Damen: Packender Dreikampf um den Sieg
Ein derart spannenden Auftakt hatte man sich im Vorfeld des Starts des Cape Epic im Damenfeld nicht unbedingt erwartet: Gerade einmal 30 Sekunden trennten die schnellsten drei Damenteams nach den ersten 27 Kilometer und 750 Höhenmeter rund um das Meerendal Wine Estate. Sofia Gomez und Katerina Nash wurden letztlich ihrer Favoritinnenrolle gerecht und starten auf der ersten Etappe im orangefarbenen Führungstrikot. Doch gerade einmal sieben Sekunden Vorsprung nehmen die Argentinierin und die Tschechin auf die erste lange Etappe mit – die Mauretanierin Kim le Court und die Namibierin Vera Looser liegen Nash und Gomez mit nur sieben Sekunden Rückstand dicht auf den Fersen. Und auch die drittbeste Paarung, bestehend aus den beiden Südafrikanerinnen Amy Wakefield und Candice Lill liegt mit nur 30 Sekunden in Schlagweite. Ein Sturz, der ohne physische Folgen blieb, kostete Wakefield und Lill wertvolle Sekunden im Kampf um den Sieg.

Als zuletzt gestartetes Paar nutzte die Titelverteidigerin Sofia Gomez gemeinsam mit ihrer diesjährigen Partnerin Katerina Nash den Vorteil, die zuvor gefahrenen Zeiten erfahren zu können und auf die entstandenen Zwischenzeiten zu reagieren. Nach knapp der Hälfte der Strecke lagen Nash und Gomez bereits knappe neun Sekunden an der Spitze, zu diesem Zeitpunkt noch vor Amy Wakefield und Candice Lill. Im zweiten Teilabschnitt der Etappe verloren die beiden letztgenannten durch den bereits erwähnten Sturz wertvolle Sekunden, gleichzeitig konnten die bis dato Drittplatzierten le Court und Looser Boden gutmachen. Rund zehn Kilometer vor dem Ziel schoben sich beide virtuell erstmalig an Wakefield und Lill vorbei auf Position zwei und lagen noch 18 Sekunden hinter dem späteren Siegerduo Gomez / Nash. Im Ziel konnten le Court und Looser schließlich noch einmal 11 Sekunden gegenüber dem Spitzenduo gutmachen, für den Tageserfolg reichte es jedoch nicht mehr ganz.
Der Start war ziemlich wild, aber als wir dann einmal richtig in Schwung gekommen waren, hatte ich richtig Spaß an der Sache – fast schon zu viel Spaß. Ich war richtig enthusiastisch, als wir die anderen Teams anfingen zu überholen. Kate musste mir ständig sagen, ich solle es ruhig angehen lassen und nicht zu viele Körner liegen lassen! Es war ein super spaßiger Tag. Wir haben bis zum Schluss hart gekämpft, und es ist eine große Ehre, die erste Etappe in Orange zu starten.
Sofia Gomez
Ergebnisse
1. NinetyOne-songo-Specialized: 01:18:57.5
2. Efficient Infiniti Insure: 01:19:04.5 (+00:00:07)
3. E-FORT.net | Seattle Coffee Co.: 01:19:27.7 (+00:00:30.2)
Herren: Blevins und Beers mit dem größten Stehvermögen
In einem packenden Fernduell mit Nino Schurter und Andri Frischknecht konnten sich Christopher Blevins und Matt Beers vom Team Toyota-Specialized-NinetyOne durchsetzen und den Auftaktsieg des Cape Epic 2023 in der Herrenklasse sichern. Knapp sieben Sekunden waren Beers und Blevins auf den ersten 27 Kilometern des Spektakels am Westkap schneller als die beiden Schweizer Schurter Frischknecht aus der Schweiz. Mit etwas mehr Abstand, insgesamt 45 Sekunden, folgten Georg Egger und Lukas Baum auf der dritten Position.

Es waren die Top-Favoriten Nino Schurter und Andri Frischknecht vom Team Scott-SRAM, die in der ersten Hälfte des Prologs rund um das Meerendal Wine Estate das Tempo virtuell vorgaben. Bis zur Zwischenzeit nach 15 Kilometern lagen Frischknecht und Schurter an der Spitze und schienen auf dem besten Weg zu sein, das Gelbe Trikot auf die erste Etappe mitnehmen zu können. 15 Sekunden konnten die beiden Schweizer bis zu diesem Zeitpunkt bereits auf die nächsten Konkurrenten, Matt Beers und Christopher Blevins, herausfahren. Doch auf dem zweiten, eher flacheren Teil der Prologstrecke spielte insbesondere Matt Beers auf heimischem Boden seine Fähigkeiten aus und führte das Toyota-Specialized-NinetyOne-Duo Stück für Stück an Schurter und Frischknecht heran und schließlich auch vorbei.
Er (Matt Beers, Anm. d. Redaktion) ist ein Pferd. Er sollte in einem Stall mit den anderen Tieren sein, die wir heute da draußen gesehen haben. Er hat heute mit seiner Power in der Ebene den Unterschied gemacht.
Es ist ein langes Rennen, also sehen wir nichts als Selbstverständlichkeit an. Wir haben in der nächsten Woche noch viel vor uns. Deshalb werden wir konzentriert bleiben und uns nicht stressen lassen.
Christopher Blevins
Etwas im Schatten des Zweikampfes um den Sieg fuhren die beiden Titelverteidiger Georg Egger und Lukas Baum einen couragierten Prolog und limitierten den Rückstand zur Spitze auf geringe 45 Sekunden. Dabei fuhren die beiden ein sehr konstantes Rennen und waren stets in den Zwischenzeiten auf der dritten Position vorzufinden. Auch die Vorjahreszweiten Martin Stosek und Andreas Seewald dürften mit ihrem Prologergebnis zufrieden sein: Mit 1:02 Minuten Rückstand liegen die beiden vor dem Start der ersten langen Etappe des Cape Epic nicht zu weit von den beiden Spitzenduos entfernt. Simon Schneller und Urs Huber vom Team Bulls landeten mit 3:13 Minuten Rückstand auf dem 12. Tagesrang, Martin Frey und Simon Stiebjahn wurden aufgrund von Nachwirkungen einer Magen-Darm-Erkrankung von Frey zu Beginn der Woche lediglich 25.
Ergebnisse
1. Toyota-Specialized-NinetyOne: 01:03:01.9
2. SCOTT-SRAM MTB-Racing: 01:03:09.3 (+00:00:07.4)
3. Orbea X Leatt X Speed Company Racing: 01:03:47.1 (+00:00:45.2)
Fotostory





































Absa Cape Epic 2023 auf MTB-News.de
Wir berichten auch in diesem Jahr täglich ausführlich vom Absa Cape Epic – wie gewohnt liefern wir euch zusammen mit großen Fotostories einen ausführlichen Bericht über die Renngeschehnisse. Alles dazu findet ihr auf unserer Kategorie-Seite zum Cape Epic 2023.
Was sagt ihr zu den Prologergebnissen? Seid ihr überrascht?
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15 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumAlleine die Pace in der Live-Übertragung, wenn mal Schotterpassagen waren: Hände in die Lenkermitte und Vollgas. Unfassbar!
Bitte aber an dieser Stelle nicht das Ergebnis verraten...
Ich weiß,was gemeint ist Hannes! Bei einer Trans Alp bin ich vor Jahren nach Scoul mit den Profis in der Spitzengruppe mitgefahren.
Nach nicht mal 10 Minuten hätte ich eigentlich bereits den Notarzt mit einsatzbereitem Sauerstoffzelt gebraucht....... 🚵 🚳 😇
Vincenzo Nibali fährt jetzt doch entgegen der ersten Meldeliste von vor Wochen mit dem erfahrenen Marathon-Fahrer Samuele Porro, dementsprechend gut waren die Ergebnisse im Prolog und der ersten Etappe.
Der neue Helm gefällt mir auch garnicht. Aber immerhin müssen sie keinen Fullface tragen, Leatt hat ja bisher nur Gravity Zeug im SortimentWir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: