Actofive ist eine kleine Bike-Manufaktur aus Dresden, die im April dieses Jahres mit dem P-Train, einem Trailbike mit hohem Drehpunkt und Kettenumlenkung, einiges an Aufmerksamkeit erzielen konnte. Nun legt die Firma noch einen obendrauf und präsentiert eine komplett gefräste Version: Das Actofive P-Train CNC hat definitiv das Potenzial, das MTB-Internet zu sprengen! Wir haben erste Infos zum Prototyp.
Actofive P-Train CNC: Infos und Preise
Bereits das originale P-Train verfügte über einen gefrästen Hinterbau – kein Wunder, schließlich betreibt der Kopf hinter dem Rad, Simon Metzner, mit Metzner Engineering eine Firma, die auf CNC-Fertigung spezialisiert ist. In Anbetracht dessen erscheint der doch recht große Schritt zu einem gefrästen Hauptrahmen eigentlich recht logisch. Anders als beispielsweise das Fracebike F160 aus Thüringen setzt Actofive jedoch auf zwei komplette Hälften, die in der Mitte miteinander verbunden werden – ein System, das durch die finnische Firma Pole bereits kommerziell eingesetzt wird. Das Actofive P-Train CNC verfügt zudem jedoch über einen Eingelenker-Hinterbau mit sehr hohem Drehpunkt und einer Umlenkung der Kette. Das sieht nicht nur auffällig aus, sondern wurde im Downhill World Cup bereits sehr erfolgreich von Commençal und Norco eingesetzt und findet langsam seinen Weg ins Trailbike-Segment.
- Rahmenmaterial Aluminium
- Federweg 160 mm (vorne) / 140 mm (hinten)
- Hinterbau Eingelenker mit hohem Drehpunkt und Kettenumlenkung
- Laufradgröße 29″
- Besonderheiten Hinterbau gefräst, Hauptrahmen aus zwei Hälften gefräst und gefügt, Kettenumlenkung, modifizierte Geometrie
- Verfügbar aktuell noch ein Prototyp
- www.actofive.com
Preis ca. 4.000 € (Rahmen, noch nicht final)
Im Vergleich zum Stahl-P-Train hat sich auch die Lage des Dämpfers geändert – dieser ist nun stark nach oben geneigt eingebaut. Der gefräste Hinterbau und die komplette Kinematik mit 140 mm Federweg sind jedoch unverändert. Simon Metzner zufolge wurde die Änderung vorgenommen, um den Rahmen voluminöser bauen zu können, was mit dem Wechsel von Stahl auf Aluminium notwendig wurde, um vergleichbare Steifigkeitswerte zu erzielen. Ein positiver Nebeneffekt ist zudem, dass nun Platz für größere Wasserflaschen im Rahmen ist und dass Simon so besser mit verschiedenen Umlenkhebeln experimentieren kann. Von den Vorteilen des High-Pivot-Systems ist der Dresdner weiter überzeugt – es vereint für ihn eine hohe Antriebseffizienz mit viel Schluckfreudigkeit.
Preislich soll sich das Actofive P-Train CNC am regulären P-Train orientieren. Dieses ist laut Website mit 3.990 € für den Rahmen, beziehungsweise 4.640 € mit EXT Storia-Dämpfer ausgeschrieben. Die ersten 20 Rahmen des Actofive P-Train sollen übrigens im Herbst 2020 verfügbar sein. Das CNC-Bike hingegen befindet sich noch im Test-Stadium und soll in den nächsten Wochen gründlich gegen das Stahl-Modell getestet werden, bevor es in limitierter Auflage auf den Markt kommt. Bisher ist bekannt, dass der Lenkwinkel mit 160 mm-Federgabel bei 64,5° liegt und der Reach in M auf 475 mm geschrumpft ist. Die Fertigung übernimmt Metzner Engineering selbst – das Unternehmen verfügt schließlich über eine ziemlich große Portal-Fräse, die den Rahmen aus einem soliden Aluminiumblock herausschneiden kann.
Meinung @MTB-News.de
Mit dem P-Train CNC zeigt Actofive ein extrem spannendes und schickes Rad, das sich stark vom Massenmarkt abhebt. Preislich wird das Rad zwar im absoluten High-End-Bereich liegen – für eine Fertigung als Kleinserie in einem so aufwändigen Verfahren in Deutschland wirkt der Preis aber fast schon fair. Wir sind sehr gespannt, ob sich das P-Train CNC auf dem Trail so gut schlägt, wie es aussieht!
Was sagt ihr zur Idee des komplett in Dresden gefrästen Bikes?
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