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Das Cannondale Trigger Carbon 2
Das Cannondale Trigger Carbon 2 - Der Einstieg in die Welt des Trigger aus Kohlefaser
Nette Mischung
Nette Mischung - Shimano und Sram in einem 2X10 Antriebsstrang mit großer Bandbreite vereint. Schöner Strebenschutz und Anti-Chainsuck-Platte
Gelungene Zugführung
Gelungene Zugführung - das Kabel zum Umwerfer ist schwenkbar gelagert, die Teleskopstütze wird ebenfalls intern angelenkt. Man beachte auch das Scheuer-Plättchen, das den Rahmen vor der Dämpferfernbedienung schützt.
Schöne CFK-Kurbelarme
Schöne CFK-Kurbelarme - aber ich habe schon lang kein so schwer wirkendes Kettenblatt mehr gesehen
3-Gelenk Hinterbau
3-Gelenk Hinterbau - die Sitzstreben arbeiten als Blattfeder
Obacht geben
Obacht geben - wer das Vorderrad einer Lefty demontieren will, sollte vorher die Bremse abschrauben. Dafür ist der Adapter aber auch vorgesehen, die Schrauben müssen nicht ganz rausgedreht werden.
Der DYAD-Dämpfer
Der DYAD-Dämpfer - ein echtes Gerät, mit Sag-Anzeige und zwei Ölkreisläufen
Cannondale eigenes Cockpit
Cannondale eigenes Cockpit - komplett mit 1.5" Vorbau und durchgängig dickem Steuerrohr
Gefällt richtig gut
Gefällt richtig gut - die 140 mm Lefty Supermax

Cannondale Trigger 27.5 Carbon 2 im Test: Das Trigger 275 ist das neueste Trail- und All-Mountain-Bike aus dem Hause Cannondale. Mit Lefty, DYAD-Dämpfer und der vollen Palette Systemintegration ist es unverkennbar ein Cannondale, aber ist unverkennbar gleich gut? Und brauchen die Leftys eigentlich noch regelmäßig Service? Und schlagen wirklich zwei Herzen in der Brust des Bikes? Wir nehmen das Trigger Carbon 2 in den Dauertest auf und stellen euch unser Testbike hier erstmals vor. 

Das Cannondale Trigger Carbon 2
# Das Cannondale Trigger Carbon 2 - Der Einstieg in die Welt des Trigger aus Kohlefaser

Dauertest: Das Bike – CANNONDALE TRIGGER 27.5 CARBON 2

Warum dieses Bike?

Drei Cannondales habe ich bereits besessen: Zwei Chase und ein Prophet MX, wobei immerhin das Chase immer noch im Keller steht und ab und zu in Richtung Pumptrack ausgefahren wird. Doch seit den Zeiten dieser Modelle hat sich bei Cannondale einiges getan: Cedric Gracia ist nicht mehr auf den Bikes unterwegs, die Gravity-Sparte wurde komplett eingestampft. Die Zeiten der einfachen Eingelenker sind vorbei, Peter Denk hat die neue Generation Cannondales geprägt: Mehrheitlich mit Pull-Shock und variablem Fahrwerk.

Nette Mischung
# Nette Mischung - Shimano und Sram in einem 2X10 Antriebsstrang mit großer Bandbreite vereint. Schöner Strebenschutz und Anti-Chainsuck-Platte

Trotz aller Veränderungen ist Cannondale eines geblieben: Eigenständig. Das zeigt die Lefty, das zeigt der Pullshock, aber auch die konsequente Systemintegration. Da ich noch nie auf einem Bike dieser neuen Generation gesessen habe, ich aber aus meiner Vergangenheit Cannondale sehr positiv assoziierte, war ich gleich interessiert, als die Möglichkeit im Raum stand, ein Trigger zu testen. Das Trigger ist für mich nicht nur das eleganteste Bike in der aktuellen Kollektion der Amerikaner, es ist auch das neueste. Nach einer ersten Testfahrt von Hannes (zum Artikel) war unsere Neugier geweckt – Zeit für eine längere Auseinandersetzung.

Gelungene Zugführung
# Gelungene Zugführung - das Kabel zum Umwerfer ist schwenkbar gelagert, die Teleskopstütze wird ebenfalls intern angelenkt. Man beachte auch das Scheuer-Plättchen, das den Rahmen vor der Dämpferfernbedienung schützt.
Schöne CFK-Kurbelarme
# Schöne CFK-Kurbelarme - aber ich habe schon lang kein so schwer wirkendes Kettenblatt mehr gesehen

Blieb die Frage nach dem genauen Modell: Das Trigger 275 gibt es schließlich in Aluminium und Carbon, insgesamt in 5 verschiedenen Ausstattungsvarianten. Unsere Wahl fällt auf das mittlere Modell, das günstigste Bike mit Kohlefaser-Rahmen. Warum? Es liegt damit noch eindeutig in der unteren Hälfte des Cannondale-Preisbereichs, der bei 2799 € für das Alumodell „4“ beginnt und erst bei 9999 € für die Variante Black Inc endet. Die Idee hinter dieser Ausstattungsvariante könnte zudem sein: Man kauft eine hochwertige Basis – den Carbon-Rahmen mit Lefty Supermax und XT Trail Bremsen – und investiert nach und nach in Verschleiß- und Anbauteile wie Laufrad, Reifen und Sattel.

3-Gelenk Hinterbau
# 3-Gelenk Hinterbau - die Sitzstreben arbeiten als Blattfeder

Ausstattung

Wie oben bereits angedeutet: Für 4599 € gibt es bei Cannondale eine richtig gute Ausgangsbasis, aber noch nicht durchgängig die Crème de la Crème. Bei Rahmen, Gabel und Dämpfer gilt: Mehr geht nicht, bei der XT-Schaltung und Bremsen gilt: Mehr braucht’s nicht. Die übrigen Komponenten werden zwar ihren Job verrichten, lassen aber noch Raum für Begierde. Die KS Teleskopstütze mit ihren 100 mm Verstellweg ist natürlich weit besser als keine Teleskopstütze, man ahnt aber schon: Das ist keine Lösung, die uneingeschränkt zufrieden stellt. Cannondale-eigene Griffe und Carbon-Lenker, Vorbau, Mavic Laufradsatz und WTB Sattel fallen in eine ähnliche Kategorie. Bei den Reifen würde ich sogar noch weiter gehen und sie als Sparmaßnahme bezeichnen. Eine gute Entscheidung, weil Reifen eine  sehr individuelle Angelegenheit sind, aber auch eine schlechte Entscheidung, weil schlechte Reifen den Fahrspaß gehörig vermasseln können.

AusstattungCannondale Trigger 275. Carbon 2
FarbeSichtcarbon / Rot
DämpferFox DYAD RT2
Schnellspanner/MaxleSyntace X12
SteuersatzCannondale Headshock SI
GabelLEFTY Supermax 2.0 PBR 140 27.5, Trail Dämpfung, Needle Bearing, 50 mm Offset
Bremse vorne/hintenShimano XT Trail, 180/160
VorbauCannondale C1, 1.5", 31.8 mm, 5°, 60 mm
LenkerCannondale C1 Riser, Carbon, 740 x 15 mm
SattelstützeKS LEV Integra 100, Innenverlegter Zug, 31,6 mm
SattelWTB Volt, Cromo
SattelklemmeCannondale
LaufradsatzMavic Crossroc WTS, Tubeless Ready
Reifen vorneMavic Crossroc 27.5 WTS, 27.5x2,2"
KurbelSram S1400 AM, 36/22T
InnenlagerSram PF30
SchalthebelShimano XT mit I-Spec
SchaltwerkShimano XT, Shadow Plus
UmwerferSram X7, Direct Mount
KetteKMC X10
KassetteShimano XT, 11-36, 10-fach
GriffeCannondale Lock-Griffe
Gewicht12,75 kg
Preis4599

Geometrie

Bei 176 cm entscheide ich mich, wie eigentlich immer, für Größe M. Der Reach ist hier mit 427 mm schon auf der längeren Seite, was auch der Radstand von 115 cm zeigt. Dennoch dürfte sich das Bike nicht zu laufruhig anfühlen, mit 68° ist der Lenkwinkel schließlich absolut nicht flach. Dank des verstellbaren Dämpfers weist das Bike aber eh zwei Geometrien auf, denn auf Knopfdruck lässt sich der Negativfederweg stark verändern; was dann zu einem steileren Lenkwinkel und einem höheren Innenlager führen soll.

Cannondale Trigger 275SmallMediumLargeX-Large
Rahmenhöhe432 / 17"457 / 18"483 / 19"508 / 20"
Reach399427450474
Stack565576588599
Kettenstrebenlänge438438438438
Radstand1118115111791208
Lenkwinkel68686868
Sitzwinkel (effektiv)73.5°73.5°73.5°73.5°
Sitzwinkel (tatsächlich)70.1°70.5°70.7°71°
Innenlager Drop2222
Oberrohrlänge (horizontal)566598624652
Oberrohrlänge (tatsächlich)530561587616
Gabelvorlauf50505050
Standover731742754766

Erster Eindruck

Dem Testbike war eine Dämpferpumpe beigelegt, die ich zunächst ignoriert habe; schließlich habe ich ja bereits eine Dämpferpumpe. Als ich mich dann aber an das Setup des Bikes machte, wurde mir klar, warum eine spezielle Pumpe beiliegt: Der DYAD-Dämpfer braucht unheimlich hohe Luftdrücke! Selbst bei meinen 73 kg geriet meine eigene Pumpe nämlich schon fast an ihr Drucklimit; 285 PSI schlägt mir der Setup-Guide, der hinten auf dem Sitzrohr aufgeklebt ist, vor. Da pumpt es sich schon mächtig anstrengend, zudem ist die Setup-Prozedur nicht ganz einfach. In 7 Schritten muss man vorgehen, wenn man sich nicht dran hält, kann man den Dämpfer tatsächlich beschädigen (eigentlich kein Wunder bei diesen Drücken, 285 psi entsprechen 20 kg auf jeder Fingernagel-großen Fläche der Luftkammer). Also für jede Druckänderung die Negativ-Kammer entleeren, dann erst die Positiv-Kammer und dann die Negativ-Kammer wieder befüllen. Auch für die zwei Zugstufen gibt es Vorschläge bezüglich des Setups in Abhängigkeit des Fahrergewichts. So dauert es zwar etwas länger bis die Fahrt los geht, aber dank der Anleitung war stets klar, was zu tun ist.

Obacht geben
# Obacht geben - wer das Vorderrad einer Lefty demontieren will, sollte vorher die Bremse abschrauben. Dafür ist der Adapter aber auch vorgesehen, die Schrauben müssen nicht ganz rausgedreht werden.

Das Setup der Gabel ging dagegen wesentlich schneller: Sanfte 80 Psi eingefüllt, Zugstufe eingestellt und los geht’s. Ein Lockout lässt sich per Druck auf den Einstellknopf aktivieren. Zwischen den zwei Federwegsmodi schaltet man mit dem Daumenschalter am Lenker hin und her. Das verringert den Federweg am Heck auf 85 mm und hebt dabei das Innenlager etwas an, der Lenkwinkel wird steiler. Auch die Zugstufe passt sich dem härteren Setup an – zum Glück, denn sonst wäre die härtere Luftfeder unterdämpft und würde zum Schaukeln neigen.

Der DYAD-Dämpfer
# Der DYAD-Dämpfer - ein echtes Gerät, mit Sag-Anzeige und zwei Ölkreisläufen
Cannondale eigenes Cockpit
# Cannondale eigenes Cockpit - komplett mit 1.5" Vorbau und durchgängig dickem Steuerrohr

Ansonsten muss ich sagen: Wow, das Rad ist ein Hingucker. Und je länger ich es mir anschaue, desto mehr schöne Details fallen mir auf. Vom aggressiv gestylten Schutz für das Lefty-Tauchrohr über die schwenkbare Zugführung für den Umwerfer bis zum fehlenden Drehpunkt in der Nähe des Ausfallendes. Wie das Oberrohr über die Wippe optisch in die Sitzstrebe übergeht, das kann schon was. Die Zugführung extern unter dem Oberrohr macht die Verlegung aller Leitungen einfach, auch das Anpassen der Sattelstütz-Höhe. Auf die Reinigung freue ich mich nicht, aber jetzt geht’s erstmal los…

Gefällt richtig gut
# Gefällt richtig gut - die 140 mm Lefty Supermax

Über den Dauertest

Ablauf

Die Dauertests auf MTB-News.de folgen alle dem selben Schema und werden bis Ende Oktober 2015 laufen, wenn wir die abschließenden Ergebnisse präsentieren. Insgesamt dürft ihr euch über drei umfangreiche Artikel pro Bike freuen:

  1. Vorstellung des Dauertest-Bikes (dieser Artikel)
  2. Zwischenbericht zum Dauertest-Bike
  3. Abschlussbericht zum Dauertest-Bike

Während wir in diesem ersten Bericht das Dauertest-Bike vorstellen und einige grundlegende Punkte ansprechen, werden wir vermutlich Ende Juni / Anfang Juli einen Zwischenbericht zum jeweiligen Bike veröffentlichen. In diesem werden wir präzise beschreiben, was das Rad bis dahin erlebt hat und welche Beobachtungen – positiv wie negativ – wir gemacht haben. Der Artikel wird sich dabei in der Regel chronologisch entlang der Fahrleistung orientieren.

Im Abschlussbericht Ende 2015 dann werden wir unser abschließendes Fazit zum Bike präsentieren und selbstverständlich ein Update geben, wie sich das Rad im Dauereinsatz geschlagen hat. Soweit diese Daten vorliegen, präsentieren wir die Entwicklung von gefahrener Strecke und Höhenmetern, geben Aufschluss über die vorliegenden Testbedingungen und arbeiten heraus, für wen und welchen Einsatz das Rad geeignet ist. Außerdem befassen wir uns basierend auf den Entwicklungen im Test ausgiebig mit der Ausstattung und zeigen auf, wo Verbesserungs- und Tuningpotential besteht.

Über den Dauertest hinweg werden wir über Instagram-Bilder von den Bikes und dem aktuellen Status des Tests veröffentlichen. Wer hier auf dem Laufenden bleiben will, sollte sich unseren Instagram-Account anschauen.

Im Verlauf des Dauertests werden wir die Bikes grundsätzlich in der Serienausstattung fahren und dokumentieren, wann Defekte, Reparaturen oder ähnliche Maßnahmen fällig werden. Wie auch bei privat genutzten Rädern behalten wir uns vor, die Räder im Verlauf der Saison in den üblichen Details anzupassen. Wenn Komponenten gewechselt werden, wird das entsprechend ebenfalls vermerkt werden.

Fahrerprofil

Testfahrer Stefanus
Körpergröße: 176 cm
Gewicht (fahrfertig): 73 kg
Fahrstil: Verspielt

Was fährst du hauptsächlich? 

Trails! Von schnellen Hausrunden bis hin zu technischen Alpentrails muss das Bike alles können.
Vorlieben bezüglich des Fahrwerks: Gerne linear, mit etwas schnellerer Zugstufe
Vorlieben bezüglich des Rahmens: Am liebsten moderat lang, aber niedrig.

Wo wird das Bike gefahren werden?

In den Alpen! Latsch, Schliersee, Ötztal, Wallis, Graubünden…

Weitere Informationen

Das Dauertestrad ist MTB-News.de von Cannondale für den Dauertest zur Verfügung gestellt worden. Weitere Informationen zum Cannondale Trigger findet ihr auf der Produktseite von Cannondale.


Hersteller-Homepage: Cannondale
Fotos: Jens Staudt
Text & Redaktion: Stefanus Stahl | MTB-News.de 2015

  1. benutzerbild

    Enginejunk

    dabei seit 03/2010

    Hatte mir bei ebay runde 5mm neodymmagnete gekauft, auch mit sekundenkleber angeklebt. Vorteil ist das die extrem stark sind und so auch nen grösseren abstand vertragen. Kleb die aber so weit wies geht an die nabe, 2 hatte ich verloren, denke mal wegen hitze.

  2. benutzerbild

    Joker2980

    dabei seit 08/2014

    Das hört sich schon mal gut an. Ich habe gerade mal einen Magneten von der Trittfrequenz genommen( hatte nix anderes) der ist sehr klein, da ist seitlich noch eine Führung für einen Kabelbinder, und es schein zu funzen. Bin gerade am testen.

  3. benutzerbild

    Joker2980

    dabei seit 08/2014

    So erster Strassentest war erfolgreich. Mal sehen wie es im Gelände hält. Wenn nicht werd ich es wie ihr machen und es kleben.

  4. benutzerbild

    CD Jekyll

    dabei seit 10/2006

    Hier wie versprochen, ein Bild. Ist leider später geworden, Cannondale hat mir ein neues Innenlager (Ceramic) spendiert.smilie

  5. benutzerbild

    CD Jekyll

    dabei seit 10/2006

    hier nun das Bild

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