Im Rahmen des Albstadt-World Cups präsentierte Cannondale auf der Burg Hohenzollern das neue Rennbike der Profis Manuel Fumic, Marco Fontana und Anton Cooper [hier unsere Vorstellung des F-Si]. Neben dem sonstigen World Cup-Betrieb ging es am Freitag auf eine etwa 3-stündige Trailrunde rund um Albstadt, gefolgt von Testrunden auf der World Cup Strecke und schließlich der Teilnahme am Hobbymarathon am Samstag.

Ein spannender erster Eindruck ist dabei auf jeden Fall entstanden – vor allem, da die Trails für mich als Local alle bekannt sind und ich damit einen direkten Vergleich zu anderen Rädern ziehen konnte. Wie sich das Cannondale F-Si dabei geschlagen hat, erfahrt ihr hier.

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# Cannondale F-Si

Die Änderungen vom Flash bzw. F29 zum neuen F-SI haben wir in der Produktvorstellung bereits genauer beschrieben. Deshalb soll sich dieser Artikel vermehrt den Fahreigenschaften des neuen Flitzers widmen.

Auf dem Trail

Zum Test bekamen wir das F-Si Team mit XX1 und Enve-Carbonfelgen – das leichteste Modell der Reihe. Mit nur kleinen Änderungen, die eher optischer Natur sind, entspricht das genau der Ausstattung, mit denen die Profis vom Cannondale Factory Racing Team auf Punktejagd im World Cup gehen. Dementsprechend hoch ist die Erwartungshaltung an solch ein Rad.

Verbreiterte Nabe von der Supermax Lefty Cannondale F-SI steht für System Integration, was das Gewicht drücken und die Funktion steigern soll. Cannondale F-SI mit asymetrischem Hinterbau. Bei den Rahmengrößen S/M findet man keinen Steg an den Sitzstreben. Nur bei den Modellen L/XL.
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Wenn man das F-Si Team in die Hand nimmt, fällt einem sofort das schon fast unverschämt leichte Gewicht auf. Ohne eine Waage zur Hand zu haben bleibt kein Zweifel, dass dieses Rad deutlich unter 9kg angesiedelt ist – trotz großer 29er Laufräder.

Uphill

Zu Beginn der ersten Testrunde wird auch schnell klar, dass dieses Rad nur eins will: schnell gefahren werden. Die Beschleunigung geschieht explosionsartig, beim harten Antreten merkt man keine Verwindung. Es macht richtig Spaß, damit den Anstieg hochzutreten und sich mit dem Nebenmann zu duellieren. Wenn der Anstieg technischer wird, fällt auch der für ein Race-Hardtail ungewohnt flache Lenkwinkel auf. Nach kurzer Eingewöhnung vermisst man das wendige Verhalten des alten F29 aber nicht mehr und anstatt kurz vor den Hindernissen um diese herumzuzirkeln, wählt man die Linie einfach etwas früher. Der Schwerpunkt liegt angenehm über dem Hinterrad und so findet der Reifen genügend Traktion, ohne ein schnelles Aufsteigen des Vorderrades zu provozieren.

XC-Fachmann Tobias Sindlinger im Abendlicht.
# XC-Fachmann Tobias Sindlinger im Abendlicht.

Oben angekommen führt der Trail auf der Ebene entlang – im Anschluss geht es steil bergab, bis es geradeaus direkt in den Gegenhang übergeht. Im Vergleich zu anderen Hardtails fühlte ich mich hier mit dem neuen F-Si deutlich sicherer. Was im Uphill noch ungewohnt war, aber kein Problem darstellte, zeigte jetzt in der Abfahrt seine Stärke. Besonders für die immer schneller werdenden Rennstrecken dürfte das von Vorteil sein, um bei aggressiver Fahrweise Körner sparen zu können und seine angepeilte Linie sicher durchzuhalten.

Der nächste Anstieg geht dann, typisch für die schwäbische Alb, über enge Serpentinen bergauf. Hier wiederum kam ich mit anderen Rädern mit kürzerem Radstand, insbesondere 26″ oder 650B Rädern, besser zurecht. Damit das Hinterrad noch durch die Kurve kommt, muss das Vorderrad am Kurvenausgang leicht auf dem Hang fahren. Dazu muss man aber auch sagen, dass solch enge Kurven in Cross Country-Rennen fast nie vorkommen – oder gar bei Marathon-Strecken vorzufinden sind.

Downhill

Wenn man an Trails in der schwäbischen Alb denkt, fallen einem sofort massenweise Serpentinen ein. Von flach bis steil, flowig bis verblockt, eng oder schnell findet man hier jede Art, so auch auf unserer Testrunde. Darüber hinaus führten auch einige Trails am Hang entlang, bei denen es wichtig war, seine Linie sauber zu halten.

Eng und verspielt mag es das F-SI nicht.
# Eng und verspielt mag es das F-SI nicht.

Zu Beginn der Testrunde war ich, wie bereits erwähnt, recht erstaunt über das Fahrverhalten des neuen F-Si. Während die meisten XC-Hardtails agil und nervös auf Lenkbewegungen reagieren, zeigte sich das F-SI deutlich gutmütiger und spurtreuer. Doch trotz dieser Eigenschaft sind die engen Serpentinen bergab kein Problem und mit etwas Nachdruck lässt sich das Rad um jede Kurve drücken. Wenn es dann aber schnell wird, zeigt die neue Geometrie seine wahre Stärke: Das Vorderrad lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und vermittelt somit viel Sicherheit.

Besonders ungleichmäßige Treppen, Wurzelteppiche oder zertrampelte Wiesentrails lassen sich im Vergleich zu meinen bisherigen gefahrenen XC-Bikes deutlich schneller und sicherer befahren. Selbst bei groben Schlägen hält man leicht die Linie. Die steife Lefty passt perfekt dazu und verrichtet, wie man es von ihr kennt, mit sensiblem Ansprechverhalten und präzisem Handling einen soliden Job. Natürlich fährt sich ein AM-Rad oder gar Endurobike souveräner bergab, doch für ein Hardtail, das sich bergauf so gut pedalieren lässt, überrascht das F-Si allemal.

Fazit

Uphill: So lange der Uphill auf nicht zu engen Pfaden hinaufführt, kann das F-Si absolut überzeugen: es bietet tolle Traktion, einen antriebssteifen Hinterbau und ein geringes Systemgewicht. Egal ob Cross Country-Strecken oder Marathons: Mit dem F-Si kommt man gut und schnell bergauf und am Rad liegt es definitiv nicht, wenn man zu langsam ist.

Downhill: Cannondale unterzieht dem F29 eine deutliche Geometrieänderung und punktet damit auf voller Linie. Sehr eng und langsam mag es das Rad weniger, dafür umso mehr, wenn man schnell fährt und es ruppiger wird – ein echtes Racebike eben. Für mich hat Cannondale mit der Veränderung der Geometrie alles richtig gemacht und eine wegweisende Richtung für XC-Bikes eingeschlagen.

Testeindruck auf der World Cup-Strecke und Kurz-Marathon

Die Trails der bisherigen Testfahrt entsprachen nicht gerade den klassischen Rennstrecken. Bis auf wenige Stellen konnte man es selten laufen lassen und die meisten Kurven waren enge Serpentinen. Aus diesem Grund arrangierte Cannondale trotz Training auf der Strecke die Möglichkeit, das neue Rad auf der WC-Strecke testen zu dürfen. Sicherlich gibt es schwerere Strecken im World Cup-Zirkus und der viele eingebrachte Schotter sowie Anlieger machte die Strecke noch einfacher – doch auch so entsprach sie immer noch der Charakteristik einer modernen XC-Strecke.

In den Aufstiegen muss man sich nicht zwischen Wurzeln und Steinen hinaufschlängeln, alle Abfahrten sind schnell und erlauben ein hohes Tempo. Genau auf solchen Strecken fühlt sich das neue Cannondale F-Si wohl und bietet dem Fahrer Vorteile im Vergleich zum Vorgängermodell. Durch die kurzen Kettenstreben in Kombination mit der abgewinkelten Sattelstütze ist genügend Gewicht auf dem Hinterrad, sodass der Reifen viel Grip hat und sich die Uphills ohne Probleme erklimmen lassen. Ein leichteres Aufbäumen des Vorderrades ließ sich dagegen trotzdem nicht feststellen. Wie auch bei anderen XC-Rädern muss man sich erst deutlich nach vorne beugen, wenn es richtig steil wird.

Im Downhill bestätigte sich dann der Eindruck aus der vorherigen Testrunde. Das Cannondale F-Si macht einfach einen souveränen Eindruck und vermittelt einem viel Sicherheit, weshalb man es ordentlich laufen lassen kann. Besonders Steinpassagen oder schnelle Streckenabschnitte mit Bremswellen lassen sich deutlich angenehmer überwinden.

Dank flachem Lenkwinkel, je schneller desto besser für das F-SI
# Dank flachem Lenkwinkel: je schneller, desto besser

Die Crew von der Cycling Sports Group hatte alle Medienvertreter ebenfalls für den Kurz-Marathon im Rahmen der Cannondale F-SI Produktvorstellung angemeldet. Das Jedermann-Rennen wartete leider mit einer Strecke auf, die keinerlei technischen Anspruch enthielt und fast ausschließlich auf Schotterstrecken verlief. Während bei den bisherigen Testfahrten jede schwierige Passage im Stehen gefahren werden musste, blieb ich während des Kurz-Marathons meist im Sattel, um besser pedalieren zu können. Hier überzeugte der deutliche Flex durch Rahmen und Stütze, die leichte Bremswellen in schnellen Schotterpassagen deutlich angenehmer machen. Ansonsten konnte ich bis auf die angenehme Dämpfung keine neuen Erkenntnisse schließen.

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Text und Bilder: Thomas Fritsch

  1. benutzerbild

    Marc19

    dabei seit 04/2009

    Was ist den dein Problem?

    Wenn dies meine Meinung ist, die ich mit vielen anderen geteilt habe scheint schon was dran zu sein!
    Bist du da bike schon mal gefahren? Glaube neuen oder
    Daher akzeptiere doch einefach die Meinung andere und fang nicht an Leute die du nicht kennst zu beleidigen!
    Das zeugt nicht gerade von einen Gehirn im Endstadium ehrlich.......
    Wenn du damit ein Problem hast dann lies nicht mit bzw spar dir die mehr als kindisch und lächerlichen antworten........

    Gruss

  2. benutzerbild

    cd-surfer

    dabei seit 12/2008

    Bei einem gut gemachten Bike mit vortriebssteifen Rahmen und guten Laufrädern ist das zu spüren-definitiv!
    Man muß allerdings auch den nötigen Bumms dafür in den Beinen haben.

  3. benutzerbild

    Triptube

    dabei seit 12/2009

    Moin,

    mal schauen wann das Bike bei uns kommt, dann werde ich mich auf jeden Fall sehr intensiv mal damit beschäftigen bzw. mit meinem jetzigen Flash ausgibig vergleich. Sonst hört sich das alles erst mal sehr gut und vielversprechend an.
    Ich lasse mich da mal überraschen, was da so auf mich zu kommt ?! smilie

    Happy trails !

    Steve

  4. benutzerbild

    Marc19

    dabei seit 04/2009

    Bei einem gut gemachten Bike mit vortriebssteifen Rahmen und guten Laufrädern ist das zu spüren-definitiv!
    Man muß allerdings auch den nötigen Bumms dafür in den Beinen haben.

    Da bin ich voll und ganz bei Dir.........
    Ich habe es gespürt.... smilie
  5. benutzerbild

    Triptube

    dabei seit 12/2009

    Der sogenannte Popometer und gefühlsindikator sollte da schon bei jedem was erfühlen können !? smilie
    Bei dem einem eben mehr, bei dem andern eben weniger. smilie

    Jeder hat nun mal ein anderes Fahr- bzw. Bike Gefühl. smilie

    Happy trails !

    Steve

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