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Bike der Woche
Liteville H-3 von IBC-User Erkinator

Das Liteville H-3 von IBC-User Erkinator begeistert mit schicker Custom-Lackierung und edlem Aufbau. Dabei stand neben der Optik vor allem das Verhältnis aus Gewicht, Funktion und Haltbarkeit im Vordergrund. Das knallige Trail-Hardtail soll dank Mullet-Aufbau außerdem mit verspieltem Fahrverhalten glänzen. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche!

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Bike der Woche

Liteville H-3, Erkinator

# Das Liteville H-3 von IBC-User Erkinator - samt schicker Custom-Lackierung in orange ("RAL2008")
Diashow: Bike der Woche: Liteville H-3 von IBC-User Erkinator
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MTB-News.de: Hallo Erkinator, dein Bike hat es direkt unter die beliebtesten Fotos der Woche im Fotoalbum geschafft. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?

In dem jetzigen Zustand befindet sich das Rad seit ungefähr sechs Wochen. Ich besitze es seit 2018. Als Fahrtechniktrainer der Mountainbike Schule Bikeride von Manfred Stromberg hatten wir damals mit Liteville einen neuen Kooperationspartner gefunden, bei dem es zunächst galt, die Räder auf Herz und Nieren zu prüfen. Und ich muss sagen, nach einigen Jahren auf bekannten Marken wie Scott, Giant, etc., habe ich mit Liteville bisher die geringsten Ausfälle oder Reklamationen gehabt. Vielen Dank noch mal an Manfred an dieser Stelle und viele Grüße an die anderen Kollegen von Bikeride, der (meines Wissens) ältesten Fahrtechnikschule Deutschlands. :)

Nachdem ich das Rad die letzten Jahre in einer 650b+-Konfiguration nicht geschont habe, wollte ich unbedingt ein Mullet-Setup ausprobieren. Diese Gelegenheit habe ich dann auch genutzt, um dem Rahmen einen neuen Glanz zu verleihen und habe ihm deswegen zunächst bei Götz Pulverbeschichtung eine neue, deutlich auffälligere Farbe (RAL2008) verpasst.

Das Resultat kann sich wirklich sehen lassen. Sämtliche Dekore wurden wie gewünscht in Fellbach unter den Klarlack foliert. Gepaart mit der orangenen Fox 36 und den Oury-Griffen ist so ein orangenes Unikat entstanden, zu dem ich nun noch verbundener bin. Während einige Anbauteile übernommen werden konnten, sind andere Teile wie Lenker, Vorbau, Vorderrad, Federgabel etc. dem neuen Aufbau gewichen. Zunächst war die Idee, eine Fox 34 Grip2 mit 140 mm zu verbauen, um das Gewicht noch etwas niedriger zu halten. Im Nachhinein bin ich aber sehr glücklich über die Wahl der Fox 36, die derzeit auf 140 mm getravelt ist. Aber dazu später mehr …

Zur Vollendung des Aufbaus habe ich dann noch das Liteville-Logo am Steuerrohr und „V“ am Unterrohr erst in schwarz lackiert und dann angebracht. Ich hoffe, dass man mir in Tacherting diese Individualisierung verzeiht. Als Perfektionist würde ich mich selbst aber nicht bezeichnen. Das sollte relativ klar an den leicht unterschiedlichen Orange-Tönen erkennbar sein. Entstanden ist letztlich aber ein Rad, was ich dann so besonders fand, dass ich es ins Album für die Bike der Woche-Vorschläge hochgeladen habe. Und siehe da: anscheinend waren andere User da ähnlicher Meinung.

# An der Front werkelt eine Fox 36 mit 140 mm Federweg
# Ein Highlight sind das schwarz gehaltene Liteville-Logo ...
# ... und der passende Schriftzug

Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?

Das Rad sollte in erster Linie ein gutes Verhältnis aus Gewicht, Funktion und Haltbarkeit haben. In der Vergangenheit habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich meine Räder zu Beginn mit einem relativ guten Preis-Leistungsverhältnis aufbaue, dann ein gutes Jahr fahre und irgendwann anfange über Upgrades nachzudenken. Dann werden sukzessive Alu-Anbauteile gegen Carbon getauscht und nach zwei, drei Jahren endet man dann dort, wo zu Beginn das obere Preisregal gewesen wäre. Das hat zwar den Vorteil, dass das Rad sich immer mit entwickelt, allerdings kostet es auch Zeit und Energie im (beruflichen) Alltag. Mittlerweile bin ich also an dem Punkt angekommen, dass ich lieber etwas länger Geld anspare und dann die Komponenten so auswähle, dass für mich keine Wünsche offen bleiben.

Wie geht es mit deinem Bike weiter?

Da ich mir zunächst nicht sicher war, wie gut die Mullet-Konfiguration dem Rahmen passen würde, habe ich versucht, die Einbaulänge der Gabel so nah wie möglich am Original zu orientieren. Ich war mit der Geometrie des Rads mit einer 160 mm-Pike in 27.5″ zufrieden und habe deswegen erst mal auf eine 140 mm 29″-Federgabel gesetzt. Nachdem ich nun einige Trailkilometer gesammelt habe, werde ich beim kommenden Serviceintervall definitiv die Fox 36 auf ihre ursprünglichen 160 mm traveln. Es ist erstaunlich, wie gut der Rahmen das 29er-Vorderrad (gepaart mit einem 650b+ Hinterrad) wegsteckt.

Ansonsten bin ich soweit sehr zufrieden und habe vorerst keine Überlegungen an dem Rad etwas zu verändern.

Welchen Einsatzbereich hat das Bike?

Allmountain / Trail

# Der Syntace Vector Carbon Lenker bietet die Basis für die aufgeräumte Lenkzentrale
# Die Oury Grips Lock-On V2 Griffe ...
# ... passen gut ins Farbkonzept

Was wiegt das Bike?

12,3 kg

Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?

Einzelne Details hier hervorzuheben, ist schwierig. Mir gefällt das Rad als Ganzes, da es ein Unikat ist, von mir aufgebaut wurde und zu meinem Fahrstil passt. Manchmal erzeugen andere (teils neu vorgestellte) Räder ja ein „Haben wollen“-Gefühl. Das H-3 ist das erste Rad, welches seit vier Jahren dafür sorgt, dass ich im Hardtail-Bereich dieses Gefühl nicht mehr habe.

Wenn ich mich allerdings auf ein kleines Detail beschränken müsste, wäre es wahrscheinlich das selbstlackierte schwarze Liteville-Logo am Steuerrohr und „V“ im Schriftzug. Diese Details runden für mich das Rad ab.

Wie fährt sich das Rad?

Grundsätzlich fährt sich das Rad im Werkszustand ziemlich agil. Der verhältnismäßig moderate Reach und Radstand gepaart mit dem relativ leichten Gesamtgewicht lädt dazu ein, mit dem Gelände zu spielen, das Bike aufs Hinterrad zu ziehen und enge, technische Trails zu meistern. Vorher bin ich ein Dartmoor Primal 29 mit 140 mm gefahren und muss zugeben, dass dazwischen schon noch mal Welten liegen. Die breiten Reifen machen zusammen mit dem flachen Lenkwinkel einfach Spaß. Gerade im Winter fahre ich aus diesem Grund das H-3 lieber als den großen Bruder im Fuhrpark (ein 601 Mk4).

Durch die Mullet-Konfiguration ist das Rad nun bergab im steilen Gelände noch potenter, ohne dabei zu viel Effizienz bergauf aufzugeben. Das kleinere, breite Hinterrad sorgt dabei weiterhin für Komfort, Traktion und Verspieltheit. Für meinen Fahrstil die ideale Mischung aus beiden Welten.

Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?

Mountainbike fahre ich ungefähr seit 2011. Ich hatte zwei Jahre zuvor mit dem Rennradfahren begonnen, um meine Cardio-Einheiten abzudecken, die Teil meines Trainingsplans aus dem Rudersport waren. Dem Rudern bin ich bis heute treu geblieben, allerdings nervte mich der städtische Verkehr und die Auto- & Motorradfahrer, die mit sehr geringem Abstand auf Landstraßen überholen, so sehr, dass ich nach einer verkehrsärmeren Möglichkeit gesucht habe, draußen einige Stunden Ausdauertraining zu betreiben.

Anfangs ging es also erst mal nur darum, den Berg auf Feld- und Waldwegen hoch und runter zu fahren, bis mich dann irgendwann ein Ruder-Kollege darauf aufmerksam gemacht hat, dass man auch „Trails“ runterfahren kann. Das war dann mein Einstieg ins Mountainbiken, wie ich es seitdem kenne und liebe. Mit einem Lächeln kann ich auf die ersten Sprünge über 10 cm „hohe“ Kicker zurückblicken. Mit der Zeit wurden die Sprünge höher, die Wege verblockter, der Federweg mehr und die Trails technischer. Ende 2014 wurde ich dann auch Fahrtechniktrainer und nahm in meiner Freizeit auch an Spaßveranstaltungen wie der Megavalanche teil.

Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.

Das Mountainbiken ist in meinem Leben seit etwa 2012 nicht mehr wegzudenken. Es gibt wahrscheinlich kaum einen Tag, an dem ich nicht zumindest kurz auf die Neuigkeiten im MTB-News Forum oder Pinkbike schaue. Meine Zeit als Aushilfe in einem Fahrradladen bis 2017 gab mir die Möglichkeiten, die Trends quasi täglich zu verfolgen und auch auszuprobieren. Es gibt einige Trends, die ich positiv sehe (versenkbare Sattelstütze, Carbon bei Rädern mit mehr Federweg, 1-fach Schaltgruppen, Performance von Fahrwerken, modernere (flachere) Geometrien), aber auch einige, die ich negativ wahrnehme, wie z.B Lager- und Nabenstandards (Super-Boost), das mittlerweile teils absurd hohe Gewicht von Trailbikes, die Preisgestaltung der Fahrrad-, Zubehör – sowie Bekleidungs-Hersteller usw.

Interessant finde ich derzeit die Elektrifizierung der Räder, insbesondere Light-E-MTBs, sowie elektrische Fahrwerke. Da ich mich selbst aber nicht als Teil der „Early Adopters“ sehe, warte ich noch mit dem Erwerb dieser Produkte. Die Halbwertszeit in diesen Bereichen halte ich derzeit noch für zu gering. Seit meinem Berufseinstieg im Finanzsektor vor etwas über zwei Jahren bildet das Mountainbiken gemeinsam mit dem Rudern und Kraftsport darüber hinaus mein Ventil, um dem urbanen Kosmos zu entfliehen und meine innere Ruhe wiederzufinden.

Umso lustiger fand ich die Idee, meine Welt aus Business und Lifestyle in den Fotos zu kombinieren. Vielen Dank an dieser Stelle noch mal an den User hal2000, der diese wunderbaren Fotos geschossen hat und wahrscheinlich der coolste Senior Manager ist, der mir bisher über den Weg gelaufen ist. :)

# Erkinator arbeitet im Finanzsektor und hat sich für die Action-Fotos passend angezogen
# Als Fahrtechniktrainer bei Bikeride ...
# ... weiß er mit dem Bike durchaus umzugehen
# Wir wünschen noch viel Spaß mit dem schicken Bike!

Du und die Internet Bike Community – wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit der IBC?

Um ehrlich zu sein weiß ich gar nicht mehr, wieso ich mich damals im Forum angemeldet habe. Für mich ist es mittlerweile gemeinsam mit Pinkbike die Hauptinformationsquelle geworden, um mich bezüglich der Mountainbike-Trends auf dem Stand der Dinge zu halten.

An dieser Stelle möchte ich gerne auch einen Dank an die Personen aussprechen, die tagtäglich uns User mit Informationen versorgen. Auch wenn teilweise die Kommentarsektion einem die Motivation nimmt, uns weiterhin mit Content zu versorgen, gibt es viele stille Mitleser wie mich, die die Inhalte sehr zu schätzen wissen. Besonders viel trage ich dazu selbst nämlich nicht bei. Die Anzahl meiner Kommentare kann man gefühlt an zwei Händen abzählen.

Technische Daten: Liteville H-3

Rahmen: Liteville H-3 Mk2 2018, Large
Gabel: Fox 36 29″ Grip2 Blaze Orange, 140 mm
Steuersatz: Syntace Superspin
Bremsen: SRAM G2 Ultimate Carbon, Centerline Scheiben: 220 mm vorne, 200 mm hinten
Vorbau: Newmen Evolution SL 318.2, 50 mm
Lenker: Syntace Vector Carbon High10 31,8 x 760 mm | 8°
Griffe: Oury Grips Lock-On V2 Grips Blaze Orange
Felgen: Syntace W33i 29″ Felge vorne und Syntace C33i 27.5″ Felge hinten
Naben: Syntace Straight MX Front Boost 28H 6-Loch Vorne und Syntace Straight MX Rear Boost 28H 6-Loch mit EVO6 Einspeichung und XD-Freilauf
Reifen: Maxxis Minion DHF 29×2.6″ 3C MaxxTerra EXO / Maxxis Minion DHRII 27.5×2.8 3C MaxxTerra EXO
Kurbel + Innenlager: SRAM X01 Eagle GXP 170 mm, SRAM GXP Innenlager BSA 73 mm
Kettenblatt / Kettenblätter: SRAM X-Sync 2 Eagle 32 Zähne Boost
Kettenführung / Umwerfer: MRP Kettenführung 1x CS
Schalthebel: SRAM X01 Eagle 12-speed Trigger
Schaltwerk: SRAM X01 Eagle 12-speed Rear Derailleur
Pedale: Superstar Components Nano-X Evo Black mit Titanachse
Kette: SRAM X01 Eagle 12-speed Black
Kassette: SRAM X01 XG-1195 Cassette 10-50
Sattel: SQlab Sattel 611 ERGOWAVE Liteville Carbon
Sattelstütze: Eightpins

Über das Bike der Woche

Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Die Regeln: So wird dein Bike „Bike der Woche powered by bike-components“

Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.

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