Auf dem Bike-Festival Riva ist die Industrie in die europäische Saison gestartet: Nur wenige Wochen nach dem Sea Otter Classic Festival im warmen Kalifornien gab es nun das traditionelle Stelldichein der Neuheiten für 2019. Während das Wetter kalt war und sogar Schnee aufbieten konnte, haben wir uns auf dem Festival die Neuheiten von Alutech, Hope und Whyte angeschaut.
Alutech: Cheaptrick und Fanes 6.0 LoveOrHate
„Komm mal noch bei mir vorbei, ich habe was Neues!“, ruft mir Jürgen Schlender von Alutech zu, als ich gerade eine ruhige Minute abseits vom Messetrubel genieße. Was Jürgen zu zeigen hat, ist eine neue Variante der Alutech Fanes im mittleren Preissegment sowie zwei neue Bikes der sogenannten LoveOrHate-Ausstattungslinien.
Die Fanes ist neu nun auch als Komplettrad mit RockShox Lyrik und farblich angepassten Decals zu haben. Spannender sind jedoch die beiden anderen Modelle: Sowohl die Alutech Fanes, als auch das Alutech Cheaptrick Hardtail gibt es von nun an in einer Variante mit 27,5″-Hinterrad und 29″-Vorderrad. 2975 nennt die Szene das und ob man es glaubt oder nicht: die Nachfrage scheint da zu sein. Zuletzt hatten Martin Maes und Loïc Bruni mit dieser Laufradkombination auf sich aufmerksam machen können. Nun scheinen auch die Amateure danach zu fragen und Alutech ist bereit zu liefern. Das größere Vorderrad wird dabei durch reduzierten Federweg an der Gabel ausgeglichen – die Rahmen entsprechen den gleichgroß bereiften Modellen.
Der Preis für die Alutech Fanes 6.0 LoveOrHate liegt bei 3.999 € – lieferbar soll das Rad in Kürze sein. Für das Alutech Cheaptrick LoveOrHate stehen die Preise derzeit noch aus.
Whyte Bikes: G-170C Works und S-120C Works
Whyte Bikes aus England führt eine vollständige Palette an Mountainbikes und anderen Fahrrädern – in Riva waren die Räder am Stand von Nox vertreten. Hintergrund ist, dass Nox – ursprünglich in Berlin gegründet – nun im Zillertal beheimatet ist und sich voll auf E-Bikes konzentriert. Die immer noch in Berlin sitzende Beteiligungs- und Vertriebsgesellschaft von Nox hat sich nun auch an Whyte beteiligt und kümmert sich um den Vertrieb außerhalb der Brexit-gefährdeten Insel.
Für Enduristen sieht man bei Whyte das G-170C Works vor. Der Kohlefaser-Rahmen mit Aluminium-Hinterbau soll an der Grenze zwischen Enduro und Downhill angesiedelt sein und macht daraus mit seinem Stahlfeder-Dämpfer (RockShox Super Deluxe RCT, 170 mm Federweg) am 29″-Hinterbau keinen Hehl. So liegt der Lenkwinkel bei flachen 64,3° (nicht verstellbar), während der Sitzwinkel aufstiegsfreundliche 75° beträgt. Die Reach-Werte betragen von 433 über 449 bis 469 mm in den Größen S, M und L.
Die Ausstattung wird mit einer RockShox Lyrik RC2 (160 mm Federweg) an der Front komplettiert. Über den SRAM X0 Eagle-Antrieb werden 30 mm breite, hauseigenen Carbon-Felgen auf Hope Pro 4-Naben angetrieben. Das Gewicht gibt Whyte mit 14,7 kg an, der Preis liegt bei 6.299 €. Der Einstiegspreis (Aluminiumrahmen) liegt bei 3.199 €, insgesamt stehen fünf Ausstattungsvarianten zur Auswahl.
Wer ausgedehnte Touren in Angriff nehmen, aber durchaus Potential auch für gröberes Geläuf haben will, für den findet sich das Whyte S-120C Works im Sortiment. Ebenfalls zum Preis von 6.299 € liefert dieses Rad (vier Rahmengrößen) eine für ein XC / Trail-Bike eher ungewöhnliche Geometrie. 120 mm an Front (Fox 34 SC, 44 mm Offset) und Heck (Fox Float DPS) halten Whyte nicht davon ab, beim Lenkwinkel auf flache 65,6° zu gehen – da sich der Sitzwinkel auf steile 75° beläuft, ergibt sich eine dem Enduro nicht unähnliche Geometrie. So will man bei Whyte dem Anspruch moderner XC (oder etwas wiedersinnig auch Down Country-genannten) Bikes gerecht werden.
Bei der Ausstattung wird am Topmodell eine komplette Shimano XTR M9100 mit einer RaceFace Next R Carbon-Kurbel kombiniert. Entgegen den Fotos wird das Rad von Haus aus mit einer BikeYoke Revive ausgeliefert, die je nach Rahmengröße 125 mm (S) oder 160 mm (M bis XL) Verstellweg bietet. Insgesamt bietet Whyte für das S-120C drei Ausstattungsvarianten von 3.749 bis 6.299 € an. Beiden Bikes eigen ist eine elegante, in den Rahmen integrierte Sattelstützenklemmung, die Whyte Intergrip Seat Clamp-System nennt. Wie für XC-Bikes üblich rollt das Rad auf 29″ Laufrädern.
Die gezeigten Whyte-Modelle sind als Mid-Season-Modelle 2019 auf den Markt gekommen und sollen in Kürze verfügbar sein. Aufgrund der Markteinführung sollen sie bis in die Saison 2020 hinein unverändert weiterlaufen.
Hope HB.130: 29er für den Trail-Einsatz
Hope hatte wie schon beim Sea Otter Classic in Riva einen Prototyp des neuen HB.130 29ers mit dabei. Noch entspricht der Hauptrahmen nicht dem, was in Kürze in Serie gehen soll. Doch nach den Erfolgen mit der zweiten Generation des HB.160 (mit angepasster Geometrie) soll nun ein 130 mm 29er auf den Markt kommen, der mit Gabeln von 120 bis 150 mm kombiniert werden kann. Bewährt übernimmt Hope die Ansätze der gefrästen Systemintegration und kombiniert die schlanken, aus dem Vollen gearbeiteten und geklebten Kettenstreben mit dem in Haus gefrästen Werkzeug für den Kohlefaser-Hauptrahmen. Die Wertschöpfungstiefe des Teams aus Barnoldswick ist beeindruckend. Mehr Fotos und Informationen findet ihr in diesem Artikel vom Sea Otter Classics Festival 2019.
Hier findest du alle Neuheiten vom Bike-Festival Riva 2019:
- Bike Festival Riva 2019: Events, Bikes und Gelato am 3. – 5. Mai 2019
- Bike-Festival Riva 2019: Neue Bikes von Alutech, Hope und Whyte
- Bike-Festival Riva 2019 – Intend Hover Dämpfer: Stahlfeder-Performance mit Luftgewicht?
- Bike-Festival Riva 2019 – Beast Components: Handgefertigte Carbon-Felgen bis 35 mm Breite
- Bike-Festival Riva 2019 – Hayes: Neue Enduro-Komponenten von Manitou, SUNringlé und Hayes
- Bike-Festival Riva 2019: Neues von Crankbrothers, DVO und Cavalerie
- Bike-Festival Riva 2019: Die Technik-Highlights vom Gardasee
- Bike-Festival Riva 2019: Impressionen von der Freiluftmesse am Gardasee
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