Als 2011 das Cannondale F29 auf den Markt kam, setzte es neue Maßstäbe und zählt bis heute zu den absoluten Topbikes auf dem Markt. Für die Konstrukteure von Cannondale war es also keine leichte Aufgabe, ein noch besseres Rad auf die Beine zu stellen. Dabei spielte natürlich das hauseigene Rennteam eine wichtige Rolle, denn das Hauptziel ist immer noch das gleiche geblieben – das momentan schnellste Bike zu bauen. Wie Cannondale das umgesetzt hat, erfahrt ihr im Artikel.

C15 CM2458 01 REP
# Cannondale F-SI in der Teamausstattung

Zielsetzung

Wie bereits erwähnt ist das Cannondale F-SI das Arbeitsgerät von Manuel Fumic und Marco Fontana – und muss damit absolut effizient und den immer technischer werdenden Strecken gerecht werden. Das Rad sollte sich bestensfalls sicher und agil in den Downhills bewegen sowie gleichzeitig antriebsstark berghoch pedalieren lassen. Jede aufgebrachte Energie soll direkt in Vortrieb umgewandelt werden, jeder Lenkbewegung soll das Rad spursicher folgen.

C15 FSI Garda 5748
# Das neue F-SI soll  das neue Non-Plus Ultra für XC-Racer sein.

Umsetzung

Wie der Name F-SI schon erahnen lässt, werden diese Ziele hauptsächlich durch SI (System Integration) gelöst. Wie Chefentwickler Peter Denk immer wieder betonte, macht man ein Rad nicht schneller, indem man am Rahmen einige Gramm spart oder die Steifigkeit ein wenig erhöht. Wichtig ist ein Zusammenspiel aller Bauteile, um das gewünschte Ziel zu erreichen.

Maßgebliches Augenmerk lag dabei auf der Lefty, dem BB30 Tretlager, der neue Ai Drivetrain und der SAVE 2 Sattelstütze.

Ai Drivetrain

Die größte Neuerung ist sicherlich der sogenannte Ai Drivetrain. Um auch bei breiten Reifen genügend Platz zum Umwerfer zu haben, wurden die Kettenblätter um 6mm nach rechts verschoben. Der Q-Faktor der Kurbelarme ist dabei gleich geblieben, lediglich die Kettenblätter sind nach außen gewandert. Dabei ändert man logischerweise auch die Kettenlinie und muss auch die Kassette um 6mm nach außen versetzen.

1632119-kqeau701r6b3-large
# Gut zu sehen: versetzter Hinterbau trotz mittigem Reifen.

Dies kann man entweder durch einen breiteren Hinterbau oder durch einen versetzten Hinterbau ermöglichen. Beim Cannondale F-SI entschied man sich bewusst zu versetzten asymetrischen Kettenstreben, da somit auf Standardnaben zurückgegriffen werden kann. Der versetzte Hinterbau wird einfach durch gleich lange Speichen wieder ausgeglichen, wodurch die Felge wieder in Flucht gebracht wird. Auf folgendem Bild ist das recht gut zu erkennen:

Versatz durch selbe Speichenlänge
#Versatz der Felge durch gleiche Speichenlänge

Bei Standardhinterrädern wird auf Kassettenseite immer eine kürzere Speiche verwendet als auf der Bremsscheibenseite, damit die Felge mittig sitzt. Beim F-SI wurde dies geschickt ausgenutzt, um den Versatz des Hinterbaus auszugleichen. Man benötigt nur noch eine Speichenlänge, was praktisch ist, wenn man sich Ersatzspeichen zulegt. Darüber hinaus wird das Hinterrad auch steifer, da die Speichen auf Kassettenseite in einem flacheren Winkel zur Felge stehen.

Dieser Trick ermöglicht einen extrem kurzen Hinterbau von nur 429mm. Laut Cannondale ist das der derzeit kürzeste Hinterbau eines 29erns auf dem Markt. Zum Vergleich: das aktuelle Modell hat eine Kettenstrebenlänge von 444mm.

Um bei hohen Geschwindigkeiten trotzdem genügend Sicherheit zu vermitteln, wurde der Lenkwenkel massiv auf 69,5° verkleinert (alter Wert betrug 71°). Darüber hinaus bekommt das F-SI eine neue Lefty spendiert – mit 55mm Offset statt 45mm. Damit erreicht man trotz deutlich kürzerer Hinterbauten einen leicht längeren Radstand.

Geometrietabelle

Geometrie
# Geometrie

Lefty 2.0

Neben dem neuen Offset von 55mm bekam die Lefty 2.0 auch eine neue Dämpfungskartusche, ähnlich der der SuperMax, aber auf XC ausgelegt.C15 FSIFORK 012

# Lefty 2.0

Speed Save

Wie schon beim ersten Flash soll der Rahmen auch weiterhin durch sehr Komfort punkten können. Durch flexende Sitzstreben bei gleichzeitig steifen Kettenstreben ermöglicht der Hardtail-Rahmen erstaunlich viel Komfort trotz hoher Antrittssteifigkeit.

Save 2

Einen wichtigen Beitrag zum Komfort leistet auch immer die Sattelstütze. Im Vergleich zur bereits verbauten Save Sattelstütze spart die Save 2 Stütze nochmals 47 Gramm und soll 20% mehr Auslenkung ermöglichen. Außerdem wurde die Kennlinie der Stütze linearer ausgelegt, was vor allem für leichte Fahrer von Vorteil sein soll.

C15 FSISEATPOST 1
# Save 2 Sattelstütze

Weitere rennfreundliche Eigenschaften

Außen verlegte Kabel

Die Kabel sind absichtlich außen verlegt, da dadurch Gewicht gespart wird und im Falle eines Defekt die Kabel sehr schnell getauscht werden können. Außerdem ist die Reibung bei regelmäßiger Wartung geringer als in komplett durchgängig verlegten Zügen.

Schnellspanner

Entgegen zum Trend in der Radbranche, immer auf Steckachsen zu setzen, entschied man sich bei Cannondale bewusst dagegen. Wie Peter Denk später anmerkte, wird eine höhere Steifigkeit durch Steckachsen nur dann erreicht, wenn die Steckachse wie bei DH-Gabel üblich an beiden Enden noch zusätzlich geklemmt wird und somit satt im Hinterbau anliegt. Da dies ohne zusätzliches Gewicht am Hinterbau nicht möglich ist, wäre ein Standard-Schnellspanner, mit dem der Hinterbau stark zusammengepresst wird, steifer als eine – lediglich eingedrehte – Steckachse. Nur bei Fullys mit viel Federweg sollen Steckachsen Sinn machen.

Darüber hinaus ist das Cannondale F-SI ein waschechtes Racebike – und im Falle eines Reifendefekt gehen bei Steckachsen wertvolle Sekunden verloren, während bei Schnellspannern das Hinterrad in wenigen Sekunden ausgebaut ist.

SaveBallistec 0043
# Entgegen des Trends nach wie vor mit Schnellspannachse am Hinterbau.

Di-2 kompatibel

Im Falle einer Markteinführung der Shimano Di-2 ist das Cannondale F-SI dafür bestens vorbereitet. Zugführung und Akkuhalterung sind vorgesehen.

Mehr Infos

Weitere Infos sowie ein erster Fahreindruck folgen sobald wie möglich!

C14 CPCCAMP AD 3023
# Marco Fontana mit Speed in den Anlieger

C14 CPCCAMP AD 2982
# Das neue Teambike in knalligem grün

C15 FSI Garda 5869
# Der Gardasee ist und bleibt einfach schön

C15 FSI Garda 5602
# Manuel Fumic und Marco Fontana lassen es laufen.

C15 FSI Garda 5353
# Dank längerem Radstand sicherer in schnellen Passagen.

C15 FSI Garda 4377
# Flacherer Lenkwinkel und mehr Gabel-Offset vermitteln Sicherheit.

C15 FSI Garda 3879
# Super agil durch kurzen Hinterbau

C14 CPCCAMP AD 3689
# Marco Fontana und Peter Sagan

C14 CPCCAMP AD 3348
# Peter Sagan und Marco Fontana zirkeln um die Bäume.

  1. benutzerbild

    onspeed

    dabei seit 05/2005

    Das ein geänderter Gabelvorlauf erst jetzt zum Einsatz kommt, wo Gary Fisher das mit der G2 Geometrie von Anfang an so realisiert hatte, ist schon verrückt.
    Kann mir auch nicht vorstellen, dass es darüber ein Patent gäbe.

  2. benutzerbild

    ufp

    dabei seit 12/2003

    @Triptube
    Hast du auch Fotos vom Carbon 2 (blau) smilie?
    Thx

  3. benutzerbild

    ufp

    dabei seit 12/2003

    Moin,
    dann schau hier noch mal rein !
    http://www.mtb-news.de/forum/t/cannondale-29-er-flash-f-si-carbon-2015.708850/page-9#post-12214447
    Ups, hab ich übersehen.
    Jedoch auf Seite 5, #104
  4. benutzerbild

    Triptube

    dabei seit 12/2009

    Keine Ursache ! smilie

    Happy trails !

    Steve

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den MTB-News-Newsletter ein!