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Nina hat in den vergangenen vier Jahren eine Blitzkarriere im Mountainbike-Sport hingelegt und bestreitet 2019 ihre erste volle World Cup-Saison als Privateer.
Nina hat in den vergangenen vier Jahren eine Blitzkarriere im Mountainbike-Sport hingelegt und bestreitet 2019 ihre erste volle World Cup-Saison als Privateer. - Mit drei Podiums-Platzierungen in fünf Rennen und einem Beinahe-Sieg in Leogang läuft diese bisher ganz hervorragend. Eigentlich ist sie jedoch Psychologie-Studentin an der Uni Jena und arbeitet aktuell auf ihren Master-Abschluss hin.
Den Winter nutzt Nina neben der Saison-Vorbereitung auch, um ihr Studium voranzutreiben, für das im Sommer wenig Zeit ist. Hier sitzt praktischerweise auch ihr altes Speerwurf-Team
Den Winter nutzt Nina neben der Saison-Vorbereitung auch, um ihr Studium voranzutreiben, für das im Sommer wenig Zeit ist. Hier sitzt praktischerweise auch ihr altes Speerwurf-Team - obwohl sie mittlerweile die Sportart komplett gewechselt hat, darf sie weiterhin die Räumlichkeiten nutzen und an Trainingseinheiten teilnehmen.
Neben viel Kraft- und Schnelligkeits-Training gehören auch Ausgleichs-Einheiten in der gut ausgestatteten Turnhalle zum Programm.
Neben viel Kraft- und Schnelligkeits-Training gehören auch Ausgleichs-Einheiten in der gut ausgestatteten Turnhalle zum Programm.
Bock auf Training braucht man hier auf jeden Fall!
Bock auf Training braucht man hier auf jeden Fall!
Warum wurden Skinsuits im Downhill nochmal verboten?
Warum wurden Skinsuits im Downhill nochmal verboten? - Achso, deshalb!
Das Turn-Training folgt keinen festen Regeln
Das Turn-Training folgt keinen festen Regeln - die Sportler dürfen sich an den massig vorhandenen Geräten nach Belieben verausgaben. Für das koordinativ anspruchsvolle Downhill-Fahren ist das sicherlich nicht die schlechteste Übung.
So ungefähr simuliert man einen Rennlauf in Andorra.
So ungefähr simuliert man einen Rennlauf in Andorra. - Natürlich auch in Socken! Zufall oder hat Nina zu Hause eine Kristallkugel? Wir haben leider keine gefunden, aber wer weiß, wie weit die Psychologie schon gekommen ist.
Die Speerwurf-Mannschaft tobt sich aus …
Die Speerwurf-Mannschaft tobt sich aus …
Nina-Hoffmann-Homestory-0863
Nina-Hoffmann-Homestory-0863
Nina-Hoffmann-Homestory-0870
Nina-Hoffmann-Homestory-0870
Nina hat ihr Trainingsprogramm in den letzten Jahren für das MTB-Fahren deutlich umgestellt und verbringt nun auch im Winter mehr Zeit auf dem Rad
Nina hat ihr Trainingsprogramm in den letzten Jahren für das MTB-Fahren deutlich umgestellt und verbringt nun auch im Winter mehr Zeit auf dem Rad - als Speerwerferin war sie nach den ersten Downhill-Rennen einfach zu erschöpft und musste an ihrer Ausdauer arbeiten. Etwas Kraft …
… ist aber ganz offensichtlich noch vorhanden.
… ist aber ganz offensichtlich noch vorhanden.
Training als Downhill-Profi ist allerdings mehr als Spaß-Turnen und Party-Laps.
Training als Downhill-Profi ist allerdings mehr als Spaß-Turnen und Party-Laps. - Während Nina im Winter in Jena ziemlich professionelle Trainings-Möglichkeiten hat, geht es im stressigen Sommer oft eher darum, den Fitness-Zustand zu halten. Das können Enduro-Ausfahrten oder auf Reisen auch mal Kniebeuge mit Gewichten, die man unterwegs findet, sein. In längeren Pause wird in Jena jedoch wieder voll angegriffen.
Nina-Hoffmann-Homestory-0965
Nina-Hoffmann-Homestory-0965
Nina-Hoffmann-Homestory-0962
Nina-Hoffmann-Homestory-0962
Den Körper zur Waffe formen heißt die Devise!
Den Körper zur Waffe formen heißt die Devise! - Uns scheint, vom Speerwurf-Team kann sich die deutsche MTB-Szene noch 1–2 Dinge abgucken.
Kraft und Fitness sind auf den teils fünf minütigen World Cup-Strecken heutzutage ein entscheidender Faktor.
Kraft und Fitness sind auf den teils fünf minütigen World Cup-Strecken heutzutage ein entscheidender Faktor.
Neben dem ganzen Training noch zu studieren, klingt erstmal anspruchsvoll
Neben dem ganzen Training noch zu studieren, klingt erstmal anspruchsvoll - da die Sommer auch mit Rennen vollgepackt sind, bleibt oft nur der Winter.
Nina schätzt jedoch den kognitiven Ausgleich, den ihr das Psychologie-Studium gibt
Nina schätzt jedoch den kognitiven Ausgleich, den ihr das Psychologie-Studium gibt - immer nur Trainieren und Radfahren wäre dann doch nix.
Nina-Hoffmann-Homestory-1011
Nina-Hoffmann-Homestory-1011
Im Winter verbringt Nina durch das Studium unter der Woche viel Zeit in Jena
Im Winter verbringt Nina durch das Studium unter der Woche viel Zeit in Jena - die Stadt liegt zwar von Bergen eingeschlossen recht schön, bietet jedoch kein Terrain, auf dem man sich auf internationale Downhill-Rennen vorbereiten könnte. Dazu fährt Nina meist nach Bozi Dar in Tschechien.
Wanderwege wie die Horizontale bieten eine schöne Aussicht über die Stadt.
Wanderwege wie die Horizontale bieten eine schöne Aussicht über die Stadt.
Im Sommer bleibt Nina kaum Zeit zum Studieren
Im Sommer bleibt Nina kaum Zeit zum Studieren - neben dem vielen Training wird dazu also vor allem der kalte thüringer Winter genutzt. Das ist zeittechnisch allerdings auch relativ herausfordernd.
Neben Kraft- ist auch Grundlagen und Ausdauertraining im Winter extrem wichtig
Neben Kraft- ist auch Grundlagen und Ausdauertraining im Winter extrem wichtig - das erledigt Nina gerne auf der Rolle, auf dem Trailbike oder wenn sie Leute am Wochenende im Bergwerk von Ex-Freund Lucas Rham guidet.
Wenn man nur ein paar Monate nach dem ersten MTB-Kontakt direkt mit Rennen-Fahren anfängt, bleibt wenig Zeit für Tricks und Spielereien
Wenn man nur ein paar Monate nach dem ersten MTB-Kontakt direkt mit Rennen-Fahren anfängt, bleibt wenig Zeit für Tricks und Spielereien - dafür klappt der Wheelie schon ganz ordentlich!
Nina-Hoffmann-Homestory-1090
Nina-Hoffmann-Homestory-1090
Nina hat auch einen Fahrtechnik-Trainer, mit dem sie beispielsweise an ihrer Kurventechnik feilt.
Nina hat auch einen Fahrtechnik-Trainer, mit dem sie beispielsweise an ihrer Kurventechnik feilt.
Auch an der generellen Position auf dem Bike arbeitet Nina vor der World Cup-Saison.
Auch an der generellen Position auf dem Bike arbeitet Nina vor der World Cup-Saison.
Nina-Hoffmann-Homestory-1215
Nina-Hoffmann-Homestory-1215
In ihrem winzigen Studenten-Zimmer im Zentrum Jenas hat Nina noch eine Rennrad-Rolle aufgebaut
In ihrem winzigen Studenten-Zimmer im Zentrum Jenas hat Nina noch eine Rennrad-Rolle aufgebaut - diese eignet sich gut, um nach einer entspannteren Trainingseinheit noch etwas Grundlagen-Training zu erledigen.
In vier Jahren MTB-Racing haben sich einige Startnummern und auch ein deutscher Meisterschafts-Titel angesammelt.
In vier Jahren MTB-Racing haben sich einige Startnummern und auch ein deutscher Meisterschafts-Titel angesammelt.
Wer sich gerne von der Deutschen Meisterin auf dem Mountainbike guiden lassen möchte, hat dazu bei Erlebnisradtouren-Saaleland (ERTS) ab und an die Chance.
Wer sich gerne von der Deutschen Meisterin auf dem Mountainbike guiden lassen möchte, hat dazu bei Erlebnisradtouren-Saaleland (ERTS) ab und an die Chance. - Neben Training, Studium und World Cups hilft Nina beim Guiding-Unternehmen von Ex-Freund Lucas aus und führt mutige Mountainbiker durch ein Bergwerk.
Mountainbiken im Bergwerk … das haben wir nicht mehr gehört, seitdem Red Bull vor über 12 Jahren Nathan Rennie und Co. durch eine Goldmine in Brasilien gejagt hat.
Mountainbiken im Bergwerk … das haben wir nicht mehr gehört, seitdem Red Bull vor über 12 Jahren Nathan Rennie und Co. durch eine Goldmine in Brasilien gejagt hat.
Da kein Selfie-Stick zur Hand war, muss kurzerhand dieser ernste Herr symbolisch für das besorgte und angespannte Gesicht unseres Reporters herhalten.
Da kein Selfie-Stick zur Hand war, muss kurzerhand dieser ernste Herr symbolisch für das besorgte und angespannte Gesicht unseres Reporters herhalten.
Nina-Hoffmann-Homestory-2927
Nina-Hoffmann-Homestory-2927
Nina-Hoffmann-Homestory-2914
Nina-Hoffmann-Homestory-2914
Es sind zwar einige Lampen in den Gängen montiert, meist ist es ohne Stirnlampe allerdings einigermaßen finster.
Es sind zwar einige Lampen in den Gängen montiert, meist ist es ohne Stirnlampe allerdings einigermaßen finster.
Die Mine unterteilt sich in mehrere Etagen, die nach unten hin immer enger und niedriger werden
Die Mine unterteilt sich in mehrere Etagen, die nach unten hin immer enger und niedriger werden - als Neuling ist das Wege-Netzwerk extrem verwirrend. Ohne Nina wären wir sicher niemals wieder an die Oberfläche gekommen.
Die höher gelegenen Wege und teils riesigen Kammern wurden in Handarbeit in eine Art Pumptrack-Strecke mit Anliegern, Kurven und Sprüngen verwandelt.
Die höher gelegenen Wege und teils riesigen Kammern wurden in Handarbeit in eine Art Pumptrack-Strecke mit Anliegern, Kurven und Sprüngen verwandelt.
So spaßig haben wir uns Radfahren im Bergwerk sicherlich nicht vorgestellt
So spaßig haben wir uns Radfahren im Bergwerk sicherlich nicht vorgestellt - außerdem ist das Wetter ganzjährig gleichbleibend … dunkel.
Wir sind keine Experten in Minen-Arbeit, aber mit 29"-Laufrädern und Carbon statt rostigem Stahl wäre die Erz-Förderung sicherlich um einiges leichter und spaßiger vonstattengegangen.
Wir sind keine Experten in Minen-Arbeit, aber mit 29"-Laufrädern und Carbon statt rostigem Stahl wäre die Erz-Förderung sicherlich um einiges leichter und spaßiger vonstattengegangen.
Wer auf DDR- und Sowjet-Fahrzeuge steht, der sollte Saalfeld in Thüringen mal einen Besuch abstatten.
Wer auf DDR- und Sowjet-Fahrzeuge steht, der sollte Saalfeld in Thüringen mal einen Besuch abstatten.
Sogar Hauswände werden damit geschmückt!
Sogar Hauswände werden damit geschmückt!
Im Hoffmann'schen Garten hingegen wurden die Ost-Memorabilia gegen modernste Downhill-Geräte eingetauscht.
Im Hoffmann'schen Garten hingegen wurden die Ost-Memorabilia gegen modernste Downhill-Geräte eingetauscht.
Vom elterlichen Wohnzimmer hat man einen super Blick auf die umliegenden Hügel
Vom elterlichen Wohnzimmer hat man einen super Blick auf die umliegenden Hügel - oder auf die Red Bull World Cup-Übertragung auf dem Fernseher. Bis vor 1,5 Jahren hat Nina sich hier noch selbst die Rennen angeguckt, mittlerweile fährt sie lieber mit. Mit den einstigen Idolen auf einmal mitzuhalten, eine Abfahrt im Training zu fahren oder ganz entspannt im Lift zu quatschen, war ohne Frage eine große Umstellung.
Mit den Bergen von Andorra kann das Saaleland leider nicht ganz mithalten
Mit den Bergen von Andorra kann das Saaleland leider nicht ganz mithalten - hier gibt es vor allem natürliche Enduro-Trails, die sich aber auch auf dem Downhill-Rad befahren lassen. Jumplines wie in Fort William sucht man hier allerdings vergeblich. Nina sieht ihre Stärken entsprechend auch eher in technischem, verblocktem Terrain und zählt Spicak oder Val di Sole zu ihren Lieblings-Strecken.
Im Winter hat Nina in ihrer Kurventechnik noch Verbesserungspotential gesehen
Im Winter hat Nina in ihrer Kurventechnik noch Verbesserungspotential gesehen - wir finden, das sieht alles schon ganz solide aus.
Sieht schnell aus in Saalfeld, der Speed auf World Cup-Strecken ist jedoch noch ein ganz anderer
Sieht schnell aus in Saalfeld, der Speed auf World Cup-Strecken ist jedoch noch ein ganz anderer - und bei 50 km/h noch den Finger von der Bremse zu lassen, will geübt sein. Leider muss die Thüringerin recht weit fahren, um entsprechende Strecken zu finden.
Lošinj, Kroatien, Anfang 2018 war der erste, äußerst lehrreiche World Cup für die Juliana-Fahrerin
Lošinj, Kroatien, Anfang 2018 war der erste, äußerst lehrreiche World Cup für die Juliana-Fahrerin - nach einem Sturz in der Quali dachte sie, alles wäre vorbei und wartete auf die nächste Fahrerin, obwohl es noch für den nötigen 15. Platz gereicht hätte. Bei den nächsten Rennen lief das besser, doch die ersten Final-Läufe mit all den Fans an der Strecke sorgten für einen ganz ordentlichen Adrenalin-Stoß.
Nina meint jedoch, seit dem dritten World Cup läuft das alles viel entspannter
Nina meint jedoch, seit dem dritten World Cup läuft das alles viel entspannter - spätestens seit ihrem Podium in Fort William hat sie das Selbstvertrauen, im Training voll ihr Ding durchzuziehen und nicht zu viel auf das Drumherum zu achten, was sich in Leogang definitiv direkt ausgezahlt hat.
Als wir Nina im Frühjahr besuchten erzählte sie uns, dass sie gerne in die Top 5 im World Cup sowie die Top 10 in der Gesamtwertung fahren würde und ihren deutschen Meister-Titel verteidigen möchte
Als wir Nina im Frühjahr besuchten erzählte sie uns, dass sie gerne in die Top 5 im World Cup sowie die Top 10 in der Gesamtwertung fahren würde und ihren deutschen Meister-Titel verteidigen möchte - mit einem zweiten sowie dritten Platz und aktuell der Nummer vier am Rad hat sie ihre eigenen Träume damit rechts überholt. Nun ist das nächste Ziel, einen Platz in einem größeren Team zu erhalten, um sich besser auf die Rennfahrerei konzentrieren zu können.
Nina Hoffmann hat es in den vergangenen anderthalb Saisons geschafft, sich von ihrem winzigen jenaer Studentenzimmer an die internationale Downhill-Spitze zu kämpfen
Nina Hoffmann hat es in den vergangenen anderthalb Saisons geschafft, sich von ihrem winzigen jenaer Studentenzimmer an die internationale Downhill-Spitze zu kämpfen - all das dank der tatkräftigen Unterstützung von Freunden, Familie und Sponsoren. Wir sind mehr als gespannt, wie die restliche Saison für die sympathische Thüringerin verlaufen wird und ob wir sie nächstes Jahr in einem größeren World Cup-Team begrüßen dürfen.

Seit den 90ern hat kein deutscher Fahrer mehr ganz vorne im Downhill World Cup mitgemischt. Bereits in der vergangenen Saison hat sich angedeutet, dass sich mit der thüringer Downhill-Hoffnung Nina Hoffmann eine Fahrerin die Ränge hocharbeitet, die an diesem Status Quo gerne etwas ändern würde. Dass es 2019 in ihrer vierten Downhill-Saison direkt für Platzierungen unter den Top 3 der Welt reicht, hat wohl nicht nur sie selbst überrascht. Wir haben Nina während ihrer Saison-Vorbereitung im Frühjahr in Jena und Saalfeld begleitet – viel Spaß mit dem Fotobericht!

Es in irgendeinem Sport in die Weltspitze zu schaffen, ist enorm schwer und bleibt nur einer extrem kleinen Gruppe von Menschen vorbehalten. Ein ungleich größerer Teil opfert oft die komplette Jugend, um auf ein Ziel hinzuarbeiten, das sich mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter oder auf internationaler Bühne dann doch als unerreichbar zeigt. Ungefähr so erging es auch der 18-jährigen Nina Hoffmann, deren Speerwurf-Karriere nach einer Reihe von Verletzungen einen herben Dämpfer erlitt. Die Frustration dürfte jedoch nicht allzu lange gehalten haben, denn zur selben Zeit kam die Leichtathletin erstmals mit dem Downhill-Sport in Berührung – einer Disziplin, in der sie offensichtlich großes Talent aufweist. Nur vier Jahre später ist Nina in der absoluten Spitze des Sports angekommen, hat deutsche und europäische iXS Cup-Rennen gewonnen und stand bereits dreimal auf einem World Cup-Podium. Um besser verstehen zu können, wo Nina herkommt, wie sie in so kurzer Zeit so schnell werden konnte und wie sie sich auf ihre erste vollständige World Cup-Saison vorbereitet, haben wir die Thüringerin an ihrem Studien-Ort Jena sowie in ihrer Heimat Saalfeld besucht und beim Training begleitet.

Nina hat in den vergangenen vier Jahren eine Blitzkarriere im Mountainbike-Sport hingelegt und bestreitet 2019 ihre erste volle World Cup-Saison als Privateer.
# Nina hat in den vergangenen vier Jahren eine Blitzkarriere im Mountainbike-Sport hingelegt und bestreitet 2019 ihre erste volle World Cup-Saison als Privateer. - Mit drei Podiums-Platzierungen in fünf Rennen und einem Beinahe-Sieg in Leogang läuft diese bisher ganz hervorragend. Eigentlich ist sie jedoch Psychologie-Studentin an der Uni Jena und arbeitet aktuell auf ihren Master-Abschluss hin.
Diashow: Zu Besuch bei Nina Hoffmann: Wer ist die deutsche Downhill-Hoffnung?
In vier Jahren MTB-Racing haben sich einige Startnummern und auch ein deutscher Meisterschafts-Titel angesammelt.
Als wir Nina im Frühjahr besuchten erzählte sie uns, dass sie gerne in die Top 5 im World Cup sowie die Top 10 in der Gesamtwertung fahren würde und ihren deutschen Meister-Titel verteidigen möchte
Nina Hoffmann hat es in den vergangenen anderthalb Saisons geschafft, sich von ihrem winzigen jenaer Studentenzimmer an die internationale Downhill-Spitze zu kämpfen
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Nina hat ihr Trainingsprogramm in den letzten Jahren für das MTB-Fahren deutlich umgestellt und verbringt nun auch im Winter mehr Zeit auf dem Rad
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Teil 1: Leichtathletik in Jena

Den Winter nutzt Nina neben der Saison-Vorbereitung auch, um ihr Studium voranzutreiben, für das im Sommer wenig Zeit ist. Hier sitzt praktischerweise auch ihr altes Speerwurf-Team
# Den Winter nutzt Nina neben der Saison-Vorbereitung auch, um ihr Studium voranzutreiben, für das im Sommer wenig Zeit ist. Hier sitzt praktischerweise auch ihr altes Speerwurf-Team - obwohl sie mittlerweile die Sportart komplett gewechselt hat, darf sie weiterhin die Räumlichkeiten nutzen und an Trainingseinheiten teilnehmen.

„Ich hab bis 2015 Leichtathletik gemacht: Speerwerfen – und das auch leistungsmäßig! Zumindest wollte ich da auch an meine Grenzen gehen und wissen, was geht. Das ist dann darin geendet, dass ich mir relativ oft den Ellenbogen verletzt hab. Die Saisons ’14 und ’15 liefen dadurch einfach nicht so wie geplant. Ich habe dann meinen damaligen Freund kennengelernt, den Lucas. Und der ist halt schon immer Mountainbike gefahren. Ich wollte das auch ausprobieren – er hat mir ein Leihrad von sich gegeben, ein Fully, und mit dem bin ich direkt meine erste Tour mit ihm gefahren … und kam gar nicht drauf klar, wie geil das funktioniert, so ein Rad mit Federung hinten! Das hat total Spaß gemacht.

Das war 2014, da saß ich das erste Mal auf einem Mountainbike. Im Winter habe ich aber gesagt: Nein, ich muss fürs Speerwerfen trainieren, das ist meine Sportart und ich darf mich nicht verletzen und so … Der Sommer 2015 lief aber auch total kacke und dann hab ich gesagt, lass doch mal ein Downhill-Rennen mitfahren. Lucas war auch sehr begeistert und hat mir ein Downhill-Rad gekauft und mir sozusagen ermöglicht, mein erstes Rennen in Tabarz mitzufahren. Und das ist dann mit einer ziemlich guten Platzierung in der Hobby-Klasse geendet, sodass eigentlich die Entscheidung gefallen war: ich fahr ab jetzt Downhill!“

Neben viel Kraft- und Schnelligkeits-Training gehören auch Ausgleichs-Einheiten in der gut ausgestatteten Turnhalle zum Programm.
# Neben viel Kraft- und Schnelligkeits-Training gehören auch Ausgleichs-Einheiten in der gut ausgestatteten Turnhalle zum Programm.
Bock auf Training braucht man hier auf jeden Fall!
# Bock auf Training braucht man hier auf jeden Fall!
Warum wurden Skinsuits im Downhill nochmal verboten?
# Warum wurden Skinsuits im Downhill nochmal verboten? - Achso, deshalb!
Das Turn-Training folgt keinen festen Regeln
# Das Turn-Training folgt keinen festen Regeln - die Sportler dürfen sich an den massig vorhandenen Geräten nach Belieben verausgaben. Für das koordinativ anspruchsvolle Downhill-Fahren ist das sicherlich nicht die schlechteste Übung.
So ungefähr simuliert man einen Rennlauf in Andorra.
# So ungefähr simuliert man einen Rennlauf in Andorra. - Natürlich auch in Socken! Zufall oder hat Nina zu Hause eine Kristallkugel? Wir haben leider keine gefunden, aber wer weiß, wie weit die Psychologie schon gekommen ist.

„Ich bin 2015 noch zwei Rennen in der Hobby-Klasse gefahren und habe quasi im Winter gesagt: ‘Ok, gut, ich fahr im nächsten Jahr in der Lizenz-Klasse und möchte dort meine Energie reinstecken!’ Ich hab dann aber noch recht viel Leichtathletik-Training gemacht und mich nicht so aufs Fahrrad spezialisiert. 2016 bin ich meine erste volle Elite-Saison gefahren und habe auch den Deutschen Cup in der Gesamtwertung gewonnen. Im Winter ’16/’17 hab ich das Training aufs MTB-Fahren umgestellt – viel mehr Ausdauer und so gemacht, weil mir das mega gefehlt hat. Ich war immer ganz schön platt nach so einem Rennwochenende.

Ich wollte 2017 eigentlich schon meinen ersten Weltcup fahren, hab mich aber im Mai leider am Ellenbogen verletzt, der war ausgerenkt. Fort William war schon geplant, die Fähre war gebucht, aber dann habe ich eben alles storniert. Ich war erst zur Deutschen Meisterschaft 2017 wieder fit und dann war mir das zu heiß, jetzt noch mit einem Weltcup anzufangen. Ich hab entschieden, dass ich 2018 meine erste Weltcup-Saison mache und so gedacht: ‘Naja, fährst halt erstmal mit und vielleicht qualifizierst du dich ja!’ Haha! Ich weiß auch nicht, woran es liegt, dass es so krass läuft – aber es läuft irgendwie einfach … keine Ahnung!“

Nina-Hoffmann-Homestory-0863
# Nina-Hoffmann-Homestory-0863
Nina-Hoffmann-Homestory-0870
# Nina-Hoffmann-Homestory-0870
Nina hat ihr Trainingsprogramm in den letzten Jahren für das MTB-Fahren deutlich umgestellt und verbringt nun auch im Winter mehr Zeit auf dem Rad
# Nina hat ihr Trainingsprogramm in den letzten Jahren für das MTB-Fahren deutlich umgestellt und verbringt nun auch im Winter mehr Zeit auf dem Rad - als Speerwerferin war sie nach den ersten Downhill-Rennen einfach zu erschöpft und musste an ihrer Ausdauer arbeiten. Etwas Kraft …
… ist aber ganz offensichtlich noch vorhanden.
# … ist aber ganz offensichtlich noch vorhanden.
Training als Downhill-Profi ist allerdings mehr als Spaß-Turnen und Party-Laps.
# Training als Downhill-Profi ist allerdings mehr als Spaß-Turnen und Party-Laps. - Während Nina im Winter in Jena ziemlich professionelle Trainings-Möglichkeiten hat, geht es im stressigen Sommer oft eher darum, den Fitness-Zustand zu halten. Das können Enduro-Ausfahrten oder auf Reisen auch mal Kniebeuge mit Gewichten, die man unterwegs findet, sein. In längeren Pause wird in Jena jedoch wieder voll angegriffen.
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# Nina-Hoffmann-Homestory-0965
Nina-Hoffmann-Homestory-0962
# Nina-Hoffmann-Homestory-0962
Den Körper zur Waffe formen heißt die Devise!
# Den Körper zur Waffe formen heißt die Devise! - Uns scheint, vom Speerwurf-Team kann sich die deutsche MTB-Szene noch 1–2 Dinge abgucken.

„Ich glaube, ich bin einfach so ein Wettkampf-Typ. Wenn ich irgendetwas mache, dann muss ich es ordentlich machen und dann will ich mich auch mit anderen messen. Ich bin schon immer dazu bestrebt, das Beste zu geben. Dieser Ehrgeiz schlummert so ein bisschen in mir und deswegen war das für mich ein schnell klar: Lass doch mal probieren, wie gut ich im Mountainbiken bin, im Vergleich zu anderen. Klar, ich saß damals schon ein paar Mal auf einem Mountainbike an sich, aber irgendwie kitzel ich dann halt doch gerne die Grenzen heraus und bin deshalb auch dieses Rennen fahren. Das gibt’s mir halt auch mega, ich glaub nur so Mountainbiken … vielleicht mal irgendwann in ein paar Jahren, aber jetzt zurzeit müssen Rennen auf jeden Fall sein.“

Kraft und Fitness sind auf den teils fünf minütigen World Cup-Strecken heutzutage ein entscheidender Faktor.
# Kraft und Fitness sind auf den teils fünf minütigen World Cup-Strecken heutzutage ein entscheidender Faktor.
Neben dem ganzen Training noch zu studieren, klingt erstmal anspruchsvoll
# Neben dem ganzen Training noch zu studieren, klingt erstmal anspruchsvoll - da die Sommer auch mit Rennen vollgepackt sind, bleibt oft nur der Winter.
Nina schätzt jedoch den kognitiven Ausgleich, den ihr das Psychologie-Studium gibt
# Nina schätzt jedoch den kognitiven Ausgleich, den ihr das Psychologie-Studium gibt - immer nur Trainieren und Radfahren wäre dann doch nix.
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# Nina-Hoffmann-Homestory-1011

Teil 2: Trailbiken in Jena

Im Winter verbringt Nina durch das Studium unter der Woche viel Zeit in Jena
# Im Winter verbringt Nina durch das Studium unter der Woche viel Zeit in Jena - die Stadt liegt zwar von Bergen eingeschlossen recht schön, bietet jedoch kein Terrain, auf dem man sich auf internationale Downhill-Rennen vorbereiten könnte. Dazu fährt Nina meist nach Bozi Dar in Tschechien.

„Im Winter habe ich zirka acht bis zehn Trainingsinheiten in der Woche, am Wochenende mache ich Grundlagen und Ausdauer. Wir haben jetzt bis Dezember viele alternative Sachen gehabt: Joggen, Schwimmen, Bouldern, so einen Kram. Da mache ich dann auch gern mal Vormittag und Nachmittag je eine Einheit. Wenn ich morgens zum Beispiel turne, dann ist eigentlich meistens noch eine Rollen-Einheit drin. Das verträgt sich ganz gut, die Stunde Turnen ist nicht so schlimm. Da kannst du dich auch nochmal schön 1 bis 1,5 Stunden aufs Rad setzen und bist bei zwei Stunden Training am Tag, das ist gar nicht so viel. Aber es sind eben zwei Einheiten. Wenn ich irgendetwas Hartes mache, dann mache ich nur eine Einheit am Tag – in den Ruhephasen wächst der Muskel!“

Wanderwege wie die Horizontale bieten eine schöne Aussicht über die Stadt.
# Wanderwege wie die Horizontale bieten eine schöne Aussicht über die Stadt.
Im Sommer bleibt Nina kaum Zeit zum Studieren
# Im Sommer bleibt Nina kaum Zeit zum Studieren - neben dem vielen Training wird dazu also vor allem der kalte thüringer Winter genutzt. Das ist zeittechnisch allerdings auch relativ herausfordernd.
Neben Kraft- ist auch Grundlagen und Ausdauertraining im Winter extrem wichtig
# Neben Kraft- ist auch Grundlagen und Ausdauertraining im Winter extrem wichtig - das erledigt Nina gerne auf der Rolle, auf dem Trailbike oder wenn sie Leute am Wochenende im Bergwerk von Ex-Freund Lucas Rham guidet.
Wenn man nur ein paar Monate nach dem ersten MTB-Kontakt direkt mit Rennen-Fahren anfängt, bleibt wenig Zeit für Tricks und Spielereien
# Wenn man nur ein paar Monate nach dem ersten MTB-Kontakt direkt mit Rennen-Fahren anfängt, bleibt wenig Zeit für Tricks und Spielereien - dafür klappt der Wheelie schon ganz ordentlich!
Nina-Hoffmann-Homestory-1090
# Nina-Hoffmann-Homestory-1090
Nina hat auch einen Fahrtechnik-Trainer, mit dem sie beispielsweise an ihrer Kurventechnik feilt.
# Nina hat auch einen Fahrtechnik-Trainer, mit dem sie beispielsweise an ihrer Kurventechnik feilt.
Auch an der generellen Position auf dem Bike arbeitet Nina vor der World Cup-Saison.
# Auch an der generellen Position auf dem Bike arbeitet Nina vor der World Cup-Saison.
Nina-Hoffmann-Homestory-1215
# Nina-Hoffmann-Homestory-1215

„Mountainbiken ist irgendwie ein ganz anderer Sport als das Speerwerfen. Beim Speerwerfen geht’s halt wirklich um Perfektionismus: die eine Bewegung in dem einen Moment! Und man trainiert immer wieder das Gleiche. Auch das ganze Umfeld ist ein anderes. Nicht, dass es unschön ist, aber es ist halt anders. Beim Mountainbiken ist es viel entspannter, lockerer, nicht so krass professionell, viel familiärer und dieses ganze Rennwochenende, das Drumherum, die Leidenschaft, das hat’s viel mehr beim Mountainbiken. Und das ist irgendwie das, was mich glaube ich auch so fasziniert hat: diese Leidenschaft, dieses Leben fürs Fahrradfahren, für den Sport, das Reisen und das ganze Drumherum. Klar, man fährt Rennen, man hat den Wettkampf, aber man hat halt auch die Freunde, mit denen man dort ist und das macht’s halt auch einfach aus.“

In ihrem winzigen Studenten-Zimmer im Zentrum Jenas hat Nina noch eine Rennrad-Rolle aufgebaut
# In ihrem winzigen Studenten-Zimmer im Zentrum Jenas hat Nina noch eine Rennrad-Rolle aufgebaut - diese eignet sich gut, um nach einer entspannteren Trainingseinheit noch etwas Grundlagen-Training zu erledigen.
In vier Jahren MTB-Racing haben sich einige Startnummern und auch ein deutscher Meisterschafts-Titel angesammelt.
# In vier Jahren MTB-Racing haben sich einige Startnummern und auch ein deutscher Meisterschafts-Titel angesammelt.

Teil 3: Tourguide im Bergwerk

Wer sich gerne von der Deutschen Meisterin auf dem Mountainbike guiden lassen möchte, hat dazu bei Erlebnisradtouren-Saaleland (ERTS) ab und an die Chance.
# Wer sich gerne von der Deutschen Meisterin auf dem Mountainbike guiden lassen möchte, hat dazu bei Erlebnisradtouren-Saaleland (ERTS) ab und an die Chance. - Neben Training, Studium und World Cups hilft Nina beim Guiding-Unternehmen von Ex-Freund Lucas aus und führt mutige Mountainbiker durch ein Bergwerk.

„Das mit dem Bergwerk hat Lucas schon gemacht, bevor er mich kannte. Meine zweite Mountainbike-Tour mit ihm war im Bergwerk, da musste ich gleich noch unter Tage. Immer, wenn’s mehr Leute als sechs Mann werden, machen wir das mit zwei Guides, sodass der Flow erhalten bleibt. Da hatte er die Idee, dass ich das doch ab und zu machen könnte. 2015 hab ich angefangen, hier und da zu guiden. Am Anfang bin ich nur mitgefahren als zweiter Guide und dann meinte er irgendwann, ‘willst du nicht auch mal eine eigene Tour machen?’ Da hat er mir das alles gezeigt und mich angelernt … das Trailnetz dort unter Tage ist recht verwirrend, wenn man sich nicht auskennt. Sonst ist das eigentlich easy. Zur Zeit (im Februar 2019, Anm. d. Red.), weil er einen Kreuzband-Riss auskuriert, übernehme ich alle Touren und bin deswegen am Wochenende eigentlich immer ausgeplant und eingespannt.“

Mountainbiken im Bergwerk … das haben wir nicht mehr gehört, seitdem Red Bull vor über 12 Jahren Nathan Rennie und Co. durch eine Goldmine in Brasilien gejagt hat.
# Mountainbiken im Bergwerk … das haben wir nicht mehr gehört, seitdem Red Bull vor über 12 Jahren Nathan Rennie und Co. durch eine Goldmine in Brasilien gejagt hat.
Da kein Selfie-Stick zur Hand war, muss kurzerhand dieser ernste Herr symbolisch für das besorgte und angespannte Gesicht unseres Reporters herhalten.
# Da kein Selfie-Stick zur Hand war, muss kurzerhand dieser ernste Herr symbolisch für das besorgte und angespannte Gesicht unseres Reporters herhalten.
Nina-Hoffmann-Homestory-2927
# Nina-Hoffmann-Homestory-2927
Nina-Hoffmann-Homestory-2914
# Nina-Hoffmann-Homestory-2914
Es sind zwar einige Lampen in den Gängen montiert, meist ist es ohne Stirnlampe allerdings einigermaßen finster.
# Es sind zwar einige Lampen in den Gängen montiert, meist ist es ohne Stirnlampe allerdings einigermaßen finster.
Die Mine unterteilt sich in mehrere Etagen, die nach unten hin immer enger und niedriger werden
# Die Mine unterteilt sich in mehrere Etagen, die nach unten hin immer enger und niedriger werden - als Neuling ist das Wege-Netzwerk extrem verwirrend. Ohne Nina wären wir sicher niemals wieder an die Oberfläche gekommen.
Die höher gelegenen Wege und teils riesigen Kammern wurden in Handarbeit in eine Art Pumptrack-Strecke mit Anliegern, Kurven und Sprüngen verwandelt.
# Die höher gelegenen Wege und teils riesigen Kammern wurden in Handarbeit in eine Art Pumptrack-Strecke mit Anliegern, Kurven und Sprüngen verwandelt.
So spaßig haben wir uns Radfahren im Bergwerk sicherlich nicht vorgestellt
# So spaßig haben wir uns Radfahren im Bergwerk sicherlich nicht vorgestellt - außerdem ist das Wetter ganzjährig gleichbleibend … dunkel.
Wir sind keine Experten in Minen-Arbeit, aber mit 29"-Laufrädern und Carbon statt rostigem Stahl wäre die Erz-Förderung sicherlich um einiges leichter und spaßiger vonstattengegangen.
# Wir sind keine Experten in Minen-Arbeit, aber mit 29"-Laufrädern und Carbon statt rostigem Stahl wäre die Erz-Förderung sicherlich um einiges leichter und spaßiger vonstattengegangen.

Teil 4: Downhill-Training in Saalfeld

Wer auf DDR- und Sowjet-Fahrzeuge steht, der sollte Saalfeld in Thüringen mal einen Besuch abstatten.
# Wer auf DDR- und Sowjet-Fahrzeuge steht, der sollte Saalfeld in Thüringen mal einen Besuch abstatten.
Sogar Hauswände werden damit geschmückt!
# Sogar Hauswände werden damit geschmückt!
Im Hoffmann'schen Garten hingegen wurden die Ost-Memorabilia gegen modernste Downhill-Geräte eingetauscht.
# Im Hoffmann'schen Garten hingegen wurden die Ost-Memorabilia gegen modernste Downhill-Geräte eingetauscht.
Vom elterlichen Wohnzimmer hat man einen super Blick auf die umliegenden Hügel
# Vom elterlichen Wohnzimmer hat man einen super Blick auf die umliegenden Hügel - oder auf die Red Bull World Cup-Übertragung auf dem Fernseher. Bis vor 1,5 Jahren hat Nina sich hier noch selbst die Rennen angeguckt, mittlerweile fährt sie lieber mit. Mit den einstigen Idolen auf einmal mitzuhalten, eine Abfahrt im Training zu fahren oder ganz entspannt im Lift zu quatschen, war ohne Frage eine große Umstellung.

„Letzten Winter fand ich mein Setup, so wie es ist, sehr cool und deswegen hab ich mich auch dagegen entschieden, in ein Team zu wechseln. Ich hab drüber nachgedacht letzte Saison. Was mir das Setup momentan nicht geben kann, ist ein Race-Support in dem Sinne, dass ich einen Mechaniker vor Ort habe, der mir jederzeit das Bike richtet, sich um alles drumherum kümmert. Irgendein Manager, der Flüge bucht und Reisen organisiert. Es ist aber auch so, dass ich diesen Sommer nicht so viel bis gar nicht studiere und dadurch halt Freizeit habe. Ich organisiere Dinge auch gerne selber und genieße die Freiheiten, die ich habe: Dass ich meine eigenen Sponsoren, mit denen ich zusammenarbeite, raussuchen kann, zu denen allen ich auch ein recht gutes Verhältnis habe. Und das wollte ich nicht aufgeben. Auch mit Santa Cruz habe ich eine sehr gute Beziehung und bin sehr zufrieden, wie das momentan ist und läuft. Diese Saison werde ich das so machen, aber für 2020 schaue ich mich definitiv nach einem Team um.“

Mit den Bergen von Andorra kann das Saaleland leider nicht ganz mithalten
# Mit den Bergen von Andorra kann das Saaleland leider nicht ganz mithalten - hier gibt es vor allem natürliche Enduro-Trails, die sich aber auch auf dem Downhill-Rad befahren lassen. Jumplines wie in Fort William sucht man hier allerdings vergeblich. Nina sieht ihre Stärken entsprechend auch eher in technischem, verblocktem Terrain und zählt Spicak oder Val di Sole zu ihren Lieblings-Strecken.
Im Winter hat Nina in ihrer Kurventechnik noch Verbesserungspotential gesehen
# Im Winter hat Nina in ihrer Kurventechnik noch Verbesserungspotential gesehen - wir finden, das sieht alles schon ganz solide aus.

„Ich bekomme die Saison irgendwie organisiert, das geht schon. Es sind jetzt wirklich einige Leute auf mich aufmerksam geworden und haben mir in vielerlei Hinsicht Hilfe und Unterstützung angeboten, das ist mega cool. Ich hab auch von Wyn Masters den Privateer-Award bekommen, was eine tolle Unterstützung ist. Ich hab einen Kumpel gefunden, der auf zwei World Cups mitgekommen ist. Die Reise zur WM nach Kanada und zum letzten World Cup in die USA ist jetzt abgesichert und geplant.

Außerdem bekomme ich vom Santa Cruz Syndicate diese Saison Support in dem Sinne, dass, wenn ich irgendwas habe, ich jederzeit vorbeikommen kann. Dann macht mir Marshy was am Rad, Laura, die Physio, kann mich mal durchkneten oder die Team-Managerin Kathy hilft mir auf eine andere Art und Weise. Zum Beispiel in Leogang war am Sonntag Vormittag so viel los in unseren Pits, dass ich mich bei denen hingesetzt habe und mal etwas runterfahren konnte. Das ist total cool, aber es gibt für nächstes Jahr keine offiziellen Verhandlungen, Verträge, Pläne oder irgendwas. Das ist alles noch am Entstehen und überlegen und ich weiß auch noch nicht, ob das in irgendeiner Weise klappen könnte, aber das wäre natürlich mega cool.“

Sieht schnell aus in Saalfeld, der Speed auf World Cup-Strecken ist jedoch noch ein ganz anderer
# Sieht schnell aus in Saalfeld, der Speed auf World Cup-Strecken ist jedoch noch ein ganz anderer - und bei 50 km/h noch den Finger von der Bremse zu lassen, will geübt sein. Leider muss die Thüringerin recht weit fahren, um entsprechende Strecken zu finden.
Lošinj, Kroatien, Anfang 2018 war der erste, äußerst lehrreiche World Cup für die Juliana-Fahrerin
# Lošinj, Kroatien, Anfang 2018 war der erste, äußerst lehrreiche World Cup für die Juliana-Fahrerin - nach einem Sturz in der Quali dachte sie, alles wäre vorbei und wartete auf die nächste Fahrerin, obwohl es noch für den nötigen 15. Platz gereicht hätte. Bei den nächsten Rennen lief das besser, doch die ersten Final-Läufe mit all den Fans an der Strecke sorgten für einen ganz ordentlichen Adrenalin-Stoß.
Nina meint jedoch, seit dem dritten World Cup läuft das alles viel entspannter
# Nina meint jedoch, seit dem dritten World Cup läuft das alles viel entspannter - spätestens seit ihrem Podium in Fort William hat sie das Selbstvertrauen, im Training voll ihr Ding durchzuziehen und nicht zu viel auf das Drumherum zu achten, was sich in Leogang definitiv direkt ausgezahlt hat.
Als wir Nina im Frühjahr besuchten erzählte sie uns, dass sie gerne in die Top 5 im World Cup sowie die Top 10 in der Gesamtwertung fahren würde und ihren deutschen Meister-Titel verteidigen möchte
# Als wir Nina im Frühjahr besuchten erzählte sie uns, dass sie gerne in die Top 5 im World Cup sowie die Top 10 in der Gesamtwertung fahren würde und ihren deutschen Meister-Titel verteidigen möchte - mit einem zweiten sowie dritten Platz und aktuell der Nummer vier am Rad hat sie ihre eigenen Träume damit rechts überholt. Nun ist das nächste Ziel, einen Platz in einem größeren Team zu erhalten, um sich besser auf die Rennfahrerei konzentrieren zu können.

„Nach Fort William habe ich mir eigentlich gar keinen Druck gemacht. Ich muss ich fast sagen, dass es mir zu schnell geht alles – mit diesem zweiten und dritten Platz. Viele haben dann in Leogang auch gesagt: ‘Boah, wenn die Tracey jetzt noch gestürzt wäre, überleg mal, du wärst Erste geworden, das wäre so geil gewesen!’ Ne, das wäre überhaupt nicht geil gewesen. Weil: ein Weltcup-Sieg, das ist etwas … da muss man irgendwie drauf hinarbeiten und es geht mir gerade alles ein bisschen zu schnell, weshalb ich mir gar keinen Druck mache. Ich habe meine Ziele für diese Saison erreicht und alles, was jetzt kommt, ist halt Zugabe. Und wenn es jetzt mal nicht so läuft, dann weiß ich, dass Fort William und Leogang super liefen und dass ich es kann. Druck ist aktuell kaum da, ich glaube, der kommt eher, wenn man mal wieder runterfällt. Also, wenn man schon einen Weltcup gewonnen hat oder Dritte, Vierte war und dann läuft es mal eine Saison schlecht. Ich glaube, dann kommt der Druck. Aber momentan ist der noch nicht so sehr da bei mir.”

Nina Hoffmann hat es in den vergangenen anderthalb Saisons geschafft, sich von ihrem winzigen jenaer Studentenzimmer an die internationale Downhill-Spitze zu kämpfen
# Nina Hoffmann hat es in den vergangenen anderthalb Saisons geschafft, sich von ihrem winzigen jenaer Studentenzimmer an die internationale Downhill-Spitze zu kämpfen - all das dank der tatkräftigen Unterstützung von Freunden, Familie und Sponsoren. Wir sind mehr als gespannt, wie die restliche Saison für die sympathische Thüringerin verlaufen wird und ob wir sie nächstes Jahr in einem größeren World Cup-Team begrüßen dürfen.

Was sagt ihr zur Blitzkarriere von Nina Hoffmann?

  1. benutzerbild

    Dodger79

    dabei seit 09/2014

    Och nööööööö…

    Hatte so sehr auf ein exzellentes Resultat bei der WM gehofft, damit die Saison wieder in die Spur kommt (wobei: bei der ersten vollen WC-Saison kann man bei diesen tollen Ergebnissen ja nicht wirklich von "aus der Spur" sprechen, Hut ab!) und ein wenig frischer Wind in den Damen-DH weht mit Cabirou als WC-Gesamtsieger und Hoffmann als WM. Aber egal, dann eben gute Besserung, alles Gute für die nächste Saison und sei stolz auf das Erreichte, da gibt es allen Grund zu!

  2. benutzerbild

    wolfsgut

    dabei seit 03/2011

    Wünsche gute und schnelle Genesung

  3. benutzerbild

    Athabaske

    dabei seit 08/2008

    Gute Besserung und einfach die Sache etwas langsamer angehen, dann passt da bald wieder.

  4. benutzerbild

    fone

    dabei seit 09/2003

    Schade!
    Gute Besserung und alles Gute für die nächste Saison!


    Bin jetzt etwas beruhigt, dass meine Schulter auch mit mehr Muskeln außen rum wohl nicht gehalten hätte.
    Durchtrainiert sieht Nina ja wirklich aus.

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