außerdem sind die Kettenstrebenlänge, Tretlagerhöhe, Progression sowie der Lenkwinkel über verschiedene Bohrungen, Flipchips und Steuersatzschalen komplett justierbar.

Einen besonderen Fokus hat Scott zudem auf das Gewicht gelegt. Der Carbon-Rahmen soll federleichte 2.650 g auf die Waage bringen, unser Testbike wog trotz Stahlfeder-Dämpfer und Alu-Laufradsatz lediglich 15,0 kg. Möglich macht das unter anderem das neue Rahmendesign, eine hauseigene Kettenführung sowie die futuristische Syncros-Lenker-Vorbau-Kombination. Wir haben dem zum Verkaufsstart im Dezember 2019 vermutlich 7.999 Euro teuren Scott Gambler Tuned auf der harten und schnellen DH-Strecke in Bozi Dar die Sporen gegeben.

Das neue Scott Gambler rollt zwar auf 29"-Rädern vom Band, kann aber prinzipiell auch als 650b- oder Mixed-Bike aufgebaut werden
# Das neue Scott Gambler rollt zwar auf 29"-Rädern vom Band, kann aber prinzipiell auch als 650b- oder Mixed-Bike aufgebaut werden - zum Start soll die Vollgas-Variante mit super leichtem Carbon-Rahmen 7.999 € kosten, bietet jedoch auch alles, was das Herz begehrt.
Diashow: Scott Gambler 2020 im Test: Light Weight, Baby!
An der Front arbeitete die bekannte und zuverlässige Fox 49 Factory-Federgabel mit 200 mm Federweg.
Der Steuerrohr-Bereich ist wie von Scott gewohnt recht schlicht und aufgeräumt.
In ausgebombten Anliegern wie hier in Bozi Dar vermittelt das Scott Gambler viel Grip und versackt nicht zu sehr im Heck.
Der Maxxis Assegai in der 2,50" WT-Version sorgt für massig Bremsgrip …
Der futuristische und leichte Syncros Hixon iC DH-Lenker war uns leider etwas zu steif.
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Geometrie

Die Geometrie des Scott Gambler fällt für ein modernes 29″ Downhill-Race-Bike ziemlich durchschnittlich – also lang und flach – aus. Allerdings ist der Rahmen aktuell vermutlich einer der anpassbarsten auf dem Markt. Die Kettenstrebenlänge lässt sich über verschiedenen Bohrungen zwischen 435 mm und 450 mm justieren. Dabei ist man allerdings nicht auf ein 27,5″-Hinterrad beschränkt – auch mit 29″ ist die kurze Position möglich. Außerdem kommt im unteren Dämpferauge ein Flip-Chip zum Einsatz, der das Tretlager zwischen 8,5 mm und 24,2 mm absenkt. Zu guter Letzt liefert Scott verschiedene Steuersatz-Einsätze mit, die den Lenkwinkel von 63° um ± 1° verstellen.

Selbstverständlich haben die einzelnen Einstellungen auch leichte Einflüsse auf andere Werte, wie den Reach oder die Lenkerhöhe, was die Geometrie-Tabelle ziemlich umfangreich macht. Berücksichtigt man den Federgabel-Auszug, dann sollen die Reach-Werte unabhängig von der Einstellung um lediglich 5 mm wandern. Außerdem verfügen die beiden kleineren Rahmengrößen über einen steileren Sitzwinkel. Dadurch kann der Sattel trotz 29″-Hinterrad etwas tiefer gefahren werden. Zusammengefasst bietet Scott das Gambler in vier Rahmengrößen mit Reach-Werten zwischen 400 und 495 mm an. Unser Testbike in Größe L bot angenehme 460,4 mm Reach und einen 636,5 mm hohen Stack im tiefen Tretlager-Setting.

Größe (29"/27,5")S/900 S/700 M/900 M/700 L/900 L/700 XL/900 XL/700
Low BB SettingHigh BB SettingLow BB SettingHigh BB SettingLow BB SettingHigh BB SettingLow BB SettingHigh BB Setting
Lenkwinkel62,9 ° 63,2° 62,9 ° 63,2° 62,9 ° 63,2° 62,9 ° 63,2°
Steuerrohr110,0 mm 110,0 mm 110,0 mm 110,0 mm 110,0 mm 110,0 mm 110,0 mm 110,0 mm
Oberrohr (horizontal)537,4 mm 535,7 mm 567,5 mm 565,7 mm 621,0 mm 618,9 mm 651,1 mm 648,9 mm
Überstandshöhe719,3 mm 712,3 mm 711,6 mm 705,0 mm 712,1 mm 705,8 mm 709,6 mm 703,6 mm
Tretlagerabsenkung-24,2 mm -8,5 mm -24,2 mm -8,5 mm -24,2 mm -8,5 mm -24,2 mm -8,5 mm
Tretlagerhöhe346,4 mm 342,6 mm 346,0 mm 342,6 mm 345,4 mm 342,6 mm 346,2 mm 342,6 mm
Radstand1.207,6 mm 1.212,8 mm 1.237,6 mm 1.242,8 mm 1.270,0 mm1.272,8 mm1.297,6 mm 1.302,8 mm
Sitzrohr405,0 mm 405,0 mm 405,0 mm 405,0 mm 405,0 mm 405,0 mm 405,0 mm 405,0 mm
Sitzwinkel66,8°67,2° 66,8°67,2° 63,8° 64,2° 63,8° 64,2°
Kettenstrebe438,7 mm 435,0 mm 438,7 mm 435,0 mm 438,7 mm 435,0 mm 438,7 mm 435,0 mm
Reach400,2 mm 405,0 mm 430,3 mm 435,0 mm 460,4 mm 465,0 mm 490,5 mm 495,0 mm
Stack636,2 mm 631,3 mm 636,2 mm 631,3 mm 633,5 mm 631,3 mm 636,2 mm 631,3 mm
Das neue Scott Gambler ist vielfältig anpassbar
# Das neue Scott Gambler ist vielfältig anpassbar - der Flip-Chip im unteren Dämpferauge verstellt je nach Position nicht nur die Tretlagerabsenkung und andere Geometrie-Werte, auch die Progression ändert sich je nach gewählter Bohrung.

Ausstattung

Das neue Scott Gambler wird zunächst in einer Variante mit High-End-Ausstattung angeboten. Das Gambler Tuned bietet alles, was das Racer-Herz begehrt, kostet aller Wahrscheinlichkeit nach allerdings auch 7.999 Euro – der Preis kann sich bis zum Verkaufsstart im Dezember 2019 jedoch noch leicht ändern. So kommt ein hochwertiges Fox Factory-Fahrwerk bestehend aus 49-Federgabel und DHX2-Stahlfederdämpfer zum Einsatz. SRAM stellt hingegen den zuverlässigen und leichten X01 DH 7-fach Antrieb, ohne den kaum ein Downhill-Bike noch auszukommen scheint.

Auch die bissigen Code RSC-Bremsen mit 200 mm Scheiben stammen von SRAM. Erwartungsgemäß setzt Scott auf einige Anbauteile des hauseigenen Komponenten-Herstellers Syncros. Im Gegensatz zu anderen Hausmarken fallen diese jedoch sehr hochwertig aus. Ein besonderes Schmankerl ist die einteilige, zirka 350 Euro teure Syncros Hixon iC DH-Lenker-Vorbau-Kombi, die nicht nur sehr leicht ist, sondern auch optisch deutlich aus der Masse heraus sticht.

  • Federgabel Fox 49 Factory (200 mm)
  • Dämpfer Fox DHX2 Factory (200 mm)
  • Antrieb SRAM X01 DH
  • Bremsen SRAM Code RSC
  • Laufräder Syncros Revelstoke DH 1.5
  • Reifen Maxxis Assegai
  • Cockpit Syncros Hixon iC DH Carbon (50 mm, 800 mm)

Gambler 900 Tuned
FedergabelFox 40 Factory 29”, 203 mm travel / Kashima / Air / GRIP2 / Hi-Lo Comp / Rebound, 20 mm Boost thru axle
DämpferFox DHX2 Factory, HSC, LSC, HSR, LSR, custom tuned, 225 x 75 mm, Spring rates: S – 400 / M – 450 / L&XL – 500
SteuersatzSyncros DH adjustable, Semi integrated / adj ±1° with cup, ID 49,6 mm / OD 56 mm
SchaltwerkSRAM X01 DH, Short Cage, 7-fach
SchalthebelSRAM X01 DH
BremseSRAM Code RSC, 200 mm
KurbelnSRAM X01 DH DUB Carbon, 34 T, 165 mm
KettenführungScott DH Custom
TretlagerSRAM DUB PF MTB107, Shell 107 x 41 mm
LenkerSyncros Hixon iC DH Carbon, 15 mm Rise / 8° / 800 mm, Syncros Pro DH dual lock-on grips
SattelstützeSyncros DH1.5 / 31,6 mm / Alloy7050
SattelSyncros Comox 1.5, Titanium Rails
KetteKMC X11-1
KassetteSRAM CS PG-720 DH, 11–25 T
ReifenMaxxis Assegai 29 x 2,5" / 2 x 60 TPI Kevlar Bead / DH / TR / 3C Maxx Grip
LaufräderSyncros Revelsoke DH 1.5 / 110 x 20 mm Boost front / 157 x 12 mm rear / 29" / 32 H / Tubeless Ready Rims
ExtrasSyncros DH Fender
Gewicht15,0 kg (gewogen)
Preis (provisorisch)7.999 €

An der Front arbeitete die bekannte und zuverlässige Fox 49 Factory-Federgabel mit 200 mm Federweg.
# An der Front arbeitete die bekannte und zuverlässige Fox 49 Factory-Federgabel mit 200 mm Federweg.
Luftdruck, Volumenspacer, HSC, LSC, HSR, LSR
# Luftdruck, Volumenspacer, HSC, LSC, HSR, LSR - bei so vielen Knöpfen und Einstellmöglichkeiten fühlt man sich schnell wie ein DJ am Mischpult.
Der Fox DHX2 Factory-Stahlfederdämpfer am Heck ist kaum weniger einstellbar
# Der Fox DHX2 Factory-Stahlfederdämpfer am Heck ist kaum weniger einstellbar - die mitgelieferte 500 lbs Feder war für unseren 73 kg schweren Testfahrer allerdings zu hart.
Der Syncros Hixon iC DH Carbon-Lenker mit integriertem Vorbau sticht optisch aus der Masse heraus
# Der Syncros Hixon iC DH Carbon-Lenker mit integriertem Vorbau sticht optisch aus der Masse heraus - Geschmäcker sind bekanntermaßen unterschiedlich. Wir finden ihn zwar etwas gewöhnungsbedürftig, insgesamt jedoch futuristisch und schick.
Scott-Gambler-Tuned-1499
# Scott-Gambler-Tuned-1499
Scott-Gambler-Tuned-1498
# Scott-Gambler-Tuned-1498
Das Scott Gambler verfügt über eine eigene Kettenführung, die ohne die bekannten ISCG-Tabs auskommt
# Das Scott Gambler verfügt über eine eigene Kettenführung, die ohne die bekannten ISCG-Tabs auskommt - den Entwicklern zufolge nimmt der Standard viel zu viel Platz weg. Dadurch müssen Lagerpunkte verschoben werden, die Reifenfreiheit sinkt und die Kettenstreben müssen schmaler ausfallen. Scott hat nach eigenen Angaben alle Einzelteile der Führung auf Lager, diese können im Schadensfall über jeden Scott-Händler bezogen werden. Die Führung soll 14,90 € kosten, der Bashguard 19,90 €.
Kaum ein modernes High-End-DH-Bike kommt noch ohne das SRAM X01 DH-Schaltwerk aus.
# Kaum ein modernes High-End-DH-Bike kommt noch ohne das SRAM X01 DH-Schaltwerk aus.
SRAM Code RSC-Bremsen sorgen für Bremspower satt …
# SRAM Code RSC-Bremsen sorgen für Bremspower satt …
… dazu gehören selbstverständlich große 200 mm Scheiben.
# … dazu gehören selbstverständlich große 200 mm Scheiben.
Das von der Fox 36 bekannte Syncros-Schutzblech wurde nun in einer vergrößerten Version an die Fox 40 angepasst und ist an jedem Scott Gambler vormontiert.
# Das von der Fox 36 bekannte Syncros-Schutzblech wurde nun in einer vergrößerten Version an die Fox 40 angepasst und ist an jedem Scott Gambler vormontiert. - Man kann optional auch nur den vorderen oder hinteren Teil fahren. Das Schutzblech soll zirka 20 € kosten.
Der Syncros Comox-Sattel soll hinten extra kurz gehalten sein, um mehr Platz für den 29" Hinterreifen zu schaffen.
# Der Syncros Comox-Sattel soll hinten extra kurz gehalten sein, um mehr Platz für den 29" Hinterreifen zu schaffen.
Der Maxxis Assegai in der 2,50" WT-Version sorgt für massig Bremsgrip …
# Der Maxxis Assegai in der 2,50" WT-Version sorgt für massig Bremsgrip …
… er ist auf Syncros Revelsoke-Laufräder montiert.
# … er ist auf Syncros Revelsoke-Laufräder montiert.

Im Detail

Auf den ersten Blick sieht das neue Scott Gambler aus, wie ein aktuelles Scott eben aussieht. Optisch gibt es quasi keine Gemeinsamkeiten mit dem Vorgänger mehr, dafür folgt die Formsprache ganz klar jener von Ransom, Genius und Co. Der Eingelenker-Hinterbau ist einem Viergelenker mit senkrecht im Rahmen montiertem Dämpfer gewichen – dieses System lässt sich laut Scott einfacher anpassen. So besitzt das neue Bike mehr Anti-Rise und soll seine Geometrie in steilen Sektionen besser bewahren, ohne zu sehr auf Kosten des Grips oder Komforts zu gehen. Das schlanke Oberrohr und das etwas voluminösere Unterrohr sind kurz vor dem Sattelrohr weit nach unten gezogen und der Übergang zum Hinterbau gelingt fließend.

Ein Hauptaugenmerk bei der Entwicklung des Bikes war für Scott der Leichtbau – ein Gebiet, in dem die Schweizer bereits seit langem als sehr kompetent gelten. Außerdem ist, anders als im XC-Bereich, in dem es vor allem um effizienten Vortrieb geht, ein extrem steifer Downhill-Rahmen nur bedingt erstrebenswert. Um die perfekte Balance zwischen Gewicht und Steifigkeit zu finden, hat Scott bereits bei der Entwicklung des Genius eigene Testanlagen entwickelt. Auch das Gambler wurde in insgesamt vier sehr unterschiedlich steifen Evolutions-Stufen darauf getestet: Altes Rad, altes Rad mit Carbon-Hinterbau, der massive Horst-Link-Prototyp aus 2018 sowie das aktuelle Carbon-Rad. Die Testergebnisse hat man anschließend mit dem Feedback der hauseigenen World Cup-Profis verglichen und validiert.

Weg mit dem verschachtelten abgestützen Eingelenker, her mit einem regulären Viergelenker
# Weg mit dem verschachtelten abgestützen Eingelenker, her mit einem regulären Viergelenker - das neue Design gliedert sich optisch perfekt in die bestehende Scott-Produktpalette mit Ransom, Genius, Spark und Co. ein.
Scott hat bei der Entwicklung einen besonderen Fokus auf das Gewicht gelegt
# Scott hat bei der Entwicklung einen besonderen Fokus auf das Gewicht gelegt - der neue Carbon-Rahmen ist im starken Unterschied zu den Vorgängern besonders leicht.
Auch mit 29"-Laufrädern lässt sich das kurze 445 mm Kettenstreben-Setting nutzen
# Auch mit 29"-Laufrädern lässt sich das kurze 445 mm Kettenstreben-Setting nutzen - die Reifenfreiheit ist dennoch ausreichend.
Der Steuerrohr-Bereich ist wie von Scott gewohnt recht schlicht und aufgeräumt.
# Der Steuerrohr-Bereich ist wie von Scott gewohnt recht schlicht und aufgeräumt.

Herausgekommen ist ein mit 2.650 g (Angabe von Scott) sehr leichter Vollcarbon-Rahmen. Um die gesteckten Ziele zu erreichen wurden aber auch keine Kompromisse eingegangen. So verzichtet man auf den ISCG-Standard und verbaut stattdessen eine eigene nur 113 g schwere Kettenführung. Grund dafür ist allerdings vor allem, dass der ISCG-Standard den Entwickler zufolge veraltet ist und zu viel Platz wegnimmt. Ohne ISCG können die Kettenstreben breiter und steifer werden und dennoch ausreichen Reifenfreiheit bieten. Dadurch kann man selbst im kurzen Kettenstreben-Setting ein 29″-Hinterrad mit voluminösen 2,5″ breiten Reifen problemlos fahren.

Apropos Kettenstreben-Setting: In Sachen Einstellbarkeit hat man sich bei Scott noch einiges mehr überlegt. Denn auch wenn das Scott Gambler zum Verkaufsstart lediglich mit 29″-Laufrädern angeboten wird, ist es trotzdem möglich, das Rad mit 27,5″ vorne und hinten oder nur hinten aufzubauen. Möglich macht das unter anderem ein vielseitiger Flip-Chip im unteren Dämpferauge. Dreht man diesen um 180°, dann hebt oder senkt sich das Tretlager. Außerdem bietet er zwei verschiedene Bohrungen, die den Winkel des Dämpfers und somit die Progression zwischen zirka 30 % und 35 % verändern. Dazu kommen noch die bereits erwähnten Steuersatzschalen zur Anpassung des Lenkwinkels.

Die Kettenstreben lassen sich zwischen 445 mm und 460 mm justieren
# Die Kettenstreben lassen sich zwischen 445 mm und 460 mm justieren - das kurze Setting ist auch mit 29"-Laufrädern problemlos fahrbar.
Zum Gambler werden verschiedene Einsätze für den Steuersatz geliefert, die den Lenkwinkel um ±1° verstellen.
# Zum Gambler werden verschiedene Einsätze für den Steuersatz geliefert, die den Lenkwinkel um ±1° verstellen.
Tuned bezeichnet die High-End-Modelle von Scott
# Tuned bezeichnet die High-End-Modelle von Scott - hier werden keine Kompromisse eingegangen.

Innenverlegte und geführte Kabel sowie Protektoren an den Kettenstreben und am Unterrohr sind mittlerweile eigentlich Standard und kaum noch erwähnenswert. Allerdings hat sich Scott hier wirklich viel Mühe gegeben, das Rad so leise wie möglich zu gestalten. Die Kabel wandern am linken der beiden integrierten Gabelanschläge hinter dem Steuerrohr in den Rahmen und treten gut geschützt kurz vor dem Dämpfer oben aus dem Unterrohr. Vor dem Lagerpunkt von einem Kabelbinder zusätzlich fixiert geht es durch Gummi-Ösen wieder in die Kettenstreben – hier kann wirklich gar nichts klappern.

Der Kettenstrebenschutz selbst fällt sehr großzügig aus und weist die von einigen Herstellern eingesetzten, geräuschdämmenden Lammellen auf. Außerdem sind auch die Unterseiten der Kettenstrebe sowie der rechten Sattelstrebe geschützt – vorbildlich. Ein kleines optisches Schmankerl ist der in den Rahmen eingelassene Schoner am Unterrohr. Dadurch lässt er sich von der Seite quasi nicht erkennen und trägt in keiner Weise auf. Außerdem bietet die Hausmarke Syncros nun auch ein anschraubbares Schutzblech für die Fox 40-Federgabel an, das an jedem Scott Gambler vormontiert ist.

Schaltkabel und Bremsleitung laufen sehr sauber durch den linken Gabelanschlag in den Rahmen.
# Schaltkabel und Bremsleitung laufen sehr sauber durch den linken Gabelanschlag in den Rahmen.
Sie treten gut geschützt auf der Oberseite des Unterrohrs wieder hervor und von dort direkt in die Kettenstreben
# Sie treten gut geschützt auf der Oberseite des Unterrohrs wieder hervor und von dort direkt in die Kettenstreben - hier klappert wirklich gar nichts, das Scott Gambler Tuned ist ein unfassbar leises Fahrrad.
Die Kettenstrebe wird von einem großzügigen Protektor gut geschützt
# Die Kettenstrebe wird von einem großzügigen Protektor gut geschützt - auch die Unterseite sowie die Druckstrebe sind bedeckt.
Am Unterrohr befindet sich ein großer Plastik-Schutz
# Am Unterrohr befindet sich ein großer Plastik-Schutz - dieser ist zudem in den Rahmen eingelassen, wodurch er von der Seite betrachtet nicht hervorsteht und auffällt.

Auf dem Trail

Wir haben unser Scott Gambler Tuned-Testbike in Größe L mit auf die gnadenlose und ausgebombte iXS Cup-Rennstrecke im tschechischen Bozi Dar genommen. Die mitgelieferte 500 lbs-Feder am Fox-Dämpfer haben wir direkt zu Beginn gegen eine 450er-Feder getauscht. Damit kam unser 73 kg schwerer Testfahrer zirka auf seinen Sag-Punkt. Ansonsten haben wir es beim kurzen Hinterbau-Setting, tiefen Tretlager und der neutralen Steuersatzschale belassen. Die Strecke in Bozi Dar beginnt relativ flach und schnell, was auf einem neuen Bike immer sehr angenehm ist.

In Sachen Geometrie hat Scott einiges richtig gemacht, denn man bekommt schnell das Gefühl, tief im Rad zu stehen, obwohl der futuristische Syncros-Lenker trotz Vorbau-Spacern nicht allzu hoch baut. Auf typischen Bikepark-Strecken mit Anliegern und Sprüngen macht sich das sensationelle Gewicht und der eher aktive Hinterbau des Gamblers bemerkbar: Es geht derartig leichtfüßig in die Luft und lässt sich so spielerisch quer legen, dass man glatt vergessen könnte, dass man auf einem langen und flachen 29″-Downhill-Racebike sitzt.

Kaum ein modernes, langes und flaches 29"-Downhill-Bike geht derartig spielerisch und leicht in die Luft wie das Scott Gambler Tuned
# Kaum ein modernes, langes und flaches 29"-Downhill-Bike geht derartig spielerisch und leicht in die Luft wie das Scott Gambler Tuned - neben dem niedrigen Gewicht spielt sicherlich auch der aktive Hinterbau und eher etwas steife Rahmen eine Rolle.

Primär soll das Scott Gambler Tuned jedoch in ruppigem und anspruchsvollem Gelände glänzen. Der Viergelenker-Hinterbau spricht in Kombination mit dem Fox DHX2-Stahldämpfer extrem sensibel an und filtert feine Schläge gut raus. Große Schläge werden auch gekonnt geschluckt, allerdings geht das Bike hier etwas sparsamer mit seinem Federweg um als einige Konkurrenz-Bikes. Im linearen Setting bekommt man dadurch durchaus etwas Feedback vom Untergrund. Krasse Lastspitzen, die den Körper schnell ermüden, sind allerdings nicht dabei.

Das lineare Setting ist mit 30 % alles andere als linear und so verwundert es nicht, dass wir in starken Kompressionen zwar spürbar das Ende des Federwegs erreichten, ein harter Durchschlag jedoch ausblieb. Mit dem Dämpferauge in der progressiven Aufnahme verhärtete der Hinterbau in der gefahrenen Konfiguration deutlich stärker. Auf unserer zweiten Teststrecke, einem klassischen mitteldeutschen Fichtenslalom, machte dies das Gambler Tuned etwas agiler und spritziger – in wirklich hartem Terrain hätten wir jedoch gerne eine weichere 400–425 lbs-Feder probiert, die aber leider nicht zur Verfügung stand.

In ausgebombten Anliegern wie hier in Bozi Dar vermittelt das Scott Gambler viel Grip und versackt nicht zu sehr im Heck.
# In ausgebombten Anliegern wie hier in Bozi Dar vermittelt das Scott Gambler viel Grip und versackt nicht zu sehr im Heck. - Der Syncros-Lenker war uns allerdings zu steif und sorgte schnell für schmerzende Hände.
Scott-Gambler-Tuned-1614
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# Scott-Gambler-Tuned-1627

Bei aufeinanderfolgenden harten Schlägen, beispielsweise bei Bremswellen, muss man auch aufgrund des eher steifen Rahmens den Lenker zwar etwas fester greifen, dafür rauscht das Scott Gambler nahezu ungebremst darüber hinweg und bleibt nicht in den Löchern hängen. So ist das Gambler zwar nicht das komfortabelste Downhill-Bike, das wir in den letzten Wochen gefahren sind, aber es ist ohne Frage ein effizientes Racebike.

Zum Glück hat Scott es mit der Steifigkeit wie versprochen nicht übertrieben. Bekommt man mal einen schrägen Hit ab oder vermasselt die Linie, wirft einen das Rad nicht sofort ab, wie wir es bei übermäßig steifen Bikes bereits erlebt haben. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Der futuristische und optisch polarisierende Syncros Hixon-Lenker blieb bei uns nicht lange am Rad – er war einfach zu steif, um als 73 kg Fahrer eine total zerbombte vier Minuten lange Strecke in Angriff nehmen zu können. Mit einem etwas höheren Aluminium-Lenker fühlte sich das ganz Rad ausbalancierter und komfortabler an.

Wer eine Sänfte sucht, ist mit dem Gambler schlecht beraten
# Wer eine Sänfte sucht, ist mit dem Gambler schlecht beraten - das leichte Carbon-Geschoss gibt durchaus etwas Feedback an den Fahrer weiter. Allerdings neigt es nicht dazu, bei schrägen Hits stark abgelenkt zu werden, was mit zu steifen Bikes manchmal ein Problem sein kann.
In rumpeligen Steinfeldern lässt sich das Bike präzise steuern und erholt sich schnell von großen Schlägen.
# In rumpeligen Steinfeldern lässt sich das Bike präzise steuern und erholt sich schnell von großen Schlägen.
Das Scott Gambler Tuned ist ein Race-Bike und verlangt nach etwas Führung
# Das Scott Gambler Tuned ist ein Race-Bike und verlangt nach etwas Führung - dann belohnt es jedoch mit ordentlich Spurtreue.

Im Vergleich

Das Scott Gambler zirka 100 Gramm leichter als das YT Tues 29 und somit das leichteste Downhill-Bike, das wir in diesem Jahr fahren konnten. Trotz des geringen Gewichtsunterschieds fühlt sich das Gambler spritziger an und lässt sich leichter in die Luft bewegen, was wir vor allem auf den höher im Federweg stehenden und aktiveren Hinterbau schieben. Beide Räder haben eher steife Rahmen, am Gambler machen sich jedoch die weicheren Alu-Laufräder positiv bemerkbar, denn bei schrägen Schlägen wird das Rad weniger abgelenkt und bleibt kontrollierbarer. Das Tues sitzt generell deutlich tiefer im Heck und frisst große Schläge einfach auf, das Gambler vermittelt mehr Feedback, lässt sich dafür jedoch auch präziser auf der Strecke platzieren.

Auf extrem schnellen und ausgefahrenen Strecken kommt das Scott Gambler Tuned nicht an die Laufruhe und Effizienz des Santa Cruz V10 ran. Geht es richtig zur Sache stellt sich am Santa Cruz schnell das Gefühl des „unendlichen Federwegs“ ein. Dafür braucht es einiges an Kraft und Mühe, um das V10 um verblockte Kurven zu drücken, bei sehr langsamen Geschwindigkeiten gibt es seinen Federweg zudem nur sehr ungern frei. Auf den meisten europäischen Rennstrecken ist es wohl eher eine Frage des persönlichen Vorliebe, ob man besser zum Gambler oder zum V10 greift.

Unser Dauertestbike vom letzten Jahr, das Cube Two15 29, klebt mit einem Luftdämpfer deutlich weniger am Boden. Mit Stahldämpfer kommt es an die Sensibilität des Gamblers ran – Durchschläge sind dann dank des lineareren Hinterbaus allerdings vorprogrammiert. Den meisten Testfahrern gefiel der etwas weichere und flexiblere Alu-Rahmen gut, der auch den ein oder anderen Fahrfehler verzeiht. Kann man mit dem Mehrgewicht und dem gelegentlichen Durchschlag (mit Stahldämpfer) leben, bekommt man bei Cube ein durchaus spaßiges Race-Bike für weniger Geld.

Das YT Tues 29 ist dank Luftfahrwerk und Carbon-Laufrädern nur wenig schwerer als das neue Scott Gambler Tuned
# Das YT Tues 29 ist dank Luftfahrwerk und Carbon-Laufrädern nur wenig schwerer als das neue Scott Gambler Tuned - es fällt jedoch eine Ecke steifer aus. Da es zudem etwas tiefer im Federweg versinkt, setzt man trotz identischer Tretlagerabsenkung öfter auf.
Verglichen mit dem Santa Cruz V10 29 fühlt sich das Gambler weniger spurtreu an
# Verglichen mit dem Santa Cruz V10 29 fühlt sich das Gambler weniger spurtreu an - wir reden jedoch weiterhin von einem langen 29" DH-Bike, das weit davon entfernt ist, nervös zu sein. In Kurven und auf Sprüngen hat das Gambler die Nase vorne.

Das ist uns aufgefallen

  • Gewicht Mit 15,0 kg ist das Scott Gambler wirklich unglaublich leicht – zu leicht? Das kommt wohl auf die persönlichen Präferenzen an. Es gibt zwar sicherlich laufruhigere Bikes, dafür lässt sich das Gambler auch dank der geringen Masse sehr leicht platzieren und folgt jedem Impuls mühelos. Insgesamt hat Scott hier einen guten Kompromiss aus Agilität und Laufruhe gefunden. Und Gewichte dranschrauben kann man ja immer noch …
  • Geräuschlosigkeit Neue Bikes sind fast immer leise und das ist auch beim Scott Gambler nicht anders. Bis auf den (ebenfalls sehr leisen) Freilauf und leichte Reifengeräusche ist es allerdings absolut geräuschlos, was wir so noch nicht erlebt haben. Leider war unser Testzeitraum zu kurz, um auszuprobieren, wie schnell Verschleiß hieran etwas ändern kann.
  • Syncros Hixon iC DH-Lenker Die Carbon-Lenker-Vorbau-Kombination von Syncros weiß optisch auf jeden Fall zu polarisieren. Wir finden die Idee durchaus interessant, die Form passt auch gut, allerdings war uns der Lenker deutlich zu steif. In Verbindung mit der ebenfalls eher steifen und straffen Fox 40-Federgabel, dem voluminösen Carbon-Rahmen und einem 73 kg leichten Testfahrer war die Ermüdung in den Händen beachtlich. Schwere, frontlastigere Fahrer mit mehr Handkraft dürften hier allerdings weniger Probleme haben.
  • Anpassbarkeit Das neue Scott Gambler ist das wohl anpassbarste Downhill-Bike der aktuellen Generation. Leider konnten wir nicht jedes Setting ausprobieren – für die meisten Fahrer dürften es ohnehin zu viele sein. Andererseits ist das Rad trotzdem leicht, schick und schlicht, sodass wir auch keinen echten Nachteil erkennen können.
  • Haltbarkeit Unsere Zeit mit dem Scott Gambler war leider etwas zu kurz, um das Rad ernsthaft auf Verschleiß und Haltbarkeit zu testen. Beim Dämpferausbau platzte trotz Vorsicht ein Stück Lack ab, am Hinterbau hingegen hielten sich die Schäden trotz trockenen Strecken und entsprechend vielen Steinschlägen in Grenzen. Eine ruppige Landung resultierte in einer Delle in der Hinterrad-Felge, ohne die Tubeless-Fähigkeit einzuschränken.
Der futuristische und leichte Syncros Hixon iC DH-Lenker war uns leider etwas zu steif.
# Der futuristische und leichte Syncros Hixon iC DH-Lenker war uns leider etwas zu steif. - Das hängt allerdings stark von den persönlichen Präferenzen hab. Unser Testfahrer präferiert generell eher etwas weichere Alu-Lenker.
Das Scott Gambler Tuned ist derartig leise, dass uns dies auf den ersten Fahrten geradezu unheimlich war.
# Das Scott Gambler Tuned ist derartig leise, dass uns dies auf den ersten Fahrten geradezu unheimlich war. - Außerdem sind die vielen kleinen Details, wie der großzügige Kettenstrebenschutz oder die kleine Metall-Platte am Kettenblatt sehr lobenswert.

Fazit – Scott Gambler

Müssten wir das neue Scott Gambler Tuned mit einem Schneidwerkzeug vergleichen, würden wir uns für das Skalpell entscheiden: Beides sind sehr effiziente und hochwertige Präzisions-Werkzeuge. Dank seines geringen Gewichts, des aktiven Hinterbaus und der ausgewogenen Steifigkeit macht das Gambler auf der Rennstrecke eine exzellente Figur. Durch die 29″-Laufräder und aggressive Geometrie marschiert es problemlos über grobes Terrain, will letztendlich jedoch nicht einfach stumpf drauf losballern – das können andere Bikes teils noch besser. Dafür nimmt es extrem viel Geschwindigkeit durch ruppige Passagen mit, macht richtig viel Spaß und lässt sich sehr präzise steuern!

Artikelbild

Pro / Contra

Pro

  • sehr leise
  • extrem leicht
  • sensibler und progressiver Hinterbau
  • sinnvolle Ausstattung
  • sehr stark anpassbar

Contra

  • sehr steifes Cockpit
Mit dem Scott Gambler Tuned stellen die Schweizer ein reinrassiges Downhill-Racebike vor.
# Mit dem Scott Gambler Tuned stellen die Schweizer ein reinrassiges Downhill-Racebike vor. - Das leichte Geschoss belohnt bei präziser Fahrweise mit viel Geschwindigkeit und lässt sich erstaunlich behände durch die Luft bewegen. Trifft man mal nicht die richtige Linie, gibt es zwar komfortablere Bikes, das Gambler stellt jedoch meist ausreichend Federweg zur Verfügung, um sich sicher auf dem Rad halten zu können.

Update: Wir haben im Artikel die Angaben zur Kettenstrebenlänge auf die Herstellerangabe geändert. Gemessen ergaben sich Werte zwischen 445 mm und 460 mm.


Testablauf

Scott hat uns einige Wochen vor der offiziellen Vorstellung des Scott Gamblers ein Testbike zur Verfügung gestellt. Wir konnten dieses sowohl im Bikepark als auch auf unseren Hometrails einem ersten Test unterziehen. Nach dem Testzeitraum ging das Bike zurück an den Hersteller.

Hier haben wir das Scott Gambler getestet

  • Bozi Dar: Eine sehr schnelle und ruppige Strecke, die nach dem kürzlichen iXS GDC-Rennen besonders in Mitleidenschaft gezogen war. Hier ist vor allem viel Laufruhe, Grip und Komfort gefragt.
  • Ilmenau: Kurze, eher flache aber schnelle Trails, auf denen sich in kurzer Zeit viele Läufe in verschiedenen Settings realisieren lassen. Die aktuelle Trockenheit macht den Untergrund sehr rutschig und die Bäume stehen nahe – kleine Fehler können schmerzhaft enden.
Tester-Profil: Gregor Sinn
60 cm68 kg85,5 cm61 cm183 cm
Gregor fährt gerne Fahrräder jeglicher Kategorie, von Mountainbike bis Rennrad. Am liebsten ist er jedoch auf Downhill- und Enduro-Bikes unterwegs – gerne auch unter Zeitdruck im Renneinsatz.
Fahrstil
verspielt
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
unauffällig, hinten progressiv, wenig Druckstufe
Vorlieben bei der Geometrie
hinten nicht zu kurz, vorne geräumig, Lenkwinkel nicht zu flach

Wie findet ihr das neue Scott Gambler Tuned?

  1. benutzerbild

    nobss

    dabei seit 10/2015

    Witzig das Scott immer wieder als Schweizer Marke bezeichnet wird, Zitat von Scott:
    "Wir sind eine amerikanische Marke mit Hauptsitz in der Schweiz"

    Sie sagen «amerikanische Marke» – im Verständnis des Branchenkenners ist Scott doch eine Schweizer Firma.
    Lassen sie mich ein Beispiel machen: Mavic ist für sie eine französische Marke. Doch die Realität ist, dass die Produktentwicklung in Frankreich und der Hauptsitz in München liegt, an der Börse ist die Firma in Finnland notiert. Heute muss man unterscheiden, wo die Unternehmenswurzeln sind, wo der Hauptsitz liegt und wie die Firma finanziert ist. Scott hat 1958 in Sun Valley im US-Bundesstaat Idaho angefangen, und die Wurzeln sind amerikanisch. Wir haben nie ein Schweizer Kreuz auf Scott Bikes gemacht, wir sind eine amerikanische Firma mit Hauptsitz in der Schweiz und sind mit einer globalen Finanzierung ausgestattet. Dazu gehört, dass wir jetzt via Youngone in Korea an der Börse sind. Für den Kunden und den Händler ist primär relevant, ob weiterhin Innovationen kommen und ob wir mit unserer Marke erfolgreich operieren können.

    Wollte ich nur mal los werden smilie
    Wünsche allen ein sonniges Wochenende und viel Spass auf und neben der Piste smilie

    Netter Bock, wenn ich mir mal ein DH Bike zulegen sollte kommt das mit auf die Liste.

  2. benutzerbild

    bennson

    dabei seit 06/2013

    Kennt jmd. einen Eurorad Händler, wo ich den Hobel begutachten kann? smilie

  3. benutzerbild

    Paddyfr

    dabei seit 05/2014

    Kennt jmd. einen Eurorad Händler, wo ich den Hobel begutachten kann? smilie
    Woher kommst du denn?
    Am einfachsten ist es, einen Scott Händler über folgenden Link zu lokalisieren. Kannst es ja telefonisch oder per Mail abklären ob die ein Gambler da haben und Eurorad Partner sind.
    https://www.scott-sports.com/de/de/dealers/locator

    Oder du schaust hier vorbei:
    Neuer Scott Public Showroom: Neuheiten in Garching bei München bestaunen
  4. benutzerbild

    Sespri

    dabei seit 01/2019

    Für mich spanndend der Vergleich zum V10. Von den Verstellmöglichkeiten und Konzept gleicht das Scott meinem RM Maiden. Der Unterschied zum V10.6 im Stall habe ich auch gemerkt, ohne jetzt genau Details benennen zu können. Verletzungsbedingt konnte ich nur zwei Tage fahren, der Rest vom Jahr ist leider gelaufen. Vielleicht könnte ich dann mehr dazu sagen.

    Gut, mit 29" wird es sich nochmals anders fahren, aber bei Testberichten vergleicht man ja auch immer mit seinem aktuellen Gerät. Letztendlich werden viele Details für mein fahrerisches Level irrelevant sein, was aber nicht heisst, dass ich nicht auch individuelle Anpassungen vornehme, welche ich durchaus spüre.

    Und da ist das Cockpit - so elegant es auch aussieht - für meinen Begriff eine Fehlkonstruktion. Ob Carbon oder Alu, ob höher, tiefer, breiter, schmaler, verdrehter, gebogener - da möchte ich schon mitreden und einstellen können. Der Kundenkreis, welcher so ein Fahrrad kauft, bastelt ohnehin am Gerät. Hier ist friss oder stirb. Verstehe die Überlegung von Scott da nicht. Die Tester scheinen ja auch nicht glücklich gewesen zu sein.

    Der zweite Punkt; was ist, wenn es mich am ersten Tag im Urlaub ablegt? Ersatz im lokalen Shop wäre mehr als Zufall. Ich wäre gezwungen einen Lenker UND Vorbau zu kaufen, der möglichst ähnlich der jetzigen Konstruktion wäre. Das erstmal finden und zudem möchte ich im Urlaub fahren und nicht testen...

  5. Richtig, Lenker passt auch null zum Konzept. Komplett variables Bike und beim Lenker, wo es sehr wichtig ist, wird die Variabilität genommen...wäre auch das erste was runterfliegt, zumal es njbbg besonders schön ist

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