Mit Rang 4 im Short Track (Short Track-Fotostory) und Rang 13 im folgenden Cross-Country-Rennen (Fotostory vom XC-Finale) lief der World Cup-Auftakt vor heimischer Kulisse beim brasilianischen Top-Star Henrique Avancini alles andere als nach Plan: Mit großen Ambitionen trat Avancini in seiner Heimatstadt Petropolis an und wollte hauptsächlich die unzähligen einheimischen Fans nicht enttäuschen. Dass dies trotz seiner eher ernüchternden Bilanz keineswegs der Fall war, zeigte sich an beiden Renntagen jeweils nach den Wettkämpfen, als die vielen frenetischen Fans ihren Superstar feierten, als hätte er soeben den Weltmeistertitel gewonnen. Wer diese Bilder nicht mehr vor Augen hat, dem sei es ans Herz gelegt, die dementsprechenden Aufnahmen auf den verschiedensten Social Media-Kanälen nochmals anzusehen.
Die besondere Bedeutung des seit 1995 erstmalig in Brasilien ausgetragenen Mountainbike-World Cup-Rennen ließ sich nicht nur an der Vielzahl der Fans und der Begeisterung der internationalen Top-Stars erkennen, sondern auch an der außergewöhnlichen Lackierung des Rades von Avancini: Sponsor Cannondale schickte den Lokalmatador mit einem besonders ausgefallenen Look seines Cross-Country-Bikes (Cannondale Scalpel-Test) auf die Rennstrecke, der einem regelrechten Kunstwerk glich.
Arbeitsgerät: Cannondale Scalpel von Henrique Avancini
- Fahrer Henrique Avancini
- Rahmen Cannondale Scalpel Hi-Mod / Größe M / Carbon
- Geometrie Reach: 455 mm / Lenkwinkel: 68° / Kettenstreben: 436 mm
- Federweg 110 mm / 100 mm
- Fahrwerk Lefty Ocho 120 Carbon / Fox Float DPS Factory
- Laufräder Lefty 60, DT Swiss Custom / Enve M525 Carbon
- Cockpit Enve
- Bremsen Shimano XTR
- Schaltung Shimano XTR
Unter dem Motto „Pedaling for a reason” wurde das Arbeitsgerät von Avancini unmittelbar nach dem Rennen zur Auktion freigegeben, mit dem Ziel ein soziales Projekt zugunsten der Ausbildung von Radmechanikern zu unterstützen: Dabei fließt der komplette Erlös des Rades in die Förderung des Aromeiazero Institutes, das vorwiegend sozial benachteiligte Menschen beim Erwerb von Fachkenntnissen im technischen und wirtschaftlichen Bereich unterstützt.
Die besondere Optik des Rades entstammt den Ideen des Künstlers Décio Benício: Die Hauptinspiration für das Projekt war die vorherrschende Fauna und Flora der Region von Petropolis: gelbe Ipê-Bäume und Maritaca-Vögel. Für den Hintergrund des Werks wählte Benício ein spezielles Design, das die grünen Farben des Waldes und die blauen Farben des Himmels verbindet, was eine besondere Tiefe und einen mehrschichtigen Charakter verleihen soll. An den Seiten des Rahmens befindet sich ein größerer Maritaca-Vogel, auf der Oberrohr wurde ein ganzer Schwarm abgebildet.
In Bezug auf persönliche Vorlieben von Avancini bei der Wahl der Komponenten und des Setups konnten wir in Petropolis leider keine besonders aussagekräftigen Details gewinnen. Bei Cannondale hielt man sich auf Nachfrage besonders bedeckt, was spezielle Features angeht. Dementsprechend können wir nur anhand der Bilder und der üblichen Komponenten des Cannondale Factory Teams Schlüsse ziehen: Demnach ist Avancini auf einem Shimano XTR-Antrieb unterwegs, inklusive der Bremsen des japanischen Komponentenherstellers. Die weiteren Anbauteile am Rad stammen weitestgehend vom Teamsponsor Enve, die besonders für ihren robusten Carbon-Leichtbau bekannt sind. Bei der Wahl der Reifen vertraute Avancini in Petropolis auf die Schwalbe-Kombination Racing Ray/Thunder Burt in Skinwall-Ausführung.
Wie gefällt euch die Sonderlackierung von Avancinis Scalpel?
22 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumDurch das Headshok-System mit Nadellagern auf 4 bzw. 3 Laufbahnen sind die Gabeln steifer als Standard-Gabeln.
Durch eben diese Nadellager statt Gleitbuchsen sprechen Leftys auch sehr fein an, gerade in rumpeligen Kurven ist das gut zu merken. Für manche auch zu feinfühlig.
Alle meine bisherigen Leftys waren sehr wartungsarm. Habe noch eine alte Speed-Carbon im Einsatz, die hat seit Jahren keine Pflege oder Service bekommen und funktioniert wie am ersten Tag.
Dämpferseitig über alle Zweifel erhaben, es kommen bzw. kamen ja auch meist Rock Shox oder Fox-Dämpfer zum Einsatz.
Das Problem mit dem fummeligen Radein-und Ausbau hat sich mit der letzten Generation Ochos auch erledigt.
Die Ochos haben ein normales Tapered-Steuerrohr, die kannst du überall einbauen.
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