Der Mountainbike-Sport findet zunehmend auch auf politischer Ebene Gehör: Am 9. Oktober 2024 war die Deutsche Initiative Mountainbike e. V. (DIMB) als Sachverständige zu einer Sitzung im Ausschuss des Bundestags für Tourismus geladen, um über die „Potenziale des naturnahen Tourismus für die Entwicklung ländlicher und strukturschwacher Regionen“ zu diskutieren. Die DIMB wurde durch ihre Fachreferentin Sonja Schreiter vertreten.

In ihrer Stellungnahme im Bundestag hob DIMB-Fachreferentin Schreiter hervor, dass Mountainbiken nicht nur als Freizeitaktivität, sondern auch als bedeutender Wirtschaftsfaktor für ländliche Regionen wahrgenommen werden sollte. Mit über 16 Millionen Menschen, die in ihrer Freizeit Mountainbike fahren, und 4,2 Millionen, die regelmäßig im Sattel sitzen, hat der Sport eine feste Position in der Gesellschaft eingenommen. Schreiter betonte im Namen des Vereins, dass Mountainbiken nicht nur die Gesundheit fördert, sondern auch erheblich zur Wertschöpfung in touristischen Regionen beiträgt. Dies gilt besonders für strukturschwache Gegenden, die vom Fahrradtourismus profitieren können.

Ein wesentlicher Punkt ihrer Ausführungen war die Harmonie zwischen Naturschutz und Erholung. Schreiter stellte klar, dass diese beiden Aspekte keine Gegensätze sein müssen, sondern sich vielmehr ergänzen können. Studien zeigen, dass Mountainbiken ähnlich geringe Auswirkungen auf die Natur hat wie Wandern. Die DIMB setzt sich seit Jahren dafür ein, dass das Mountainbiken naturverträglich ausgeübt wird, ohne dabei andere Erholungssuchende zu stören.

Auch die Digitalisierung wurde als wichtiger Aspekt hervorgehoben. Sie bietet neue Chancen, Besucherströme effizient zu lenken und gleichzeitig für den Schutz sensibler Naturräume zu sorgen. Die DIMB sieht hier große Potenziale, um über digitale Plattformen die Wissensvermittlung zu verbessern und Mountainbikern klare Verhaltensregeln mit auf den Weg zu geben.

Nicht nur die DIMB war im Bundestag vertreten, auch andere Experten brachten ihre Perspektiven zum naturnahen Tourismus ein. Anke Hollerbach, Sprecherin der Arbeitsgruppe Biosphärenreservate, betonte die Bedeutung von Partnerschaften zwischen Politik und Wirtschaft, um nachhaltigen Tourismus in Schutzgebieten zu ermöglichen. Karlheinz Jungbeck vom ADAC wies darauf hin, dass eine intakte Natur einer der wichtigsten Buchungsfaktoren für Touristen ist. Auch Josef Klenner, Vorsitzender des Kuratoriums Sport und Natur, unterstrich die Rolle der Wegedaten und der digitalen Besucherlenkung.

Sonja Schreiter betonte abschließend, dass die DIMB seit vielen Jahren mit der Kampagne „Gemeinsam Natur erleben“ erfolgreich dazu beiträgt, das Mountainbiken naturverträglich und sozialverantwortlich zu gestalten. Diese Kampagne wird in zahlreichen Tourismusregionen, wie dem Thüringer Wald und dem Schwarzwald, aktiv umgesetzt.

Die komplette Stellungnahme der DIMB zur Sitzung des Bundestagsausschusses könnt ihr hier einsehen:

DIMB-Stellungnahme-Tourismusauschuss2024

Wer sich die komplette Sitzung des Bundestagsausschusses für Tourismus zum Thema „Potenziale des naturnahen Tourismus“ vom 09. Oktober 2024 ansehen möchte, kann dies in der Mediathek des Bundestags tun:

Sitzung des Bundestagsausschusses für Tourismus am 09. Oktober 2024

Interessant an dieser Stelle könnte auch die Novellierung des Bundeswaldgesetzes sein: Gute Nachrichten vom Bundeswaldgesetz: Mountainbiken bleibt erlaubt

Was sagt ihr zur Sitzung des Bundestagsausschusses und den Argumenten der DIMB?

Infos und Bilder: Pressemitteilung DIMB
  1. benutzerbild

    DatJibbedNicht

    dabei seit 09/2024

    Und zwar nicht wegen der Radfahrer sondern durch den Regen der die Fahrspur als Bachlauf nimmt und dadurch zu Auswaschungen führt.
    Ich hatte mal Versuchsweise auf einem ca. 10m langen Abschnitt zwei einfache Entwässerungen gebaut ( jeweils Steine zwischen zwei Stämmen als Ablauf). Danach ist mir aufgefallen dass es neben dem Wasser dort ein weiteres, großes Problem gibt. Sinnloses Dauerbremsen mit blockierendem Hinterrad.
    Das setzt dem Boden dort auch sehr stark zu. Es ist aber sicher auch Abhängig vom Untergrund.
  2. benutzerbild

    DJTornado

    dabei seit 08/2016

    Was soll man da eigentlich noch groß zu sagen? Es verdeutlicht eigentlich nur, wie weit die Politik sich vom Bürger entfernt, je weiter oben, je weiter weg. Wie war das noch mit dem "Internet ist Neuland". Positives Beispiel sind die Niederlande, wenn ich mir anschaue, wie viele Naturschutzgebiete mit RR, MTB, Wander- und Reitstrecken in einem Gebiet durchzogen sind und perfekt gepflegt werden, könnte man sich in DE ein Beispiel daran nehmen. Dass Freizeitsportler und Natursuchende ein ganz massiver Wirtschaftsfaktor sind, hat man zumindest im Sauerland begriffen, auch wenn hier neben den Bikeparks die Trailparks erst wachsen, langsam aber stetig.

  3. benutzerbild

    Bomberone

    dabei seit 12/2020

    Was soll gestärkt bzw noch mehr gestärkt werden?


    Was haben die heimischen Fahrer bzw die in der Umgebung leben, oder ich, davon?
    Klar, mehr Steuereinnahmen und vielleicht in der ein oder anderen Gegend, (va BW), eine Legalisierung einiger Wege.
    Einige Wege werden wohl entsprechend ausgebaut, einige neu errichtet, andere wiederum rückgebaut, dh für Familien&Co attraktiver (= fahrbarer) gestaltet.

    Und nachdem immer wieder von Lenkung gesprochen wird, kann man zu der Errichtung und Ausbau von Wegen, den Umkehrschluß ziehen, dass alle anderen Wege verboten werden.
    Theoretisch könnte es viell. passieren, dass "alle" trails dann zu Familientrails verschandelt werden.
    Das ist aber recht unwahrscheinlich, weil in Summe zu aufwändig/teuer.
    Ich glaube aber, dass im Windschatten der breiten Akzeptanz weiterhin auch der "neuerschließerische" trailbau einige Enthusiasten weitergeht. Die grundsätzliche Stigmatisierung wäre halt erstmal weg.
    Es wäre ein wichtiger Schritt hin zum Ziel einer weitgehenden Legaliserung von trails an sich.
  4. benutzerbild

    ufp

    dabei seit 12/2003

    Ich glaube aber, dass im Windschatten der breiten Akzeptanz weiterhin auch der "neuerschließerische" trailbau einige Enthusiasten weitergeht. Die grundsätzliche Stigmatisierung wäre halt erstmal weg.
    Es wäre ein wichtiger Schritt hin zum Ziel einer weitgehenden Legaliserung von trails an sich.
    Ich glaube, dass diese Akzeptanz bereits da ist.
    Und "Vorzeigeprojekte" bzw die österreichische Lösung, breit akzeptiert ist und weiter vorangetrieben wird.

    Es wurde akzeptiert, dass diese "neue" Sportart sehr beliebt ist und es daher genügend Nachfrage gibt.
    Diese wird mit dem Ausbau von Wegen vorangetrieben. Dazu noch, vor allem durch Flow-/Trailcenter und (eher weniger durch) Bikeparks.

    So wie es die Wanderer bzw Wandervereine vorgemacht haben. Das ist mittlerweile anerkannt, dass diese "zuständig" für Wegebau und -erhaltung sind.

    Der große Unterschied ist halt, dass Wanderer sich im Wald frei bewegen dürfen, während das Radfahren in vielen Gebieten eingeschränkt oder gar verboten ist.
  5. benutzerbild

    shield

    dabei seit 02/2006

    Trailcenter
    Er hat das böse Wort gesagt!!!!11!!eins!!elf!

    (Achtung wortmarke, gleich kommt bikeprojects und du bekommst n knöllchen)

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