Cape Epic Etappe 6: Duell über fast hundert Kilometer und 3000 Höhenmeter von Wellington nach Stellenbosch

Ein sicheres Heimspiel für Christoph Sauser bei der Königsetappe des Absa Cape Epic. Mit seinem Teamkollegen, Olympiasieger Jaroslav Kulhavy, gewann er die sechste, nochmals harte Etappe, die über 99 Kilometer von Wellington nach Stellenbosch führt – die zweite Heimat des Schweizer Bike-Profis. Das führende Team Burry Stander-Songo vergrößerte damit am vorletzten Tag des “ungezähmten” Mountainbikerennens den Abstand zu ihren stärksten Konkurrenten Karl Platt/Urs Huber vom Team Bulls auf 6.21 Minuten in der Gesamtwertung.

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Beim ersten großen Anstieg nach einer Stunde im Rennen waren die Favoriten in einer Leadergruppe unter sich. Sauser und Kulhavy hielten mit Team Cannondale Blend (Darren Lill/Charles Keey, Südafrika), dem Deutschen Meister Manuel Fumic und Olympia-Drittem Marco Fontana (Cannondale Factory Racing), dem Scott Factory Team mit Buys/Beukes (RSA), allen drei Bulls-Teams und Multivan Merida das Tempo hoch.

# Jaroslav Kulhavy & Christoph Sauser vor dem Team Bulls – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

Zwanzig Minuten später sieht die Sache schon anders aus: Die Luft und die Gruppe wird dünner, nur noch Sauser und Kulhavy in ihren auffälligen Gelben Leadertrikots, das Team Scott Factory und die Mitfavoriten Karl Platt und Urs Huber von Bulls sind vorne dabei. Cannondale Blend und Bulls 2 fallen 30 Sekunden zurück. Beim ersten Wasserpunkt halten Bulls 2 und 3 gar nicht an, um aufschließen zu können. Vorne gibt es einen harten Kampf zwischen Burry Stander-Songo und Bulls beim zweiten Anstieg des Tages.

Karl Platt, Team Bulls: „Wir haben alles in die Waagschale geworfen, was wir hatten. Die Entscheidung fiel kurz nach dem zweiten Wasserpunkt. Es war nicht super schnell, aber wir hatten einen schwachen Moment, so ungefähr zehn Minuten lang. Dabei verloren wir rund zweieinhalb Minuten auf Susi und Jaro. Am Anfang ging es ganz schön zur Sache, da herrschte aggressive Stimmung, aber that’s racing, das ist einfach so bei einem Wettkampf. Wir haben ein gutes Rennen bisher hingelegt und werden morgen unser Bestes geben.“ Thomas Dietzsch (FRA) und Tim Boehme (GER) kommen 5.27,4 Minuten nach den Siegern an und so sichert sich das zweite Bulls-Team einen Podiumsplatz vor den starken Südafrikanern Buys/Beukes (Scott Factory Racing).

Christoph Sauser konnte die Nr. 30 auf die Liste seiner Cape Epic-Etappensiege schreiben: „Das lief sehr gut für uns. Wir sind am längsten Anstieg weg gefahren, die Bulls haben attackiert, aber wir konnten Kontra geben. In der Abfahrt haben sie uns unter Druck gesetzt und wir mussten vorsichtig fahren, weil Karl und Urs zwei Teams zur Sicherheit hinter sich haben, wir sind allein. Da musst du doppelt aufpassen. So versuchten wir immer an den Anstiegen schneller zu sein, um bei den Downhills zwischen den Teams oder vorne zu sein. Das ist eines der engsten Cape Epics meiner Karriere. Morgen wird es nochmal sehr hart, aber wir starten im Gelben Trikot und ich fahre morgen durch meinen eigenen Garten sozusagen, ich freue mich schon darauf.“

# Der Moment der Entscheidung: Sauser / Kulhavy können sich Absetzen und schnell können Sauser/Kulhavy einen Vorsprung herausfahren – Nick Muzik-Cape Epic-SPORTZPICS

Der Abstand der Bulls in der Gesamtwertung beträgt vor der morgigen Schlussetappe (54 Kilometer/1550 Höhenmeter) nun 6.21 Minuten. „Leider ist der Zeitabstand noch etwas größer geworden, so dass es morgen bei der nicht so langen Etappe echt schwierig wird, den Gesamtsieg zu holen, falls nicht noch etwas Unvorhergesehens passiert. Insgesamt bin ich sehr zufrieden, wir sind mit drei Teams am Start, alle zeigen die ganze Woche extrem starke Leistung. Ich kann nur den Hut ziehen vor den Jungs, wie die sich helfen und die Top-Ergebnisse, die sie erzielen“, sagte dazu Bulls-Team-Manager Friedemann Schmude.

Die Länge und Härte des achttägigen Etappen-Wettbewerbs macht sich am vorletzten Tag bemerkbar. Selbst der Weltmeister von 2010, José Hermida und sein holländischer Partner Rudi van Houts (Multivan Merida) klagen über müde Beine: Platz 7. Der Cross-Country-Spezialist und Olympiateilnehmer Manuel Fumic fährt mit seinem italienischen Kollegen Marco Fontana ein ausgezeichnetes Rennen (Rang 8), kam heute aber ebenfalls ziemlich ausgelaugt an. „Heute war noch ein Tag mit vielen Höhenmetern und ein paar Fahrer wollten in der Gesamtwertung noch was rausholen. Einige haben gelitten und ich war einer davon. Mich hat der Tag heute richtig Körner gekostet, ich war wohl leicht über dem Anschlag. Marco hat mir sehr geholfen. In einer größeren Gruppe mit Hermida und van Houts waren wir dann zügig unterwegs, auf den letzten fünf Kilometern ist Multivan Merida leider davon gezogen. Alpe d’Huez ist jetzt Gottseidank vorbei, morgen ist es nur noch Champs Elysées,“ so der Stuttgarter.

# Manuel Fumic und Marco Fontana nach der Etappe

Es ist schon erschreckend, wie kaputt manche Mountainbiker aussehen, die hier unterwegs sind.Die Österreicher René Haselbacher und Wolfgang Krenn (Team Asrin RH77) liefern eine konstante Leistung ab: Platz 12 in der 6. Etappe bedeutet den 13. Platz im Gesamtklassement. Wolfgang Krenn: „Mitten im Rennen, bei Kilometer 50 hatte ich einen richtigen Tiefpunkt, das kommt wohl immer vor beim Epic, aber der „Hasi“ hat mir super geholfen, wir arbeiten gut zusammen und so kam ich wieder zurück zu einer guten Leistung.“ „Der Tiefpunkt von Wolfgang war im Flachen, so konnte er in meinem Windschatten fahren. Wir wechseln uns glücklicherweise ab mit den Tiefpunkten, das ist gut so. Wir fahren dafür als Team extrem konstant und holen ständig auf. Es ist schon erschreckend, wie kaputt manche Mountainbiker aussehen, die hier unterwegs sind. Dafür, dass ich im Straßensport Sprinter war, bin ich selbst überrascht, wie gut es jetzt an den Bergen und insgesamt bei dem harten Rennen läuft. Mir macht’s Spaß“, sagt René Haselbacher.

Die Zähne zusammen beißen musste der Deutsche Nico Pfitzenmaier, der mit Masters-Weltmeister Abraao Azevedo (BRA) die Telkom Business Masters Wertung gewann und weiter anführt. Gleich zu Beginn nahm er eine unfreiwillige Bodenprobe und musste die restlichen Kilometer mit großflächigen Abschürfungen weiter fahren. „Ich war hinter Rudi van Houts, der einen Stein mit dem Hinterrad rammte und fast gestürzt war. Ich musste bremsen und habe micht ganz schön abgelegt. Zum Glück nur Schürfungen und Prellungen, ich habe sofort nach dem Bike geschaut, das war noch in Ordnung. Das ganze war schon bei Kilometer 5 im Rennen und so war es etwas hart. Aber morgen nochmal durchstehen, wir sind super happy, dass wir vorne sind“, so Pfitzenmaier.

Unverändert die Situation bei den Frauen, Mixed-Teams und den Grandmasters. Zwar gewannen erstmals die C-Bears Sara Mertens (BEL) und Laura Turpijn (NED) eine Etappe, doch die Favoriten Yolande Speedy (RSA) und Esther Williamson (GBR) kamen auf Platz 3 und haben immer noch einen Vorsprung von 2:12 Stunden vor den Gesamt-Zweiten Hanlie Boyens und Ischen Stopforth (Pragma Volcan Ladies).
Mixed wird dominiert von den Tagessiegern Ariane und Erik Kleinhans (RE:CM). Die Wertung Grand Masters führen nach erneutem Etappensieg Bärti Bucher (SUI) und Heinz Zoerweg (AUT) vom Team Songo.info an.

Die Maximalzeit für alle Fahrer beträgt zehn Stunden – und einige der Mouintainbiker werden diese auch brauchen bei den fast hundert Kilometern und 2950 Höhenmetern. Der erste zehn Kilometer lange Anstieg entlang der Du-Toits-Schlucht verlief glücklicherweise nach einem kurzen Nieselregen eher kühl unter einem bewölkten Himmel. Bei der 35-Kilometer-Marke waren die Hälfte der Höhenmeter auf dem Tacho. Leider herrschte Gegenwind auf dem anschließenden Flachstück zu den Drakenstein-Bergen beim Weinort Franschhoek. Steile, gnadenlose Anstiege auf die Simonsberg-Kette im letzten Drittel der Etappe ziehen nochmals Energie aus den angestrengten Beinen, ein sehr knackiger Schlussanstieg liegt vor der finalen Singletrack-Abfahrt ins Race Village in Stellenbosch.

Cape Epic: Die Fotos von Tag 6

# Abends – die letzten Vorbereitungen in der Zeltstadt für Etappe 6 – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Prince Maseko und Phillimon Sebona vor dem Start der vorletzten Etappe – Kelvin Trautman-Cape Epic-SPORTZPICS

# Konzentration vor dem Start – Karin Schermbrucker-Cape Epic-SPORTZPICS

# Riders Ready! – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Und los geht es – Start in Wellington – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Ein Falschfahrer? HUNDERTE!

# Blick auf das Feld aus der Luft – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# so langsam geht’s ins Gelände – Sam Clark-Cape Epic-SPORTZPICS

# Die Spitzengruppe fährt Richtung Dalrivier – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Die Führenden sind noch zusammen – Nick Muzik-Cape Epic-SPORTZPICS

# Nick Muzik-Cape Epic-SPORTZPICS

# Durch den Wald- Darren Lill von Cannondale Blend – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Zwischen riesigen Felsen führt die Strecke weiter – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Matthys Beukes & Philip Buys von Scott Factory Racing passieren die Felsen – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Noch ist es kühl und feucht – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Das führende Mixed-Team Ariane & Erik Kleinhans – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Cherise Stander auf einer Abfahrt – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Duell- Kulhavy – Sauser und Platt – Huber – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Fans am Streckenrand – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Catherine Williamson & Yolande Speedy – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Die Führungsgruppe eng beieinander – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Bei Paarl geht es durch ein Gebiet mit verbrannten Bäumen – Greg Beadle-Cape Epic-SPORTZPICS

# Unterwegs erwarten die Fahrer mehrere Schiebe- und Tragepassagen mit feinstem Sand – Greg Beadle-Cape Epic-SPORTZPICS

# Zu Fuß weiter zur nächsten Station – Greg Beadle-Cape Epic-SPORTZPICS

# … dort gibt es dann technische Hilfe – Greg Beadle-Cape Epic-SPORTZPICS

# Karl Platt erreicht eine Verpflegungsstelle – Karin Schermbrucker-Cape Epic-SPORTZPICS

# WASSER! – Karin Schermbrucker-Cape Epic-SPORTZPICS

# Vanessa Haywood kann nichts um die Gute Laune bringen – Greg Beadle-Cape Epic-SPORTZPICS

# Eher notdürftig verbunden setzt Jams Cullen die sechste Etappe fort – Greg Beadle-Cape Epic-SPORTZPICS

# Mark Pieterse mit einer Gruppe Mitfahrer an einem Aufstieg – Greg Beadle-Cape Epic-SPORTZPICS

# Karl Platt und Urs Huber können sich nicht von den Führenden lösen – Greg Beadle-Cape Epic-SPORTZPICS

# Ariane und Erik Kleinhans von Team RE-CM auf der Abfahrt – Greg Beadle-Cape Epic-SPORTZPICS

# Sie ist fit! Cherise Stander und Duane Stander vom Team Africanmtbkid 1 – Kelvin Trautman-Cape Epic-SPORTZPICS

# Sauser vor Platt – Kelvin Trautman-Cape Epic-SPORTZPICS

# Manuel Fumic im Slalom durch den Wald – Nick Muzik-Cape Epic-SPORTZPICS

# Geoff Laughton vom Team Dascher South Africa passiert eine Zuckerbusch-Plantage – Kelvin Trautman-Cape Epic-SPORTZPICS

# Songo Fiaza – im Hintergrund die Klein Drakenstein Gipfel – Kelvin Trautman-Cape Epic-SPORTZPICS

# Abfahrt über eine Farm-Road, im Hintergrund die Klein Drakenstein Gipfel – Kelvin Trautman-Cape Epic-SPORTZPICS

# Mene Olivier durchfährt einen Wasserdurchlass – Kelvin Trautman-Cape Epic-SPORTZPICS

# Weiter geht es zur nächsten Wasserstation – Karin Schermbrucker-Cape Epic-SPORTZPICS

# Das Thelema Wine Estare wird durchquert – Karin Schermbrucker-Cape Epic-SPORTZPICS

# Ariane und Erik Kleinhans unterwegs – Karin Schermbrucker-Cape Epic-SPORTZPICS

# Nuno Mano kämpft sich einen steilen Anstieg hoch – Karin Schermbrucker-Cape Epic-SPORTZPICS

# Lukas Emberger ebenso – Karin Schermbrucker-Cape Epic-SPORTZPICS

# Yolande Speedy – Karin Schermbrucker-Cape Epic-SPORTZPICS

# Corne Krige fährt unter der N1 Autobahnbrücke durch – Greg Beadle-Cape Epic-SPORTZPICS

# Jaroslav Kulhavy gibt Gas! – Greg Beadle-Cape Epic-SPORTZPICS

# Karl Platt, Christoph Sauser, Jaroslav Kulhavy und Urs Huber noch dicht zusammen – Sam Clark-Cape Epic-SPORTZPICS

# dahinter Thomas Dietsch, Simon Stiebjahn, Tim Boehme, Stefan Sahm von Bulls 2 und 3 – Sam Clark-Cape Epic-SPORTZPICS

# EPIC – Sam Clark-Cape Epic-SPORTZPICS

# – Sam Clark-Cape Epic-SPORTZPICS

# Stefan Sahm und Simon Stiebjahn passieren die N2 Brücke – Nick Muzik-Cape Epic-SPORTZPICS

# Noch sind die Bullen dran – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Gemeinsam rast das Spitzenquartett bergauf – Nick Muzik-Cape Epic-SPORTZPICS

# Sauser kann sich von den anderen absetzen – Nick Muzik-Cape Epic-SPORTZPICS

# Teamkollege Kulhavy kann folgen – Bulls hat das nachsehen – Nick Muzik-Cape Epic-SPORTZPICS

# schnell können sie einen Vorsprung herausfahren – Nick Muzik-Cape Epic-SPORTZPICS

# Sauser und Kulhavy alleine Richtung Ziel – Nick Muzik-Cape Epic-SPORTZPICS

# Exxarro Fahrer Prince Maseko und Phillimon Sebona – Karin Schermbrucker-Cape Epic-SPORTZPICS

# Mondlandschaft – Sam Clark-Cape Epic-SPORTZPICS

# Auf einer Furt wird der Fluss durchquert – Sam Clark-Cape Epic-SPORTZPICS

# Durch einen weiteren Tunnel geht es – Sam Clark-Cape Epic-SPORTZPICS

# Christoph Sauser & Jaroslav Kulhavy auf den letzten Metern vor dem Ziel – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# die ersten im Ziel- Christoph Sauser und Jaroslav Kulharvy – Nick Muzik-Cape Epic-SPORTZPICS

# Karl Platt und Urs Huber werden zweite , verlieren aber weiter auf Sauser-Kulhavy – Shaun Roy-Cape Epic-SPORTZPICS

# Mixed Etappensieg- Ariane & Erik Kleinhans vom Team RE-CM – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Duane & Cherise Stander werden zweite in der Mixed-Kategorie – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Erik Kleinhans gibt Autogramme – Gary Perkin-Cape Epic-SPORTZPICS

# Christoph Sauser – gibt Interviews nach dem Sieg – Nick Muzik-Cape Epic-SPORTZPICS

# Fix und alle- Pieter Nel – Karin Schermbrucker-Cape Epic-SPORTZPICS

# Manuel Fumic und Marco Fontana nach der Etappe

# Das Podium- Karl Platt & Urs Huber vom Team Bulls (2nd), Jaroslav Kulhavy & Christoph Sauser von Burry Stander-Songo (1st), Thomas Dietsch & Tim Boehme vom Team Bulls 2 – Shaun Roy-Cape Epic-SPORTZPICS