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Das Commençal Supreme DH 29 erfreut sich sowohl im Bikepark-Betrieb als auch im Downhill World Cup größter Beliebtheit
Das Commençal Supreme DH 29 erfreut sich sowohl im Bikepark-Betrieb als auch im Downhill World Cup größter Beliebtheit - das soll vor allem am Hinterbau liegen, der auf einen sehr hohen Drehpunkt mit Kettenumlenkung setzt. Wir haben das 4.499 € teure Team-Modell getestet!
Eigentlich ganz simpel
Eigentlich ganz simpel - der Hinterbau dreht sich um den obersten Lagerpunkt, wodurch das Hinterrad im ersten Moment stark nach hinten geht. Über einen Zughebel und einen weiteren Link wird der Dämpfer betätigt.
Die Kette wird knapp am Drehpunkt vorbeigeführt
Die Kette wird knapp am Drehpunkt vorbeigeführt - dadurch zieht der Hinterbau beim Einfedern nicht mehr so stark an der Kette und dreht die Kurbel zurück. Das Phänomen ist als Pedalrückschlag bekannt.
Von oben betrachtet wirken die beiden verschachtelten Hebel recht aufgeräumt
Von oben betrachtet wirken die beiden verschachtelten Hebel recht aufgeräumt - alles ist schön mittig und so tief wie möglich untergebracht.
Die Reifenfreiheit sollte auch bei sehr schlammigen Bedingungen ausreichend sein.
Die Reifenfreiheit sollte auch bei sehr schlammigen Bedingungen ausreichend sein.
Das 2020er Modell verfügt über zwei Bohrungen an der vorderen Dämpferaufnahme
Das 2020er Modell verfügt über zwei Bohrungen an der vorderen Dämpferaufnahme - die obere Position ist linearer, die untere progressiver. Wir haben beide getestet.
Beide Streben im Hinterbau sind mit dicken Gummi-Überzügen bedeckt
Beide Streben im Hinterbau sind mit dicken Gummi-Überzügen bedeckt - dadurch ist das Rad vergleichsweise leise.
Ein Schoner schützt nicht nur das Unterrohr vor Steinschlägen, sondern auch die knapp darüber liegende Hebelage.
Ein Schoner schützt nicht nur das Unterrohr vor Steinschlägen, sondern auch die knapp darüber liegende Hebelage.
Commencal-Supreme-4483
Commencal-Supreme-4483
Die integrierten und praktischen Gabelanschläge dienen auch gleichzeitig als Leitungseingänge.
Die integrierten und praktischen Gabelanschläge dienen auch gleichzeitig als Leitungseingänge.
Die interne Leitungsführung wirkt sehr sauber und durchdacht.
Die interne Leitungsführung wirkt sehr sauber und durchdacht.
Hier ist viel Platz für lange Schriftzüge
Hier ist viel Platz für lange Schriftzüge - das Oberrohr des Commençal Supreme DH 29 ist ordentlich lang geraten.
An der Front werkelt die bewährte RockShox Boxxer Ultimate-Federgabel
An der Front werkelt die bewährte RockShox Boxxer Ultimate-Federgabel - diese verfügt über 200 mm Federweg, die neuste Charger-Dämpfung und eine DebonAir-Luftfeder.
Am Heck verwaltet ein passender RockShox Super Deluxe Ultimate-Luftdämpfer die 200 mm Federweg des Eingelenker-Hinterbaus.
Am Heck verwaltet ein passender RockShox Super Deluxe Ultimate-Luftdämpfer die 200 mm Federweg des Eingelenker-Hinterbaus.
Am Antrieb kommt ein günstigeres aber sehr solides SRAM GX DH 7-fach-Schaltwerk zum Einsatz
Am Antrieb kommt ein günstigeres aber sehr solides SRAM GX DH 7-fach-Schaltwerk zum Einsatz - es schaltet die Kette über eine sehr kleine e*thirteen-DH-Kassette.
Eine spezielle Kettenführung hält die Kette sicher auf dem Blatt der Truvativ Descendant Kurbel.
Eine spezielle Kettenführung hält die Kette sicher auf dem Blatt der Truvativ Descendant Kurbel.
Für ausreichend Bremspower sorgen die sehr ergonomischen und einstellbaren SRAM Code RSC-Bremsen.
Für ausreichend Bremspower sorgen die sehr ergonomischen und einstellbaren SRAM Code RSC-Bremsen.
Die massiven 4-Kolben-Sättel bremsen auf …
Die massiven 4-Kolben-Sättel bremsen auf …
… Pizzateller-großen 220 mm Scheiben.
… Pizzateller-großen 220 mm Scheiben.
Das eher flache Cockpit stammt von der Hausmarke Ride Alpha.
Das eher flache Cockpit stammt von der Hausmarke Ride Alpha.
Die Ride Alpha-Griffe wirken ergonomisch und angenehm dünn.
Die Ride Alpha-Griffe wirken ergonomisch und angenehm dünn.
Die Laufräder stammen aus dem Hause e*thirteen und setzen auf Alu-Felgen …
Die Laufräder stammen aus dem Hause e*thirteen und setzen auf Alu-Felgen …
… diese wurden mit Schwalbe Magic Mary-Reifen in der etwas härteren Soft-Mischung bestückt.
… diese wurden mit Schwalbe Magic Mary-Reifen in der etwas härteren Soft-Mischung bestückt.
Geht es einfach nur darum, geradeaus in eine ruppige Sektion zu ballern, spielt das Commençal Supreme DH 29 fast schon in einer eigenen Liga!
Geht es einfach nur darum, geradeaus in eine ruppige Sektion zu ballern, spielt das Commençal Supreme DH 29 fast schon in einer eigenen Liga! - Der Hinterbau bügelt alles weg, lässt sich kaum ausbremsen und liegt extrem sicher auf der Strecke.
Auf großen Gaps wie hier in Schladming haben wir uns mit dem Commençal sehr sicher gefühlt
Auf großen Gaps wie hier in Schladming haben wir uns mit dem Commençal sehr sicher gefühlt - es schluckt ruppige Landungen gut weg und lässt sich schwer aus der Ruhe bringen.
Doch auch Bikepark-Sektionen wie hier auf dem neuen Jumptrail machen erstaunlich viel Spaß
Doch auch Bikepark-Sektionen wie hier auf dem neuen Jumptrail machen erstaunlich viel Spaß - mit dem Luftdämpfer im Heck lässt sich das Supreme erstaunlich poppig in die Luft bewegen.
Durch die schiere Länge und das nicht sehr geringe Gewicht muss man das Rad auf Sprüngen durchaus kraftvoll rumwerfen
Durch die schiere Länge und das nicht sehr geringe Gewicht muss man das Rad auf Sprüngen durchaus kraftvoll rumwerfen - dafür liegt es mit seinem zentralen Schwerpunkt sehr sicher in der Luft.
In schnellen und engen Anliegern wie hier auf der Schladminger World Cup-Strecke muss man etwas gegen die Längung des Hinterbaus ankämpfen.
In schnellen und engen Anliegern wie hier auf der Schladminger World Cup-Strecke muss man etwas gegen die Längung des Hinterbaus ankämpfen.
Commencal-Action-5668
Commencal-Action-5668
Vor allem auf schnellen und eher flachen Strecken hatten wir mit dem Commençal Supreme DH 29 ziemlich viel Spaß
Vor allem auf schnellen und eher flachen Strecken hatten wir mit dem Commençal Supreme DH 29 ziemlich viel Spaß - wird es sehr steil und eng, braucht es einen versierten Fahrer, um das lange und nicht ganz bremsneutrale Geschoss sicher zu bewegen.
Leider ist die hintere e*thirteen-Felge trotz hohem Reifendruck einem spitzen Stein in Bozi Dar zum Opfer gefallen.
Leider ist die hintere e*thirteen-Felge trotz hohem Reifendruck einem spitzen Stein in Bozi Dar zum Opfer gefallen. - Das kann im Downhill-Einsatz durchaus passieren, allerdings haben wir den Durchschlag nicht einmal bemerkt und die Felge ist so stark eingeknickt, dass der Reifen nicht mehr sicher gehalten hat.
Das Ride Alpha-Cockpit war uns etwas zu flach
Das Ride Alpha-Cockpit war uns etwas zu flach - auch die Lenkerform ist eher gewöhnungsbedürftig. Ein Tausch ist allerdings keine große Investition.
Wenn es um High-Speed-Geballer in hartem Gelände geht, macht niemand dem Commençal Supreme DH 29 Team etwas vor
Wenn es um High-Speed-Geballer in hartem Gelände geht, macht niemand dem Commençal Supreme DH 29 Team etwas vor - das ungewöhnliche Rad benötigt allerdings etwas Eingewöhnungszeit und ist nicht sehr bremsneutral.

Commençal Supreme DH 29 Team im Test: Das Commençal Supreme ist spätestens seit Vorstellung der 29″-Version im Winter 2017 eines der begehrtesten Downhill-Bikes überhaupt und die Wahl vieler schneller Privateer-Racer. Grund ist unter anderem der auffällige Eingelenker-Hinterbau mit hohem Drehpunkt und Kettenumlenkung. In Kombination mit den großen Laufrädern sowie einer langen und flachen Geometrie soll dieser dem Rad geniale Eigenschaften auf modernen – also schnellen und harten – Downhill-Strecken bescheren. Wir haben den Alu-Boliden unter anderem auf der World Cup-Strecke in Schladming gründlich getestet!

Steckbrief: Commençal Supreme DH 29 Team

EinsatzbereichDownhill
Federweg200 mm/200 mm
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialAluminium
Gewicht (o. Pedale)16,7 kg
RahmengrößenM, L, XL
Websitewww.commencal-store.de
Preis: 4.999 €

Seit seiner Vorstellung im Jahr 2005 hat sich das Commençal Supreme nicht zuletzt durch die Rennerfolge verschiedenster legendärer Teamfahrer zu einem der beliebtesten Downhill-Bikes der Welt gemausert. Doch der Sprung vom begehrten Racebike zum Postermodell für Teenager-Kinderzimmer kam ohne Frage mit der Vorstellung des Supreme V4 und dessen sehenswertem Hinterbau. Auch in der erst 2020 vorgestellten neusten Version setzt das Aluminium-Rad auf dasselbe Eingelenker-System mit extrem hohem Drehpunkt und Kettenumlenkung. Das System soll einerseits ein extrem feinfühliges Fahrwerk erreichen, das viel Geschwindigkeit durch ruppige Passagen trägt, andererseits jedoch verhindern, dass dies zu hohen Mengen an Pedalrückschlag führt – eine häufige Nebenwirkung. Mittlerweile ist das Commençal Supreme als 27,5″ und 29″-Variante erhältlich und kostet zwischen 3.699 € und 5.999 €. Wir haben dem 4.499 € teuren Team-Modell mit 29″-Laufrädern auf der legendären World Cup-Strecke im Bikepark Schladming gründlich auf den Zahn gefühlt!

Das Commençal Supreme DH 29 erfreut sich sowohl im Bikepark-Betrieb als auch im Downhill World Cup größter Beliebtheit
# Das Commençal Supreme DH 29 erfreut sich sowohl im Bikepark-Betrieb als auch im Downhill World Cup größter Beliebtheit - das soll vor allem am Hinterbau liegen, der auf einen sehr hohen Drehpunkt mit Kettenumlenkung setzt. Wir haben das 4.499 € teure Team-Modell getestet!
Diashow: Commençal Supreme DH 29 Team im Test: Hulk SMASH!
Leider ist die hintere e*thirteen-Felge trotz hohem Reifendruck einem spitzen Stein in Bozi Dar zum Opfer gefallen.
Eigentlich ganz simpel
Die Reifenfreiheit sollte auch bei sehr schlammigen Bedingungen ausreichend sein.
… Pizzateller-großen 220 mm Scheiben.
Die massiven 4-Kolben-Sättel bremsen auf …
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Im Detail

Bereits seit einigen Jahren agiert Commençal als reiner Versandhändler – das Rad kommt also in einen Karton verpackt direkt nach Hause. Unser Testbike war sicher verpackt, lediglich am oberen Ende des linken Gabelholms war ein unschöner Kratzer. Ansonsten ist das Rad voraufgebaut – man sollte jedoch ein halbwegs kundiger Schrauber sein, um es korrekt zusammenzustecken. So müssen beispielsweise die Achsen und das Sattelrohr gefettet und der Vorbau korrekt montiert werden – Anfänger konsultieren am besten die Anleitung oder holen sich Hilfe in einem Radladen.

Wie alle Commençal-Bikes besteht auch das Supreme 29 aus Aluminium – die Formen sind teilweise jedoch so fließend, dass es sich auch um ein Carbon-Modell handeln könnte, wären da nicht die vielen Schweißnähte. Während das Rad von der Seite recht dynamisch und schlank wirkt, wird beim Blick von oben herab klar, dass hier nichts unterdimensioniert wurde. Das Oberohr ist unglaublich breit und die mittig gelegene Hebelage wirkt, als könnte sie auch einem Bombenbeschuss widerstehen. Diese mag auf den ersten Blick komplex wirken, ist jedoch nicht so viel umfangreicher als bei anderen Rädern. Der Hinterbau wird an einem recht weit oben gelegenen Punkt am Sattelrohr gelagert. Ein unten an den Kettenstreben befestigter Hebel zieht wiederum an einem am Hauptrahmen gelagerten Hebel, der den Dämpfer betätigt. Es handelt sich also um einen abgestützten Eingelenker. Die Besonderheit ist, dass der Drehpunkt weit oben liegt, wodurch das Hinterrad bei Schlägen schräg nach hinten wandert – es weicht Hindernissen quasi nach hinten aus. Dadurch längen sich die Kettenstreben extrem – damit das nicht zu starkem Kettenzug und damit Rückschlag an den Kurbeln führt, wird die Kette knapp am Drehpunkt vorbei umgelenkt. Nun längt sich die Kette zwar immer noch – allerdings nur unten, wo das Schaltwerk die Änderungen ausgleichen kann.

Eigentlich ganz simpel
# Eigentlich ganz simpel - der Hinterbau dreht sich um den obersten Lagerpunkt, wodurch das Hinterrad im ersten Moment stark nach hinten geht. Über einen Zughebel und einen weiteren Link wird der Dämpfer betätigt.
Die Kette wird knapp am Drehpunkt vorbeigeführt
# Die Kette wird knapp am Drehpunkt vorbeigeführt - dadurch zieht der Hinterbau beim Einfedern nicht mehr so stark an der Kette und dreht die Kurbel zurück. Das Phänomen ist als Pedalrückschlag bekannt.
Von oben betrachtet wirken die beiden verschachtelten Hebel recht aufgeräumt
# Von oben betrachtet wirken die beiden verschachtelten Hebel recht aufgeräumt - alles ist schön mittig und so tief wie möglich untergebracht.
Die Reifenfreiheit sollte auch bei sehr schlammigen Bedingungen ausreichend sein.
# Die Reifenfreiheit sollte auch bei sehr schlammigen Bedingungen ausreichend sein.

Im Vergleich zum Vorgänger wurde die Position der Kettenumlenkung leicht verändert, was dem Rad etwas besser Pedaliereigenschaften bescheren soll. Außerdem gibt es nun an der vorderen Dämpferaufnahme zwei verschiedenen Bohrungen: Während die obere eher linear ist und sich laut Commençal perfekt für ein aktives Fahrverhalten mit einem Coil-Dämpfer eignet, ist die untere progressiver und für einen aggressiveren Fahrstil ausgelegt. In Verbindung mit einem Luftdämpfer bekommt man hier mehr Gegenhalt in der Mitte des Federwegs, mehr Grip am Heck und mehr Stabilität in steilen Sektionen. Durch die neue Position der Umlenkrolle verläuft die Kette nun zwischen Ketten- und Sattelstrebe – diese sind jedoch jeweils durch sehr dicke Gummi-Überzüge gründlich geschützt.

Das 2020er Modell verfügt über zwei Bohrungen an der vorderen Dämpferaufnahme
# Das 2020er Modell verfügt über zwei Bohrungen an der vorderen Dämpferaufnahme - die obere Position ist linearer, die untere progressiver. Wir haben beide getestet.
Beide Streben im Hinterbau sind mit dicken Gummi-Überzügen bedeckt
# Beide Streben im Hinterbau sind mit dicken Gummi-Überzügen bedeckt - dadurch ist das Rad vergleichsweise leise.

Damit sich die etwas ineinander verschachtelte Anlenkung nicht mit Dreck zusetzt, ist außerdem ein großer Plastik-Schoner auf der Unterseite des Unterrohrs angebracht, der deutlich über dieses hinweg ragt und somit die eher breit geratene Anlenkung vor Beschuss von unten schützt. Passend dazu sind kurz hinter dem Steuerrohr ordentlich dicke und breite Anschläge für die Doppelbrücken-Gabel vorgesehen – ein Feature, das wir sehr zu schätzen wissen, da man sich so den nervigen Kampf mit den auf die Standrohre geschobenen Puffern spart. Der Lenkeinschlag fällt durch die dicken Gummis ungewöhnlich gering aus, stört auf der Strecke aber nicht weiter. Eine weitere Neuerung sind die Ausfallenden – diese sind nun nicht mehr in den Hinterbau geschraubt, sondern direkt integriert. Außerdem kommt eine PM-Bremsaufnahme für 200 mm-Scheiben zum Einsatz, was wir sehr löblich finden. Alles darunter ist an einem 29″-Downhill-Bike ohnehin falsch aufgehoben!

Ein Schoner schützt nicht nur das Unterrohr vor Steinschlägen, sondern auch die knapp darüber liegende Hebelage.
# Ein Schoner schützt nicht nur das Unterrohr vor Steinschlägen, sondern auch die knapp darüber liegende Hebelage.
Commencal-Supreme-4483
# Commencal-Supreme-4483
Die integrierten und praktischen Gabelanschläge dienen auch gleichzeitig als Leitungseingänge.
# Die integrierten und praktischen Gabelanschläge dienen auch gleichzeitig als Leitungseingänge.
Die interne Leitungsführung wirkt sehr sauber und durchdacht.
# Die interne Leitungsführung wirkt sehr sauber und durchdacht.

Geometrie

Betrachtet man die Geometrie-Tabelle des Commençal Supreme DH 29, fällt vor allem eins auf: Es ist verdammt lang! Die Reach-Werte beginnen bei 455 mm in Größe M und enden bei satten 500 mm in Größe XL. Unser Testbike in der mittleren Large-Variante ist ordentliche 480 mm lang, weist allerdings einen vergleichsweise flachen Stack von 614 mm auf. Das Tretlager ist in allen Größen um sehr geringe 11,5 mm abgesenkt und liegt damit deutlich höher als der Durchschnitt aktueller 29″-Downhill-Bikes. Kombiniert wird das Ganze mit 430 mm kurzen Kettenstreben, die sich beim Einfedern allerdings mehrere Zentimeter verlängern, sowie einem 63,5° flachen Lenkwinkel.

RahmengrößeMLXL
Sitzrohrlänge400 mm400 mm400 mm
Lenkwinkel63,5°63,5°63,5°
Sitzwinkel66,5°66,5°66,5°
Oberrohrlänge618 mm643 mm663 mm
Steuerrohrlänge112 mm112 mm112 mm
Tretlagerabsenkung11,5 mm11,5 mm11,5 mm
Radstand1252 mm1277 mm1297 mm
Kettenstrebenlänge430 mm430 mm430 mm
Reach455 mm480 mm500 mm
Stack614 mm614 mm614 mm
RahmengrößeSML
Sitzrohrlänge400 mm400 mm400 mm
Lenkwinkel63,5°63,5°63,5°
Sitzwinkel66,5°66,5°66,5°
Oberrohrlänge594 mm614 mm629 mm
Steuerrohrlänge112 mm112 mm112 mm
Tretlagerabsenkung5 mm5 mm5 mm
Radstand1225 mm1245 mm1270 mm
Kettenstrebenlänge430 mm430 mm430 mm
Reach435 mm455 mm480 mm
Hier ist viel Platz für lange Schriftzüge
# Hier ist viel Platz für lange Schriftzüge - das Oberrohr des Commençal Supreme DH 29 ist ordentlich lang geraten.

Ausstattung

Insgesamt sind ganze vier Varianten des Commençal Supreme 29 erhältlich – wir haben das zweitgünstigste Team-Modell getestet. Dieses ist mit einem sehr hochwertigen RockShox Ultimate-Fahrwerk, bestehend aus Boxxer-Federgabel und Super Deluxe-Luftdämpfer, ausgestattet. Auch an den Bremsen wird nicht gespart – hier setzt Commençal auf die bissfesten und gut einstellbaren SRAM Code RSC-Stopper mit Pizzateller-großen 220 mm-Scheiben. Der Antrieb stammt ebenfalls von SRAM und kommt aus der etwas günstigeren, aber sehr leistungsfähigen GX DH-Gruppe. Die 29″-Aluminium-Laufräder stellt e*thirteen, diese sind mit Schwalbe Magic Mary-Reifen in der etwas härteren Soft-Mischung bestückt. An Cockpit und Sattelstütze setzt Commençal auf günstige Komponenten der Hausmarke Ride Alpha. Insgesamt macht die Ausstattung für den Preis jedoch einen sehr durchdachten Eindruck und setzt an den wichtigsten Stellen auf kompromisslose High-End-Parts.

Für 3.699 € bekommt man das immer noch solide ausgestattete Supreme Ride-Modell. Wer Wert auf ein Fox-Modell oder maximal viel Bling-Bling legt, kann zum 4.999 € teuren Signature-Modell oder der 5.999 € teuren World’s Edition greifen.

  • Federgabel RockShox Boxxer Ultimate (200 mm)
  • Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate (200 mm)
  • Antrieb SRAM GX DH
  • Bremsen SRAM Code RSC
  • Laufräder e*thirteen LG1+ DH
  • Reifen Schwalbe Magic Mary
  • Cockpit Ride Alpha DH (780 mm) / Ride Alpha DH DM (40 mm)

Commençal Supreme DH RaceCommençal Supreme DH TeamCommençal Supreme DH SignatureCommençal Supreme DH Worlds Edition
FedergabelRockShox Boxxer SelectRockSHox Boxxer UltimateFox 49 Factory Fox 49 Factory
DämpferRockShox Super Deluxe CoilRockShox Super Deluxe Ultimate DHFox Factory DHX2Fox Factory Float X2
Laufradsatze*thirteen LG1+ DH / Novatec DHe*thirteen LG1+ DHe*thirteen LG1+ DHe*thirteen LG1 DH Race Carbon
SchaltwerkSRAM GX DHSRAM GX DHSRAM GX DHSRAM X01 DH
SchalthebelSRAM GX DHSRAM GX DHSRAM GX DHSRAM GX DH
KurbelnSRAM Descendant DHSRAM Descendant DHe*thirteen LG1+SRAM X01 DH
Kettenführunge*thirteen LG1+e*thirteen LG1+e*thirteen LG1+e*thirteen LG1+
KassetteSRAM GX DHSRAM GX DHe*thirteene*thirteen
BremsenSRAM Code RSCSRAM Code RSCSRAM Code RSCSRAM Code RSC
BremsscheibeSRAM Centerline 220 mm / 220 mmSRAM Centerline 220 mm / 220 mmSRAM Centerline 220 mm / 220 mmSRAM Centerline 220 mm / 220 mm
SattelstützeRide Alpha DHRide Alpha DHRide Alpha DHTruvativ Descendant DH
ReifenSchwalbe Magic Mary / Schwalbe Magic MarySchwalbe Magic Mary / Schwalbe Magic MaryMaxxis Assegai / Maxxis AssegaiMaxxis Assegai / Maxxis Assegai
SteuersatzAcros semi-integriertAcros semi-integriertAcros semi-integriertAcros semi-integriert
LenkerRide Alpha DH, 780 mmRide Alpha DH, 780 mmRide Alpha DH, 780 mmTruvativ Descendant DH, 800 mm
VorbauRide Alpha DH Direct Mount, 40 mmRide Alpha DH Direct Mount, 40 mmRide Alpha DH Direct Mount, 40 mmTruvativ Descendant DM, 50 mm
GriffeRide Alpha DHRide Alpha DHRide Alpha DHRide Alpha DH
SattelWTB High Tail ProWTB High Tail ProWTB High Tail ProWTB High Tail Pro
Preis3.699 €4.499 €4.999 €5.699 €

An der Front werkelt die bewährte RockShox Boxxer Ultimate-Federgabel
# An der Front werkelt die bewährte RockShox Boxxer Ultimate-Federgabel - diese verfügt über 200 mm Federweg, die neuste Charger-Dämpfung und eine DebonAir-Luftfeder.
Am Heck verwaltet ein passender RockShox Super Deluxe Ultimate-Luftdämpfer die 200 mm Federweg des Eingelenker-Hinterbaus.
# Am Heck verwaltet ein passender RockShox Super Deluxe Ultimate-Luftdämpfer die 200 mm Federweg des Eingelenker-Hinterbaus.
Am Antrieb kommt ein günstigeres aber sehr solides SRAM GX DH 7-fach-Schaltwerk zum Einsatz
# Am Antrieb kommt ein günstigeres aber sehr solides SRAM GX DH 7-fach-Schaltwerk zum Einsatz - es schaltet die Kette über eine sehr kleine e*thirteen-DH-Kassette.
Eine spezielle Kettenführung hält die Kette sicher auf dem Blatt der Truvativ Descendant Kurbel.
# Eine spezielle Kettenführung hält die Kette sicher auf dem Blatt der Truvativ Descendant Kurbel.
Für ausreichend Bremspower sorgen die sehr ergonomischen und einstellbaren SRAM Code RSC-Bremsen.
# Für ausreichend Bremspower sorgen die sehr ergonomischen und einstellbaren SRAM Code RSC-Bremsen.
Die massiven 4-Kolben-Sättel bremsen auf …
# Die massiven 4-Kolben-Sättel bremsen auf …
… Pizzateller-großen 220 mm Scheiben.
# … Pizzateller-großen 220 mm Scheiben.
Das eher flache Cockpit stammt von der Hausmarke Ride Alpha.
# Das eher flache Cockpit stammt von der Hausmarke Ride Alpha.
Die Ride Alpha-Griffe wirken ergonomisch und angenehm dünn.
# Die Ride Alpha-Griffe wirken ergonomisch und angenehm dünn.
Die Laufräder stammen aus dem Hause e*thirteen und setzen auf Alu-Felgen …
# Die Laufräder stammen aus dem Hause e*thirteen und setzen auf Alu-Felgen …
… diese wurden mit Schwalbe Magic Mary-Reifen in der etwas härteren Soft-Mischung bestückt.
# … diese wurden mit Schwalbe Magic Mary-Reifen in der etwas härteren Soft-Mischung bestückt.

Auf dem Trail

Das Commençal Supreme ist aktuell wohl eines der meistgefahrenen Bikes im Downhill World Cup und die Wahl für viele kleinere Teams und Privateers. Damit war für uns klar, dass wir das Rad auf einer echten World Cup-Strecke fahren müssen! Schladming ist zwar länger nicht mehr als Austragungsort eines Downhill World Cups in Erscheinung getreten, genießt aber nach wie vor einen exzellenten Ruf als eine der besten und anspruchsvollsten Rennstrecken in Europa. Neben mehreren Tagen im Bikepark Schladming und auf der World Cup-Strecke haben wir auch einer unserer Lieblings-Teststrecken im tschechischen Bozi Dar einen Besuch abgestattet.

Dass der Hype um das High-Pivot-Federungs-Design nicht ganz unberechtigt ist, wird bereits auf den ersten Fahrten mit dem Commençal Supreme klar. Obwohl das Rad mit einem Luftdämpfer ausgestattet ist und diese gerade in Downhill-Bikes im Vergleich zu ihren Stahl-Pendants häufig etwas an Sensibilität vermissen lassen, herrscht hinten absolute Ruhe. Selbst in extrem schnellen, ruppigen Passagen, wo selbst eine Gabel wie die gut funktionierende RockShox Boxxer Ultimate irgendwann an ihr Limit kommt und die Hände anfangen zu schmerzen, klebt das Heck immer noch am Boden und gibt kaum Feedback an die Füße weiter. Derartig motiviert würden wir den Hahn am liebsten noch weiter aufdrehen, müssen dafür aber erst etwas an der Fahrposition verändern. Durch den langen Reach, das sehr hohe Tretlager und den flachen Lenker bekommt man schnell das Gefühl, eher auf als im Rad zu stehen. Das wird deutlich besser, als wir eine Vorbau- und Lenker-Kombination mit mehr Rise montieren und so etwas aufrechter stehen können. Außerdem ist der Hinterbau mit knapp 30 % Sag deutlich zu weich. Stück für Stück erhöhen wir den Druck also, bis wir uns schließlich mit 20 % Sag wohl fühlen.

Geht es einfach nur darum, geradeaus in eine ruppige Sektion zu ballern, spielt das Commençal Supreme DH 29 fast schon in einer eigenen Liga!
# Geht es einfach nur darum, geradeaus in eine ruppige Sektion zu ballern, spielt das Commençal Supreme DH 29 fast schon in einer eigenen Liga! - Der Hinterbau bügelt alles weg, lässt sich kaum ausbremsen und liegt extrem sicher auf der Strecke.
Auf großen Gaps wie hier in Schladming haben wir uns mit dem Commençal sehr sicher gefühlt
# Auf großen Gaps wie hier in Schladming haben wir uns mit dem Commençal sehr sicher gefühlt - es schluckt ruppige Landungen gut weg und lässt sich schwer aus der Ruhe bringen.
Doch auch Bikepark-Sektionen wie hier auf dem neuen Jumptrail machen erstaunlich viel Spaß
# Doch auch Bikepark-Sektionen wie hier auf dem neuen Jumptrail machen erstaunlich viel Spaß - mit dem Luftdämpfer im Heck lässt sich das Supreme erstaunlich poppig in die Luft bewegen.

Mit so wenig Negativ-Federweg würden die meisten uns bekannten Downhill-Bikes eher harsch und unbequem werden – nicht so das Commençal Supreme DH 29 Team. Der ziemlich lineare Hinterbau ist weiterhin sehr sensibel und geht vergleichsweise großzügig mit seinem Federweg um. Erstaunlicherweise hatten wir allerdings kaum mit Durchschlägen zu kämpfen – gegen Ende bietet der Hinterbau mit Luftdämpfer dann doch einiges an Gegenhalt. Spürbar progressiver wird es tatsächlich, wenn man den Dämpfer in die untere Aufnahme schraubt. Hier rauscht das Heck beim Pumpen, Pushen und Springen nicht ganz so stark durch und fühlt sich im Vergleich zur Front merklich ausgewogener an. Auch mit deutlich mehr Luft und dem progressiven Setting knallt das Rad extrem kompromisslos über Bremswellen und lässt sich von heftigen Schlägen und Vibrationen kaum ausbremsen. Gerade im obersten Teil der Planai in Schladming hatten wir das Gefühl, nur von den heftigen Schlägen an der Front ausgebremst zu werden.

Durch die schiere Länge und das nicht sehr geringe Gewicht muss man das Rad auf Sprüngen durchaus kraftvoll rumwerfen
# Durch die schiere Länge und das nicht sehr geringe Gewicht muss man das Rad auf Sprüngen durchaus kraftvoll rumwerfen - dafür liegt es mit seinem zentralen Schwerpunkt sehr sicher in der Luft.

Doch eigentlich ist Schladming vor allem für seine steile und sehr kurvige World Cup-Strecke bekannt. Diese bietet neben richtig vielen Tiefenmetern auf kurzem Raum vor allem große Sprünge und sehr steil gebaute Anlieger. Steht man viel auf der Bremse, bekommt man leider eine Nebenwirkung des High-Pivot-Hinterbaus zu spüren: das Bremsstempeln. Gerade im Vergleich zum sonst förmlich am Boden klebenden Heck verhärtet sich der Hinterbau beim Anbremsen merklich und reicht auf einmal recht heftige Schläge an die Fußsohlen durch. Hier büßt das Rad auch etwas an Laufruhe ein, wodurch man einiges an Kraft aufwenden muss, um es auf der korrekten Linie zu halten. Ebenfalls sehr auffällig ist, dass sich der Hinterbau beim Einfedern um mehrere Zentimeter längt. Bei harten Landungen ist das durchaus von Vorteil, da man durch den längeren Radstand mehr Laufruhe erntet und eine aggressive, frontlastige Position einnehmen kann. Schwieriger wird es jedoch in engen und steilen Anliegerkurven. Hängt man mit viel Druck im Scheitelpunkt des Anliegers, wird das Rad durch den wachsenden Radstand leicht nach außen getrieben. Während die Stärken des Hinterbaus also für jeden ersichtlich und vorteilhaft sind, braucht es einen versierten Fahrer mit einer guten Brems- und Kurventechnik, um die Nachteile auf extrem steilen und eher engen Strecken nicht zu stark zu merken.

In schnellen und engen Anliegern wie hier auf der Schladminger World Cup-Strecke muss man etwas gegen die Längung des Hinterbaus ankämpfen.
# In schnellen und engen Anliegern wie hier auf der Schladminger World Cup-Strecke muss man etwas gegen die Längung des Hinterbaus ankämpfen.
Commencal-Action-5668
# Commencal-Action-5668
Vor allem auf schnellen und eher flachen Strecken hatten wir mit dem Commençal Supreme DH 29 ziemlich viel Spaß
# Vor allem auf schnellen und eher flachen Strecken hatten wir mit dem Commençal Supreme DH 29 ziemlich viel Spaß - wird es sehr steil und eng, braucht es einen versierten Fahrer, um das lange und nicht ganz bremsneutrale Geschoss sicher zu bewegen.

Ziemlich überrascht waren wir darüber, wie gut und ausgewogen das Supreme DH in die Luft geht. Auf der frisch gebauten Jumpline im Bikepark Schladming hatten wir auch auf steileren Absprüngen keine Probleme mit einem wegsackenden Heck – zudem fühlt sich das Rad in der Luft sehr sicher und balanciert an. Überschießt man die Landung mal, zeigt sich der Hinterbau wieder von seiner verzeihenden Seite und saugt den Aufschlag gekonnt weg. Auch kurze Sprints lassen sich durchaus bewältigen, ohne dass die gesamte Kraft im Dämpfer verpufft. Hier macht das Commençal Supreme DH 29 einen für ein Downhill-Bike vergleichsweise lebhaften Eindruck, wippt aber natürlich trotzdem spürbar.

Im Vergleich

Wir konnten das Commençal Supreme DH 29 im direkten Vergleich mit dem Specialized Demo 29 fahren. Beide Räder landeten beim letztjährigen World Cup unter Loïc Bruni und Amaury Pierron auf den Plätzen 1 und 2 und konnten sich je drei Siege sichern. In ruppigen High-Speed-Passagen, in denen die Bremse voll offen ist, liegen beide Bikes extrem satt auf der Strecke und lassen die Konkurrenz alt aussehen. Der HPP-Hinterbau des Commençal fällt hier allerdings noch einen Hauch sanfter aus und lässt sich von Schlägen weniger ausbremsen. Dafür wendet sich das Blatt, wenn die Strecke steil nach unten kippt. Das Demo bleibt mit seinem Öhlins-Fahrwerk auf der Bremse aktiver, behält trotzdem seine Geometrie gut bei und fühlt sich in Kurven kontrollierbarer an. Specialized-typisch fühlt man sich zudem von der ersten Sekunde an wohl auf dem Rad – beim Commençal mussten wir das Cockpit deutlich erhöhen. Auf flowigen Strecken und Sprüngen hingegen neigt das Demo etwas dazu, im Federweg zu versinken – hier zeigt sich das Commençal spritziger.

Verglichen mit dem sehr aktiven und leichten Scott Gambler 29 Tuned oder dem etwas schwereren Gambler 920-Modell bekommt man auf dem Commençal Supreme wesentlich weniger Feedback vom Untergrund vermittelt. Während man in ruppigen Sektionen den Lenker des Gamblers gut festhalten muss, ist das Supreme DH 29 hier stoisch ruhig. In Kurven hingegen fühlt sich das Scott sehr ausgewogen und wendig an – generell machen Front und Heck hier einen etwas ausbalancierteren Eindruck. Beide Räder springen gut, das leichte Scott macht auf smoothen Bikepark-Strecken allerdings noch etwas mehr Spaß.

Nach der spannenden 2019er World Cup Saison ist der Vergleich zwischen Specialized Demo und Commençal Supreme DH 29 besonders interessant
# Nach der spannenden 2019er World Cup Saison ist der Vergleich zwischen Specialized Demo und Commençal Supreme DH 29 besonders interessant - das Commençal läuft noch etwas ruhiger geradeaus, dafür macht das Demo auf sehr steilen Strecken einen ausgewogeneren Eindruck.
Wir sind das neue Scott Gambler sowohl in der Carbon- als auch in der Alu-Variante gefahren
# Wir sind das neue Scott Gambler sowohl in der Carbon- als auch in der Alu-Variante gefahren - mit der Laufruhe des Commençals kann es nicht mithalten, ist dafür jedoch aktiver und ausbalancierter auf engen und steilen Strecken.

Das ist uns aufgefallen

  • e*thirteen-Felge Leider hat die Hinterrad-Felge unseren Test trotz 1,8 bar Reifendruck nur 3 Fahrten in Bozi Dar lang überstanden. Die tschechische Highspeed-Strecke ist extrem anspruchsvoll für jedes Material und Dellen sind hier keine Seltenheit – allerdings waren wir auf den ersten Fahrten wenig aggressiv unterwegs und die Felge hatte sich so weit eingedrückt, dass der Reifen selbst mit Schlauch nicht mehr sicher gehalten wurde.
  • Hinterbau Dank seines Hinterbaus ist das Commençal Supreme ein extrem auffälliges Rad – nicht nur optisch, sondern auch fahrerisch. Während es in schnellen Sektionen ohne Bremsen unglaublich viel Geschwindigkeit mitnimmt und auch heftigste Bremswellen schluckt wie kaum ein anderes Rad auf dem Markt, hatten wir in steilen Passagen etwas mit dem spürbaren Bremsstempeln zu kämpfen. Bekommt man vorher so gut wie kein Feedback vom Untergrund, verhärtet der Hinterbau in diesen Passagen spürbar und erschwert es, die gewünschte Linie zu halten.
  • Cockpit An sich lässt sich gegen die Ride Alpha-Parts nichts sagen. Wir waren allerdings durch den tiefen Stack nicht ganz mit der Höhe des Cockpits zufrieden, außerdem hat uns die Form des Lenkers nicht 100-prozentig zugesagt – das ist allerdings sehr individuell. Um etwas mehr Höhe zu bekommen, haben wir deshalb einen höheren Truvativ Descendant-Vorbau sowie den passenden Descendant-Lenker mit 25 mm Rise montiert.
  • Ausstattung Für 4.499 € bekommt man bei Commençal ein clever ausgestattetes Downhill-Bike, das für alle Rennstrecken dieser Welt bereit ist. Dadurch, dass am Fahrwerk und bei den Bremsen maximal hochwertige Komponenten zum Einsatz kommen und lediglich im Antrieb gespart wurde, fühlt man sich gegenüber deutlich teureren Bikes kaum im Nachteil.
  • Schaltwerk Das Schaltwerk sollte man sehr genau einstellen. Durch die extreme Längung des Hinterbaus muss es ziemlich viele Kettenbewegungen ausgleichen. Dabei kann es manchmal ans Limit kommen und die Spannung nicht halten, was sich bei uns auch dadurch bemerkbar gemacht hat, dass das obere Röllchen um einen Zahn weiterspringt. Dann passt die Kette nicht mehr richtig drauf und rattert beim Treten sehr laut.
  • Haltbarkeit Auch wenn unser Testzeitraum Pandemie-bedingt nicht der längste war, hat sich das Commençal selbst bei extrem matschigen Bedingungen tapfer geschlagen. Der Lack hat keine nennenswerten Schäden davongetragen nichts knarzt oder hat sich gelockert – nur die Felge gab es zu beklagen.
Leider ist die hintere e*thirteen-Felge trotz hohem Reifendruck einem spitzen Stein in Bozi Dar zum Opfer gefallen.
# Leider ist die hintere e*thirteen-Felge trotz hohem Reifendruck einem spitzen Stein in Bozi Dar zum Opfer gefallen. - Das kann im Downhill-Einsatz durchaus passieren, allerdings haben wir den Durchschlag nicht einmal bemerkt und die Felge ist so stark eingeknickt, dass der Reifen nicht mehr sicher gehalten hat.
Das Ride Alpha-Cockpit war uns etwas zu flach
# Das Ride Alpha-Cockpit war uns etwas zu flach - auch die Lenkerform ist eher gewöhnungsbedürftig. Ein Tausch ist allerdings keine große Investition.

Fazit – Commençal Supreme DH 29 Team

Mit dem Commençal Supreme DH 29 Team präsentiert der Versender aus Andorra ein absolut kompromissloses Downhill-Bike für extrem schnelle und ruppige Strecken. Am wohlsten fühlt es sich, wenn die Kurven nicht zu eng und das Gefälle nicht zu steil ist, da es sonst etwas mit seinem Bremsstempeln und den sich längenden Kettenstreben kämpft. Lässt man die Finger am Lenker, bügelt es hingegen über so ziemlich alle Hindernisse drüber. Erstaunlich viel Spaß hatten wir mit dem Boliden auch auf dem neuen Jumptrail im Bikepark Schladming – hier geht es leichtfüßig in die Luft und vermittelt viel Sicherheit bei der Landung.

Artikelbild

Pro / Contra

Pro

  • extrem laufruhig bei hohen Geschwindigkeiten
  • sehr sensibler Hinterbau
  • anpassbares Fahrwerk
  • sinnvolle und hochwertige Ausstattung

Contra

  • spürbares Bremsstempeln in steilen Segmenten
  • Hinterbau längt sich in Kurven
Wenn es um High-Speed-Geballer in hartem Gelände geht, macht niemand dem Commençal Supreme DH 29 Team etwas vor
# Wenn es um High-Speed-Geballer in hartem Gelände geht, macht niemand dem Commençal Supreme DH 29 Team etwas vor - das ungewöhnliche Rad benötigt allerdings etwas Eingewöhnungszeit und ist nicht sehr bremsneutral.

Wer von euch ist schonmal ein Bike mit HPP-Hinterbau gefahren? Was waren eure Eindrücke?


Testablauf

Wir sind das Commençal Supreme DH 29 Team im Verlauf mehrerer Wochen auf verschiedenen Downhill-Strecken gefahren. Neben unserem Haupttester sind auch zwei externe Rennfahrer das Rad gefahren, um die Test-Eindrücke zu bestätigen.

Hier haben wir das Commençal Supreme DH 29 Team getestet

  • Bozi Dar: Extrem ruppige, steinige Downhill-Strecke. Nicht übermäßig technisch, dafür sehr schnell, viele Kurven mit wenig Gegenhalt und heftige Kompressionen. Hier kommt das Material an seine Belastungsgrenzen.
  • Schladming: Bikepark mit einer der ruppigsten und steilsten Downhill-Strecken der Welt. Enge, steil gebaute Kurven mit extrem viel Gegenhalt sowie große Sprünge und heftige Bremswellen sind hier an der Tagesordnung. Zusätzlich gibt es noch typische Bikepark-Freeride-Strecken sowie eine Jumpline mit großen und steilen Absprüngen.
Tester-Profil: Gregor Sinn
60 cm76 kg85,5 cm61 cm183 cm
Gregor fährt gerne Fahrräder jeglicher Kategorie, von Mountainbike bis Rennrad. Am liebsten ist er jedoch auf Downhill- und Enduro-Bikes unterwegs – gerne auch unter Zeitdruck im Renneinsatz.
Fahrstil
verspielt
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
unauffällig, eher progressiv, wenig Druckstufe
Vorlieben bei der Geometrie
ausgewogen, nicht zu lang, Lenkwinkel nicht zu flach

  1. benutzerbild

    Frostfalke

    dabei seit 08/2017

    Cooler Test! Danke für Eure Mühe! Wenn ich das so lese und die Bikes sehe - hach wie vermisse ich den Worldcup und die Rennen... . Klar ein unwichtiger - aber für mich der "gefühlteste" Teil der Pandemie. smilie

  2. benutzerbild

    Celestiale

    dabei seit 06/2020

    Wie sieht es bei dem Bike denn als Downhillanfänger aus?
    Also Anfänger in dem Sinne, dass ich durchaus alle Bikeparkstrecken gefahren bin, die ich bisher gesehen habe, aber nicht unbedingt mit dem größten Speed. Große Gaps mit bösen Dingen dazwischen, die weh tun, sind bisher auch noch nicht mein Ding.
    Will heißen - bei steilen Strecken bin ich durchaus >50% der Zeit mal mehr oder weniger auf der Bremse.
    Sowohl der Test hier, als auch der Test bei Pinkbike machen bei mir den Eindruck, dass das Bike sich eher an Profis oder zumindest Fahrer, die nicht so weit davon entfernt sind, richtet.
    Wie seht ihr das?

  3. benutzerbild

    von_Grau

    dabei seit 04/2015

    Wie sieht es bei dem Bike denn als Downhillanfänger aus?
    Also Anfänger in dem Sinne, dass ich durchaus alle Bikeparkstrecken gefahren bin, die ich bisher gesehen habe, aber nicht unbedingt mit dem größten Speed. Große Gaps mit bösen Dingen dazwischen, die weh tun, sind bisher auch noch nicht mein Ding.
    Will heißen - bei steilen Strecken bin ich durchaus >50% der Zeit mal mehr oder weniger auf der Bremse.
    Sowohl der Test hier, als auch der Test bei Pinkbike machen bei mir den Eindruck, dass das Bike sich eher an Profis oder zumindest Fahrer, die nicht so weit davon entfernt sind, richtet.
    Wie seht ihr das?
    Naja, mit dem Bike für annähernde Profis würde ich jetzt nicht unterzeichnen. Bin auch kein Profi, aber fahr ganz gerne auch mal ein DH Rennen. Denke das Bike richtet sich halt eher an Leute die den Speed suchen und ihren Fokus auch mal Richtung Rennsport richten. Wenn du einfach nur sorgenfrei und spaßig im Bikepark unterwegs sein willst, dann würde ich vielleicht eher das Furious bevorzugen. Das Supreme ist schon eine ziemliche Bügelmaschine. Spaß hat man natürlich mit beiden Modellen, kommt auf deine Präferenzen an.
  4. benutzerbild

    Celestiale

    dabei seit 06/2020

    Naja, mit dem Bike für annähernde Profis würde ich jetzt nicht unterzeichnen. Bin auch kein Profi, aber fahr ganz gerne auch mal ein DH Rennen. Denke das Bike richtet sich halt eher an Leute die den Speed suchen und ihren Fokus auch mal Richtung Rennsport richten. Wenn du einfach nur sorgenfrei und spaßig im Bikepark unterwegs sein willst, dann würde ich vielleicht eher das Furious bevorzugen. Das Supreme ist schon eine ziemliche Bügelmaschine. Spaß hat man natürlich mit beiden Modellen, kommt auf deine Präferenzen an.
    Das ist eine hilfreiche Aussage, mir geht es in der Tat nicht um den maximalen Speed, sondern um das spaßige und sorgenfreie im Bikepark, insbesondere um das Mehr an gefühlter Sicherheit und vertrauensförderndere Gefühl ggü. einem Enduro
  5. benutzerbild

    Adam1987

    dabei seit 08/2010

    Das ist eine hilfreiche Aussage, mir geht es in der Tat nicht um den maximalen Speed, sondern um das spaßige und sorgenfreie im Bikepark, insbesondere um das Mehr an gefühlter Sicherheit und vertrauensförderndere Gefühl ggü. einem Enduro

    Ich kann jetzt nichts direkt beitragen, aber der Bikepark Winterberg hat Supremes als Leihbikes. An deiner würde ich das Geld investieren und die Möglichkeit mitnehmen es vernünftig Probe zu fahren.

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