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Das Marino Custom Hardtail von IBC-User drumtim85
Das Marino Custom Hardtail von IBC-User drumtim85
An der Front arbeitet eine SR Suntour Aion mit 150 mm Federweg
An der Front arbeitet eine SR Suntour Aion mit 150 mm Federweg
Die selbst designten Aufkleber …
Die selbst designten Aufkleber …
… passen perfekt …
… passen perfekt …
… zum schicken Gesamtdesign.
… zum schicken Gesamtdesign.
Die Basis für das aufgeräumte Cockpit bietet ein TitleMTB polished-Lenker samt Nukeproof Horizon-Vorbau
Die Basis für das aufgeräumte Cockpit bietet ein TitleMTB polished-Lenker samt Nukeproof Horizon-Vorbau
Der Shimano-Schalthebel und der Hebel der OneUp-Sattelstütze wurden eigens an die Avid-Matchmaker Schellen adaptiert
Der Shimano-Schalthebel und der Hebel der OneUp-Sattelstütze wurden eigens an die Avid-Matchmaker Schellen adaptiert
An der Front ist eine Magura MT5 verbaut …
An der Front ist eine Magura MT5 verbaut …
… während am Heck eine Magura MT4 für Verzögerung sorgt
… während am Heck eine Magura MT4 für Verzögerung sorgt
Als Schaltgruppe kommt ein Mix aus Shimano Deore und XT zum Einsatz
Als Schaltgruppe kommt ein Mix aus Shimano Deore und XT zum Einsatz - ergänzt von der schicken Hope Evo-Kurbel
Das Bike in Einzelteilen
Das Bike in Einzelteilen
Action auf den Hometrails rund um Dresden.
Action auf den Hometrails rund um Dresden. - Wir wünschen noch viel Spaß mit dem Bike!

Mit dem Marino Custom Hardtail hat sich IBC-User drumtim85 seinen Traum vom robusten Hardtail für den Hometrail-Einsatz erfüllt. Inspiriert von diversen Geometrie-Diskussionen bekam das Stahl-Hardtail einen Rahmen nach Maß. Ein schickes Design mit eigener Lackierung und ein solider Aufbau runden das Gesamtkonzept ab. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche!

Bike der Woche

Marino Custom Stahl-Hardtail, drumtim85

Das Marino Custom Hardtail von IBC-User drumtim85
# Das Marino Custom Hardtail von IBC-User drumtim85
Diashow: Bike der Woche: Marino Custom Hardtail von IBC-User drumtim85
Action auf den Hometrails rund um Dresden.
Der Shimano-Schalthebel und der Hebel der OneUp-Sattelstütze wurden eigens an die Avid-Matchmaker Schellen adaptiert
… passen perfekt …
… während am Heck eine Magura MT4 für Verzögerung sorgt
An der Front arbeitet eine SR Suntour Aion mit 150 mm Federweg
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MTB-News.de: Hallo drumtim85, dein Stahl-Hardtail mit Custom Geometrie ist nicht nur technisch spannend, sondern sieht auch noch verdammt schick aus. Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?

Genau wie andere, ebenso Fahrradbegeisterte aus der IBC bastele und fahre ich nicht nur gern Fahrrad, sondern verfolge gern alles mögliche Neue und Alte rund ums Bike hier auf MTB-News oder auf anderen Plattformen. Die Meisten werden es kennen, immer pünktlich zum Herbst schwenkt der Fokus wieder auf die pflegeleichten, puristischen, robusten Hardtails und warum man denn unbedingt auch so ein Gefährt braucht – vor allem in der feuchten Jahreszeit. Und wie das eben so ist, jedes Mal erwischte ich mich dann natürlich dabei, einmal zu schauen, was der Markt so alles bereithält.

Innerhalb kurzer Zeit wuchs bei mir aber auch die Erkenntnis, dass die Bikes, die infrage kommen würden, zum Saisonstart (zum Glück ;-) ) bereits ausverkauft waren oder – wenn verfügbar – außerhalb der monetären Komfortzone liegen. Selbstverständlich nahm ich mir dann immer für das nächste Jahr vor, ein Hardtail „nebenbei“ aufzubauen, um es dann als Alternative zum Fully zur Verfügung zu haben. Und selbstverständlich lag der Fokus dann jedes Jahr wieder ganz woanders: Familie, Job, Fahrradfahren und so weiter … ihr kennt das bestimmt.

Je länger ich mich mit dem Thema MTB auseinandergesetzt habe, desto intensiver habe ich mich auch mit dem Thema Fahrradgeometrie beschäftigt. Die Artikelserie von Grinsekater zum Thema Mountainbike-Geometrie auf MTB-News habe ich damals förmlich inhaliert. Die Erkenntnis, dass man eine MTB-Geo ganz anders ansetzt und (im Gegensatz zum Rennrad und jeglichem Bike-Fitting-Voodoo) aufs „im Bike stehen“ fokussiert, war für mich absolut mind-blowing. Da hatte ich mir vorher noch keine großen Gedanken gemacht und mich eher auf die Herstellerempfehlung verlassen. Die Kommentarspalten zu den Artikeln mit den teilweise widersprüchlichen Aussagen zur Thematik haben mich aber eher mit Fragezeichen zurückgelassen.

Meine Neugier war also geweckt und ich wollte für mich selbst herausfinden, warum sich Fahrrad A für mich besser oder anders fährt als Fahrrad B. Auf dem Weg bin ich natürlich auch auf das Buch Dialed von Lee McCormack gestoßen. Auch wenn ich nicht mit allen Empfehlungen in dem Buch warm geworden bin, so hat mir der Ansatz mit dem am eigenen Körper gemessenen (!) RAD durchaus eine Erkenntnis gebracht. Und die war gar nicht neu. Als ich noch BMX gefahren bin, hatte mir mal jemand gezeigt, wie ich am besten den Lenker einstelle. Denselben Ansatz hat der RAD – ich wäre bloß nie im Leben darauf gekommen, das so am MTB zu adaptieren.

Am Fully hatte ich schon vorher mit verschiedenen Kurbellängen, Vorbaulängen, Lenkern sowie Lenkerbreiten herumexperimentiert und immer wieder auch gemessen, auch an mir selbst. Mit der neuen Erkenntnis war es dann ein Leichtes, das Bike für mich richtig einzustellen – und so fahre ich es immer noch.

Bei all der Einstellerei und dem Probieren hatte ich natürlich immer die Frage im Hinterkopf: „Wie würde ein Rahmen aussehen, den ich mir genau auf Maß fertigen lasse?“ Und die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, im Prinzip landet man nicht bei einem Rahmen, sondern bei n+1. Es gibt halt nicht DIE Geometrie. Aber dass es ein Hardtail werden sollte, stand von vornherein fest, weil ich die Büchse der Pandora zum Thema Hinterbau nicht auch noch öffnen wollte und ein Hardtail ja eh schon lange auf der „Haben-Wollen-Liste“ stand.

Wofür ich das Fahrrad eigentlich nutzen will, musste ich auch nicht lange überlegen. Da ich direkt an der Dresdner Heide wohne, war die Frage nach dem Einsatzzweck zum Glück schnell geklärt. Hometrails, Sprünge und Touren sollen es also sein.

Also habe ich im CAD verschiedene Geometrien durchgespielt, mich vorher schon auf bestimmte Komponenten (Gabel, Vorbau, Lenkergeometrie, Kurbellänge, Sattelstützenlänge) festgelegt und bin den Erkenntnissen der Artikelserie auf MTB-News und dem, was als modern gilt folgend, bei einer Geometrie mit (für meine Körpergröße) längerem Reach, trotzdem flachem Stack und relativ flachem Lenkwinkel (im SAG ca. 64° wie beim Fully) gelandet. Die Sitzstreben und das Oberrohr wollte ich möglichst flach ineinander übergehen lassen für eine geringe Überstandshöhe und (hoffentlich) etwas mehr vertikalen Flex im Hinterbau.

Wenn man sich mit dem Thema Custom-MTB-Rahmen beschäftigt, stößt man – auch hier im Forum – immer wieder auf einen südamerikanischen Rahmenbauer mit Wurzeln im Trialsport. Anfang Januar 2022 habe ich den Rahmen also bei Marinobike in Peru in Auftrag gegeben.

An der Front arbeitet eine SR Suntour Aion mit 150 mm Federweg
# An der Front arbeitet eine SR Suntour Aion mit 150 mm Federweg

Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?

Ursprünglich hatte ich den Rahmen in einem schnellen Feuerwehr-Rot mit dunkelroten Schriftzügen/Logos bestellt. Bei sämtlichen Einbaugrößen hatte ich außerdem darauf geachtet, dass sie mit den Maßen vom Fully übereinstimmen, damit ich Komponenten eins zu eins umbauen kann. Ich bin anfangs nämlich davon ausgegangen, dass ich die Teile vom Fully einfach an den Hardtailrahmen wechsle. Das hätte prinzipiell auch gut funktioniert. Aber wie das so ist … Mitte/Ende Januar habe ich mich dann doch noch mal an Elijah von Marinobike gewandt, mit der Bitte, ob es noch möglich ist, die Farbauswahl anzupassen auf Farbe #19 ohne Logos, denn ich hatte eine Idee …

Obwohl ich mich so intensiv mit der Geometrie und den technischen Spezifikationen auseinandergesetzt hatte, habe ich mich mit dem Gedanken, wie cool denn das fertige Bike aussehen wird, erst wirklich beschäftigt, nachdem ich den Rahmen bereits bestellt hatte. Da ich in der glücklichen Lage bin, ein paar hübsche Oldtimer aus den Diamantwerken Chemnitz mein Eigen zu nennen, fand ich die Inspiration für das Marino-Hardtail beim Anblick meines Modells 57 mit Neulackierung aus den 1970ern. Zum Glück war Elijahs Antwort auf meine Bitte positiv (genau wie mein gesamtes Kundenerlebnis mit Marinobike).

Damit stand auch ziemlich schnell fest, dass ich die Komponenten des Fahrrads extra für das Bike zusammentrage und mich etwas austobe, damit es ein für mich stimmiges Gesamtkonzept ergibt. Die Carbon-Kurbel und der Carbon-Lenker vom Fully kamen also nicht mehr in Frage, da sie für mich nicht zum Retro-Farbkonzept gepasst hätten. Gleichzeitig wollte ich, dass sich die Komponenten farblich nicht zu sehr aufdrängen, da der Rahmen für sich ja bereits ziemlich bunt ist. Somit waren Schwarz und Silber für die Komponenten gesetzt. Ich überlegte auch kurz, ob ich eine schwarze Kurbel entlacke und poliere, aber kennt ihr das, wenn man dieses Haben-Wollen-Gefühl hat? Nachdem ich eine Hope-Kurbel zur Begutachtung bestellt hatte, war der Entschluss direkt nach dem Auspacken gesetzt. Die Kurbel durfte bleiben :-). Der Title MTB-Lenker war eigentlich ein No-Brainer, da er a) Silber ist und b) in 31,8 mm lieferbar war. Für das Hardtail wollte ich das 35 mm Klemmmaß vermeiden, da es optisch im Vergleich zum Stahlrahmen ziemlich fett aussieht und ich mir mehr Nachgiebigkeit vom dünneren Lenker erhoffte.

Die Auswahl der restlichen Komponenten bin ich so angegangen, dass ich mir einigermaßen sicher war, dass ich gut damit zurechtkomme. Schaltungstechnisch basierte die Entscheidung auf purem Interesse, wie die Shimano-Komponenten sich im Vergleich zu SRAM am Fully schlagen. Dabei habe ich das Deore-Schaltwerk mit dem XT-Shifter und der XT-Kette kombiniert, da ich davon ausgehe, dass diese beiden das Schaltverhalten am meisten beeinflussen. Die Deore-Kassette habe ich rein aus optischen Gründen ausgewählt, gewichtsmäßig ist das nämlich ein ganz schöner Brocken …

Selbstverständlich bin ich bei dem Aufbau nicht um ein paar unsinnige Basteleien herumgekommen. Was soll man auch sonst tun, wenn man fünf Monate auf den Rahmen warten muss? So habe ich meine Zeit unter anderem damit verbracht, den Schalthebel und den Dropperhebel an Avid-Matchmaker-Schellen zu adaptieren. So sieht das Cockpit wesentlich aufgeräumter aus und die Schellen sind meiner Meinung nach hübscher als die originalen von Magura. Die Bremshebel habe ich ebenfalls etwas umgebaut. Die originalen Magura 1-Fingerhebel von der MT-Trail gefallen mir ergonomisch nicht so gut, deshalb habe ich ein Downgrade auf die 2-Finger-Kunststoffhebel durchgeführt. Die Satteldecke vom Brooks-Sattel habe ich angeschliffen, damit er eher nach Stoff aussieht und damit zur Farbe der Griffe passt und außerdem hat er silberne Nieten spendiert bekommen.

Bezüglich des Designs für den Rahmen hatte ich naiverweise geplant, einfach passende Aufkleber zu kaufen und diese dann zu verwenden. Leider haben mir die am Markt verfügbaren Aufklebersätze mit dem 70er-Jahre-Diamant-Design nicht so richtig gefallen. Sie sind allesamt farblich und haptisch zu weit weg vom Original. Deshalb musste ich die Aufkleber entsprechend selbst layouten und für den Druck vorbereiten. Zum Glück habe ich beim Erstellen der Schneidpfade Unterstützung durch eine Potsdamer Online-Druckerei erhalten, die den Druck in hervorragender Qualität ausgeführt hat. Bei der Auswahl des Gesamtfarbkonzepts habe ich mir Input im Aufbaufaden im ICB-Forum geholt. Bei allen, die mich dort unterstützt haben, möchte ich mich hiermit herzlich bedanken.

Nachdem ich den sehnsüchtig erwarteten Rahmen Anfang Mai 2022 endlich in meinen Händen halten konnte, habe ich natürlich nicht sofort am nagelneuen Lack herumgeschliffen, um es für die DIY-Lackierung vorzubereiten. Zuerst habe ich das noch ein bisschen vor mir hergeschoben und lieber das Schaltauge poliert – was im Gesamtbild meiner Meinung nach sehr stimmig aussieht. Die Lackierung verlief dann einigermaßen problemlos, mit kurzer Zwischen-Verschlimmbesserung meinerseits. Am Ende ist das Ergebnis zwar nicht perfekt, aber getreu dem Motto: „Wenn man’s nicht weiß, sieht man’s auch nicht“. Ich kann gut damit leben.

Dann hieß es nur noch, die Aufkleber aufzukleben, den Rahmen mit Wachs zu konservieren und das Bike endlich zusammenzubauen. Dafür habe ich mir dann ein paar Abende Zeit genommen. Ich hatte schließlich so lange auf den Rahmen gewartet, da waren ein paar Tage mehr oder weniger bis zur Fertigstellung auch nicht so schlimm.

Die selbst designten Aufkleber …
# Die selbst designten Aufkleber …
… passen perfekt …
# … passen perfekt …
… zum schicken Gesamtdesign.
# … zum schicken Gesamtdesign.

Wie geht es mit deinem Bike weiter?

Da ich mir für das Bike trotz der vielen Neuteile ein Budget gesetzt habe, bin ich beim Laufradsatz einen Kompromiss eingegangen. Die DT XM481/370-Kombination von Slowbuild fährt sich sehr angenehm – optisch hätte mir ein Laufradsatz mit silbernen Naben, Speichen und Nippeln aber gut an dem Bike gefallen. Vielleicht baue ich das noch mal um. Rational begründbar ist das natürlich nicht. Aber hey, wir sind hier in der Internet-Bike-Community. :D

Welchen Einsatzbereich hat das Bike?

Das Bike habe ich extra für schnelle Runden auf den Hometrails in der Dresdner Heide aufgebaut. Dort fühlt es sich pudelwohl.

Die Basis für das aufgeräumte Cockpit bietet ein TitleMTB polished-Lenker samt Nukeproof Horizon-Vorbau
# Die Basis für das aufgeräumte Cockpit bietet ein TitleMTB polished-Lenker samt Nukeproof Horizon-Vorbau

Was wiegt das Bike?

Laut gewogenen Einzelteilgewichten sind es ca. 14,8 kg. Ich müsste es mal im zusammengebauten Zustand wiegen.

Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?

Am Ende hatte ich ein Fahrrad dastehen, welches mich zu gleichen Teilen den Drang verspüren lässt, einfach aufzusteigen und eine Runde damit zu drehen – oder einfach danebenzustehen und drauf zu starren (gern auch mit Kaltgetränk in der Hand). Gucken, Anfassen, Bewegung an der frischen Luft. Das macht für mich den Reiz am Radfahren aus.

Es sind die vielen Details am Bike und mit jeder kleinen Macke, die dazukommt, die Erinnerung an die damit in Verbindung stehenden Erlebnisse. Bis hin zum Rainbow-farbenen Kettenschloss, welches eigentlich überhaupt nicht zum Rad passt, wenn man es genau nimmt, aber die Farbe vom Deore-Schriftzug auf dem Schaltwerk wieder aufnimmt.

Der Shimano-Schalthebel und der Hebel der OneUp-Sattelstütze wurden eigens an die Avid-Matchmaker Schellen adaptiert
# Der Shimano-Schalthebel und der Hebel der OneUp-Sattelstütze wurden eigens an die Avid-Matchmaker Schellen adaptiert
An der Front ist eine Magura MT5 verbaut …
# An der Front ist eine Magura MT5 verbaut …
… während am Heck eine Magura MT4 für Verzögerung sorgt
# … während am Heck eine Magura MT4 für Verzögerung sorgt

Wie fährt sich das Rad?

Aufgrund der Länge und dem nicht besonders hohen Stack fühlt sich das Bike zunächst relativ flach an. Vor allem, wenn ich von meinem Fully umsteige. Nach ein paar Metern fühle ich mich aber super integriert und in gewisser Weise zu Hause. Die Geometrie passt mir halt.

Durch die relativ kurzen Kettenstreben und das nicht besonders tiefe Tretlager lässt sich das Bike sehr angenehm aufs Hinterrad bringen, springen und in der Luft bewegen. Bergab verhält es sich genauso, wie man es beim Blick auf die Geometrie vermuten würde. Es vermittelt viel Sicherheit und man kann es einfach laufen lassen. Besonders in Kurven muss man aber aktiv fahren, weniger durch Lenkbewegungen, mehr durch Gewichtsverlagerung. So gesehen fährt sich das Rad wie erhofft und ich fühle mich damit nicht nur auf den Hometrails in der Dresdner Heide pudelwohl.

Eine Sache hat mich an dem Rahmen dann aber doch überrascht. Ich kann nicht genau sagen, was es ist, aber das Fahrrad geht richtig gut vorwärts. Also so, als ob man mehr Energie herausbekommt, als man hineinsteckt. Sowohl kurze, steile als auch langwierige Anstiege, wie dieses Jahr im Österreich-Urlaub machen auf dem Rad super viel Spaß, trotz des flachen Lenkwinkels und den 150 mm Federweg an der Gabel. Vielleicht liegt es am angenehm flexenden Hinterbau, der auch Landungen und Wurzeln den Biss nimmt. Selbstverständlich ist es trotzdem ein Hardtail. Bei Sprüngen sollte man die Landung schon treffen. ;-)

Da ich am Fully dieselbe Federgabel fahre, nur mit 10 mm mehr Federweg, war ich auf den Fahrvergleich zwischen beiden gespannt. Die Gabel am Hardtail habe ich hinsichtlich der Luftfeder minimal straffer abgestimmt, damit sie besser zum starren Heck passt. Die RC2-Dämpfung fahre ich mit denselben Einstellungen wie am Fully. In Verbindung mit dem angenehm flexenden Lenker taugt mir das wunderbar.

Insgesamt ist das Hardtail aber verbindlicher und vermittelt mehr Feedback vom Untergrund als das Fully. So habe ich nach einer Enduro-Runde im Vergleich zum Fully hinterher länger etwas davon :D. Eine Erkenntnis für mich war aber auch: Wenn man kann, kann man das Hardtail in der Heide genauso fahren wie das Fully und die gleichen Features springen/droppen/absolvieren. Es ist einfach wesentlich anstrengender.

Als Schaltgruppe kommt ein Mix aus Shimano Deore und XT zum Einsatz
# Als Schaltgruppe kommt ein Mix aus Shimano Deore und XT zum Einsatz - ergänzt von der schicken Hope Evo-Kurbel

Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?

Fahrräder begleiten mich, seit ich ein kleines Kind bin. Als Kids sind wir auf dem BMX und den Fahrrädern, die wir zur Verfügung hatten, durch die heimischen Wälder gefahren. Später dann auch Rampen und Sprünge. Während des Studiums war ich dann eher mit dem Fixie und älteren Rennrädern unterwegs. Dabei habe ich aber immer schon ein bisschen neidvoll auf meine Kommiliton*innen mit ihren Fullys geschielt – konnte mir so ein Bike aber nicht leisten.

Ich bin dann auch nach dem Studium zunächst bei schmalen Reifen geblieben, bis mich 2019 ein Freund mit auf eine richtige MTB-Tour genommen hat. Zwei Wochen später hatte ich mein eigenes Fully und seitdem lässt mich das Ganze nicht mehr los. Dieses Gefühl von Freiheit, wenn man auf dem Fahrrad irgendwo runterfährt, wo man normalerweise nicht einmal laufen würde. Und Springen macht halt einfach Spaß, auch weil es mich an meine Jugend erinnert. Überhaupt fühle ich mich, wenn ich mit ein paar Leuten auf MTBs unterwegs bin, ein bisschen wie bei der BMX-Bande. Einfach nur cool.

Das Bike in Einzelteilen
# Das Bike in Einzelteilen

Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.

Ein bisschen Fahrrad-verrückt bin ich ja schon. Und selbstverständlich konsumiere ich verschiedene Medien zum Thema, egal ob analog oder digital. Dabei finde ich die neuesten Entwicklungen rund ums Fahrrad (nicht nur MTB) durchaus interessant.

Für mich selbst brauche ich aber nicht unbedingt jede Neuerung. Am Fahrrad gefällt mir ja eigentlich, dass ich allein durch die Bewegung meines Körpers zügig und weit vorankommen kann. Die Bewegung meiner Füße setzt das Hinterrad in Bewegung, jederzeit. Die Grenzen werden nur durch mich selbst gesetzt. Wenn ich da erst mal einen Akku laden muss, um zu fahren, zu schalten, zu federn, zu bremsen oder den Dropper zu bewegen, nimmt das für mich irgendwie etwas von diesem Freiheitsgefühl weg, dass ich mit dem Fahrrad verbinde. Vor allem, wenn dann eine spontane Tour mit dem Bike aufgrund eines nicht geladenen Akkus ausfallen muss. Trotzdem gefällt es mir sehr, wenn technologische Neuerungen dazu führen, dass noch mehr Leute die Freude am Fahrradfahren entdecken.

Du und die Internet Bike Community – wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit der IBC?

Die IBC verfolge ich schon ziemlich lange. Ursprünglich vor allem still mitlesend auf Rennrad-News. Mit dem MTB habe ich mich aber kurz darauf beim MTB-News-Forum angemeldet. Seitdem verbringe ich regelmäßig Zeit in der Community. Die Themen und der Austausch hier sind sehr interessant, durch den vielen Input kommt man allerdings auch auf dumme Ideen. ;-)

Action auf den Hometrails rund um Dresden.
# Action auf den Hometrails rund um Dresden. - Wir wünschen noch viel Spaß mit dem Bike!

Technische Daten: Marino Custom Stahl-Hardtail

Rahmen: Marino custom built steel hardtail frame mit selbst ausgelegter Geometrie, DIY-Lackierung und selbst entworfenen Stickern im 70er-Jahre Diamant-Design
Gabel: SR Suntour AION, 150 mm mit weicher Negativfeder und RC2-PCS Dämpfer, schwarz matt mit schwarz glänzenden Aufklebern
Dämpfer:
Steuersatz: PRO ZS 44/56
Bremsen: Magura MT Trail mit Magura 2-Finger-Hebeln; MDR-C 203/180 mm
Vorbau: Nukeproof Horizon 35 mm/31,8
Lenker: TitleMTB polished 31,8 / gekürzt auf 770 mm
Griffe: Ergon GD1 Evo factory stealth slim
Felgen: DT Swiss XM481, 29″, 30 mm Innenbreite
Naben: DT Swiss 370, boost, centerlock, Ratchet LN microspline mit FOVNO 60t-Ratchet
Reifen: Kenda Hellcat ATC 2,4 / Nevegal2 ATC 2,4 tubeless mit Stans Milch, DT Tubelessventile, Tesa Tubelessband
Kurbel + Innenlager: Hope Evo-Kurbel, silber, 170 mm; ZTTO BSA 30 mm Tretlager
Kettenblatt / Kettenblätter: Garbaruk 30 Zähne, schwarz, boost
Kettenführung / Umwerfer: 77 designs taco bashguard, 30t, silber
Schalthebel: Shimano Deore XT 12-fach Schalthebel SL-8100, Shimano Dropper Remote SL-MT500 an Avid Matchmaker Schellen
Schaltwerk: Shimano Deore 12-fach Schaltwerk RD-6100
Pedale: Supacaz Smash Plattformpedale
Kette: Shimano Deore XT 12-fach Kette CN-8100
Kassette: Shimano Deore 12-fach CS-M6100 10-51 Zähne, silber, microspline
Sattel: Brooks Cambium C15, 140 mm mit silbernen Nieten
Sattelstütze: OneUp Components Dropper Post V2 180 mm, 31,6 mm
Sattelklemme: Pro Dropper-Post-Sattelklemme, schwarz, 34,9 mm
Sonstiges: Raaw-Madonna Kettenstrebenschutz; SRAM 12-fach Kettenschlos rainbow

Über das Bike der Woche

Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Die Regeln: So wird dein Bike „Bike der Woche powered by bike-components“

Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.

Die 20 letzten Bikes der Woche findet ihr hier: 

Alle Bikes der Woche? Hier klicken!

  1. benutzerbild

    daflosti01

    dabei seit 04/2015

    Schickes Design & durchdachter Aufbau

    Sehr schön geworden dein Bike smilie

    Glückwunsch 👍🍻😎

  2. benutzerbild

    mauricer

    dabei seit 10/2007

    Tolles Rad - aber sind +14KG nicht arg schwer für ein HT?

  3. benutzerbild

    Maffin_

    dabei seit 02/2018

    Tolles Rad - aber sind +14KG nicht arg schwer für ein HT?
    Nein.
    Ich hoffe ich konnte weiter helfen
  4. benutzerbild

    gpzmandel

    dabei seit 12/2009

    Glückwunsch zum BDW mehr als verdient. Viel Spaß noch mit deinem schönen HT smilie

  5. benutzerbild

    drumtim85

    dabei seit 01/2020

    Danke Euch. 🙂

    Ja das mit dem Gewicht ist so eine Sache. Mir fällt es beim Fahren jedenfalls nicht negativ auf. Das Bike ist trotz schwerer Gabel und schwerem Sattel leichter als mein Fully im damaligen Auslieferungszustand smilie

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