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Begrüßung zum "CamelBak Epic Camí de Cavalls 360º"
Begrüßung zum "CamelBak Epic Camí de Cavalls 360º" - Foto: Jordi Saragossa
Erstes Briefing und die Party steigt.
Erstes Briefing und die Party steigt. - Foto: Jordi Saragossa
Unsere geliehenen Trek Fuel 8 von "Tot Velo" in Ciutadella
Unsere geliehenen Trek Fuel 8 von "Tot Velo" in Ciutadella
Gischtgepeitschter Start zur ersten Etappe in Ciutadella
Gischtgepeitschter Start zur ersten Etappe in Ciutadella - Foto: Oriol Batista
Auf geht's, der spanische Marathonmeister vorne weg.
Auf geht's, der spanische Marathonmeister vorne weg. - Foto: Oriol Batista
#6 Auch der spanische Meister wird von den Streckenverhältnissen auf der ersten Etappe ausgebremst und wird das Team wird nur Zweiter. (c)JordiSaragossa
#6 Auch der spanische Meister wird von den Streckenverhältnissen auf der ersten Etappe ausgebremst und wird das Team wird nur Zweiter. (c)JordiSaragossa - Foto: Jordi Saragossa
Einer von unzähligen Wegweisern des Camí de Cavalls.
Einer von unzähligen Wegweisern des Camí de Cavalls. - Foto: Oriol Batista
Rund alle 15 km gibt es eine Verpflegungsstation.
Rund alle 15 km gibt es eine Verpflegungsstation. - Foto: Jordi Saragossa
Durch die Wälder in Menorcas Süden.
Durch die Wälder in Menorcas Süden. - Foto: Jordi Saragossa
Alte Karrenwege gibt es zu Hauf. Dieser befindet sich noch in guten Zustand.
Alte Karrenwege gibt es zu Hauf. Dieser befindet sich noch in guten Zustand. - Foto: Jordi Saragossa
64,3km später im Zielort "Es Migjorn Gran"
64,3km später im Zielort "Es Migjorn Gran"
Glücklich und zufrieden
Glücklich und zufrieden
The show must go on. Briefing = Party
The show must go on. Briefing = Party - Foto: Jordi Saragossa
Start zur Königsetappe im stürmischen "Calespiques"
Start zur Königsetappe im stürmischen "Calespiques" - Foto: Jordi Saragossa
Die Felder auf denen die Steine wachsen.
Die Felder auf denen die Steine wachsen. - Foto: Jordi Saragossa
Eins der unzähligen Tore die an drei Tagen durchquert werden müssen, die Wahrzeichen Menorcas.
Eins der unzähligen Tore die an drei Tagen durchquert werden müssen, die Wahrzeichen Menorcas. - Foto: Oriol Batista
Luftlinie wäre kürzer, an der Küstenlinie vorbei sind es 55 km bis zum Leuchtturm von Cavalleria.
Luftlinie wäre kürzer, an der Küstenlinie vorbei sind es 55 km bis zum Leuchtturm von Cavalleria. - Foto: Jordi Saragossa
Auf der zweiten Etappe läuft es besser für das Paar um der spanischen Meister Ismael Ventura.
Auf der zweiten Etappe läuft es besser für das Paar um der spanischen Meister Ismael Ventura. - Foto: Oriol Batista
Die Klippenwanderung hat in der "Es Alocs" ein Ende.
Die Klippenwanderung hat in der "Es Alocs" ein Ende. - Foto: Oriol Batista
Einmal durch den tiefen Sand und wieder hinauf...
Einmal durch den tiefen Sand und wieder hinauf... - Foto: Oriol Batista
... um zu den schönsten Stränden der Nordküste zu kommen.
... um zu den schönsten Stränden der Nordküste zu kommen. - Foto: Oriol Batista
... Cala Calderer, Cala Pregonda, Benimela, Cala Mica und Cala Cavalleria.
... Cala Calderer, Cala Pregonda, Benimela, Cala Mica und Cala Cavalleria.
Selten schmeckte ein Bier so gut.
Selten schmeckte ein Bier so gut.
Wenn der Kampf gegen den inneren Schweinehund gewonnen wurde, sieht das so aus.
Wenn der Kampf gegen den inneren Schweinehund gewonnen wurde, sieht das so aus.
Der Kopf hinter dem Rennen, Joan Febrer, muss wegen Unbefahrbarkeit Streckenabschnitte aus dem Rennen nehmen.
Der Kopf hinter dem Rennen, Joan Febrer, muss wegen Unbefahrbarkeit Streckenabschnitte aus dem Rennen nehmen.
Kontrastprogramm auf der letzten Etappe, Dauerregen und bescheidene Temperaturen, unser Wetter.
Kontrastprogramm auf der letzten Etappe, Dauerregen und bescheidene Temperaturen, unser Wetter. - Foto: Jordi Saragossa
Die Läufer hatten es bei den Bedingungen noch schwieriger.
Die Läufer hatten es bei den Bedingungen noch schwieriger. - Foto: Jordi Saragossa
Jeder hilft jedem, das ist bei anderen Rennen nicht selbstverständlich
Jeder hilft jedem, das ist bei anderen Rennen nicht selbstverständlich - Foto: Jordi Saragossa
Kampf auf der letzten Rille
Kampf auf der letzten Rille - Foto: Jordi Saragossa
Die Letzte räumt auf.
Die Letzte räumt auf. - Foto: Jordi Saragossa
Die Strände an der Ostküste sind steiniger als die im Norden
Die Strände an der Ostküste sind steiniger als die im Norden - Foto: Jordi Saragossa
Over and Out, Mission TopTen Gesamt mit Erfolg beendet.
Over and Out, Mission TopTen Gesamt mit Erfolg beendet.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, das Wetter lag den wenigsten sonnenverwöhnten Spaniern.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, das Wetter lag den wenigsten sonnenverwöhnten Spaniern. - Foto: Oriol Batista
Das Selfie ist verdient.
Das Selfie ist verdient. - Foto: Oriol Batista
Die Entdeckung meiner Reise neben dem Camí de Cavalls, menorquinischer Gin.
Die Entdeckung meiner Reise neben dem Camí de Cavalls, menorquinischer Gin. - Foto: Oriol Batista
Die Sieger der Mountainbiker im Gruppenbild.
Die Sieger der Mountainbiker im Gruppenbild. - Foto: Jordi Saragossa
Menorca und der Camí de Cavalls ist eine Reise wert.
Menorca und der Camí de Cavalls ist eine Reise wert.

Wir haben lange überlegt, wie wir mit dem Tod von Mario „Muschi“ Peters umgehen. Es gibt noch einige unveröffentlichte Kolumnen und Mario hätte es nicht gewollt, dass wir die Kolumne einfach einstampfen. So möchten wir seinem Wunsch entsprechen und die noch verbliebenen Kolumnen veröffentlichen. Wir hoffen, dass auch bei euch die Freude beim Lesen der Texte die Trauer überwiegt. Daher wünschen wir euch viel Spaß bei einer weiteren Folge von „Muschi am Mittwoch“.

Hotel Jeni – Es Mercadal – Menorca – Balearen. Ich liege erschöpft und erschlagen auf dem Bett und bestaune die Blasen an meinen Händen. Mir schmerzen jedoch andere Körperteile nach der heutigen Königsetappe mehr, so sind mir die Blasen an den Händen völlig durchgegangen. Der Saunagang eben hat nur partiell für Entspannung gesorgt. Andrea, mein persönlicher Lebenscoach, hockt über mir und macht sich mit flinken Fingern über meine Oberschenkel her. Ihre Daumen bohren sich an scheinbar wahllosen Stellen ins welke Muskelfleisch, um meine verklebten Faszien zu lösen. Das tut weh, aber das ist ihr sichtlich egal. Das Gekraxel durch die Klippen an Menorcas wunderschöner Nordküste hat seine Spuren bei mir und meinem Teampartner Max hinterlassen. Ich habe heute wieder dazu gelernt. Radlermuskeln sind nicht zum Wandern da. Carbon-Radschuhe können wandern, jedoch gehört es nicht zu ihren Kernkompetenzen. Dreizehn Kilogramm schwere Racefullys wollen gefahren und nicht getragen werden.

Die Königsetappe des „Camí de Cavalls Epic 360°“ hat aber auch sehr viel Spaß gemacht. Trails ohne Ende, eine Landschaft zum Verlieben und der begeisternde Enthusiasmus hat sich endgültig von den Veranstaltern auf alle Teilnehmer übertragen. Das „CamelBak Epic Camí de Cavalls 360°„.

Etappenrennen sind die beste Möglichkeit, im noch frischen Jahr in die Rennsaison einzusteigen. Die Herausforderung, Menorca auf dem Rad erleben zu können, bietet sich als die Gelegenheit an, der Russenpeitsche in Deutschland zu entfliehen. Zweistellige Minusgrade sind mir sehr unsympathisch geworden. Nebenbei kommen mir die Eckdaten dieses kleinen Mehrtagerennen sehr entgegen.

Da, wo mir die BIKE Transalp über eine Woche zu lang und zu erschöpfend oder das weitaus kürzere BEMC in Belgien wegen der langen und technisch sehr anspruchsvollen Etappen zu fordernd ist, so zeigt das „Camí de Cavalls 360°“ den goldenen Mittelweg mit drei Etappen von 64 km / 936 hm, 71 km / 1543 hm und 54 km / 853 hm und technischem Anspruch an Fahrer und Bike. Jedoch:; was zählen schon die blanken Zahlen, wo jedes Rennen seine eigenen Spezialitäten aufzuweisen hat. Mir hat der Veranstalter den Mund mit der Aussicht auf spektakuläre und anspruchsvolle Trails wässrig gemacht. Das Ganze soll garniert sein mit tollem Wetter und grandiosen Eindrücken, gefahren auf einem Zackenbarsch mit Mittelgebirgsprofil. Ach was soll ich denn auf Malle, da sind alle. Wir sind hier.

Begrüßung zum "CamelBak Epic Camí de Cavalls 360º"
# Begrüßung zum "CamelBak Epic Camí de Cavalls 360º" - Foto: Jordi Saragossa
Erstes Briefing und die Party steigt.
# Erstes Briefing und die Party steigt. - Foto: Jordi Saragossa
Unsere geliehenen Trek Fuel 8 von "Tot Velo" in Ciutadella
# Unsere geliehenen Trek Fuel 8 von "Tot Velo" in Ciutadella

Flughafen Mahon – Menorca – Balearen, wir tauschen unsere Winterjacken gegen T-Shirts und geniessen den abrupten Temperaturanstieg von 25° Celsius bei einem Estrella. Mir verlangt es nach einem Mountainbike. Als ersten bleibenden Eindruck hinterlässt Menorca mit diesen endlos langen im Nichts verschwindenden Steinmauern. Es gibt sie in neu oder in alt, mal in dieser oder einer anderen Technik geschichtet. Eine Insel, deren Wahrzeichen Steinmauern sind, ist mal was anderes. Da macht es auch nichts aus, dass zuerst einmal die Frage des „Warum“ und „Wieso“ im Raum steht. Wieso hat der Menorquiner ein solch inniges Verhältnis zu seinen Steinmauern? Diese Mauern scheinen ein ganzes Volk mit ihrer Insel zu verbinden.

Menorca ist die Insel der Balearen, die im Schatten der Nachbarinseln Mallorca und Ibiza steht. Hier geht alles etwas ruhiger und entspannter zu. Technopaläste und eine Teutonenmeile sucht man hier vergebens. Die hohen Berge, die um diese Jahreszeit tausende Radsportler ins Trainingslager nach Mallorca pilgern lassen, fehlen hier ebenso wie asphaltierte Straßen entlang der Küste. Hier gibt es nur diesen jahrhundertealten Pfad, der die ganze Insel umfasst, den „Camí de Cavalls“. Und genau dieser inselumspannende, perfekt ausgeschilderte Fernwanderweg, ist der Grund, warum gerade erfahrene Mountainbiker sich angesprochen fühlen dürfen, diese Insel zu besuchen. Weil man hier stolz ist auf dieses Wegenetz und man es gerne einer breiteren Öffentlichkeit näherbringen möchte, gibt es seit zehn Jahren den Event „Camí de Cavalls Epic 360°“. Angefangen hat das alles als anspruchsvoller Trailrun über eine Distanz von 156,7 km verteilt auf drei Etappen. Vor vier Jahren kam dann der Mountainbike-Event dazu. Gestartet wird immer im Zweierteam, egal ob Läufer oder Mountainbiker. Die Strecke ist für alle gleich, bis auf einige Abschnitte, die für die Mountainbiker hinzukommen.

Wie emotional die Veranstalter mit ihrem Wettbewerb verbunden sind, dürfen wir beim Briefing zur ersten Etappe erleben. Es ist nicht nur einfach ein Briefing, es ist auch eine Hommage an ihren „Camí de Cavalls“. Es geht hier um mehr als nur eine Wettkampfveranstaltung. Man will den Gästen eindrucksvoll etwas von der Kultur, Land und Leuten mit auf den Weg geben. Dementsprechend enthusiastisch geht das große Orga-Team den Event an.

Gischtgepeitschter Start zur ersten Etappe in Ciutadella
# Gischtgepeitschter Start zur ersten Etappe in Ciutadella - Foto: Oriol Batista
Auf geht's, der spanische Marathonmeister vorne weg.
# Auf geht's, der spanische Marathonmeister vorne weg. - Foto: Oriol Batista
#6 Auch der spanische Meister wird von den Streckenverhältnissen auf der ersten Etappe ausgebremst und wird das Team wird nur Zweiter. (c)JordiSaragossa
# #6 Auch der spanische Meister wird von den Streckenverhältnissen auf der ersten Etappe ausgebremst und wird das Team wird nur Zweiter. (c)JordiSaragossa - Foto: Jordi Saragossa

Etappe 1, 7.15 Uhr – Es Mercadal

Wir steigen in den Bus ein, der uns vom Zielort in Es Mercadal zum Startpunkt der ersten Etappe in die zweitgrößte Stadt der Insel nach Ciutadella bringt. Unsere Leihräder, Racefullies von Trek, sind schon am gestrigen Abend zum Start transportiert worden. Somit brauchen mein Teampartner Max und ich uns nur auf das „esentliche, den bevorstehenden Start, zu konzentrieren. Bei der Besprechung zur Etappe wurde häufig und nachhaltig darauf hingewiesen, dass wir uns nicht auf einem Kindergeburtstag befinden und die kommende Trailflut ein hohes Maß an technischem Fahrvermögen voraussetzt. Hier hat nur derjenige Spaß am Event, der bei den kommenden drei Etappen in der Lage ist, mit dem Gelände umzugehen. Solche Ansagen schüren Ehrfurcht!

Der Startbogen am Hafen von Ciutadella kämpft gegen den Wind an. Gischt wird meterhoch über die schroffen Felsen gen Land verteilt. Während ein Großteil der Spanier am Start noch so aussieht als wäre es Winter, haben wir Sommer befohlen. Kurz/kurz frösteln wir bei den noch frischen Temperaturen dem Renntag entgegen. Und der fängt 1000 m hinter dem Startbogen so richtig an. Für uns ist es eine ganz neue Erfahrung, denn solch ein anspruchsvolles und ungewohntes Gelände kennen wir so nicht. Fünfundzwanzig Kilometer lang geht es vorbei an der Küstenlinie Richtung der aufgehenden Sonne über schroffes, scharfkantiges Gestein. Hier werden bestimmt die Steine für die menorquinischen Mauern geboren. Menorca verwöhnt uns dann aber auch immer wieder mal mit Sandstränden in einsamen Buchten. Das ewige Auf und Ab zwischen wahllos umherliegenden Felsformationen, das Gestein, das uns aus Büschen anspringt, und das Fehlen eines eindeutigen Weges durch diese Steinwüste, gestalten die Fahrt sehr mühselig.

Es ist volle Konzentration nötig, um diesen niemals endenden Steinbruch zu bezwingen. Anfangs versuchten wir noch den vor uns fahrenden Locals zu folgen, jedoch ohne Erfolg. Hier sind Ortskenntnisse und Erfahrung wettkampfentscheidend. So führen wir lange unseren einsamen Kampf gegen die Steine. Wenn es der Augenblick erlaubt lohnt sich der Blick aufs große Ganze. Das Meer, die Sonne und die Naturgewalten die gegen dieses Eiland anstürmen, entlohnen kurzzeitig die Strapazen. Eine lautstarke Konversation von hinten deutet darauf hin, dass ein spanisches Team zu uns auffährt. Die zwei sonnengebräunten, sehnigen, grau melierten Iberer ziehen locker an uns vorbei, so als wäre das hier ein Sonntagsspaziergang. Um uns final zu verhöhnen fahren sie auch noch Hardtails. Wir folgen ihnen und verlieren sie wieder im technischen Gelände.

Nach fünfundzwanzig Kilometern mit atemberaubenden dreiundzwanzig Höhenmetern wird das Gelände etwas entspannter. In einem immerwährenden Auf und Ab geht es durch ausgedehnte Wälder über üppige Felspassagen zur zweiten Verpflegung. Die Erste haben wir einfach verpasst in unserem Tunnelblick. Das Gelände kommt uns jetzt mehr entgegen, obwohl auch hier viele Abschnitte hohe Aufmerksamkeit erfordern. So schliessen wir wieder zu den entflohenen Fahrern auf, bis Max in einer feuchten Abfahrt den Grip an seinem Vorderrad verliert und sich sehenswert den Hang hinunter katapultiert. Spektakulär überschlägt er sich vor meinen Augen und bleibt stöhnend liegen. Ich rechne mit dem Schlimmsten, hat er sich doch fies das Knie angestoßen. Andere Teams halten an und bieten ihre Hilfe an, doch Max winkt ab und steigt trotz Schmerzen wieder aufs Rad. Zum Glück passierte dieser Unfall in einer der wenigen Abfahrten ohne großen Steinbesatz.

Einer von unzähligen Wegweisern des Camí de Cavalls.
# Einer von unzähligen Wegweisern des Camí de Cavalls. - Foto: Oriol Batista
Rund alle 15 km gibt es eine Verpflegungsstation.
# Rund alle 15 km gibt es eine Verpflegungsstation. - Foto: Jordi Saragossa
Durch die Wälder in Menorcas Süden.
# Durch die Wälder in Menorcas Süden. - Foto: Jordi Saragossa
Alte Karrenwege gibt es zu Hauf. Dieser befindet sich noch in guten Zustand.
# Alte Karrenwege gibt es zu Hauf. Dieser befindet sich noch in guten Zustand. - Foto: Jordi Saragossa

Nach der zweiten Verpflegung legen wir Biker im Gegensatz zu den Trailrunnern eine Extraschleife ein. Diese Extraschleife liegt uns, es geht bergauf in leichtem Gelände und wir können Zeit zwischen uns und die zwei gestellten spanischen Teams bringen. Das ändert sich abrupt als wir wieder in gewohnter Manier Felsen um Felsen niederkämpfen müssen, egal ob rauf oder runter. Noch nie war ich im Uphill so glücklich, ein Fully fahren zu dürfen. Den Nachteil des Mehrgewichts von 3.500 Gramm am Trek Fuel 8 gegenüber meinem Hardtail nehme ich zugunsten des Fahrspaßes gerne hin.

Max ist in Anbetracht seiner Verletzungen fertig mit dem heutigen Tag. Er hat zwar seine Sicherheit im Rockgarden wiedergefunden, doch plagen ihn Krämpfe auf den letzten Kilometern. Während der ganzen Etappe folgen wir permanent den zahlreichen Wegweisern des „Camí de Cavalls“ . Das bedeutet auch, dass wir dauernd Mauerdurchlässe durchqueren müssen, die von eigentümlich konstruierten Toren gesichert werden. Das heißt anhalten, Tor öffnen und wieder schliessen. Bei einer solchen Tordurchfahrt überfällt Max ein Krampf so plötzlich, dass er einfach vom Rad kippt. Zum Glück hat einer unserer Verfolger ein Tütchen Mineralien zur Hand, bevor sie sich aus dem Staub machen. „Komm Max!“ Noch ein paar Kilometer und hinten raus geht immer noch was. Das Ziel lockt mit einer üppigen Verpflegung, bestehend aus menorquinischen Spezialitäten. Man sagt mir: morgen wird es richtig schwer. Ich gebe vor, schlecht zu hören.

64,3km später im Zielort "Es Migjorn Gran"
# 64,3km später im Zielort "Es Migjorn Gran"
Glücklich und zufrieden
# Glücklich und zufrieden
The show must go on. Briefing = Party
# The show must go on. Briefing = Party - Foto: Jordi Saragossa

17.30 Uhr – Mehrzweckhalle Es Mercadal

Zwischen menorquinischer Lebensfreude und Tanzeinlagen, die das Briefing zur zweiten Etappe zur Party werden lassen, bleibt bei mir nur eins hängen: Morgen gibt es so richtig was auf die Fresse! Nochmal einige Kilometer und Höhenmetern mehr in noch schwierigerem Gelände gibt es zu erleben. Königsetappen haben die Eigenart, immer heftig weh zu tun. Von Cala en Blanes an der Westküste wird es zuerst nach Norden und dann entlang der hohen felsigen Klippen gen Osten gehen. Wir haben die heutige Etappe noch in lebhafter Erinnerung. Mit der Abwechslung, die wir heute geboten bekommen haben und den vielen verschiedenen Facetten eines anspruchsvollen Geländes hat dieses Rennen jetzt schon einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen.

Start zur Königsetappe im stürmischen "Calespiques"
# Start zur Königsetappe im stürmischen "Calespiques" - Foto: Jordi Saragossa
Die Felder auf denen die Steine wachsen.
# Die Felder auf denen die Steine wachsen. - Foto: Jordi Saragossa
Eins der unzähligen Tore die an drei Tagen durchquert werden müssen, die Wahrzeichen Menorcas.
# Eins der unzähligen Tore die an drei Tagen durchquert werden müssen, die Wahrzeichen Menorcas. - Foto: Oriol Batista
Luftlinie wäre kürzer, an der Küstenlinie vorbei sind es 55 km bis zum Leuchtturm von Cavalleria.
# Luftlinie wäre kürzer, an der Küstenlinie vorbei sind es 55 km bis zum Leuchtturm von Cavalleria. - Foto: Jordi Saragossa
Auf der zweiten Etappe läuft es besser für das Paar um der spanischen Meister Ismael Ventura.
# Auf der zweiten Etappe läuft es besser für das Paar um der spanischen Meister Ismael Ventura. - Foto: Oriol Batista

Etappe 2, 7.30 Uhr – Calespiques

Als wir am Startort der heutigen Etappe aus dem Bus aussteigen, bläst uns ein Wind mit Sturmböen um die Ohren. Jeder versucht, irgendwo Schutz zu finden. Der ist spärlich, denn in Anbetracht der Böen ist nichts vorbereitet, was nach einem Rennstart aussehen würde. Mich würde interessieren wie weit so ein Startbogen fliegen könnte, wenn man ihn nur lassen würde.
Dann geht alles ganz schnell, alle wollen weg. Wir stehen wieder weit hinten in der Startaufstellung und kämpfen uns schnell nach vorne, bevor es in die Felsenklippen geht. Die folgenden vierzehn Kilometer sind wie auch gestern schon recht flach aber anspruchsvoll, denn auch hier im Norden wachsen die schönsten Steine grundsätzlich auf offenem Feld. „Dieser Weg wird kein leichter sein“ musiziert es durch meinen Temporallappen, während ich permanent entscheiden muss, ob Max’ Linie auch die meine ist. Dabei hat es sich als Vorteil erwiesen, einen etwas größeren Abstand zu meinem Spannmann zu halten, dann sind die Überraschungen kleiner, die das Gelände für uns bereithält.

Nach dem ersten Teilstück wird das Gelände einfacher, zur Abwechslung geht es wieder etwas mehr durch die Wald- und Buschvegetation Menorcas. Karrenwege wechseln sich mit den Pfaden des Camí de Cavalls ab. Endlich mal laufen lassen und dabei Menorcas Flow entdecken. Bis sich mir die Astguerilla in den Weg stellt. Ich kontere den Angriff des Astwerks auf meinen Vortrieb mit einer gekonnten Judorolle über den Lenker. Wo ist eigentlich eine Kamera, wenn man sie braucht, denke ich mir, als ich mich aus dem Sandbad der Gefühle erhebe. Insgeheim feiere ich mich dafür wie ich es geschafft habe, an den übelsten Steinen im Flug vorbeizunavigieren. Sich selber geil zu finden hebt deutlich die Stimmung.

Unsere Kilometerzähler zählen rauf zur ultimativen Herausforderung des heutigen Tages. Es gilt die hohen Klippen zwischen Es Alocs und Cala Barril zu überwinden. Das ist wirklich kein perfektes Gelände für Mountainbikes. Wir als absolute Novizen in diesem Gelände machen große Augen, als wir die ersten Geröllstufen erklettern müssen. Fast alle Anstiege im Höhenprofil der Etappe stellen sich als Tragepassagen heraus, bei denen man das Rad auch gerne schultern darf. Meine Waden und der Rücken schmerzen, während wir den steilsten Anstieg des Tages erlaufen.

Trailrunner passieren uns mit einer Leichtigkeit, die uns in unseren Carbon-Race-Schuhen wie Fußkranke aussehen lässt. Zu guter Letzt muss man dazu noch auf die Windböen achten, die urplötzlich Rad und Mann in die Tiefe reißen wollen. Dort unter uns versucht die See die Inselfeste zu stürmen. Hier verlieren wir unsere gute Platzierung an die Konkurrenz. Mein Puls pocht laut in der Schläfe und ich wünsche mich zurück in den Sattel. Das Laufen ist so gar nicht meins. Von hinten ruft Max, ich solle meinen Puls niedrig halten. Teile meiner Antwort könnten ihn verwirren, ich schweige. Wenn eine Koloskopie mit anschliessendem Kotbrennen eine denkbare Alternative zur Gegenwart wird, weiß man zumindest, dass es nicht noch schlimmer kommen kann. Schlimm, schlimmer, am schlimmsten wird heute gesteigert in „am schlimmstesten“, denn die Abfahrten sind häufig genauso unfahrbar wie die Uphills. Die Veranstalter haben darum für Besserwisser in einigen Downhills Fahrverbotsschilder aufgestellt.

Die Klippenwanderung hat in der "Es Alocs" ein Ende.
# Die Klippenwanderung hat in der "Es Alocs" ein Ende. - Foto: Oriol Batista
Einmal durch den tiefen Sand und wieder hinauf...
# Einmal durch den tiefen Sand und wieder hinauf... - Foto: Oriol Batista
... um zu den schönsten Stränden der Nordküste zu kommen.
# ... um zu den schönsten Stränden der Nordküste zu kommen. - Foto: Oriol Batista
... Cala Calderer, Cala Pregonda, Benimela, Cala Mica und Cala Cavalleria.
# ... Cala Calderer, Cala Pregonda, Benimela, Cala Mica und Cala Cavalleria.

Anderthalb Stunden für neun Kilometer Wegstrecke sind aussagekräftig genug, um die Schönheit des menorquinischen Nordens im Moment des Erlebens in einem anderen Licht erstrahlen zu lassen. Wir kommen zurück an die Wasserlinie und laufen wieder, aber diesmal, weil der tiefe Sand uns jede Kraft aus den Beinen saugt. Das war es dann aber auch mit laufen. Die Strecke ist ab nun zwar sandiger aber auch schneller. Über die nachfolgenden Buchten Cala Benimela, Cala Mica und Cala Cavalleria geht es zu einer Extraschleife Zeitfahren über acht Kilometer zum Leuchtturm von Cavalleria einmal rauf und wieder runter. Der Wind bläst hier extrem stark von der Seite. Zeitweise bekommt man die Räder kaum in der Spur gehalten, wenn eine Böe wieder ihr Glück versucht einen Biker von der Strecke zu kegeln. Die Halbinsel bietet kaum Bewuchs, wir sind die perfekte Angriffsfläche für den stürmischen Wind aus Nordwest.

Der letzte Teil des Rennens ist im Ganzen gesehen wieder etwas einfacher und windet sich durch die Hügel noch einmal zur Küste, um dann endgültig nach „Es Mercadal“ abzubiegen. Das ist wieder unser Terrain. Es ist Zeit für PUSH, PUSH, PUSH, denn wir wollen die verlorene Zeit aus der Klippenwanderung wieder reinholen. Hier sind Ortskenntnisse nicht von Vorteil, es geht nur noch darum, wer sich besser quälen kann. Zwei der menorquinischen Teams können wir einholen und in einem Kraftakt demotivierend überholen. Wir schaffen es sogar zu dem bestplatzierten Mixteam aufzuschliessen. Der Anschluß gelingt, doch bei einem Kontrollposten verlieren wir wertvolle Sekunden. Das spanische Paar nutzt die Gelegenheit und fährt eine Lücke, die wir nicht mehr zu schließen vermögen. Wir lassen sie fahren, morgen ist auch noch ein Tag. Wir sind durch! Ein Platz von den Top Ten entfernt, das Ziel für die letzte Etappe morgen ist somit definiert.

Selten schmeckte ein Bier so gut.
# Selten schmeckte ein Bier so gut.
Wenn der Kampf gegen den inneren Schweinehund gewonnen wurde, sieht das so aus.
# Wenn der Kampf gegen den inneren Schweinehund gewonnen wurde, sieht das so aus.

Etappe 3, 6 Uhr Hotel Jeni – Es Mercadal

Da ist ein Fehler in meiner Matrix. Draussen prasseln Regentropfen auf das Dach des Pools. Nein, in Wirklichkeit schüttet es aus Eimern. Da hatten wir wirklich Traumwetter in den letzten Tagen und nun das. Die Hoffnung, dass sich nach Sonnenaufgang das Wetter beruhigen wird, werden nach einem Blick auf das Regenradar in den Wind geschlagen.

Der Vorteil eines Zweierteams ist es, dass man sich seinem Teampartner verpflichtet fühlt. Weder Max noch ich sprechen unsere Gedanken frei aus. Es bedarf einiger Motivation, bei diesem Wetter ein Radrennen zu fahren. Zwei Stunden später stehen wir am Start in Port de Mao und alle Starter, ob Läufer oder Radfahrer, drängeln sich unter den Pavillons zusammen. Es gilt dem Unvermeidlichen solange aus dem Wege zu gehen wie es nur geht.

Wir haben uns schnell mit der Wettersituation arrangiert. Es fängt bald die Saison der Belgienklassiker in den Ardennen an und wir sind solch Leid gewohnt. Während die spanische Konkurrenz teilweise in extrem winterlicher Kleiderordnung bei 10° Celsius am Start steht, haben wir kurz/kurz nur mit leichten Regenjacken kombiniert. Dies ist heute unsere Chance auf die Top Ten, denn neben dem Wetter kommt uns auch das Profil der letzten Etappe sehr entgegen. Fünfundfünfzig Kilometer ist die Strecke lang und sie wäre trocken schnell. Der Osten der Insel Menorca ist technisch nicht so anspruchsvoll wie andere Teile der Insel, die Anstiege sind kurz und knackig und es gibt sie reichlich. Fünf Kilometer der Strecke werden aus dem Streckenverlauf wegen Überschwemmungen gestrichen, da waren es nur noch Fünfzig.

Der Kopf hinter dem Rennen, Joan Febrer, muss wegen Unbefahrbarkeit Streckenabschnitte aus dem Rennen nehmen.
# Der Kopf hinter dem Rennen, Joan Febrer, muss wegen Unbefahrbarkeit Streckenabschnitte aus dem Rennen nehmen.
Kontrastprogramm auf der letzten Etappe, Dauerregen und bescheidene Temperaturen, unser Wetter.
# Kontrastprogramm auf der letzten Etappe, Dauerregen und bescheidene Temperaturen, unser Wetter. - Foto: Jordi Saragossa
Die Läufer hatten es bei den Bedingungen noch schwieriger.
# Die Läufer hatten es bei den Bedingungen noch schwieriger. - Foto: Jordi Saragossa
Jeder hilft jedem, das ist bei anderen Rennen nicht selbstverständlich
# Jeder hilft jedem, das ist bei anderen Rennen nicht selbstverständlich - Foto: Jordi Saragossa

Heute muss Effektivität das Handeln bestimmen, sagen wir uns und beteiligen uns nach dem Start nicht an dem üblichen Geballere um die besten Haltungsnoten. Das im Klassement vor uns liegende Mixed Team sucht unsere Nähe. Als wir nach dem ersten Anstieg ins Gelände einsteigen, sortiert sich das Feld schnell in die Fahrer, die mit den schwierigen Wetterbedingungen zurecht kommen oder nicht. Nach den ersten Kilometern können wir zu einer Vierergruppe aufschließen und es bildet sich erstmalig seit drei Tagen eine gut funktionierende Gruppe. Die fehlenden extremen Herausforderungen der heutigen Etappen werden locker durch den teilweise starken Dauerregen kompensiert. Rutschen, schlittern, schmieren – Hauptsache es geht voran. Manchmal muss man absteigen, weil man zum Beispiel an der Wasserlinie am Playa de Capifort bis zur Hüfte in einem wabbernden Algenteppich versinkt.

Nach neunzehn Kilometern erreichen wir Asphalt. Augenblicklich erfolgt ein Angriff, dem wir und das Team hinter uns nicht folgen können. Der Versuch, das uns begleitende Team in die Führungsarbeit mit einzubinden, scheitert an den sofort einsetzenden Schwächeanfällen der Spanier. Ein zugewachsener Graben wird dann zur Nagelprobe. Dieser wird überbrückt durch einige Betonquader. Ich führe und erkenne mit Schrecken, dass die Lücken zwischen den einzelnen Quadern sehr groß sind. Der Versuch, die größte Lücke zu überspringen endet mit einem heftigen Gabel- und Reifendurchschlag, während Max rechts im Graben verschwindet. Der einhergehende Luftverlust zwingt mich zum Halt. Max erscheint aus dem Graben. Wir verabschieden unsere Spanier mit einem „Adios“.

Glück muss man sich erarbeiten, die einzige Druckluftkartusche im Trikot reicht, um den Reifen wieder im Form zu bringen. Ein leichtes Zischen lässt auf den nächsten Metern nach, als die Reifenmilch ihren Job macht.Wo aber sind die Spanier hin? Mit Vollgas fahren wir wieder zu ihnen auf. Sie wollen keine Führungsarbeit leisten, also tun wir ihnen den Gefallen und lassen sie in einem schnellen Geländeabschnitt einfach stehen und hängen sie in der folgenden Ortschaft Arenal de Castel endgültig ab.

Kampf auf der letzten Rille
# Kampf auf der letzten Rille - Foto: Jordi Saragossa
Die Letzte räumt auf.
# Die Letzte räumt auf. - Foto: Jordi Saragossa
Die Strände an der Ostküste sind steiniger als die im Norden
# Die Strände an der Ostküste sind steiniger als die im Norden - Foto: Jordi Saragossa

Die letzten dreizehn Kilometer bis zum Ziel sind bei trockenen Bedingungen bestimmt die reinste Freude für geplagte Beine. Jedoch sind nun große Teile der Wirtschaftswege reine Wasserwege, bei denen man nie weiß, welche Überraschungen die Untiefen zur Hand haben. Zentimeter entscheiden darüber, ob du in den Fluten versinkst oder nicht. Im Güllebad der Gefühle trifft es mich dann auch. Ein braunes, riesiges Wasserloch erstreckt sich dort, wo einmal ein Weg war. Mit Schwung versuche ich es zu durchqueren. Es endet in einem Waterboarding für Mountainbiker. Es macht einfach nur Plumps, als Mann und Ross in der braunen Flut verschwinden. Als ich wieder zur Wasseroberfläche zurückfinde, sehe ich diesen kleinen Pfad durchs Gebüsch, der mir diese Exkursion ins Schlammloch hätte ersparen können. Die folgenden Feuchtgebiete werden jetzt mit etwas mehr Vorsicht angefahren, bevor es zum Endspurt über einen Schotterweg zurück ins Ziel nach Es Mercadal geht.

Das Wetter reduziert den Besucheransturm des gestern noch gut besuchten Zielbereichs. Dafür ist unsere Freude umso größer als wir erfahren, dass es zum neunten Platz in der Gesamtwertung gereicht hat. Die Wetterverhältnisse haben uns heute einfach perfekt in die Karten gespielt und den Traum von der Top Ten-Platzierung in der Gesamtwertung wahrwerden lassen.

Over and Out, Mission TopTen Gesamt mit Erfolg beendet.
# Over and Out, Mission TopTen Gesamt mit Erfolg beendet.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, das Wetter lag den wenigsten sonnenverwöhnten Spaniern.
# Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, das Wetter lag den wenigsten sonnenverwöhnten Spaniern. - Foto: Oriol Batista
Das Selfie ist verdient.
# Das Selfie ist verdient. - Foto: Oriol Batista
Die Entdeckung meiner Reise neben dem Camí de Cavalls, menorquinischer Gin.
# Die Entdeckung meiner Reise neben dem Camí de Cavalls, menorquinischer Gin. - Foto: Oriol Batista
Die Sieger der Mountainbiker im Gruppenbild.
# Die Sieger der Mountainbiker im Gruppenbild. - Foto: Jordi Saragossa
Menorca und der Camí de Cavalls ist eine Reise wert.
# Menorca und der Camí de Cavalls ist eine Reise wert.

Damit findet ein Wochenende in allen Belangen perfekt zusammen. Spiel, Spaß und Spannung gepaart mit gutem Essen, gutem menorquinischen Gin und Bier in entspannter gastfreundlicher Atmosphäre. Meine Empfehlung für euch im nächsten Jahr ist ein Trip nach Menorca, egal ob mit oder ohne Rennevent.

Infos: Das Rennen CamelBak Epic Camí de Cavalls 360º

Der Frühstarter in die Rennsaison: Mit drei Etappen mit 64 km / 936 hm, 71 km / 1543 hm und 54 km / 853 hm gehört das Rennen auf den ersten Blick nicht zu den Hardcore-Events. Jedoch sollte man sich hier nicht täuschen lassen und den hohen Anspruch des Rennens nicht unterschätzen. Der 179 km lange Camí de Cavalls ist ein Trail, der sich um die gesamte Insel Menorca windet. Dieser Trail führt sehr häufig direkt an der Wasserlinie vorbei. Der Pfad ist oft kaum in der Steinwüste, die sich vor einem auftut zu erkennen. Durchweg ist es schwierig durch diese felsigen Passagen zu manövrieren, hohe Absätze, Stufen, sehr steile Auf- und Abfahrten, sandige Passagen direkt am Wasser, Gischt und starke Winde sind der Regelfall.

Auch wenn der Camí de Cavalls die direkte Küstenlinie verlässt, bleibt das Gelände teilweise schwierig. Die Trails in den Wäldern führen häufig von einem Rockgarden zum nächsten, auch sind die alten Karrenwege häufig ausgesetzt und bei Nässe mit Vorsicht zu geniessen. Der Norden bietet darüber hinaus hohe Klippen. Teilweise sind die bis zu 100 hm nur zu Fuß zu erklimmen. Auch die Abfahrten sind äußerst anspruchsvoll und setzen eine gute Bikebeherrschung voraus. Überhaupt ist dieses Rennen nur für Fahrer geeignet, die neben einer ausreichenden Fitness über mehr als durchschnittliche Fahrtechnik verfügen und auch einmal Lust haben, das Rad zu schultern. Dafür belohnt einen die Landschaft mit einzigartigen Eindrücken.

  • Der Camí de Cavalls ist jedoch auch ausserhalb dieses Etappenrennens eine Reise wert. Dazu gibt es hier Infos. Sowohl zu Fuß, als auch auf dem Mountainbike ist der Trail ganzjährig zu erleben. Während der Sommermonate kann es voll werden auf sehr attraktiven Teilstücken, wie denen im Norden rund um den Leuchtturm von Cavallaria.
  • Das Wetter ist ähnlich wie auf Mallorca, im Regelfall besser als bei uns. Angenehme Temperaturen um die 15° Celsius sind im März keine Seltenheit. Jedoch kann es hier auch im März immer noch empfindlich kalt und regnerisch sein. Das ist jedoch meist schnell vorbei.
  • Die Anreise gestaltet sich etwas teurer und umständlicher als zur Nachbarinsel Mallorca. Meist muss man entweder in Madrid oder Barcelona umsteigen, um zum Flughafen Mahon auf Menorca zu kommen. Die Flugpreise ab Deutschland bewegen sich zwischen 280 € – 360 € für Hin- und Rückflug.
  • Hotelbuchungen im Frühjahr sind einfach, da die Saison noch nicht angefangen hat. Der Rennveranstalter bietet sowohl die Möglichkeit ein Massenlager in einer Sporthalle mit Halbpension zu buchen als auch die luxuriösere Variante im Hotel mit Halbpension. Wer nicht mit dem eigenen Rad nach Menorca kommen möchte, hat die Möglichkeit sich eins in Ciutadella bei „Tot Velo“ zu leihen. Wir selber fuhren auf geliehenen neuen Trek Fuel 8 im Rennen. Sie sind zwar durch ihren Alurahmen nicht die leichtesten Fullys, jedoch hat uns das nie wirklich beeinträchtigt. Natürlich hat „Tot Velo“ auch Hardtails im Angebot. Ich rate aber aus Erfahrung zum Fully.
  • Ich möchte noch darauf hinweisen, dass im Frühjahr die Passionsspinnerraupen auf den Balearen in Massen unterwegs sind. Es sollte der Kontakt zu ihnen verhindert werden. Die langen schwarzen Haare der Raupe können schwerste allergische Reaktionen hervorrufen ,die mit Cortisonsalbe zu behandeln sind.

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In diesem Sinne, Think Pink – Eure Muschi


Anmerkung: Unser Kolumnist Mario „Muschi“ Peters verstarb am 27. März 2018. Die noch unveröffentlichten Folgen seiner Kolumne „Muschi am Mittwoch“ werden regelmäßig posthum von der MTB-News.de-Redaktion veröffentlicht. Dies war sein persönlicher Wunsch. Die in den Artikeln vertretenen Ansichten und Meinungen spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider.

  1. benutzerbild

    svenreinert

    dabei seit 11/2012

    Interessant, wie sich die Kommentare verändert haben. Früher waren mind. 50% negativ, einige regelrechte Hass-Kommentare und nun sind alle ganz brav und nett. Dass sowas nie zu Lebzeiten funktioniert ist schon traurig

    sehe ich etwas anders ... kontrovers war seine kolumne immer und wollte sie sicher auch sein!
    die jetzigen antworten beziehen sich zumeist auf mario selber und nicht auf das technische gerät was benutzt wurde etc.
    mit wem soll man sich denn auch unterhalten... dass ER eine bereicherung für uns alle war ... ob geliebt oder eben weniger steht ausser frage
    ich für meine teil habe IMMER mittwochs gewartet und mich auf einen neuen artikel gefreut... egal obs in meine meinung gepasst hat oder nicht! habe dies auch manchmal reingeschrieben.... hass komentare habe ich jedenfalls nicht in errinnerung

    danke an die redaktion für den artikel... vlt sind da ja noch der ein oder andere würde mich jedenfalls freuen...

    LG Sven
  2. benutzerbild

    Deleted 30320

    dabei seit 12/2015

    Ich tu getz einfach mal so als ob er noch hier ist:

    "Haste Dich ja ganz schön verMALLEdeit smilie"

  3. benutzerbild

    pdkn

    dabei seit 10/2007

    REDAKTIONSTEAM

    upload_2018-5-3_23-13-9.png


    laßt ihm den Platz
  4. benutzerbild

    Trail Surfer

    dabei seit 03/2004

    MARIOPOOO!!!!!

    Heute wieder ne Bratwurst auf dich. Alte Rampensau, du!smilie
    smilie
  5. benutzerbild

    Pete04

    dabei seit 12/2008

    Die hasse abber hoffentlich selbst bezahlt!?smiliesmilie

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