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Der Suit 1 Eigenbau von IBC-User natan
Der Suit 1 Eigenbau von IBC-User natan
Das Cockpit besteht aus einem Box Components One Lenker und einem Newmen EVO SL Vorbau
Das Cockpit besteht aus einem Box Components One Lenker und einem Newmen EVO SL Vorbau - die Züge verlaufen schick im Inneren des Rahmens
Der Hinterbau bietet 130 mm Federweg und bietet eine progressive Kennlinie
Der Hinterbau bietet 130 mm Federweg und bietet eine progressive Kennlinie
Der Dämpfer liegt gut geschützt und tief und zentral im Bike
Der Dämpfer liegt gut geschützt und tief und zentral im Bike
Die Kettenführung ist direkt ins Rahmenkonzept integriert
Die Kettenführung ist direkt ins Rahmenkonzept integriert
Eightpins Sattelstütze? Check. Platz für einen Flaschenhalter? Check.
Eightpins Sattelstütze? Check. Platz für einen Flaschenhalter? Check. - Gewaltigen Respekt für diesen grandios durchdachten Rahmen!
Von der Planung bis zum fertigen Bike
Von der Planung bis zum fertigen Bike
Werkstatt-Arbeit
Werkstatt-Arbeit
... bis zum Außeneinsatz
... bis zum Außeneinsatz
Kaum zu fassen wie viel Zeit in einem solchen Projekt steckt ...
Kaum zu fassen wie viel Zeit in einem solchen Projekt steckt ...
Wir können gar nicht genug bekommen von dieser schicken Trailrakete!
Wir können gar nicht genug bekommen von dieser schicken Trailrakete!

Ein Eigenbau-Projekt, von dem insgesamt nur sieben Rahmen jeweils mit Custom-Geometrie gebaut worden sind: Solch ein Traumbike seht ihr mit dem Suit 1 Eigenbau von IBC-User natan vor euch. Der selbstgeschweißte Alu-Rahmen ist nicht nur absolut durchdacht und hochwertig verarbeitet, sondern wurde mit allerlei schicken Anbauteilen zur perfekten Maschine für Hometrail und Alpencross getrimmt.

In Sachen Rahmen finden sich nicht nur allerlei moderne Standards und durchdachte Details sondern auch eine Geometrie, die definitiv bereit für das Jahr 2019 ist. Gewaltigen Respekt für dieses großartige Projekt! Viel Spaß mit diesem Bike der Woche.

Bike der Woche

Suit 1 Eigenbau, natan

Der Suit 1 Eigenbau von IBC-User natan
# Der Suit 1 Eigenbau von IBC-User natan

MTB-News.de: Hallo natan, dein Eigenbau-Projekt hat es uns im Fotoalbum angetan. So viele durchdachte Detail-Lösungen, in dem Bike muss eine ganze Menge Arbeit stecken! Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?

Drei Mountainbiker gemeinsam auf Tour, stehen auf dem Berg, drumrum erlesene Natur – und was machen die? Reden über’s Material! Gegenseitig Bikes abscannen! Eventuell noch 1 psi mehr Druck in Dämpfer! Drei solche Schlauberger haben dieses Fahrrad ersonnen. Meist ging es darum, wie neue Bikes für unsere Bedürfnisse und Vorlieben aussehen können.

Vor zirka drei Jahren nahm die Diskussion dann richtig Fahrt auf. Wir mussten handeln. Es brauchte dringend neue Geräte für Hometrail und Alpencross. Ware von der Stange war schon lange keine Option mehr…

Bei der Wahl des Materials waren wir uns schnell einig. Aluminium sollte es sein. Zeitgenössische Alurahmen versuchen entweder mit viel Materialeinsatz die Formensprache ihrer Carbongeschwister nachzuahmen oder sind eher sehr traditionell gedacht. Wir wollten frische, raffinierte Frästeile mit sehr leichten, weil geraden und konifizierten, runden Rohren kombinieren. Da schlummert Potential, dachten wir.

Werkstatt-Arbeit
# Werkstatt-Arbeit

Also ran an den Rechner. Rohrformen, Dämpferposition, Geo festlegen – ist ja noch einfach. Kinematik/Federweg/Hinterbau schon nicht mehr so … oje, Diskussion ohne Ende. Bei den Details geht es dann ans Eingemachte.

Ohne Auftraggeber, Deadline und verpflichtende Vorgaben fummelt man eine Ewigkeit und immer wieder von vorne und nochmal anders. In der Freizeit nebenher, versteht sich. Währenddessen schneien neue Teile rein „Oh, Metric/Trunnion Mount, fett, müssen wir machen“, also Umlenkwippe/Kinematik nochmal neu. „Hey 8pins, hammergeil, willhaben!“ Heißt: Sitzrohr untenrum anders und neu. „Uuups, 2.6er Reifen, wie cool, wollt ich immer schon …“ Also: Reifenfreiheit/Strebenanbindung/Yoke anpassen. Die Frästeile waren dann teilweise so krank kompliziert, dass die CNC-Leute entweder abgewunken oder absolute Phantasiepreise aufgerufen haben. Also nochmal vereinfachen, verwerfen, umdenken.

Eines Tages ergab sich die Möglichkeit, über einen Bekannten in einen größeren Auftrag über CNC-Teile ein paar „Teststücke“ mit reinzuschieben. Schneller als gedacht hatten wir das Zeug auf dem Tisch liegen – jetzt aber Vollgas (die Saison geht bald los): Rohre zurechtschnibbeln, Brenner anschmeissen – fast fertig, fehlen nur noch ein paar Anbauteile. Das gezeigte Exemplar ist einer von sieben Rahmen, die im März diesen Jahres entstanden sind. Alle auf Maß gebaut und mit individuell angepasster Geometrie. Weitere Infos gibt es im zugehörigen Thread im Forum.

Das Cockpit besteht aus einem Box Components One Lenker und einem Newmen EVO SL Vorbau
# Das Cockpit besteht aus einem Box Components One Lenker und einem Newmen EVO SL Vorbau - die Züge verlaufen schick im Inneren des Rahmens
Der Hinterbau bietet 130 mm Federweg und bietet eine progressive Kennlinie
# Der Hinterbau bietet 130 mm Federweg und bietet eine progressive Kennlinie
Der Dämpfer liegt gut geschützt und tief und zentral im Bike
# Der Dämpfer liegt gut geschützt und tief und zentral im Bike

Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?

Ich mags es einigermaßen leicht. Behäbig geht garnicht. Erwähnenswert sind noch folgende Punkte:

  • Am Hinterrad sind wir aus allerlei Gründen beim Flatmount-Standard gelandet, damit war Shimano gesetzt. Also auch mit Shimano schalten dachte ich mir… damit ist man ja inzwischen schon Exot.
  • Wenn nicht grad Kraxeleien oder schwere technische Abfahrten anstehen, fahre ich gern ein harten Raceschuh – 30 Jahren Klickpedale am MTB – ich kann nicht ohne.
  • Reifenfreiheit satt war eine weitere Vorgabe, also her mit 29 x 2.6ern!
  • Dann noch die integrierte Variostütze, sowas geisterte schon länger in meinem Kopf rum. Als die 8pins rauskam, war das ohne Alternative. Zum 33er Standrohr der Stütze passt die Formula 33.

Wie geht es mit deinem Bike weiter?

Da wären einige Kunsstoffteile, die wir gerne noch 3D-printen wollen. Details wie Zugeingänge, Abdeckungen an Lagerpunkten, Strebenschutz etc. Die Bremsanlage ist etwas schlapp. Ne Piccola wär genial, gibt es als PM und Flatmount. Leichtere/steifere Laufräder wären eine Option. Und eigentlich gibt es längst eine Liste mit Detailverbesserungen für die nächste Evolutionsstufe. Wenn wir sonst nix zu tun hätten, säßen wir schon am Nachfolgemodell … die Entwicklungszyklen sind ja heutzutage so wahnsinnig kurz.

Die Kettenführung ist direkt ins Rahmenkonzept integriert
# Die Kettenführung ist direkt ins Rahmenkonzept integriert

Welchen Einsatzbereich hat das Bike?

Bergab und (!) bergauf.

Was wiegt das Bike?

12 kg.

Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?

Die Proportionen – ich bin über 1,90 m groß, manche Bikes sehen in XL teilweise echt bescheiden aus. Früher zu 26er Zeiten hat mich meine Oma mal gefragt, warum ich, um alles in der Welt, mit einem Kinderfahrrad rumfahre. Das hier ist ein 100% Maßanzug, keine schlecht sitzende Konfektionsware.

... bis zum Außeneinsatz
# ... bis zum Außeneinsatz

Es macht genau das, was es soll … perfekt. Wir haben die Kennlinie recht progressiv ausgelegt. Endlich weiß ich, was hier die ganze Zeit mit Pop gemeint ist. Diese Stellschraube könnte man aber gern auch wieder einen Hauch zurückdrehen. Die drei Jahre Entwicklungsphase liefen genau parallel zum „immer länger, immer flacher“ – Trend. 475 mm Reach und 67° Lenkwinkel sind ja inzwischen schon wieder harmlos, gehen aber richtig gut. Noch etwas mehr in diese Richtung würde mich nicht stören – auch nicht am Trail/Tourenbike.

Eightpins Sattelstütze? Check. Platz für einen Flaschenhalter? Check.
# Eightpins Sattelstütze? Check. Platz für einen Flaschenhalter? Check. - Gewaltigen Respekt für diesen grandios durchdachten Rahmen!

Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?

Mitte der 80er ging’s los. Erst hatte ich mein Tourenrennrad umgebaut mit Crossreifen und Flatbar, mein Bruder fuhr schon mit einem der ersten Centurion MTBs rum. Und 1988 hatte ich mein erstes rigid Stahlbike mit XT Teilen. Wir haben in den Jahren viele Touren durch die Berge Osteuropas gemacht. Später konzentrierte sich die Sache zunehmend auf die Alpen und das Gepäck wurde immer kleiner. Mehrtagestouren im Gebirge sind für mich immer noch das Größte.

Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.

Welche Gegenstände sind wichtig im Leben? Bett, Tisch, Bike! Die Leidenschaft, mit der die Bikegemeinde Hobby oder auch Profession betreibt, begeistert.

Und zu der, an dieser Stelle beliebten “Standardfrage” Folgendes: kaum ein Produkt bietet ein derartiges Baukastensystem bei dem von einer Marke/Hersteller zum anderen die Komponenten austauschbar sind. Im Gegensatz dazu ist für viele Konsumgüter heute nicht mal mehr der Tausch von Ersatzteilen vorgesehen. Die (neue) Vielzahl der Standards am Bike ist noch überschaubar. Ich finde die Auswahl super, man ist als Konsument ja nicht gezwungen alles mitzumachen. Wo wären wir denn, wenn man alle Einbaumaße aus dem letzten Jahrhundert beibehalten hätte? Etliche Innovationen sind unmittelbar mit veränderten Standards verknüpft.

Nicht selten kamen (und kommen) diese Impulse aus kleineren Werkstätten, das ist nach wie vor großartig und prägend für die Branche.

Von der Planung bis zum fertigen Bike
# Von der Planung bis zum fertigen Bike

Du und die Internet Bike Community – Wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit dem IBC?

2006 habe ich für ein anderes Rahmenbauprojekt recherchiert und sehr viel mitgelesen, war bisher eher der passive User.

Technische Daten: Suit 1 Eigenbau 2018

Rahmen: Suit 1, XL, Al7020
Gabel: Formula 33, 130 mm
Dämpfer: Rock Shox Deluxe, Trunnion Mount 185×55
Steuersatz: Cane Creek
Bremsen: XTR, BR-RS805, BR-RS785, 180,160
Vorbau: NewMen EVO SL 318.4
Lenker: Box Components One
Griffe: ESI
Felgen: Ryde Trace Enduro 29“
Naben: Criterium
Reifen: Schwalbe Nobby Nic 29×2.6
Kurbel + Innenlager: Race Face Next
Kettenblatt / Kettenblätter: Garbaruk, 28Z
Kettenführung / Umwerfer:
Schalthebel: XTR
Schaltwerk: XTR
Pedale: Crank Brothers Candy 1
Kette: XX1
Kassette: XO1 10-42
Sattel: Bontager Evoke RXL carbon
Sattelstütze: Eightpins

Über das Bike der Woche

Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Die Regeln: So wird dein Bike „Bike der Woche powered by bike-components“

Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.

Die 20 letzten Bikes der Woche findet ihr hier: 

Alle Bikes der Woche? Hier klicken!

  1. benutzerbild

    GrazerTourer

    dabei seit 10/2003

    Wieso tut man sich es dann überhaupt an Horst Link Lager zu verbauen? Kostet doch nur Nerven, Gewicht usw.? Also ich würde die nach den Erklärungen einfach als sinnlos sehen *g* bin aber einer, der sich da technisch nie Gedanken gemacht hat (und eigtl auch nicht will)

  2. benutzerbild

    MG

    dabei seit 09/2004

    Wieso tut man sich es dann überhaupt an Horst Link Lager zu verbauen? Kostet doch nur Nerven, Gewicht usw.? Also ich würde die nach den Erklärungen einfach als sinnlos sehen *g* bin aber einer, der sich da technisch nie Gedanken gemacht hat (und eigtl auch nicht will)
    Man kann nicht an jedem Hinterbau die Horst-Link Lager weg lassen.
    Nur dann, wenn der Hinterbau dahingehend optimiert wurde. Je mehr er darauf hin optimiert wurde, desto mehr gehen aber auch die Vorteile des Horst-Links verloren.
    Beispiel: Bei einem Liteville 301 bzw. würde das NICHT funktionieren weil die Winkeländerung zwischen Sitzstrebe und Kettenstrebe viel zu extrem wäre.
  3. benutzerbild

    DocB

    dabei seit 01/2010

    Das Bike verhält sich bei steifen Kettenstreben und Flex in den Sitzstreben nun mal ohne HorstLink wie ein Eingelenker. Die kinematischen Vor- und Nachteile diskutiere ich jetzt hier aber nicht, gerne die Serie von 77Designz hier im Forum durchlesen/anschauen.

  4. benutzerbild

    DocB

    dabei seit 01/2010

    Ich bin auch der Meinung dass ein gleichmäßiger Flex über die gesamte Sitzstrebe am materialschonendsten ist.
    Nur kann man das meist nicht realisieren, denn aus anderen Gründen gibt es oft Steifigkeitssprünge (Yoke- und Ausfallenden-Anbindung, Querstege, Dämpferbolzen, ...) und dann bekommt man eine Spannungsüberhöhung mit Rissgefahr. Wenn das auch noch neben einer Schweißnaht ("innere Kerbe") ist, kann das schnelle kritisch werden. Ich finde die Idee, die Verformung in einen Bereich zu legen, denn man gut beherrschen kann, nicht so ungeschickt.
  5. benutzerbild

    racing-atelier

    dabei seit 03/2015

    Indem man die beiden Kreisbahnen (vom Hinterbau und vom Rocker) möglichst nahe aneinander angleicht, legt man schon einige Eckdaten (Lage von Drehpunkten, Hebelverhältnisse, ...) relativ fest. Man hat deshalb weniger Freiheiten, die Charakteristik des Hinterbaus so zu gestalten, wie man es am liebsten hätte. Mit vielen Drehpunkten läßt sich ja nahezu jede Kennlinie (progressiv, degressiv, Plattform, Pipapop...) basteln, siehe DW, Shortlinks und so.
    Wir denken, dass wir trotzdem sehr nah an unsere gewünschte Kennlinie rangekommen sind. Wirklich möglich war’s allerdings eigentlich erst durch Trunnion Mount, da das etwa 15mm Bauhöhe spart, und eine möglichst tiefe Positionierung des Dämpfers hilfreich ist. Dafür haben wir dann auch noch etwas Aufwand betrieben, und den unteren Dämpferdrehpunkt mit dem Hauptlager zusammengelegt. Aber die Sache mit dem Flex hat Grenzen, und bei mehr Federweg würde ich das auch nicht mehr so machen.

    Vielen Dank an Michi für die kompetenten Exkursionen, das macht Spaß!

    Grüße, Leo

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