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Nach zwei sonnigen Jahren zeigte Snowshoe dieses Mal sein wahres Gesicht
Nach zwei sonnigen Jahren zeigte Snowshoe dieses Mal sein wahres Gesicht - Regen, Nebel und Matsch erwartete die Fahrer zum Trackwalk. | Foto: Jack Tennyson
Andi war trotz der harten Bedingungen voller Zuversicht.
Andi war trotz der harten Bedingungen voller Zuversicht. - Foto: Jack Tennyson
Die Strecke besteht zum Großteil aus Steinfeldern und hat wenig Gefälle
Die Strecke besteht zum Großteil aus Steinfeldern und hat wenig Gefälle - sie ist also etwa das Gegenteil von Andis Heimstrecke in Schladming. | Foto: Jack Tennyson
Im Training wurde Andi Kolb dann erst mal auf den Boden der Tatsachen geholt und rutschte ordentlich rum.
Im Training wurde Andi Kolb dann erst mal auf den Boden der Tatsachen geholt und rutschte ordentlich rum. - Foto: Jack Tennyson
Doch auch die absoluten Topfahrer machten keine bessere Figur.
Doch auch die absoluten Topfahrer machten keine bessere Figur. - Foto: Jack Tennyson
Ab der Mitte war Andi in seinem Quali-Lauf schon ordentlich erschöpft
Ab der Mitte war Andi in seinem Quali-Lauf schon ordentlich erschöpft - dann kommt jedoch erst das hunderte von Meter lange und sehr flache Steinfeld. | Foto: Jack Tennyson
Derart schlammige und harte Bedingungen …
Derart schlammige und harte Bedingungen … - Foto: Jack Tennyson
… erfordern besondere Maßnahmen.
… erfordern besondere Maßnahmen. - Foto: Jack Tennyson
Wer kennt sie nicht: die angespannte Nervosität vom Rennlauf!
Wer kennt sie nicht: die angespannte Nervosität vom Rennlauf! - Foto: Jack Tennyson
Rechtzeitig zum Rennlauf war der Fokus aber wieder da
Rechtzeitig zum Rennlauf war der Fokus aber wieder da - und den brauchts in Snowshoe definitiv! | Foto: Jack Tennyson
Die Reaktion des Publikum verräts …
Die Reaktion des Publikum verräts … - Foto: Jack Tennyson
… Andi geht vor Greg Minnaar in Führung und kann es kaum fassen!
… Andi geht vor Greg Minnaar in Führung und kann es kaum fassen! - Foto: Jack Tennyson
Unglaublich aber wahr
Unglaublich aber wahr - Andi wird mal eben drittbester Fahrer der Welt beim Rennen in Snowshoe. | Foto: Jack Tennyson
Es war außerdem das vierte Podium in Folge für den Österreicher.
Es war außerdem das vierte Podium in Folge für den Österreicher. - Foto: Jack Tennyson
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image00003 - Foto: Jack Tennyson
Eine fiese Erkältung hat Andi zwischen den Rennen in Snowshoe und Mont-Sainte-Anne ganz schön flachgelegt.
Eine fiese Erkältung hat Andi zwischen den Rennen in Snowshoe und Mont-Sainte-Anne ganz schön flachgelegt. - Foto: Jack Tennyson
Beim Trackwalk mit den Teamkollegen.
Beim Trackwalk mit den Teamkollegen. - Foto: Jack Tennyson
Im Training war Andi Kolb noch ziemlich angeschlagen und musste richtig viel anhalten.
Im Training war Andi Kolb noch ziemlich angeschlagen und musste richtig viel anhalten. - Foto: Jack Tennyson
Die Zwischenzeiten beim Timed Training sahen allerdings vielversprechend aus.
Die Zwischenzeiten beim Timed Training sahen allerdings vielversprechend aus. - Foto: Jack Tennyson
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image00009 - Foto: Jack Tennyson
Danke Zucker!
Danke Zucker! - Ein paar Haribo und Colas haben den Atherton-Fahrer wieder in Schwung gebracht. | Foto: Jack Tennyson
In der Quali hatte Andi dann ganz schön mit Armpump zu kämpfen
In der Quali hatte Andi dann ganz schön mit Armpump zu kämpfen - trotzdem reichte es für Rang 7. | Foto: Jack Tennyson
Vorm Rennlauf heißt es immer erst: sich ordentlich warm fahren!
Vorm Rennlauf heißt es immer erst: sich ordentlich warm fahren! - Foto: Jack Tennyson
Volle Konzentration am Start
Volle Konzentration am Start - gesundheitlich angeschlagen einen World Cup auf der härtesten Strecke des Jahres zu fahren, ist keine leichte Aufgabe. | Foto: Jack Tennyson
Es lief ziemlich gut, bis Andi in einer einfachen Sektion auf einmal mit Luftverlust im Hinterreifen zu kämpfen hatte.
Es lief ziemlich gut, bis Andi in einer einfachen Sektion auf einmal mit Luftverlust im Hinterreifen zu kämpfen hatte. - Foto: Jack Tennyson
Im Ziel war die Enttäuschung erst mal groß!
Im Ziel war die Enttäuschung erst mal groß! - Foto: Jack Tennyson
All die Quälerei, nur damit ein Defekt ein weiteres Top-Ergebnis verhindert.
All die Quälerei, nur damit ein Defekt ein weiteres Top-Ergebnis verhindert. - Foto: Jack Tennyson
Am Ende kann sich Andi allerdings freuen, weiterhin mit der Nummer 5 zum letzten World Cup der Saison in Italien anzureisen.
Am Ende kann sich Andi allerdings freuen, weiterhin mit der Nummer 5 zum letzten World Cup der Saison in Italien anzureisen. - Foto: Jack Tennyson

Unser äußerst erfolgreicher, schneller und gut aussehender Blogger Andreas Kolb war natürlich bei den beiden Übersee-World Cups in Snowshoe, USA, und Mont-Sainte-Anne, Kanada, am Start. Was der Österreicher mit dem prächtigen Oberlippenbart dort erlebt hat und wie die Rennen für ihn liefen, erfahrt ihr im Nordamerika-Doppel-Blog. Viel Spaß beim Lesen.

Servus, liebe MTB-News-Leser! Spät aber doch melde ich mich wieder bei euch. Mit dem engen Rennkalender habe ich es nach Snowshoe leider nicht geschafft, den Blog fertig zu schreiben. Dafür gibt’s jetzt einen Doppelpack von den beiden Downhill World Cup-Rennen in Nordamerika.

Snowshoe/USA

Mittwoch – Trackwalk

Snowshoe zeigte sich dieses Mal von einer ganz anderen Seite als in den letzten Jahren. Statt Sonne, Staub und Temperaturen von bis zu +30° C bekamen wir dieses Jahr fast nur Regen und Nebel zu sehen. Da die Strecke zu 50 % aus Steinfeldern besteht, wusste ich bereits vor dem Trackwalk, dass es dieses Jahr extrem schwierig werden würde – was meine Motivation aber keineswegs minderte. An diesen Kurs habe ich nur gute Erinnerung und ich konnte es kaum erwarten, ihnen weitere hinzuzufügen.

Nach zwei sonnigen Jahren zeigte Snowshoe dieses Mal sein wahres Gesicht
# Nach zwei sonnigen Jahren zeigte Snowshoe dieses Mal sein wahres Gesicht - Regen, Nebel und Matsch erwartete die Fahrer zum Trackwalk. | Foto: Jack Tennyson
Diashow: Downhill World Cup 2022 – Snowshoe & Mont-Sainte-Anne: Nordamerika-Rennberichte von Andi Kolb
In der Quali hatte Andi dann ganz schön mit Armpump zu kämpfen
Beim Trackwalk mit den Teamkollegen.
Doch auch die absoluten Topfahrer machten keine bessere Figur.
Es lief ziemlich gut, bis Andi in einer einfachen Sektion auf einmal mit Luftverlust im Hinterreifen zu kämpfen hatte.
Danke Zucker!
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Die Trailcrew hat dieses Jahr richtig gute Arbeit geleistet und die Strecke sah noch besser aus als zuvor. Alle meine Lieblingssektionen waren immer noch gleich und das eher langweilige erste Waldstück wurde durch ein frisches und technischeres ersetzt. Ich wartete daher ungeduldig darauf, mich am nächsten Tag aufs Bike zu stürzen.

Andi war trotz der harten Bedingungen voller Zuversicht.
# Andi war trotz der harten Bedingungen voller Zuversicht. - Foto: Jack Tennyson
Die Strecke besteht zum Großteil aus Steinfeldern und hat wenig Gefälle
# Die Strecke besteht zum Großteil aus Steinfeldern und hat wenig Gefälle - sie ist also etwa das Gegenteil von Andis Heimstrecke in Schladming. | Foto: Jack Tennyson

Donnerstag – Training

Die ersten paar Trainingsläufe liefen ziemlich bescheiden, um ehrlich zu sein. Je mehr Läufe auf der schlammigen Strecke gemacht wurden, umso rutschiger wurde es. Der ganze Schlamm aus den frischen Waldsektionen wurde in die unzähligen Steinfelder gezogen und die Steine wurden rutschiger als nasse Wurzeln.

Im Training wurde Andi Kolb dann erst mal auf den Boden der Tatsachen geholt und rutschte ordentlich rum.
# Im Training wurde Andi Kolb dann erst mal auf den Boden der Tatsachen geholt und rutschte ordentlich rum. - Foto: Jack Tennyson

Ich hatte wirklich große Probleme, am Bike zu bleiben und irgendwie die Linie zu halten. Jedes Mal, wenn ich stehen blieb und andere Fahrer beobachtete, sah ich jedoch, wie sehr auch sie Probleme hatten. Wenn man Leute wie Amaury Pierron an einem vorbeirutschen sieht und diese aussehen wie völlige Anfänger, fühlt man sich selbst wieder etwas besser, haha.

Doch auch die absoluten Topfahrer machten keine bessere Figur.
# Doch auch die absoluten Topfahrer machten keine bessere Figur. - Foto: Jack Tennyson

Dadurch, dass man so viel gegen das Rad kämpfen musste, um auf der Linie zu bleiben, war es körperlich extrem anstrengend, einen vollen Lauf zu machen. Ich habe mich im Timed Training dann hauptsächlich auf die ersten zwei Splits konzentriert, um meine Energie für die nächsten zwei Tage zu sichern.

Freitag – Qualifikation

Am Qualitag wurde es noch einmal rutschiger. Kurz vor dem Trainingsende hörte es auf zu regnen und der Schlamm wurde immer schmieriger und schwerer. Mein Qualifikationslauf war mein erster voller Lauf der Woche und fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit. Nach dem langen Tretstück in der Mitte war ich bereits angeschlagen und hatte stark zu kämpfen, um keine Fehler zu machen. Wenn man körperlich angeschlagen ist, wird es schwierig, die feinen Linien im unteren Rockgarden zu erwischen. Irgendwie habe ich es jedoch ganz gut gemeistert und einen erfreulichen 6. Platz belegt.

Ab der Mitte war Andi in seinem Quali-Lauf schon ordentlich erschöpft
# Ab der Mitte war Andi in seinem Quali-Lauf schon ordentlich erschöpft - dann kommt jedoch erst das hunderte von Meter lange und sehr flache Steinfeld. | Foto: Jack Tennyson

Was mich jedoch umso mehr gefreut hat, war der fünfte Platz von Ronnan Dunne. Mein Teamkollege Carlie Hatton und ich haben ihm nämlich am Anfang der Woche mit seinem Fahrwerkssetup geholfen. Im Endeffekt gaben wir ihm exakt unser Gabel- und Dämpfer-Setup und wie es scheint, funktionierte das einwandfrei für den jungen Irländer (unter Piefkes besser bekannt als Iren, Anm. d. Red.).

Derart schlammige und harte Bedingungen …
# Derart schlammige und harte Bedingungen … - Foto: Jack Tennyson
… erfordern besondere Maßnahmen.
# … erfordern besondere Maßnahmen. - Foto: Jack Tennyson

Samstag – Finale

Am Finaltag wurde es immer trockener und ich war sehr froh, mich gut qualifiziert zu haben, da die Strecke für die Top 10 sicher am schnellsten sein würde. Viele Fahrer sind im Training schon auf Trockenreifen umgestiegen. Ich entschied mich jedoch, auf dem Nassreifen zu bleiben, da ich mir diesem Reifen in Leogang bei ähnlichen Bedingungen mein erstes Podium gesichert habe. Zwei Stunden vor meinem Rennlauf hat mir die Nervosität schwer zu schaffen gemacht. Tief in mir wusste ich, dass ich heute um den Sieg fahren könnte, und das hat mich fertig gemacht – ich konnte nicht einmal normal essen. Gut eine Stunde vor meinem Lauf legte sich die Nervosität jedoch und mein Fokus war wieder voll da. Ich wusste, wenn ich einfach Spaß habe und mein Bestes gebe, wird etwas Gutes dabei rauskommen.

Wer kennt sie nicht: die angespannte Nervosität vom Rennlauf!
# Wer kennt sie nicht: die angespannte Nervosität vom Rennlauf! - Foto: Jack Tennyson
Rechtzeitig zum Rennlauf war der Fokus aber wieder da
# Rechtzeitig zum Rennlauf war der Fokus aber wieder da - und den brauchts in Snowshoe definitiv! | Foto: Jack Tennyson

Von da an bin ich richtig in den Flow gekommen – sogar das Warm-up hat mir Spaß gemacht. In meinem Rennlauf habe ich vom ersten Meter an Vollgas gegeben und es ist gerollt wie von allein. Ich habe immer wieder kleine Fehler gemacht, die mich jedoch nicht weiter gestört haben. Ich wusste, heute wird keiner einen fehlerfreien Lauf runterhauen. Als ich beim Zielsprint bei meinen Splits Grün leuchten sah, habe ich noch einmal alles aus meinen müden Beinen rausgeholt. Anhand der Reaktion der Zuseher wusste ich sofort, dass ich gerade in Führung ging. Und ich konnte es wieder einmal nicht glauben. 1,7 Sekunden Vorsprung auf Greg Minnaar waren schon richtig geil. Dann war jedoch Ronan unterwegs und er war 1,5 Sekunden vor mir bei der Zwischenzeit. In diesem Moment bereute ich es vielleicht ein bisschen, ihm geholfen zu haben. Gott sei Dank beendete er das Rennen jedoch knapp hinter mir und mir fiel ein Stein von Herzen, haha.

Die Reaktion des Publikum verräts …
# Die Reaktion des Publikum verräts … - Foto: Jack Tennyson
… Andi geht vor Greg Minnaar in Führung und kann es kaum fassen!
# … Andi geht vor Greg Minnaar in Führung und kann es kaum fassen! - Foto: Jack Tennyson

Loïc Bruni und Thibaut Daprela konnte ich noch hinter mir lassen und ich habe das Rennen auf Platz 3 hinter Bernard Kerr und dem Sieger Amaury Pierron beendet. Somit habe ich meinen vierten Platz von der Lenzerheide eingestellt und bin endlich auf dem wohl ersehnten Podest gelandet. Die Siegerehrung war noch das absolute Highlight für mich. Der Hauptplatz von Snowshoe war gefüllt mit Fans und die Stimmung war der Wahnsinn. Auf das Podium zu gehen, kann einen wirklich süchtig machen. Und zu sehen, wie sehr sich Ronan über seinen vierten Platz gefreut hat, war einfach nur schön. Viel Zeit hatten wir aber leider nicht zu feiern, da es am nächsten Tag direkt weiter nach Kanada ging. Naja … etwas gefeiert wurde natürlich schon, haha!

Unglaublich aber wahr
# Unglaublich aber wahr - Andi wird mal eben drittbester Fahrer der Welt beim Rennen in Snowshoe. | Foto: Jack Tennyson
Es war außerdem das vierte Podium in Folge für den Österreicher.
# Es war außerdem das vierte Podium in Folge für den Österreicher. - Foto: Jack Tennyson
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# image00003 - Foto: Jack Tennyson

Mont-Sainte-Anne/Kanada

Mittwoch – Trackwalk

Am Weg nach Kanada bin ich leider krank geworden und musste die ersten paar Tage erst mal im Bett verbringen. Ich war mir sicher, dass ich mir Covid eingefangen habe, denn Symptome hatte ich so ziemlich alle – aber die Tests waren zum Glück negativ. Am Mittwoch beim Trackwalk fing es dann an, besser zu werden. Mein Kopfweh wurde immer weniger und ich fühlte mich generell wieder besser. Als ich die Strecke gesehen habe, ging es mir noch etwas besser. Ich habe Mont-Sainte-Anne immer gefürchtet, da es mir etwas zu schnell geradeaus ging. Dieses Jahr wurde jedoch das schnellste Stück in der Mitte durch ein neues und technisches Waldstück ersetzt. Der Rest der Strecke war ziemlich ähnlich gesteckt wie die Jahre zuvor und ich war schon gespannt, wie es mir auf der wahrscheinlich körperlich anspruchsvollsten Strecke ergehen würde.

Eine fiese Erkältung hat Andi zwischen den Rennen in Snowshoe und Mont-Sainte-Anne ganz schön flachgelegt.
# Eine fiese Erkältung hat Andi zwischen den Rennen in Snowshoe und Mont-Sainte-Anne ganz schön flachgelegt. - Foto: Jack Tennyson
Beim Trackwalk mit den Teamkollegen.
# Beim Trackwalk mit den Teamkollegen. - Foto: Jack Tennyson

Donnerstag – Training/Timed Training

Donnerstagmorgen wusste ich bereits, dass es ein harter Tag am Bike werden würde. Meine Beine waren vom Trackwalk am Tag davor ordentlich angeschlagen und ich stand generell etwas neben mir. Leider war es am Bike nicht viel anders. Die ersten drei Runs ging absolut nichts und ich musste alle 30 Sekunden stehen bleiben, da mir immer wieder schwummrig wurde. Das ist auf einer Strecke wie Mont-Sainte-Anne natürlich alles andere als optimal. Im Timed Training entschied ich mich, nur ein paar Splits zu trainieren, um mich wie schon in Snowshoe körperlich zu schonen. Überraschenderweise war ich in den meisten Splits vorne mit dabei. Der Speed musste also passen! Ich war dann mega froh, als der Tag endlich vorbei war und ich wieder schlafen gehen konnte.

Im Training war Andi Kolb noch ziemlich angeschlagen und musste richtig viel anhalten.
# Im Training war Andi Kolb noch ziemlich angeschlagen und musste richtig viel anhalten. - Foto: Jack Tennyson
Die Zwischenzeiten beim Timed Training sahen allerdings vielversprechend aus.
# Die Zwischenzeiten beim Timed Training sahen allerdings vielversprechend aus. - Foto: Jack Tennyson

Freitag – Qualifikation

Am Qualitag fühlte ich mich schon etwas besser, im Kopf war ich jedoch immer noch extrem müde. Ich versuchte mich dann mit jeder Menge Zucker irgendwie zu motivieren und das funktionierte auch. Nach 2–3 Cola und ein paar Haribo war endlich etwas Leben in mir zurückgekehrt und es begann wieder Spaß zu machen. Danke Zucker, haha!

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# image00009 - Foto: Jack Tennyson
Danke Zucker!
# Danke Zucker! - Ein paar Haribo und Colas haben den Atherton-Fahrer wieder in Schwung gebracht. | Foto: Jack Tennyson

Mein Qualifikationslauf lief bis zum legendären „Stevie Smith Rock“ auch wirklich gut. Von dort weg hatte ich jedoch stark mit Armpump zu kämpfen. Teilweise fuhr ich Sektionen wie den unteren Rockgarden komplett ohne Finger auf den Bremsen, da ich mich sonst nicht mehr festhalten konnte. So etwas hatte ich noch nie zuvor und es war mega angsteinflößend. Am Ende belegte ich Platz 7 in der Quali, womit ich natürlich mehr als happy war. Bis Split drei habe ich sogar auf Platz 3 gelegen.

In der Quali hatte Andi dann ganz schön mit Armpump zu kämpfen
# In der Quali hatte Andi dann ganz schön mit Armpump zu kämpfen - trotzdem reichte es für Rang 7. | Foto: Jack Tennyson

Samstag – Finale

Im Abschlusstraining habe ich meine Ellbogenschützer auf die Seite gelegt und bemerkte sofort, dass ich weniger Armpump bekam. Normalerweise fahre ich nicht gerne ohne Ellbogenschützer – erst recht auf so harten Strecken. In diesem Fall war es jedoch sicherer ohne als mit den Schützern, da ich am Ende einfach mehr Kontrolle hatte. Körperlich war ich am Finaltag schon sehr am Ende und ich konnte es kaum erwarten, diese Woche hinter mich zu bringen. Mein Mindset war nicht dasselbe, wie bei den letzten paar Rennen. Ich wollte einfach ein solides Rennen fahren, um im Gesamt-World Cup in den Top 5 zu bleiben und vor allem gesund nach Hause zu kommen.

Vorm Rennlauf heißt es immer erst: sich ordentlich warm fahren!
# Vorm Rennlauf heißt es immer erst: sich ordentlich warm fahren! - Foto: Jack Tennyson
Volle Konzentration am Start
# Volle Konzentration am Start - gesundheitlich angeschlagen einen World Cup auf der härtesten Strecke des Jahres zu fahren, ist keine leichte Aufgabe. | Foto: Jack Tennyson

In meinem Rennlauf schien auch alles nach Plan zu laufen. Im oberen Teil konnte ich einen guten Flow finden und ich hatte ein richtig gutes Gefühl am Bike. Nach rund 2 Minuten fing ich jedoch an, wieder müde im Kopf zu werden und begann Fehler zu machen. Von dort an blieb ich mehr in meiner Komfortzone und konzentrierte mich, nur sauber zu fahren, um keine Fehler mehr zu machen. Die härtesten Sektionen hatte ich bereits hinter mir und fing wieder an zu pushen, um im letzten Stück noch mal alles rauszuholen. In einer einfachen Sektion, wo man nur eine Piste quert, hörte ich plötzlich ein lautes Zischen und ich verlor sofort Luft in meinem Hinterrad. Ich konnte es kaum glauben, da ich keinen Fehler gemacht und keinen Stein schlimm erwischt hatte.

Es lief ziemlich gut, bis Andi in einer einfachen Sektion auf einmal mit Luftverlust im Hinterreifen zu kämpfen hatte.
# Es lief ziemlich gut, bis Andi in einer einfachen Sektion auf einmal mit Luftverlust im Hinterreifen zu kämpfen hatte. - Foto: Jack Tennyson

Trotzdem habe ich noch versucht, mit Vollgas ins Ziel zu fahren. Keine Chance! Ich bin hin und her gedriftet und musste an den letzten zwei Sprüngen vorbeirollen. Bei der Split lag ich noch auf Rang 7 und am Ende auf Platz 44. Die Frustration war groß! Nach ein paar Minuten habe ich mich jedoch wieder eingefangen und war sogar mehr oder weniger happy. Nicht happy über das Ergebnis, sondern happy über meine Leistung. Trotz starker Erkältung war ich auf dem Weg zu einem Top 10-Ergebnis und Defekte gehören in unserem Sport einfach dazu. Das krasseste war jedoch, dass ich immer noch auf Platz 5 in der Gesamtwertung lag. Wenn mir das am Anfang der Saison jemand gesagt hätte, dass ich mit Nummer 5 in den letzten World Cup starten werde, hätte ich denjenigen mehr als nur ausgelacht!

Im Ziel war die Enttäuschung erst mal groß!
# Im Ziel war die Enttäuschung erst mal groß! - Foto: Jack Tennyson
All die Quälerei, nur damit ein Defekt ein weiteres Top-Ergebnis verhindert.
# All die Quälerei, nur damit ein Defekt ein weiteres Top-Ergebnis verhindert. - Foto: Jack Tennyson
Am Ende kann sich Andi allerdings freuen, weiterhin mit der Nummer 5 zum letzten World Cup der Saison in Italien anzureisen.
# Am Ende kann sich Andi allerdings freuen, weiterhin mit der Nummer 5 zum letzten World Cup der Saison in Italien anzureisen. - Foto: Jack Tennyson

Wie geht’s weiter?

Die letzte Woche konnte ich gut nutzen, um wieder fit zu werden und mittlerweile geht’s mir auch wieder ziemlich gut. Jetzt heißt es, noch eine weitere Woche gut trainieren, bevor ich bei der MTB-Weltmeisterschaft in Les Gets wieder topfit am Start stehen werde. Ich freue mich schon extrem, das Österreich-Trikot überzuziehen und Vollgas zu geben.

Macht’s gut und bis bald
Andi

Was meinst du – gibt’s in Les Gets die zweite österreichische WM-Medaille nach Trummers Vize-Titel 2020?

Bilder: Jack Tennyson
  1. benutzerbild

    GrazerTourer

    dabei seit 10/2003

    Servus Leute! ✌🏽

    Danke für die Glückwünsche und das tolle Feedback. 😊

    Bzgl. Reifen war ich auf dem Kryptotal front DH casing unterwegs. (ohne Inserts)
    Und ich denke der Platten war einfach nur Pech bei mir. Fahre generell keine Inserts da ich das Gefühl persönlich nicht mag und gerade mit Conti sehr selten Probleme habe. Den letzten Platten hatte ich zum Beispiel bei einem Trainingslager im Februar.
    Aber ja, MSA war einfach extrem schlimm für das Material. Hoffentlich werden die letzten zwei Rennen etwas gemütlicher. 😅😊
    Gratuliere noch einmal! Trotz Patschen ein wahnsinns USA Programm! Immer voll dabei!

    Alles Gute für die WM. Auch werd von Kreta aus nach dem Windsurfen zuschauen.

    PS: jetzt wird's oag! Und wennst im Herbst dann "frei" hast, würd ich dich gern amal daheim in Graz auf ein Bier einladen und mit für meinen Buben und ein Mäderl ein Autogramm abholen. 😅😅😅 Du hast ja keine Ahnung was die für Fans sind hehehe. :😁👌
  2. benutzerbild

    Koib66

    dabei seit 10/2012

    Gratuliere noch einmal! Trotz Patschen ein wahnsinns USA Programm! Immer voll dabei!

    Alles Gute für die WM. Auch werd von Kreta aus nach dem Windsurfen zuschauen.

    PS: jetzt wird's oag! Und wennst im Herbst dann "frei" hast, würd ich dich gern amal daheim in Graz auf ein Bier einladen und mit für meinen Buben und ein Mäderl ein Autogramm abholen. 😅😅😅 Du hast ja keine Ahnung was die für Fans sind hehehe. :😁👌
    Hört sich nach einen guten Plan an!! 🍻
  3. benutzerbild

    ShockRox_71

    dabei seit 03/2019

    "It is was it is", hat er gesagt.
    Geile Saison, Andi! 🤙

  4. benutzerbild

    rzOne20

    dabei seit 11/2009

    Gratuliere noch einmal! Trotz Patschen ein wahnsinns USA Programm! Immer voll dabei!

    Alles Gute für die WM. Auch werd von Kreta aus nach dem Windsurfen zuschauen.

    PS: jetzt wird's oag! Und wennst im Herbst dann "frei" hast, würd ich dich gern amal daheim in Graz auf ein Bier einladen und mit für meinen Buben und ein Mäderl ein Autogramm abholen. 😅😅😅 Du hast ja keine Ahnung was die für Fans sind hehehe. :😁👌
    gibts da scho an Termin?
  5. benutzerbild

    GrazerTourer

    dabei seit 10/2003

    gibts da scho an Termin?

    I frag nach haha smilie

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