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Neuer Termin für Downhill-DM
Meisterschaftsrennen ohne Titelverteidiger?

Ursprünglich sollte die Deutsche Meisterschaft im Downhill ziemlich spät im Jahr im Rahmen des Bike-Festivals Willingen Ende September stattfinden. Nachdem dieses nun Pandemie-bedingt abgesagt wurde, steht ein neuer Termin in Winterberg fest – zeitgleich zum World Cup-Finale in Snowshoe.

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Winterberg statt Willingen – die deutsche Downhill-Meisterschaft findet nun etwa 18 km südlich und eine Woche früher statt als geplant. Laut Rennveranstalter Racement war dies der einzig mögliche Termin für eine Durchführung des Prestige-trächtigsten deutschen Downhill-Rennens im Jahr 2021. Grund ist nicht nur die Absage des Events im sauerländischen Willingen, sondern auch der einzigen anderen infrage kommenden Veranstaltung in Ilmenau, Thüringen.

So löblich die Rettung des Meisterschaftsrennens mit nur einem Monat Vorlauf sein mag – deutsche Spitzenfahrer sind wenig erfreut. Grund ist, dass sich der neue Termin vom 17. bis 19. September 2021 mit dem Downhill World Cup-Finale im US-amerikanischen Snowshoe überschneidet – und dem Enduro World Series-Stopp in Finale Ligure. Somit sind weder Max Hartenstern, der seit fünf Jahren den Deutschland-Ärmel trägt, noch die haushohe Favoritin bei den Frauen, Nina Hoffmann, in der Lage, ihre Titel zu verteidigen.

Ich finde es im Großen und Ganzen einfach schade. Es ist traurig, dass der BDR, der ohnehin wenig für den DH-Sport tut, nun mir die Möglichkeit nimmt, meinen Deutschen Meistertitel zu verteidigen. Ich kann dadurch gewisse Sponsoren-Verträge nicht einhalten, in denen steht, dass ich dort antrete und meinen Titel verteidige, und von denen ich finanziell abhängig bin. Ich habe viele deutsche Sponsoren, deshalb ist das für mich echt wichtig.

Es gibt immer einen Slot, der war dieses Jahr im Juli, an dem die nationalen Meisterschaften ausgetragen werden können. Es ist traurig, dass man das nicht hingekriegt und stattdessen immer weiter nach hinten in den September geschoben hat.

Nina Hoffmann

# World Cup-Siegerin und Titel-Verteidigerin - Nina Hoffmann wird nach einer Saison voller Verletzungspech beim World Cup in Snowshoe an den Start gehen und die wichtige deutsche Meisterschaft verpassen.

Für mich ist das eine unerklärliche Entscheidung, die DM so zu legen, dass die top Leute keine Chance haben, mitzufahren und um den Titel zu kämpfen. Auf sofortige Nachfrage, wie es denn funktionieren soll, wurde mir nur gesagt, dass es dem BDR nicht leicht gefallen ist, die Entscheidung zu treffen, da es bekannt war, dass Nina und ich in Amerika sein werden.

Das nächste Problem ist, dass ich am Final-Tag des Snowshoe World Cups auch kein Meister mehr bin, was bedeuten würde, ich muss die Quali noch mit Ärmel fahren und im Finale ohne! Ich weiß nicht ganz, wie das nach außen hin wirken soll – es ist halt schon merkwürdig, dass es in Deutschland nicht möglich ist, in einer 6-wöchigen Pause im Juli eine DM auszufahren.

Max Hartenstern

# So kennen wir den Cube Factory Team-Fahrer seit nunmehr fünf Jahren - Max Hartenstern hat bereits als Junior zwei Elite-Titel geholt, dürfte Nummer 6 nun jedoch aufgrund von Abwesenheit verpassen.

Neben den beiden Titelverteidigern der Elite-Klassen wird auch die aussichtsreiche Kandidatin Raphaela Richter (Teilnahme am EWS-Rennen in Finale) den neuen Termin in Winterberg nicht wahrnehmen können. Johannes Fischbach hingegen wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in die USA reisen und in Winterberg an den Start gehen – zeigt sich aber auch enttäuscht über ein Rennen ohne echten Kampf mit dem Titelvertediger.

Scheinbar könnte zudem die Enduro-DM ebenfalls in Winterberg stattfinden und würde dann für viele Favoriten mit dem Event in Finale Ligure kollidieren.

Was hältst du von einer Meisterschaft ohne Titelverteidiger?

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