Gute Freunde kann niemand trennen... - Das gute Teamwork bei Stigger und Frei war mitunter einer der großen Schlüsselfaktoren auf dem Weg zum Gesamtsieg
Gabriel "Gabi" Sindlinger, Jahrgang 1997, ist der Mann mit den schnellen Beinen im Team von MTB-News. Seit 2006 sitzt er auf dem Bike und fährt Rennen im Cross-Country- und Marathonbereich – inklusive mehrfacher Weltcuperfahrung. Nicht nur bergauf geht's bei Gabi möglichst schnell zu, auch bergab kann er viel Spaß haben und greift dementsprechend auch mal zu mehr Federweg am Rad.
Es ist vollbracht: Laura Stigger/Sina Frei und Matthew Beers/Jordan Sarrou sind die Gesamtsieger*innen des Absa Cape Epic 2021: Auf der letzten Etappe ließen die beiden dominanten Paare in der Damen- und Herrenkategorie der letzten Tage nichts mehr anbrennen und fuhren souverän in Richtung Champagnerbad im Ziel im Val de Vie. Einzige Veränderung in den Top 3 der Gesamtwertung am letzten Tag: Hans Becking und José Dias schoben sich mit dem dritten Tageserfolg auf Gesamtrang drei in der Herrenkategorie. In der letzten Cape Epic-Fotostory gibt’s die besten Bilder des strahlenden Abschlusses am Westkap bei traumhaften Bedingungen!
Damen: Frei und Stigger komplettieren perfekte Rennwoche
Nach einem packenden Sprintfinish mit Candice Lill und Mariske Strauss am Tag zuvor ließen die beiden Dominatorinnen der Damenkategorie des diesjährigen Cape Epics, Laura Stigger und Sina Frei (NinetyOne-songo-Specialized), auf der abschließenden siebten Etappe von Wellington nach Val de Vie den Konkurrentinnen nicht den Hauch einer Chance und fuhren in dominanter Art und Weise zum achten Sieg am achten Renntag. Bereits an den ersten beiden Steigungen des Tages Stigger und Frei zogen auf der 68 Kilometer langen Schlussetappe auf und davon und erarbeiteten sich einen Vorsprung in der Tageswertung von mehr als zehn Minuten. Damit schlossen sie das Cape Epic in besonders beeindruckender Art und Weise ab, insgesamt mehr als 40 Minuten lagen letztlich zwischen dem schweizerisch-österreichischen Duo und den nächst platzierten Kontrahentinnen. Auch die Tatsache, dass die beiden alle acht Etappen für sich entscheiden konnten, wird mit Sicherheit noch eine Weile in Erinnerung bleiben.
Als nächste Fahrerinnen in der Tageswertung rollten Candice Lill und Mariske Strauss (Faces CST) über den Zielstrich, die sich abermals mit Rang zwei begnügen mussten: Nachdem die beiden Südafrikanerinnen an den beiden Renntagen zuvor Laura Stigger und Sina Frei ernsthaft Paroli bieten konnten, mussten sie auf dem letzten Tagesabschnitt schnell einsehen, dass sie heute nur um Rang zwei fahren würden. Dies meisterten die beiden letztlich mit Bravour und fuhren knapp eine Minute vor Robyn de Groot und Ariane Lüthi (Salusmed) auf Tagesrang zwei ins Ziel. Somit entspricht das Tagespodium der siebten Etappe auch dem Podium in der Gesamtwertung: Das NinetyOne-songo-Specialized-Duo Stigger/Frei siegte souverän vor Lill/Strauss und Lüthi/de Groot. Einzige deutsche Fahrerin in der Damenwertung im Spitzenfeld: Adelheid Morath landete nach acht harten Renntagen mit ihrer südafrikanischen Teampartnerin Cherie Redecker auf Rang fünf in der Gesamtwertung (+ 2:26:26 Stunden).
Wir sind zum Absa Cape Epic gekommen, um es zu genießen und gut abzuschneiden, aber ich habe nie erwartet, dieses Rennen zu gewinnen. Wir waren einfach die ganze Woche über ein gutes Team. Laura und ich sind gute Freunde, und ich glaube, das hat uns die ganze Woche über geholfen.
Sina Frei
Ergebnisse
Tageswertung Top 3
NinetyOne-songo-Specialized, Sina Frei, Laura Stigger 03:21:50.8
Mit einer kontrollierten Vorstellung auf der letzten Etappe ließen die beiden Gesamtführenden der Herrenklasse Matthew Beers und Jordan Sarrou (NinetyOne-songo-Specialized) auf der letzten Etape des Cape Epic 2021 nichts mehr anbrennen und fuhren souverän zum ersten Gesamtsieg bei der „Tour de France der Mountainbiker*innen“. Auf den letzten 68 Kilometer von Wellington nach Val de Vie reichte dem französisch-südafrikanischen Duo ein zweiter Rang hinter dem abermals famos auffahrenden Buff-Scott-Duo Hans Becking/José Dias, um den Gesamterfolg perfekt zu machen. Sowohl für Beers als auch Sarrou markiert der Erfolg in Südafrika einen der größten Triumphe in ihrer Karriere. Beers ist damit der erste Südafrikaner nach dem tödlich verünglückten Burry Stander, der beim Cape Epic ganz nach oben aufs Podium klettern konnte. Auch Jordan Sarrou hat einen Eintrag in die Geschichtsbücher sicher: Er ist der allererste Franzose, der beim Cape Epic triumphieren konnte.
Nicht weniger glücklich und ebenfalls auf historischen Pfaden unterwegs, fuhren Simon Stiebjahn und Martin Frey (Team Bulls 2) mit Tagesrang drei in der Gesamtwertung auf die zweite Position: Sowohl Frey als auch Stiebjahn konnten in ihrer Karriere bisher keinen derart großen Erfolg verbuchen. Das letzte rein deutsche Duo mit einem Podiumsplatz beim Cape Epic liegt bereits mehr als acht Jahre zurück, als Stefan Sahm und Karl Platt ebenfalls auf Position zwei landeten. Im Kampf um den Tageserfolg konnten Frei und Stiebjahn beiden jedoch im Gegensatz zum Tag zuvor recht früh nicht mehr eingreifen. Bereits am ersten Ansteig des Tages forcierten Hans Becking und José Dias vom Buff Scott-Team das Tempo derart, dass lediglich die beiden Gesamtsieger Jordan Sarrou und Matthew Beers an ihrem Hinterrad bleiben konnten. Becking und Dias lagen vor der abschließenden Etappe noch knapp hinter dem italienischen Trek-Pirelli Duo Fabian Rabensteiner/Samuele Porro in der Gesamtwertung auf Rang vier und setzten alles daran, noch den letzten Platz auf dem Podium zu ergattern. Und das mit Erfolg: Über 10 Minuten konnten Becking und Dias mit Unterstützung von Jordan Sarrou und Matthew Beers gegenüber den beiden Italienern herausfahren und so am letzten Renntag noch Rang drei erobern.
Einen ernsthaften Kampf um den letzten Tagessieg gab es zwischen den beiden Spitzenteams des Tages nicht wirklich: Auf den letzten Kilometern diskutierten die vier Fahrer teamübergreifend mehr darüber, wer nun das erste Bier nach dem Rennen ausgeben muss und weniger, wer die Etappe gewinnen würde. So rollten Becking und Dias letztlich knapp vor Jordan Sarrou und Matthew Beers über den Zielstrich und konnten somit den dritten Tageserfolg beim diesjährigen Cape Epic verbuchen. Sarrou und Beers nahmen sich unterdessen viel Zeit beim Jubeln über den großen Coup in der Gesamtwertung, der beide in die Geschichtsbücher des mitunter größten Mountainbikerennens der Welt hievt.
Ich habe Jordan gefragt, wer heute Abend die erste Runde bezahlt, und dann habe ich gesagt: ‚Okay, ihr habt gewonnen, also gebe ich die ersten Drinks aus.‘
Hans Becking
Hinter den beiden siegreichen Teams in der Tageswertung rollten Martin Frey und Simon Stiebjahn mit einem Rückstand von 2:25 Minuten Rückstand ins Ziel und feierten somit den zweiten Rang in der Gesamtwertung. Hinter Hans Becking und José Dias auf Rang drei folgten in der Gesamtwertung Fabian Rabensteiner und Samuele Porro auf dem vierten Gesamtrang vor dem zweiten Buff-Scott-Team um Enrique Morcillo/Jose Maria Sanchez und dem zweiten Bulls-Team mit Simon Schneller und Urs Huber auf den Position fünf und sechs.
#Gute Freunde kann niemand trennen... - Das gute Teamwork bei Stigger und Frei war mitunter einer der großen Schlüsselfaktoren auf dem Weg zum Gesamtsieg
ja, nur eine halbe Stunde in der Endabrechnung langsamer ist schon ein starkes Ding. Vor kurzem habe ich gelesen dass sie 3 Kinder haben. Ansonsten findet man aber irgendwie sehr wenig Infos über die beiden. Alter? Schon immer reine Amateure? Sonstige Erfolge?
Ebenso beeindruckend finde ich das Tempo was die schnellsten GrandMasters noch fahren können. Knappe halbe Stunde vor Frei/Stigger.
Die beiden haben einen Blog mit Rennbericht.
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