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Momentum Health Cape Pioneer Trek #2
Mit Vollgas entlang der Garden Route

Der dritte Tag des Cape Pioneer Treks liegt hinter uns. Einmal mehr spektakulär ging es zur Sache – im Rennen und vom Panorama. Von Mossel Bay führte uns Stage 2 heute gen Norden-Osten nach George: Stolze 114 km warteten auf uns – und das nach den Qualen vom Vortag! Bei uns lief es heute deutlich besser und wir konnten mit richtig viel Spaß das Rennen und auch die Landschaft genießen. Unseren Rennbericht vom heutigen Tag gibt es hier!

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Es stand die erste Transfer-Etappe des Cape Pioneer Treks an. Von Mossel Bay führte uns der Kurs gen George und erstmals in die Berge des Hinterlandes. Die ganz großen Brocken kommen zwar noch Ende der Woche, doch mit einem Anstieg von 400 Höhenmetern und vielen kleinen Anstiegen von 150 bis 200 Höhenmetern war die Strecke deutlich bergiger als am Vortag. Das sollte uns entgegen kommen!

Heute hieß es für uns etwas früher aus dem Zelt klettern, da unser Gepäck zur Weiterreise schon kurz nach sechs Uhr abgegeben werden musste. Gestern machte uns das frühe Aufstehen noch gar nichts aus, heute war es unter anderem aufgrund der müden Beine von der langen Etappe gestern schon etwas zäher – wir werden sehen wie es uns diesbezüglich am Ende der Woche ergehen wird.

# Noch früher als gestern klingelte der Wecker für uns - Die Tasche musste für die Reise nach George gepackt werden
# #OuteniquaOdyssey 2018 Momentum Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen Stage2 captured by Marike Cronje from www.zcmc.co.za - Marike Cronje

Der Wecker klingelte dementsprechend um 5:30 Uhr und wir kletterten im Eiltempo aus unserem Zelt. Ab in den Waschraum, anschließend direkt zum Frühstück und danach sofort zurück ans Zelt um die letzten Kleidungsstücke in unserer Tasche zu verstauen. Der Trolley, den bei der Einschreibung jeder Teilnehmer erhalten hat, muss für den Weitertransport verwendet werden. Das ist das einzige Gepäckstück, das vom Veranstalter transportiert wird. Schlafsack und Co. muss also auch in die Tasche – gar nicht so einfach da alles unterzubringen!

Nachdem wir zu zweit unsere Bags erfolgreich geschlossen hatten und anschließend am Sammelpunkt abgegeben haben, war der größte Stress für uns am Morgen schon passé. Entspannt holten wir unsere Räder im überwachten Bike-Park ab und begaben uns noch wenige Meter auf eine kleine Aufwärmrunde. Die Beine fühlten sich heute Morgen erstmal noch nicht so optimal an. Ich fühlte mich eher so, als hätte jemand Steine in meinen Oberschenkeln implantiert.

Doch alles Lamentieren half natürlich nichts! Pünktlich um 7:30 Uhr fiel der Startschuss und von nun an hieß es die folgenden 114 Kilometer bestmöglich zu überleben. Zugegebenermaßen, nach dem gestrigen Tag hatten wir doch etwas Respekt vor dem heutigen Teilstück. Eine Lehrstunde der südafrikanischen Natur hatten wir gestern erteilt bekommen. Hoffentlich läuft es heute besser!

# Ruhe vor dem Sturm - 114 Kilometer MTB-Abenteuer stand uns Teilnehmern zu diesem Zeitpunkt noch bevor
# #OuteniquaOdyssey 2018 Momentum Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen stage2 captured by Zoon Cronje from www.zcmc.co.za - Zoon Cronje
# #OuteniquaOdyssey 2018 Momentum Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen stage2 captured by Zoon Cronje from www.zcmc.co.za - Zoon Cronje
# Die frühe Uhrzeit steht Gabi vor dem Start noch ins Gesicht geschrieben - Zoon Cronje

Die ersten 16 Kilometer waren heute neutralisiert. Durch das Stadtzentrum von Mossel Bay und den angrenzenden Städten wäre ein offenes Rennen morgens im Berufsverkehr wohl doch ein Spektakel, das nicht zwingend als positives in Erinnerung bleiben würde. Also rollten wir entspannt fast 40 Minuten einer Kolonne von Polizeifahrzeugen hinterher, die uns den Verkehr vom Leibe hielt. Doch das moderate Einrolltempo änderte sich vom einen auf den anderen Moment in absolutes Vollgas-Tempo. Hinauf über eine offene Wiese entlang einer Farm führte uns der Kurs. 120 Höhenmeter Leiden waren erstmal angesagt. Der Speed der Spitzenfahrer war zwar geringer als gestern zu Beginn, doch die Oberschenkel meldeten sich doch recht deutlich zu Wort, dass es so nicht über 114 Kilometer weiter gehen kann.

# Erneut wurden die ersten Kilometer der Etappe neutralisiert gefahren. Im Gegensatz zum Vortag herrschte heute schon deutlich weniger Hektik im Feld und alle Teilnehmer konnten nach 16 Kilometer das richtige Rennen aufnehmen
# 2018 Stage 2 Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen captured by Marike Cronje for www.zcmc.co
# 2018 Stage 2 Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen captured by Marike Cronje for www.zcmc.co
# Vollgas auf den ersten Metern - Die Spitze ließ es heute etwas ruhiger angehen am Anfang, sodass uns fast der Sprung in die Gruppe der besten Fahrer gelang, leider nur fast.

Wir hielten trotzdem recht lange den Kontakt zu den Spitzenfahrern um Simon Andreassen und Alan Hatherly, doch über die letzte Kuppe hinauf zum ersten Gipfelchen verloren wir unglücklich den Anschluss. In einem Schotterweg mit extrem groben Steinen musste vor mir ein Biker vom Rad, ich musste ins Gemüse ausweichen und einen derart längeren Weg fahren, dass die Lücke zu den Top Teams sofort da war. Wir wollten nicht mit aller Gewalt das Loch schließen, weshalb wir uns dazu entschieden unser eigenes Tempo zu fahren.

# Am unteren rechten Bildrand kann man Tobi erahnen - die Lücke nach dem ersten Anstieg war letztlich zu groß um den Kontakt zur Spitzengruppe herzustellen
# #OuteniquaOdyssey 2018 Momentum Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen Stage2 captured by Carli Smith for www.zcmc.co.za - Trompie Van Der Berg
# #OuteniquaOdyssey 2018 Momentum Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen stage2 captured by Zoon Cronje from www.zcmc.co.za - Zoon Cronje

Da nach der folgenden Abfahrt ein langes Flachstück bis zum ersten Berg zu erwarten war, sah unser ursprünglicher Taktikplan eigentlich so aus, dass wir bis Kilometer 32 – eben bis zum besagten Anstieg – mit der Spitze mitfahren und danach unser eigenes Rennen fahren werden. Überziehen wollten wir aufgrund unserer Erfahrungen vom Vortag keinesfalls. Alles in allem ging unser Matchplan somit gleich mal in Hose.

# 2018 Momentum Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen. Captured by Carli-Ann Smith for www.zcmc.co

Auf dem Flachstück angekommen, mussten wir bedauerlicherweise feststellen, dass wir lediglich 400 Meter alleine der Spitze hinterher fuhren. Gabi setzte sich in den Wind und gab alles. Der junge Kerl schaffte es tatsächlich, dass wir fast den Anschluss zu den Top-Fahrern wieder herstellen konnten – 50 Meter fehlten am Ende dann aber doch noch. Und als wir dann in den ersten Berg pedallierten, sahen wir das Gelbe Trikot sowieso nur noch aus der Ferne.

Wir fanden einen guten Rhythmus, kurbelten konstant unser eigenes Tempo, ließen die Verfolgergruppe zu uns auffahren und platzierten uns mitten in der Gruppe. Zu diesem Zeitpunkt standen die längeren Anstiege noch bevor, weshalb es über recht welliges bzw. größtenteils flaches Terrain ging – mal so gar nicht unser Ding! Vor allem ich habe in den Flachpassagen immer wieder Probleme die Gruppe zu halten. Merkwürdigerweise schaffe ich es nur mit Mühe den Jungs in der Ebene zu folgen. Geht es allerdings in die Anstiege fahre ich bei gleichen Leistungsdaten wie zuvor im Flachen weit vorne in der Gruppe. Aus diesem Grund war ich regelrecht froh, als es endlich 400 Höhenmeter bergauf ging! Zuvor war ich noch am kämpfen, am Berg habe ich mich rasch rehabilitiert. Wir sind wieder zurück im Geschäft!

# Welliges Terrain am Anfang der Etappe machte uns auch heute zu schaffen
# 2018 #OuteniquaOdyssey Momentum Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen Stagfe2-9296-18
# 2018 Stage 2 Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen captured by Marike Cronje for www.zcmc.co
# 2018 #OuteniquaOdyssey Momentum Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen Stagfe2-9171-14
# Der erste lange Anstieg bringt die Erlösung - So komisch es klingen mag, sobald es berghoch ging konnten wir mit wenig Mühe den Anschluss an unsere Gruppe halten

Auf einem Höhenweg mit einem genialen Blick ins flache Vorderland kurbelten wir nun fast annähernd 40 Kilometer in Richtung George. Teilweise hingen leider einige Wolken über uns, weshalb uns ein noch cooleres Panorama verwehrt wurde. Streckenposten sichteten am Rand des Kurses in diesem Abschnitt tatsächlich einen freilebenden Elefanten. Die Fotografen gaben alles das XXL-Tier vor die Linse zu bekommen – leider ohne Erfolg.

# Noch am Fuß des Outeniqua-Gebirges führte ein Großteil der heutigen Strecke entlang
# Ständiges Auf und Ab begleitete uns in der zweiten Rennhälfte
# Durch einige Regenfälle in den letzten Tagen waren einige Abschnitte auf der heutigen Etappe nass
# #OuteniquaOdyssey 2018 Momentum Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen stage2 captured by Zoon Cronje from www.zcmc.co.za - Zoon Cronje

Und so ging es für uns mit ordentlichem Speed über diesen coolen Weg. Es war zwar kein Trail im klassischen Sinne, doch die viele Richtungswechsel auf unterschiedlichem Untergrund – mal Sand, mal loser Schotter, mal Fels – hatte durchaus seinen Reiz. Wir befanden uns immer noch in der großen Verfolgergruppe, konnten uns an den Anstiegen, aber stets recht weit vorne in der Gruppe positionieren. Als es durch ein Bachbett ging, erlebten wir noch einen kleinen Schreckmoment: Gabis Vorderreifen verlor etwas Luft und es dauerte wenige Augenblicke bis die Tublessmilch ihren vorgesehen Job verrichtet hatte. Glück gehabt!

# 2018 #OuteniquaOdyssey Momentum Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen Stagfe2-0524-30
# 2018 Stage 2 Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen captured by Marike Cronje for www.zcmc.co

Eine schnelle Abfahrt über breite Schotterstraßen folgte, ehe ein letzter Anstieg mit 200 Höhenmetern auf uns wartete. Meine Kräfte schwanden allmählich, immerhin waren wir zu diesem Zeitpunkt schon 4:30 Stunden und 100 Kilometer im Sattel. Zwei Teams setzten eine Attacke, der ich nicht mehr gewachsen war. Gabi unterstütze mich zu diesem Zeitpunkt perfekt, reichte mir Gel und Banane, ehe es für uns zügig gen Ziel ging. Ein cooler Trail auf losem Waldboden, der zunächst extrem steil bergauf ging, setzte ein Sahnehäuptchen auf diesen Tag.

# Die letzten Kilometer waren heute die einzigen die auf wirklich schmalen Singletrails führten - Dafür waren diese aber sehr verwinkelt und sehr spaßig zu fahren
# #OuteniquaOdyssey 2018 Momentum Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen stage2 captured by Sage Lee Voges from www.zcmc.co
# #OuteniquaOdyssey 2018 Momentum Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen stage2 captured by Sage Lee Voges from www.zcmc.co

Am Ende konnten wir uns im Vergleich zum Vortag wieder etwas rehabilitieren. Schafften overall den Sprung in die Top 20 auf Platz 18 in 5:09 Stunden. Da noch fünf Solo-Fahrer vor uns waren, landeten wir in der Herrenkategorie der Teams auf einem zufriedenstellenden 13. Rang.

# Auch wenn es anders aussieht: Die heutige Etappe lief für uns heute deutlich besser
# 2018 Momentum Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen. Captured by Carli-Ann Smith for www.zcmc.co
# #OuteniquaOdyssey 2018 Momentum Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen Stage2 captured by Marike Cronje from www.zcmc.co.za - Marike Cronje
# #OuteniquaOdyssey 2018 Momentum Health Cape Pioneer Trek presented by Biogen Stage2 captured by Marike Cronje from www.zcmc.co.za - Marike Cronje

Den Sieg sicherten sich heute die Südafrikaner Philip Buys und Matthys Beukes in 4:36 Stunden vor Matthew Beers und Gawie Combrink sowie Simon Andreassen und Alan Hatherly. Bei den Damen ging der Sieg an die Gesamtleader Cemile Trommer und Karen Brouwer.

# Gezeichneter Sieger bei den Herren: Matthys Beukes und Philip Buys konnten ihren Erfolg vom Vortag wiederholen und ihre Gesamtführung ausbauen
# Tagessieg und nun einen satten Vorsprung in der Gesamtwertung: Die Deutsche Cemile Trommer konnte mit ihrer Partnerin heute fast 20 Minuten auf die Konkurrenz herausfahren

Morgen steht für uns dann einmal mehr ein Zeitfahren über 31 Kilometer und 700 Höhenmeter auf dem Plan. Die Etappe wurde von den Organisatoren des Rennens als die „Kings-Stage“ angeteasert, da es ausschließlich über feinste Trails gehen soll. Die offizielle „Queens-Stage“ folgt dann am vorletzten Tag mit der Bergankunft auf dem Swartberg.

Wir hoffen ihr verfolgt auch morgen wieder unseren Blog und wünschen euch bis dahin natürlich einen entspannten Abend und einen angenehmen Mittwochvormittag!

Viele Grüße aus der selbsternannten „Golfstadt“ Geroge (hier gibt es zwei weltberühmte Golfplätze)!
Gabi und Tobi

Weitere Bilder findet ihr oben im Slider!

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Fotos: Zoon Cronje/ZC Marketing Consulting
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