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Abgefahren! #37
San Marco Dirty ED Carbon FX – der harte weiche Sattel

In unserer Artikelserie „Abgefahren!“ findet ihr regelmäßig kurze Vorstellungen von neuen, spannenden Produkten, die wir für euch bereits ausprobiert haben. Heute: San Marco Dirty ED. Der erste Enduro-Sattel von San Marco ist mit dem Material d3o ausgestattet und soll so je nach Belastung hart oder weich sein. Unseren ersten Eindruck vom neuen Dirty ED findet ihr in dieser Ausgabe von Abgefahren!

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# D3O drin - und dazu gibt's eine Rille zur Entlastung des Damm-Bereichs. Im hinteren Bereich ist diese aber überflüssig.

Abgefahren: San Marco Dirty ED Carbon FX

d3o – das Material ist inzwischen scheinbar fast überall im Einsatz, wo Stöße absorbiert werden müssen, beispielsweise in Protektoren. Also kein Wunder, dass es jetzt auch seinen Weg in einen Sattel findet? Das Material verhärtet bei einer schnellen Verformung, also etwa bei einem Schlag, während es sich bei langsamer Verformung zäh und eher weich verhält. Somit passt es sich den Sitzknochen des Fahrers an, denn das Aufsitzen an sich ist ja eine sehr langsame Belastung. Dann, wenn ein Stoß aufkommt, soll er sich aber verhärten. Wie das den Komfort erhöhen soll? Indem die Kraft dann gleichmäßig über die gesamte Fläche eingeleitet wird, und nicht punktuell auf die Sitzknochen.

# Der Dirty Ed ist ziemlich schmal - und damit weniger geeignet für alle mit breitem Sitzknochenabstand
# Gut geeignet für langhubige Bikes - auch mit größeren Laufrädern.
# Kompakte Maße - so ist er aus dem Weg

Auf dem Trail ist das ehrlich gesagt nicht so leicht festzustellen. Fakt ist: Der Sattel ist, trotz seiner eckigen Form, recht komfortabel, auch dank der weichen Schale, die zwischen den Streben viel nachgibt. Der Sattel ist hinten ziemlich kurz, sodass er bei Fahrt im Stehen oder beim langhubigen 29er aus dem Weg ist, und die Nase ist ziemlich dick, was eine gute Steuerung mit dem Oberschenkel erlaubt. Aber die d30-Geschichte, die führt nicht zu einem „Aha-Effekt“. Die Dämpfung von kleinen Schlägen (Schotter) ist passabel, aber nicht ungewöhnlich, und bei großen Schlägen sitze ich eh nicht im Sattel.

# Die Carbonstreben sparen Gewicht - gemeinsam mit der CFK-verstärkten Schale sind es 50 g.
# Gripapplikationen genau dort, wo gar kein Kontakt zum Sattel besteht - Profilierung der Seiten für weichere "Flügel". Außen schützen Kunststoffschoner den Sattel bei Stürzen oder beim Abstellen des Bikes.
# Ansteigendes Heck für bequeme Uphills - sowie eine eher dicke Nase

Technische Daten

Fazit von MTB-News.de

Viskoelastisches Dämpfungsmaterial im Sattel – das klingt schlüssig, fährt sich aber unspektakulär. Davon abgesehen debütiert San Marco mit einem kompakten Designersattel, der sich recht bequem sitzt und während der Abfahrt nicht im Weg ist. Für nicht einmal die Hälfte des Preises des Carbon Fx gibt es die 50 g schwerere Dynamic-Ausführung, die ebenso angenehm klein, aber mit Stahlstreben ausgestattet ist.

Weitere Informationen

Hersteller Website: hwww.sellesanmarco.it/en/products-lines/dirty/dirty-ed
Text und Redaktion: S. Stahl | MTB-News.de 2016
Fotos: S. Stahl, S. Becker


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